Drohnen als Helfer für Einsatzkräfte -
Drohnen sind schon eine feine Sache, wenn sie nutzvoll in einem Katastrophenfall eingesetzt werden können. Wie hier eine Drohnen Aufnahme vom Donnerstag, die den Verlauf der Lavaströme zeigt. Die Kirche rechts an der Baumreihe steht noch, ebenso die Feuerwache. Rechts oben liegt Puerto de Tazacorte.
Unter den Lavamassen begraben, das Zentrum mit der Kreuzung von La Laguna. Deutlich auch zu sehen, dass die Lavafinger südlich nach links tendieren. Inzwischen sollen sich die Ströme vereint haben und links am alten Vulkankegel Richtung Meer fließen. Im Moment läuft der Lavastrom sehr langsam und dürfte 60 Meter vor dem Atlantik stehen. Vielleicht gibt es heute eine aktuellere Aufnahme die den aktuellen Sachstand zeigt.
Kräftigster und schädlichster Vulkan seit 1430
Der Vulkan Cabeza wird als der weitläufigste und schädlichste Vulkan auf La Palma in die Geschichte eingehen . Der Eruptionsprozess, der am 19. September begann, hat bis heute 866 Hektar Land begraben, rund 1000 Häuser und Gebäude zerstört und 67,6 Straßenkilometer beschädigt. Davon sind 62 Kilometer komplett verschüttet. Das ergibt sich aus der Kartierung des Copernicus-Systems.
Die sieben bisher seit 1430 dokumentierten Vulkane richteten bei weitem nicht so große Schäden an, bestätigt die Expertin für historischen Vulkanismus auf den Kanarischen Inseln und Professorin für Physische Geographie an der Universität von La Laguna, Carmen Romero.
Wie hoch ist der Vulkan Cabeza heute
Die am 19. September begonnene Kegelbildung des Vulkans Cabeza beträgt derzeit etwa 200 Meter und die endgültige Höhe hängt von der Dauer des Phänomens oder der Art des ausgestoßenen Materials ab. Es gab als Grundlage bereits einen Vulkankegel namens Cabeza de Vaca.
Ein Vulkan kann stark in die Höhe wachsen und sogar Tausende von Metern erreichen, aber diese Höhen werden dank der Schichtung neuer Eruptionen auf älteren erst mit langer Zeit erreicht. Gut zu sehen am Beispiel Teide auf Teneriffa mit 3715 Meter Höhe.
Auf La Palma wäre der Vulkan San Antonio, unser Vorzeigevulkan, so ein Beispiel. Erster Ausbruch rund 2000 Jahre vor Christus und erneute Eruption im Jahre 1677. Die meisten andere Vulkane auf der Insel entstehen neu an anderer Stelle und verschütten ältere Vulkane. Aber die Insel wächst auch langsam in die Höhe, Breite und Länge. Es sind langwierige Prozesse, die jetzt schon 1,8 Mio. Jahre andauern.
Hier noch einige Informationen zu Drohnen.
10.10 Uhr - Regen soll kommen – Die Pevolca empfiehlt, dass die Dächer der Gebäude sauber sind, bevor es zu regnen beginnt, um „einen sofortigen Anstieg des Gewichts der Asche“ auf ihnen zu vermeiden.
12.00 Uhr – Die Installation der Meerwasser-Entsalzungsanlage in Puerto Naos schreitet voran. Es wurden mehrere große Tanks mit einem Volumen von 25.000 Liter aufgebaut. Unter anderem wurden auch die Ein- und Auslaufsammler der Pumpstation installiert, Gräben für Wasser- und Stromleitungen geschlossen, Drucksensoren und Durchflussmesser installiert und mehrere erfolgreiche Meerwasserbrunnen-Strömungstests und Injektionen vom Tanker an das Ufer gebaut. Morgen soll die Anlage in Betrieb gehen.
12.15 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 135 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 14 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei die maximale Intensität bei den aufgetretenen Erdbeben in der Epizentralzone IV (EMS98) lag am 21. um 22:54 UTC mit einer Magnitude von 4,4 mbLg und heute um 6:54 mit einer Magnitude von 4,2 mbLg und einer Tiefe von 33 bzw. 38 km.
