Die hohe Aschelast bringt eine weitere Gefahr -
Unter der Aschelast, die vom Vulkan Cabeza ausgeworfen wird, ist die Sporthalle von Las Manchas eingestürzt. Eine Lucha Canaria (Kanarischer Ringkampf) Halle, die direkt neben dem alten Lavastrom des Vulkans San Juan von 1949 steht.
Es sind nicht nur die immensen Lavaströme, sondern auch der Ascheregen, der Gebäude unter der Aschelast zusammenbrechen lässt. Trotz der intensiven Arbeit der Feuerwehren, UME und dem Militär können nicht alle Dächer gereinigt werden. Oft ist die Arbeit von heute, am nächsten Tag mit einer neuen Lava-Ascheschicht bedeckt.
Der vom AEMET Wetterdienst angekündigte starke Regen gestern Abend ist zum Glück ausgeblieben und verschafft eine kleine Verschnaufpause. Mit der Aufnahme von Wasser wird die Last für viele Dächer noch größer und erhöht das Risiko eines Dacheinbruchs.
Neues Erdbeben mit ML5,1
Das Erdbeben der Stärke ML5,1 in der vergangenen Nacht um 1.08 Uhr aus 36 km Tiefe unter Mazo, war das bisher stärkste Beben in dieser Vulkankrise. Das Erdbeben wurde auf La Palma und auch in Gebieten von Teneriffa, La Gomera und El Hierro als sehr intensiv empfunden.
Es ist der grüne Balken, den der Seismograf in der vergangenen Nacht aufgezeichnet hat. Auch weitere Beben bis ML4,0 in unterschiedlichsten Tiefen wurden registriert. Mit ML5,1 haben wir jetzt genau die höchste Bebenstärke erreicht, die beim Ausbruch des Vulkans Eldiscreto auf El Hierro vor 10 Jahren erzielt wurde.
In der Nacht ist auch ein Teil des Kegels des Vulkans Cabeza gefallen und hat eine Lavakaskade ausgebildet, die aus dem Krater kommt, so Carmen López, Direktorin des National Geographic Institute (IGN).
10.00 Uhr – Das Cabildo La Palma teilt mit: Für ehemalige Anwohner – Der Zugang wird heute von Norden her geöffnet, um Zugang zu den evakuierten Bereichen zu erhalten, außer La Laguna. Zufahrt durch die südliche Zone zu Wasser und zu Land bleibt gesperrt.
10.20 Uhr - Das National Geographic Institute (IGN) hat das Vorhandensein neuer Magmabeiträge aus großen Tiefen des Eruptionssystems zu den Zwischenreservoirs bestätigt, aus denen der Vulkan La Palma speist. Diese Zunahme des Magmasvolumens verwirrt die wissenschaftliche Gemeinschaft inmitten einer scheinbar nachlassenden Aktivität.
Das Auftreten von mehr Magma könnte eine zeitliche Verlängerung der vulkanischen Aktivität und damit eine größere Wahrscheinlichkeit vermuten lassen, dass die Lavaemissionen alte Ströme überlaufen und neue Schäden erzeugen.
11.10 Uhr – Dampfendes Lavafeld bei der Verdunstung von Wasser nach der Erwärmung der Sonne aufgrund einer Kondensation während der Nacht.
11.20 Uhr – Das war die Lavakaskade nach dem Dammbruch in der vergangenen Nacht.
Se acaba de desbordar el lago de lava provocado por el volcán de La Palma.
🎥: @IGNSpain pic.twitter.com/UiEKKkhpzv
— La Palma | En Directo🌋 (@LaPalmaErupcion) November 18, 2021
13.00 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden 39 Erdbeben im südlichen Teil der Insel La Palma, in der Nähe des anhaltenden Vulkanausbruchs, geortet. Drei dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt. Die Anzahl der Erdbeben ist im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Tagen zurückgegangen und der größte Teil der Seismizität befindet sich in Tiefen von mehr als 30 km. Heute um 01:08 UTC wurde in 36 km Tiefe ein Erdbeben mit einer Magnitude von 5,1 mbLg registriert und von der Bevölkerung mit einer maximalen Intensität von IV (EMS) gespürt, es ist das stärkste Erdbeben seit Beginn der Serie am 11. September. Das Tremorsignal verharrt auf niedrigem Niveau mit leichten Schwankungen in den letzten Stunden. Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt eine Höhe von ca. 4 cm zusammen mit einer Krümmung nach Süd-Südwest an der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert.
Angesichts des um 08:45 UTC kalibrierten Bildes wird eine Säulenhöhe von 3.500 m ü. M. und eine Aschewolke in Ost-Südost-Richtung geschätzt.
