Stillstand auf der Insel

Sonnenaufgang - Stillstand

La Palma hält den Atem an -

Eine unge­wohn­te Ruhe ver­ur­sacht der staat­lich ver­ord­ne­te Still­stand. Die Coro­na-Kri­se legt das öffent­li­che Leben lahm.

Aus­gangs­sper­re und Betriebs­schlie­ßung, selbst die Pla­ne­ten und Ster­nen­be­ob­ach­tung auf dem Roque de Los Mucha­chos wur­de ein­ge­stellt. Kaum Auto- oder Flug­ver­kehr. Nur noch zwei Insel­hüp­fer am Mor­gen und am Abend brin­gen Post und sons­ti­ge Güter. Stil­le und Erstar­rung haben sich über die Isla Boni­ta gelegt.

Atlantik - Stillstand

Gleich­wohl schön und fried­voll sind die Son­nen­auf­gän­ge zu beob­ach­ten. Auf dem wind­stil­len Atlan­tik sind lan­ge und aus­ge­prägt die Schlie­ren und Spu­ren der Fischer­boo­te zu erken­nen. Thun­fisch-Jäger die jetzt Sai­son haben und von der Arbeits­be­schrän­kung aus­ge­nom­men sind. In der Nacht machen sie ihre Beute.

Ausgangssperre und Stillstand sollen helfen

Ob der ver­ord­ne­te Schlaf­mo­dus die Coro­na Infi­zie­rung ein­schränkt, muss sich noch zei­gen. Mitt­ler­wei­le in der drit­ten Woche darf das Haus nur für wich­ti­ge Besor­gun­gen ver­las­sen wer­den. Der Ein­kauf von Lebens­mit­teln, Medi­ka­men­ten und Arzt­be­su­che sind erlaubt.

Auf den Kana­ren gibt es inzwi­schen 1.380 infi­zier­te Per­so­nen und 55 Todes­fäl­le. Die Auf­tei­lung der Ver­stor­be­nen nach Alters­grup­pen zeigt das Risi­ko­al­ter und rechts die Todes­fäl­le nach Inseln.

Todesfälle - Stillstand

Liste

La Pal­ma hat 62 Infi­zier­te, wobei 5 auf Inten­siv­sta­ti­on, 7 im nor­ma­len Hos­pi­tal und 50 in häus­li­cher Qua­ran­tä­ne sind und 2 Pati­en­ten sind verstorben.

 

 

 

 

 

Spa­ni­en über­steigt 100.000 bestä­tig­te Fäl­le von Coro­na­vi­rus und ver­zeich­net an einem Tag allein 864 Todes­fäl­le. Die höchs­te Ster­be­an­zahl über­haupt. Seit Beginn der Pan­de­mie sind 9.053 Pati­en­ten gestorben.

Auch bei den Gene­sun­gen gab es ein Maxi­mum: Seit Beginn der Gesund­heits­kri­se wur­den 22.647 Men­schen ent­las­sen, 3.388 mehr als am Vortag.

Die Haupt­stadt Madrid ist nach wie vor am stärks­ten betrof­fen: 29.840 Fäl­le, 3.865 Todes­fäl­le, 10.827 Gene­sun­gen und 1.514 Fäl­le auf der Inten­siv­sta­ti­on. Kata­lo­ni­en setzt sei­nen expo­nen­ti­el­len Anstieg fort: 19.991 Posi­ti­ve, 1.849 Todes­fäl­le, 5.701 geheilt und 1.769 auf Intensivstationen.

War die totale Zäsur der richtige Weg?

Ob sich die stren­gen Maß­nah­men der spa­ni­schen Regie­rung aus­zah­len, wird man erst in eini­ger Zeit mes­sen kön­nen. Alle Tou­ris­ten zurück in ihre Hei­mat­län­der und alle Hotels und Beher­ber­gungs­be­trie­be geschlos­sen. Der Tou­ris­mus hat bereits jetzt einen immensen Scha­den erlit­ten, der sich nicht in weni­gen Mona­ten aus­bü­geln lässt. Es wird Jah­re dau­ern bis die zuletzt erreich­ten Buchungs­zah­len nur annä­hernd wie­der erreicht werden.

Auch der Absatz der für La Pal­ma wich­ti­gen Bana­nen, ist um 50 Pro­zent ein­ge­bro­chen. In Zei­ten der Aus­gangs­sper­re und Qua­ran­tä­ne scheint die Lust der Fest­land­s­pa­nier auf die gel­be Frucht nicht mehr die gekann­te Prio­ri­tät zu besit­zen. Dies dürf­te nur eine vor­über­ge­hen­de Absatz­schwä­che sein, die sich nach Kri­sen­en­de normalisiert.

Auf jeden Fall wird es durch den Still­stand zu Kon­kur­sen und Betriebs­schlie­ßun­gen kom­men. Die Arbeits­lo­sen­quo­te auf den Kana­ren von jetzt knapp 20 Pro­zent wird sich jen­seits von 30 % wie­der fin­den. Zah­len die wir von der Wirt­schafts­kri­se um 2009 noch ken­nen. Weni­ger Ein­nah­men bedeu­ten auch weni­ger Aus­ga­ben. Der Gesamt­um­satz wird emp­find­lich schrump­fen und auch die Steu­er­ein­nah­men wer­den beschei­de­ner ausfallen.

 

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