Das Erdbeben um 22:54 Uhr am 21. (4,4 mbLg) ist das größte Erdbeben des betrachteten Zeitraums. Nur zwei Erdbeben wurden in einer Tiefe von etwa 30 km lokalisiert , die restlichen Hypozentren der Zeit befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Das vulkanische Tremorsignal behält eine hohe mittlere Amplitude ohne Verstärkungsimpulse bei. Die um 08:00 UTC gemessene Säulenhöhe wird auf 2.800 m geschätzt.
12.20 Uhr - Hunderettung – Die Guardia Civil hat ein Verfahren eröffnet, falls die angebliche Landrettung der von Lava umgebenen Hunde auf La Palma ein Verbrechen darstellen könnte. Abgesehen von dem Verwaltungsverstoß, der dazu führt, dass die Person oder Personen, die die Rettung der Hunde hätten durchführen können, eine von Beamten der Behörde eingerichtete Kontrolle übersprungen haben.
Vor ihrer Abreise von den Kanarischen Inseln haben die Verantwortlichen des galizischen Unternehmens Aerocamaras (Drohnenfirma) eine Nachricht in sozialen Netzwerken veröffentlicht, in der sie sich „betrogen“ fühlen und die Behörden auffordern, den Vorfall zu untersuchen.
12.40 Uhr – Der Lavaausfluss am Vulkan Cabeza hält sich heute im Rahmen. Es gibt in den letzten Stunden nur Beben bis ML3,7 aus der höheren Magmakammer in 10 bis 13 km Tiefe. Erst wenn wieder verstärkte Beben aus der Tiefenkammer bei 35 km kommen, ist mit einem weiteren Magmanachschub zu rechnen.
14.20 Uhr – Wie die IGN mitteilt, beträgt die Emission von Schwefeldioxid 2.710 Tonnen pro Tag, was in den letzten Tagen einen rückläufigen Trend zeigt. Im Aridanetal sei die Luftqualität einigermaßen gut. In Puntagorda im Nordwesten sei aber eine hohe Konzentration gemessen worden.
15.20 Uhr – Rennfahrer Fernando Alonso versteigert seinen Helm und startet eine Plattform für La Palma, um Geld zu sammeln.
16.20 Uhr - Der Lavastrom, der am Donnerstag durch die Vereinigung zweier anderer auf der Höhe des Viertels La Laguna gebildet wurde, ist „gestoppt“ und praktisch nicht vorangekommen, hat aber „viel Druck“ mit der Eingliederung von neues magmatisches Material, das von hinten kommt.
Dies wurde auf einer Pressekonferenz des technischen Direktors von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende , mitgeteilt, der darauf hinwies, dass der Strom auf der Höhe der Schule angehalten hat und „wartet“. Falls er seine Bewegung in Richtung Meer wieder aufnimmt, steht der Berg La Laguna oder Richtung Nordwesten auf dem Weg zur Küste von Tazacorte zur Verfügung.
16.30 Uhr – Die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma beginnt mit der Verteilung von FFP2-Masken und Schutzbrillen an die Bevölkerung
17.00 Uhr - Staatspräsident Sánchez reist morgen wieder nach La Palma, sein fünfter Besuch seit dem Ausbruch.
17.10 Uhr - Stillstand der Lavaströme bei La Laguna. Aktuelle Aufnahme von heute.
17.25 Uhr - Der Vulkan Cabeza ist heute sehr munter. Meist Dämpfe und Asche und wenig Lavaausstoß. Das Brüllen und Grollen ist auch deutlich auf der Ostseite zu hören. Was fehlt, sind noch starke Beben über ML4,0.
18.30 Uhr – Carmen López von der IGN hob hervor, dass der Vulkan etwa 28.700 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen habe und erklärte, dass in den vergangenen Tagen andere niedrigere Zahlen angegeben wurden, da die Messung sehr schwierig sei, hätten Wissenschaftler und Experten die Zahlen unterschätzt.
18.50 Uhr – So sehen im Moment die Verläufe des Lavastroms aus:
- Fortsetzung folgt
Hallo Manfred, danke für die Übersichtskarte mit den Lavaströmen. Das ist sehr anschaulich. Schade, dass ich sie nicht vergrößern kann, um topografische Details wie z.B. Höhenangaben der Isohypsen oder auch nur Namen lesen zu können. Basiert das auf einer Karte 1:50.000? Evtl. gibt es die Möglichkeit, an die (digitale) Quelle dieser Karte zu gelangen und sie direkt downzuloaden.
