Kampagne: Die Vorsorge-Maßnahmen laufen auf vollen Touren -
Wenig Regen birgt ein gesteigertes Waldbrandrisiko für die Vegetation von La Palma. Die ersten kleinen Feuer, wie am Montag im Barranco de Aguacencio von Breña Alta, konnten noch schnell gelöscht werden.
Zu wenig Niederschläge in den vergangenen Monaten haben das Waldbrandrisiko bereits Ende Mai/ Anfang Juni 2019 extrem erhöht.
Viel Regen gab es im Oktober und November 2018. Seitdem sind aber keine nennenswerten Niederschläge mehr gefallen. Aufgrund der besonderen topografischen Beschaffenheit der Insel gibt es kein einheitliches Regenbild. Während im Norden und Osten der Insel durch den Passatwind mehr Regen fällt, ist es im Westen und Süden rund 50 % trockener.
Kommen dann noch heiße Tage, wie am Montag (Garafia 34,6 °C) dazu, genügt ein Funke um einen Wald- oder Flächenbrand auszulösen.
Die geringe Luftfeuchtigkeit und ein etwas stärkerer Wind wirken wie Benzin und lassen sehr schnell ein kleines Feuer zu einem ausgedehnten Waldbrand ausufern.
Auf der HD-Meteo Waldbrandrisiko Karte von heute Morgen, sind die gefährdeten Gebiete rot markiert. Es sind die höheren Bergregionen um die Caldera und der südliche Sektor um den Vulkan Martin ( wird alle 10 Minuten aktualisiert hier)
Im gesamten Küstenbereich um die Insel und dem Aridanetal auf der Westseite besteht kein Brandrisiko. Es sind die bewirtschafteten Flächen mit Bananenanbau und nur wenigen Bäumen oder Buschwerk.
Das Vordringen der Wälder in immer tieferliegende bewohnte Landstriche, bringt die Gefahr auch näher an Ortschaften und Wohnhäuser. Es ist hier nicht der Mensch, der immer höher siedelt, sondern die Natur die sich ihren Weg nach unten sucht. Auf alten Fotografien gut zu erkennen.
Feuer und Waldbrände sind auf La Palma ein alter Hut. Regelmäßig vernichten Feuer große Waldbestände und bringen auch Menschen in große Not. Nicht vergessen sind die katastrophalen Waldbrände von 2009 und 2016 im Süden um Fuencaliente mit großen Schäden und Menschenopfer.
Das Waldbrandrisiko eindämmen und minimieren
Große Anstrengungen werden unternommen, um das Risiko eines Großbrandes zu verhindern oder zu minimieren. Neu gebaute Wasserreservoir, fest verlegte Löschleitungen, besetzte Beobachtsposten und eine Armada von Löschkräften. Nicht nur auf La Palma, La Gomera, El Hierro – auch für die bewaldeten Höhenlagen von Teneriffa und Gran Canaria.
Der Kanarische Regierung stehen für die ab 1. Juli 2019 beginnende „Feuer-Kampagne“ 1357 Feuerwehrleute, 15 Flugzeuge und Hubschrauber und 127 Löschfahrzeuge zur Verfügung.
Je nach Bedarf können die Kräfte zur Unterstützung auf jede Insel entsandt werden. Dazu kommen noch freiwillige Helfer vor Ort (La Palma allein 500 Personen).
Ab Ende Juni 2019 wird wieder die aus Festlandspanien stammende BRIF-Brigade mit ihren Hubschraubern in Puntagorda auf La Palma stationiert. Auch der russische Kamov-Doppelrotor Hubschrauber steht auf dem Flugplatz Teneriffa für Einsätze zur Verfügung. Ebenso die Military Emergency Unit (UME) mit 176 Soldaten, 19 Feuerwehrfahrzeugen und 5 Flugzeugen.
Brände lassen sich nicht völlig vermeiden. Ob Blitze (sehr selten), Funkenüberschlag an Hochspannungsleitungen oder fahrlässiger Umgang mit Feuer können Auslöser sein. Die schnelle Feuerbekämpfung ist der entscheidende Faktor. Viele Stellen in den Bergregionen sind mit Fahrzeugen überhaupt nicht zu erreichen. Löschhubschrauber und in Zukunft auch Drohnen sind aber rasch vor Ort.
Gut gerüstet ist auch ein beruhigendes Gefühl für alle Bewohner und Gäste. Eine schlagkräftige Truppe die wirkungsvoll und schnell an jedem Fleck der Inseln eingesetzt werden kann. Schon häufig konnte ich die Effizienz beobachten und darüber berichten.
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