13.15 Uhr – Erneutes Erdbeben mit ML4,3 um 12.02 Uhr aus 32 km Tiefe unter Mazo. So langsam gewöhnt man sich an die Erdstöße bis ML4,5. Nur wenn es höher geht, schaut man hilflos in das Dachgebälk und die Schränke mit den Gläsern. Ist noch alles heil oder geht beim nächsten Beben etwas zu Bruch. Auch wir haben schon etwas umgeräumt und Beben sichere Plätze für besonders geschätztes Glas und Geschirr zu finden. Steter Tropfen höhlt den Stein – sinngemäß auch auf dauernde Erdbeben anzuwenden. Es ist schon lange Zeit kein einmaliges Ereignis mehr, sondern inzwischen Alltag auf La Palma.
14.20 Uhr – Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, reist an diesem Freitag zum siebten Mal nach La Palma, um sich über den Notfall zu erkundigen, der durch den Ausbruch der Cumbre Vieja verursacht wurde, laut Quellen von La Moncloa. Bis jetzt ist seine Regierungsmaschine noch nicht gelandet, obwohl auf dem Flughafen Mazo noch Flugverkehr möglich ist.
17.15 Uhr – Der Vulkan Cabeza hat derzeit drei aktive Fronten, eine, die von Montaña Rajada im Norden von Montaña Cogote –colada 11– verläuft, eine andere, die weiterhin die Lavadeltas speist, und die dritte, die intensivste, die zwischen den Lavaströmen 4 und 7 verläuft.
Auf einer Pressekonferenz haben der stellvertretende Direktor von Pevolca, Rubén Fernández, und die Vulkanologin des IGN, Carmen López, angedeutet, dass er auf Kosten von Häusern und Bauernhöfen neuen Raum einnimmt, aber er hat sich verlangsamt und kommt mit etwa 20 Meter pro Stunde voran.
17.25 Uhr - Überschwängliche Aktivität um 15.30 Uhr von Tacande. Anhaltende Explosionen werden aufgezeichnet.
Actividad efusiva a las 15.30 desde Tacande. Se registran explosiones continuadas / Effusive activity at 15.30 from Tacande. Continued explosions are recorded pic.twitter.com/M5lhQbY4yv
— INVOLCAN (@involcan) November 19, 2021
- Fortsetzung folgt
Der Einsturz der Sporthalle passierte bereits vor dem 04.November. Das ist auf einem Drohnen-Video festgehalten, welches damals primär Dachräumungen im Bereich der Solaranlage zeigte, doch dann noch weiter südwärts flog. Ab Minute 08:15.
Welche Sicherheit bieten wohl Vergleiche mit den ‚Laufzeiten‘ zurzeit erloschener Vulkane auf den Kanaren, das sich der neue Vulkan nun an diese ‚Spielregeln‘ hält?
Oder mit anderen Worten: sind die geologischen Strukturen unterhalb der Kanaren dergestalt, dass sich daraus zumindest sichere Zeitspannen definieren lassen, wie lange eine einzelne vulkanische Aktivität anhält?
Das einzige, was man wohl sagen kann, ist, dass der Ausbruch zwar Monate dauern kann, aber sicher nicht Jahre. La Palma, speziell die Cumbre Vieja, ist im Schildstadium eines ozeanischen Interplattenvulkan. Aus dem Erdmantel steigt, vereinfacht gesagt, ständig Magma auf, dringt in die Erdkruste (die unter La Palma fast 100 km dick ist) ein und bleibt beim Aufstieg immer wieder in „Zwischenlagern“ stecken. Das letzte dieser Zwischenlager ist die oberste Lavakammer. Wenn der Druck in ihr zu groß wird, schafft sich die Lava durch Spalten im Gestein (Gängen) einen Weg zur Erdoberfläche. So kommt es zum Ausbruch. Wie lange der dauert, hängt davon ab, wie voll die oberste Lavakammer vor dem Aufbruch war und wie schnell Magma aus tieferen Etagen nachfließt. Das ist sicher eine überschaubare Zeit („Monate“), aber der Wissenschaft fehlen die Mittel, da genauere Prognosen zu treffen. Es gibt außer der Beobachtung der Seismik keinen Zugang zur Empirie dieser Prozesse. Auch kann niemand sagen, wann es zum nächsten Ausbruch kommt. Können ein paar Hundert Jahre sein oder auch nur wenige Jahrzehnte.