Ich hätte dann einen genaueren Vergeich mit meiner 25.000er.
Mit herzlichem Dank für Deine unermüdliche hochwertige Berichterstattung sowie den besten Grüßen
Jo / Hannover
Hallo, wir haben 2002 unser Haus in Las Manchas verkauft. Unser Herz hängt aber immer noch an La Palma. Wir sind dankbar für die schöne Zeit, die wir dort verbracht haben. Umso schockierte sind wir über jetzige Situation. Die Menschen tun uns leid. Vielen Dank für die täglichen Reportagen. Viele Grüße nach Mazo von Thomas
Hallo Herr Betzwieser,
für heute wurde doch auf La Palma Regen angekündigt. Hat es den gegeben und wenn ja welche Auswirkungen hatte er?
Liebe Grüße nach La Palma
Hallo Claudi,
noch warten wir. Vulkanprognosen sind oft zutreffender als Wettervorhersagen.
🙂 wie wahr!
Ich danke für Ihre tolle Arbeit und wünsche Ihnen einen ruhigen Abend und eine ruhige Nacht!
Ohne Worte:
https://youtu.be/oQwGOBciMos
ganz ohne Worte ist unschön…
Hallo Stefan,
finde ich nicht.
Diese Bilder wirken auf jeden von uns anders. So ist es jedem von uns überlassen Worte oder Gedanken für sich selbst zu finden, wenn man dieses Video sieht.
Die unterlegte Musik berührt, drückt die Trauer und den Schmerz aus über die unwiederbringlichen Zerstörungen, die die Lavaströme auf dem Weg zum Meer anrichten.
Aber jeder wird für sich seine eigene Interpretation finden. Gute Nacht und alles Gute nach La Palma. Ingeborg
Es raucht (?) / dampft (?) an zwei Stellen an der Küste.
Hat es wieder ein Lavastrom geschafft?
https://www.youtube.com/watch?v=5_M8GSZrlyc&ab_channel=RTVENoticias
Liebe Annette,
ich muss Dich (und uns) leider enttäuschen. An den rauchenden Stellen sieht man, wie sich das Gestein dunkel von den Steilwänden der Küste abhebt. Das ganze Ding ist die Lava-Halbinsel, welche es schon vor Wochen – und bisher als einzige Zunge – bis ins Meer geschafft hat.
Danke für deine rasche Antwort!
So scheint aber doch ein „wenig“ Lava weiterhin die bereits erschaffene Halbinsel zu vergrössern… oder ist die „alte“ Lava dort noch so heiss, dass es „raucht“/„dampft“?
… und ich dachte schon, ich hätte auch mal was entdeckt 😉
Du hast definitiv was entdeckt! 🙂
So ähnlich geht es mir mit einer kleinen Rauchfahne oben am Vulkankegel, die ich seit Wochen beobachte (und hier auch schonmal erwähnte), und bei jedem neuen Bildmaterial bzw. jeder neuen Perspektive werde ich wieder unsicher, was diese Rauchfahne nun ist, eine bekannte ehemalige kleine Vulkanöffnung oder nur ein rauchender Spalt über einem Lavatunnel. Die Landschaft direkt am Vulkan hat sich wegen der ganzen Asche so verändert, dass es schwer fällt, „alte Orte“ auf Dauer zu lokalisieren…
Aber so ist das halt…
Ich (Laie) hab das heute so gesehen: Es fließt oben weiterhin viel Lava aus, es gab aber wenig neu überflossene Bereiche im Norden insbesondere La Laguna. Die Lava verteilt sich daher m.E. auf den bisherigen Strömen und kommt so auch z.T. in geringen Mengen auch auf der neuen Halbinsel an.
Danke für deine Erklärung, Bengt!
Nun, im Meer würde die Lava wohl weniger Schaden anrichten (mindestens für die Menschen… für die Tierwelt dort wird es wohl anders aussehen…).
Was die Gase dann anzustellen vermögen… aber ich denke, auch dort wird „verbotene Zone“ sein, um die Menschen so weit als möglich zu schützen.
Hallo Herr Betzwieser,
anbei noch ein Link den sie interessant finden könnten über den El-Hierro Ausbruch vor 10 Jahren, den ich auf ihrem Blog damals gerne verfolgt habe.
