30 Meter Teleskop darf nicht auf La Palma gebaut werden

TMT - 30 Meter Teleskop

La Palma Präsident: „Es ist eine Schande, dass Umweltschützer das Verhindern“

Das geplan­te 30 Meter Tele­skop (TMT) darf nach einem Gerichts­ur­teil des Obers­ten Gerichts­hofs der Kana­ri­schen Inseln (TSJC) nicht auf La Pal­ma gebaut werden.

Es sind kei­ne Umwelt- oder Natur­schä­den oder die Behin­de­rung von Vögel oder die Beein­träch­ti­gung einer beson­de­ren Mäu­se­art, son­dern nur admi­nis­tra­ti­ve Feh­ler, die eine Grup­pe von Oppor­tu­nis­ten mit grü­nem Män­tel­chen als Anlass für eine Kla­ge sahen und recht bekamen.

Die selbst­er­nann­te Umwelt­schüt­zer des Umwelt­ver­ban­des Ben Magec haben einen Feh­ler in der Über­tra­gung des Grund­stücks von der Gemein­de Pun­tagor­da an die IAC –  Insti­tu­to de Astrofí­si­ca de Cana­ri­as ent­deckt, auf dem das 30 Meter Tele­skop (TMT) gebaut wer­den soll­te. Es war eine Gelän­de­über­ga­be im Jah­re 2017 bzw. 2019, abge­seg­net im Eil­gang von allen Insti­tu­tio­nen und Behör­den auf dem sofort mit dem Bau begon­nen wer­den sollte.

Gedacht als Ersatz­stand­ort für Hawaii, bei dem es Pro­tes­te, Bau­stopps, Stra­ßen­blo­cka­den und rich­ter­li­che Anord­nun­gen gab, die den Wei­ter­bau verhinderten.

Roque de Los Muchachos - 30 Meter Teleskop

Das vor­ge­se­he­ne TMT rechts vom bis­lang welt­größ­ten GTC – Simu­la­ti­on von Gabri­el Pérez, SMM (IAC)

Mit dem Bau des 30 Meter Teleskop (TMT) wurde bis heute nicht begonnen

Das Kon­sor­ti­um konn­te sich bis heu­te noch nicht ent­schei­den, ob nun auf La Pal­ma gebaut wird. Es war sicher auch ein Druck­mit­tel einen Ersatz­stand­ort auf La Pal­ma aus­zu­wäh­len. Ers­te Wahl ist und bleibt Hawaii. Zudem sind die USA mit 50 Pro­zent an den Bau­kos­ten betei­ligt. Es ist schwer vor­stell­bar, dass die USA soviel Dol­lar in einem frem­den Land inves­tie­ren, zumal es nur die 2. Wahl darstellt.

Zunächst ist der Traum wohl aus­ge­träumt, auch wenn der Cabil­do Prä­si­dent Maria­no Hernán­dez Zapa­ta gegen die Gerichts­ent­schei­dung Beru­fung ein­le­gen möchte.

„Wir glau­ben, dass es die Eile und die Selbst­ge­fäl­lig­keit des Cabil­do Insu­lar von La Pal­ma mit der IAC war, die wie­der ein­mal zu einem ver­pfusch­ten Ver­wal­tungs­ver­fah­ren vol­ler Nich­tig­keits­feh­ler führ­te. Dem Rich­ter genüg­te nur eine davon, näm­lich die Täu­schung über das Gesetz, um das Zuge­ständ­nis für ungül­tig zu erklä­ren. Die übri­gen Rechts­grün­de unse­rer Kla­ge, die sich auf die städ­te­bau­li­che und umwelt­po­li­ti­sche Recht­mä­ßig­keit bezie­hen, wer­den wir gel­tend machen, wenn das Cabil­do Beru­fung ein­legt oder wenn es eine drit­te Kon­zes­si­on für den Bau des TMT in die­sem Natur­schutz­ge­biet erteilt“, so der Ben Magec Ver­band in einer Mitteilung.

Sogenannte Umweltaktivisten blicken nur in die Höhe

Ein grü­ner Umwelt­ver­band soll­te sich viel mehr um die eigent­li­chen Ver­stö­ße und Umwelt­ver­pes­tun­gen küm­mern. Pri­mär fällt mir hier das umwelt­schäd­li­che Ende­sa Die­sel­kraft­werk direkt am Hafen von San­ta Cruz de La Pal­ma ein. Seit Jahr­zehn­ten stößt es unge­heu­re Men­gen an schäd­li­chen Abga­sen aus, die die hier im Zen­trum leben­den Men­schen ein­at­men müs­sen. Hier gibt es kei­ne Kla­gen oder Proteste.

Bei aller Untä­tig­keit kommt leicht die Ver­mu­tung auf, dass auch die Akti­vis­ten auf der Spon­so­ren­lis­te des Enel-Kon­zern ste­hen oder gar im Vor­stand ver­tre­ten sind. Bei all dem Wind und der Son­ne scheint sich auch nie­mand Gedan­ken zur alter­na­ti­ven Ener­gie­ge­win­nung zu machen. Nur 8 Pro­zent der erzeug­ten Strom­men­ge kommt auf La Pal­ma aus alter­na­ti­ven Ener­gie­quel­len. El Hier­ro hat es immer­hin auf 60 Pro­zent geschafft. Hier waren es kei­ne orga­ni­sier­ten „Umwelt­schüt­zer“, son­dern enga­gier­te Poli­ti­ker wie Javier Mora­les, die das Goro­na-Pro­jekt zum Lau­fen brachten.