Das PM 2.5 und PM 10 Zertifikat des Kehraufbaus TK 36 von Trilety (sind übrigens Österreicher)
Der Trilety – UNIMOG als Wassersprüher, Rohr natürlich verlängerbar und auch mit Steigerkorb für den operario
Da man bei Manfred nur ein Bild pro Kommentar anhängen kann, hier ein weiterer Kommentar mit eigenem Bild:
Unbestritten ist wohl die Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub, also PM 10 und PM 2.5 Partikel genauere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub.
Die aktuelle Praxis des Straßen- und Dachkehrens kann daher nur als verantwortungslos bezeichnet werden; mehere von mir befragte palmerische Ärzte gehen von einem steilen Anstieg von mindestens Atemwegserkrankungen in Bälde aus.
Natürlich gibt es geeignete Kehrsaugmaschinen, mit denen das Problem / die Aufgabe professionell gelöst werden kann, z. B. Die Trilety TK36 auf UNIMOG U423 Fahrgestell – je nach Ausrüstung ca. 180.000 – 230.000 EUR als Neufahrzeug. Fa. Trilety habe ich kontaktiert – sie prüfen gerade die optimale Ausstattungsvariante. Der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez ist informiert und hat „schon ‚mal von so einer Maschine gehört“ – na bitte.
Mit der Maschine kann man qua Wechselaufsatz auch Dächer mit Wasser sauber sprühen, nachdem die große Menge Asche mit dem Schnorchel abgesaugt worden ist. Bilder dazu in den nächsten Kommentaren ohne Wortbeitrag.
Wie einige wissen, bin ich Mitglied im Rotary Club Tenerife-Ramblas. Wir haben 5 Rotary-Clubs auf Teneriffa, aber keinen auf La Palma. Die Rotary-Clubs auf Teneriffa und womöglich in ganz Spanien prüfen gerade, ob die Anschaffung der vorgenannten Kehrsaugmaschine Trilety TK36 auf UNIMOG U423 finanziell auf Spendenbasis „gestemmt“ werden kann und dann den drei Ayuntamientos kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann. Rund 200.000 EUR sind aber auch für die spanischen Rotarier keine Kleinigkeit, insofern ist derzeit ungewiß, ob das Projekt zustande kommen kann.
Im übrigen werden wir versuchen, hier auf La Palma einen Rotary Club zu gründen, sobald die Luft wieder „rein“ ist.
Neil Spindler +34.629.870.077
YaYa Materiales SLU + Deutsch-Kanarische Beratungsgesellschaft für binationale Rechts‑, Steuer- und Technikgutachten im Immobiliensektor, SL
Guten Morgen in die Runde,
als Bausachverständiger und spanischer Gerichtsgutachter kann ich zu dem Zusammenbruch des Dachs des Terrero de Lucha in Las Manchas nur den Kopf schütteln, wie so etwas geplant und dann auch noch genehmigt werden konnte. Das war übrigens am Nachmittag des 24. September schon; in El Time wurde von „ondas expansivas“ plus Dachauflast gesprochen – na ja – einmal Foto anschauen wegen der Dachneigung…
Da weise ich mal auf die Eislauf- und Schwimmhalle Bad Reichenhall hin.
Zum Glueck ist hier niemand verletzt worden.
Die Dachauslegung ist immer eine Balance zwischen Kosten, Faehigkeiten des Architekten/Statikers, moeglichen Maximaldachlasten und der Einsparrisikobereitschaft des Bauherren/Bauunternehmers.
Wozu die Einsparrisikobereitschaft fuehr hat man in Koeln erlebt (Einsturz historisches Archiv der Stadt Koeln).
Curiosamente trifft es meist oeffentliche Gebaeude. Ein Schelm der Zusammenhaenge vermutet.
Köln ist ein schlechtes Beispiel: Ein Bauaufseher wurde verurteilt, einen Wassereinbruch nicht gemeldet zu haben und ein Oberbauleiter muss sich noch verantworten. Menschliches Versagen liegt vor.
Naja, was war der Grund fuer den Wassereinbruch? Pfusch, mangelnde Kontrolle, gefaelschte Dokumente und u.a. fehlende (wegen geklaut oder eingespart) Armierung in den Schlitzwaenden.
Da wurde wieder ein Kleiner oeffentlichkeitswirksam ans Kreuz genagelt, dass nicht rauskommt was die eigentlich Verantwortlichen verbockt haben.
Welche Dachlasten bzw. Lastfälle sind in der lokal gültigen Bauordnung vorgeschrieben? Schneelasten, wie in Zentraleuropa, dürften unter 1000 m ü. N.N. eher nicht dazugehören. Sind Aschelasten dabei?