Das Paper zeigt auf wann passiert ist und zeigt auch die Phasen der Entstehung auf. Inclusive der Lavafelder, Abstürze und verschiedener Schlote (aber auf Englisch)
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2016GC006733
Viele Grüße
Das IGME hat heute ein Video des Lavastroms auf der Nordseite des Kegels veröffentlicht, mit einer markanten Öffnung am unteren Rand des Kegels rechts von Gebäuderesten.
Dies ist ziemlich genau die Stelle, an welcher sich auch am 01.Oktober eine unabhängige Lava-Öffnung gebildet hatte (siehe Foto). Der darunterliegende Strom – so meine sehr starke Vermutung – wird nach wie vor sowohl vom Kegel aus, als auch aus der Öffnung heraus von Lava gespeist. Andernfalls hätte die Öffnung wohl nicht über 3 Wochen und diverse „Überschwemmungen“ später (siehe Umgebung) ihre spezifische Gabelform bewahrt.
Die Mapa Comparativa ist an dieser Stelle nicht exakt (es ist immer noch die Zunge der unabhängigen Öffnung abgebildet), während OSM hier die Lava-Ströme (und auch die Öffnung) recht exakt erfasst.
Bitte checken, mir fehlt die genaue aktuelle Ortskenntnis.
Folgender Link zeigt nach markieren von: „Eruption La Palma2021“ den Zustand nach Dronenflug vom 22.10.2021 12:00
Nach meiner ersten groben Einschätzung entspricht dieser Link dem augenblicklichen stand von OSM.
Welcher Link?
UUHHPS…
https://visor.grafcan.es/visorweb/
@Rainer:
So ist es. Videos und nun auch die Karten zeigen, dass sich in La Laguna gegenüber gestern kaum etwas verändert hat.
Hier noch der Link zur Mapa Comparativo.
Drohnenvideo-Dokumente von heute sind noch Mangelware.
Zwei Varianten eines Videos auf Twitter (teils unterschiedliche Ausschnitte) zeigen kurz das Zentrum von La Laguna, sowie den Straßenabschnitt bis zur Schule (Video 1 inkl. Kirche, Video 2 inkl. Camion Cruz Chica).
Hier hat sich seit gestern kaum etwas verändert.
Einen stadtseitigen Blick auf den Montana La Laguna konnte ich bisher nicht finden, auch nicht beim schnellen Durch-ZAPPen der div. Livestreams. Insofern noch keine bildliche Bestätigung zum Verhalten der entlang der Hauptstraße von La Laguna talwärts strebenden Lavazunge.
https://tiles.arcgis.com/tiles/hkQNLKNeDVYBjvFE/arcgis/rest/services/perimetro_dron_22102021_12h_general/MapServer?f=jsapi&cacheKey=a01c331658c9061a
Dies scheint ein Ausschnitt von heute 12 Uhr zu sein.
Im Übrigen eine tolle informative Seite.
Bitte so weitermachen!
Viele Grüße
Marco
@Marco: Danke – ja so scheint es lt. Datierung. Ich sehe allerdings nicht den geringsten Unterschied zu den Aufnahmen von gestern, zumindest im Bereich von La Laguna & im Bereich der nördlichsten Zunge, welche ein paar Meter vor der Küste steckengeblieben ist.
Wenn das tatsächlich so ist (aufgrund fehlender Lava-Wellen durchaus denkbar), dann bleibt als Hoffnung für La Laguna bzw., was davon übrig ist nur, dass der Lavastrom insgesamt stagniert und deutlich zurückgeht.
Ansonsten sehe ich aus zwei Gründen schwarz: 1.) Die bekannten Ausweichmanöver von nachkommenden Lavawellen, und 2.) Eine Art Stauwirkung des Montana La Laguna und des sehr geringen Gefälles zwischen seiner Basis und der Ortschaft La Laguna. Mangels deutlicherer Topografie-Zwänge könnte sich auch hier die Lava zunächst hammerförmig ausbreiten, bis wieder ein eindeutiger Strom entsteht…Es ist zum Mäuse melken…
Update:
IGME-Video von heute (ich vermute, vormittags, da das Gebäude ggü. der Kirche brennt, wie im anderen Video bereits zu sehen war).