Das nen­ne ich erfolg­rei­chen Umwelt­schutz und nicht das Hick­hack und den Bau­stopp auf unse­rem Roque de Los Mucha­chos. Es geht hier um Spit­zen­tech­no­lo­gie und ernst­haf­te Welt­raum­for­schung die kei­ne Umwelt oder Natur beein­träch­tigt. Dar­über soll­ten die grü­nen Fana­ti­ker ein­mal nach­den­ken und nicht den Wis­sen­schafts­stand­ort La Pal­ma wei­ter schä­di­gen. Auch Arbeits­plät­ze für Men­schen auf La Pal­ma kön­nen so nicht geschaf­fen werden.



Von der Mono­kul­tur wie dem Tou­ris­mus oder Bana­nen­an­bau haben wir genug. Wenn sau­be­re Wirt­schafts­zwei­ge der Hoch­tech­no­lo­gie durch Kla­gen und Urtei­le wei­ter abge­schreckt wer­den, wird kei­ne Fir­ma auch nur einen Cent in Zukunft auf der Insel inves­tie­ren. Das scheint aber den „Welt­ver­bes­se­rer“ egal zu sein.

 

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6 Kommentare zu "30 Meter Teleskop darf nicht auf La Palma gebaut werden"

  1. Moin Man­fred,

    ich glauc­be das Urteil wur­de nicht vom TSJC gefällt (Das geplan­te 30 Meter Tele­skop (TMT) darf nach einem Gerichts­ur­teil des Obers­ten Gerichts­hofs der Kana­ri­schen Inseln (TSJC) nicht auf La Pal­ma gebaut wer­den.) – das TSJC ist wohl die Berufungsinstanz …

    • Manfred Betzwieser | 27. August 2021 um 18:20 | Antworten

      Hal­lo Neil,

      dan­ke, dann war es wohl die Gerichts­in­stanz dar­un­ter. Aber das Urteil hat lei­der im Moment Bestand.

      Gruß
      Manfred

  2. Unglaub­lich wie dumm vie­le Men­schen sind und sich gegen sol­che wich­ti­ge For­schung stellen.
    Am bes­ten zurück in die Höh­len (aber bit­te ohne offe­nes Feu­er, Fein­staub und so…)

    Zum Glück ist man ich Chi­le nicht so Welt­fremd (wobei ich jetzt kei­ne genau­en Infor­ma­tio­nen zu Pro­tes­ten und der­glei­chen habe.)
    Dort ste­hen (und wer­den gebaut) die aktu­ell her­aus­ra­gends­ten Instru­men­te zur Erfor­schung des Himmels. 

    Aber es wäre so wich­tig die­se Instru­men­te auch auf der Nord­halb­ku­gel zu haben.
    Ich hof­fe sehr dass es „bald“ vor­an geht.

    Die­se neue Gene­ra­ti­on von Groß­te­le­sko­pen wird vie­le Fra­gen der Mensch­heit beant­wor­ten und das bes­te: noch viel mehr wei­te­re Fra­gen auf­tu­en deren Ant­wort es zu erfor­schen gilt.

    Wie schon erwähnt, es gibt sehr vie­le Bau­stel­len im Bereich des Umwelt­schut­zes (natür­lich nicht nur auf La Pal­ma), wo noch viel pas­sie­ren muss.

    Grund­la­gen­for­schung und Hoch­tech­no­lo­gie gehö­ren defi­ni­tiv nicht zu diesen!

    Die Astro­no­mie ist die Erfor­schung unse­rer Ver­gan­gen­heit und unse­rer Zukunft.

  3. Sie haben die Wider­sprü­che genannt, wobei vor allem das „umwelt­schäd­li­che Ende­sa Die­sel­kraft­werk direkt am Hafen von San­ta Cruz de La Pal­ma“ ein Umwelt­skan­dal ist, soll­te es heu­te zumin­dest sein.

    Und was die Abwas­ser­klä­rung auf La Pal­ma, wie ins­ge­samt auf den Kana­ren betrifft, wäre auch ein The­ma für die Umwelt­schüt­zer, zumal das auch den Tou­ris­mus­zweig betrifft.

    • Manfred Betzwieser | 25. August 2021 um 18:59 | Antworten

      Hal­lo Herr Laudenberg,

      ich könn­te noch vie­le Umwelt­sün­den auf­zäh­len, gegen die ein Umwelt­ver­band (es ist nur eine klei­ne Grup­pe und nicht aus La Pal­ma – glau­be aus Tene­rif­fa oder Gran Cana­ria) sich hier auf La Pal­ma ein­mischt. Es scheint aber ein medi­en­wirk­sa­mes Objekt oben auf dem Roque zu sein, das die Gier und Auf­merk­sam­keit die­ser Leu­te weckt. 

      Gruß

      Man­fred

      PS: Natür­lich wäre es inter­es­sant mehr von­ein­an­der zu erfah­ren. Viel­leicht oben links ein Foto und einen Vor­na­men – ich bin Manfred

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