Ab Minute 2:32 ist die Lage um La Laguna im Überblick zu sehen.
Es bestätigt tendentiell den Eindruck, dass sich seit gestern kaum etwas verändert hat.
Da ist dem Unternehmens Aerocamaras wohl eine spektakuläre Werbemaßnahme entgangen. Ansonsten, was für eine Farce, wenn Personen wohl unter persönlichem Risiko die Hunde gerettet haben und dafür aufgrund von Verwaltungsvorschriften belangt werden sollen!
(…). In diese Klammer kann jetzt jeder für sich dass einsetzen, was ihm/ihr so spontan durch den Kopf geht.
Und die Firma kam extra aus Galizien im Norden von Spanien …
Klammer auf:
Die Story taugt aufgrund ihrer Uneindeutigkeit zur Legenden-Bildung. Selbst die makabere Variante, dass die Hunde tatsächlich verschwunden sind (A = selbstgerettet, B = umgekommen), und das A‑Team bzw. das exzellent „informierte“ Umfeld des Jagdclubs erst durch den Bericht der Drohnenfirma hiervon erfuhr und ihre lokalpolitisch aufgeladene Botschaft platzierte, ist denkbar.
Und die Story taugt für Trittbrettfahrer und Nachahmer – das ist fahrlässig. Und darum wäre es ebenso fahrlässig von der Verwaltung, hier das Recht nicht zu exekutieren.
Klammer zu. 🙂
Haha, wenn es um mein Haustier ginge, welches zurückgeblieben ist durch chaotische Evakuierungsmaßnahmen, würde ich es auch herausholen, ohne irgend jemand zu fragen ! Ist ja mein Leben was ich ruskiere !!!
Genau das ist der Punkt, als ob ich mir dafür eine Genehmigung einholen würde! Erinnert mich an den Spruch: „Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich erst eine Bahnsteigkarte!“
Ich bin mir nicht sicher, ob der Begriff „Farce“ in Bezug auf diesen Punkt, auf den es Ihnen ankommt, richtig gewählt wurde.
Die Farce ergibt sich erst durch die Erzählung. Den realen Ereignissen fehlen die Eigenschaften einer Farce.
Insbesondere fehlt ihnen die Unmittelbarkeit und Unausweichlichkeit, aus welcher die Farce ihre Logik entwickelt.
Nachdem man wochenlang zuschaut, wie jemand die Tiere füttert (thanks for nothing), und sicherlich auch testet, wie sich die Lava denn so verhält, wenn man sie belastet, fehlen dann plötzlich Zeit und Argumente, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und andere davon zu überzeugen, so wie Sie das jetzt retrospektiv ja recht souverän versuchen? Wenn die Dinge ach so unmittelbar und existentiell sind, dann soll gefälligst niemand in die Quere kommen?
Nee, das ist eher ein Drama in mehreren Akten…
Etwas trivial der Vergleich …
Das ganze ist kein Abenteuerspielplatz. Das merken wahrscheinlich manche erst, wenn Daddy morgens nicht mehr am Frühstückstisch sitzt … In der dann folgenden Berichterstattung wird es sich wahrscheinlich nicht mehr um Hunde drehen.
La Palma ist (nach El Hierro) die zweitjüngste Insel des kanarischen Archipels und immer wieder wird ihr Alter mit 1,8 Ma (Millionen Jahre) angegeben. Das ist so nicht richtig bzw. gilt allenfalls für den Teil der über den Meeresspiegel ragt. Wie bei allen ozeanischen Vulkaninseln entstand auch La Palma in 2 typischen Entwicklungsstadien, einem submarinen (vom Meeresgrund bis zum Meeresspiegel) und dem subaerischen (über dem Meeresspiegel). Die ersten submarinen Meeresbodenaufwölbungen und nachfolgende Emissionen begannen vor ca. 4 (-2) Ma in einer Meerestiefe von ungefähr 4000 m. Vor 1,77 Ma ging der Aufbau La Palmas in sein subaerisches Stadium über mit dem sog. Garafia (oder Taburiente I) Komplex, darauf folgend vor 1,1 bis 0,7 Ma der Taburiente II, vor 0,77 – 0,56 Ma der Cumbre Nueva Komplex und erst vor 123 000 Jahren (ganz jung) begannen die ersten Cumbre Vieja Emissionen, die bis heute anhalten.
Sehr gut erklärt. Dann weißt die vielleicht auch warum der jüngste Komplex „Cumbre Vieja“ heißt. Das habe ich damals schon in meinem Buch aufzuklären versucht, bis heute aber noch keine befriedigende Lösung gefunden.
Nein, weiß ich leider auch nicht. In keinem meiner Bücher zur Geologie der Kanaren und La Palmas gibt es eine Erklärung des Namens, alle „drücken“ sich darum. Vielleicht hat man früher geglaubt, daß die Cumbre Vieja älter sei…
Hallo, wir haben uns gerade heute früh dasselbe gefragt. Meine Vermutung: Vielleicht haben die früheren Namensgeber diesen Teil der Insel zuerst „erobert“ und mit Namen versehen und sind erst später in den Norden vorgedrungen, sodass die dortigen Cumbre für sie dann neu/nueva waren – im Gegensatz zu den alten/vieja, die sie schon kannten? Liebe Grüße aus Norddeutschland, wir drücken allen auf unserer sehr geliebten Insel weiter die Daumen
Gut die Theorie. Die Spanier sind unter Fernando de Alonso im heutigen Puerto Tazacorte an Land gegangen, haben den Süden und dann den Norden erobert. Zuletzt kam die Caldera unter dem Guanchenkönig Tanausu an die Reihe.
Irgendwann hat ein Geograf die Namen in eine offizielle Karte eingetragen. Ob das vorher schon so hieß? Jedenfalls hat vermutlich jemand gedacht, ein klar erkennbarer hoher Vulkankegel müsse jünger sein als ein offensichtlich erodierter niedrigerer Bergrücken südöstlich. Klingt plausibel, ist aber Spekulation, bis jemand Belege findet…
Hallo Manfred,
ein bißchen spät heute, aber besser als nie. Meine Freundin Ana Margarita (gebürtig aus Los Sauces) sagt zum Thema Cumbre Vieja – Cumbre Nueva, daß in dem Kurs „Guia de Senderos e Itinerarios temáticos de la Isla de La Palma“, den sie bestand, von einem Geologie-Professor der ULL La Laguna vor Jahren folgende Erklärung abgegeben wurde:
Da die südliche Cumbre eine dunkle, verbrannte Ansicht bietet, die nördliche Cumbre hingegen einen grünen, frischen Anblick, gab man dem „frischen“ Teil den Namen „nueva“ und dem „unansehnlichen“ Teil den Namen „vieja“ im Sinne von „ausgebrannt“.
Na ja – werde morgen noch einmal beim Stammtisch fragen .…
Viele Grüße, Neil Spindler
Natürlich ist die *Insel* El Hierro erst ca. 1,8 Mill Jahre alt, davor war es ja deninitionsgemäß keine Insel. Der Seamount drunter ist natürlich älter. Das ist aber in keinem Reiseführer oder Buch gemeint, wenn von der Insel die Rede ist. Wenn der Echo Seamount ausbricht und den Kanaren eine 8. Insel beschert (da fehlen ja nur 300 m), sagt ja auch keiner: „Seit gestern gibt es eine 100 Mill. Jahre alte neue Insel“
Du meinst vermutlich die Insel La Palma (El Hierro ist ja erst ca. 1,1 Ma alt)?
Wie Du richtig sagtest ist La Palma ja eine Insel. Bei diesem ca. 6500 m hohen Inselgebirge ragt nur das obere Drittel über die Meeresoberfläche. Aber der Unterbau (der basale Teil der Insel) gehört natürlich auch dazu, sonst wäre La Palma ja ein Floß. Wenn man vom Alter der Insel(n) spricht, meint man damit immer, wann am Meeresboden die ersten vulkanischen Prozesse begannen, die zur Bildung der Insel führten. Letztlich ist es immer eine Definitionssache, aber geologisch gesehen hat La Palma ein Alter von +/- 4 Ma.
Ja, ich hatte mich auf den ersten Post bezogen. Natürlich gehört der Unterbau zur Insel. Eine Insel ist es aber definitionsgemäß trotzdem erst, wenn etwas über der Oberfläche erscheint, und erst dann zählt das Alter. Das ist bei La Palma nicht anders als bei Surtsey, entstanden am 14. November 1963, obwohl der Sockel viel älter ist.