Zwei Explosionen überraschen die Wissenschaft -
Nach einigen ruhigeren Tagen wurde am Sonntag der Vulkan Explosiv. Zwei explosive Eruptionen gegen 12.00 und 18.00 Uhr schleuderten Asche und Lavabomben in bis zu 5ooo Meter Höhe. Unter einem ohrenbetäubenden Grollen und Zischen schoss aus seinem Krater, wie aus einer Hochdruckdüse, große Mengen Lava und Gase in den Himmel. Ich hatte gestern am Ende der Updates um 18.20 Uhr noch ein Video eingestellt.
Alles zum Dienstag, dem 14.12.21 auf dieser Seite weiter unten
Das spanische Institut für Geologie und Bergbau (Foto IGME) hat das „unvorhersehbare Verhalten eines strombolianischen Vulkans“ hervorgehoben. Wahrscheinlich war die Austrittsdüse durch inzwischen erkaltete Magma und Gestein verstopft und wurde explosiv nach einem kräftigen Druckanstieg in die Luft gesprengt.
Diese Art der Freilegung ist noch die harmlose Art. Theoretisch könnte bei diesem explosiv Vorgang die gesamte Vulkankrone mit ungeahnten Folgen in alle Himmelsrichtungen davon fliegen.
Normal sind strombolische Vulkane nicht explosiv
Diese doch etwas ungewöhnlich agressive Art kennt die Wissenschaft von einer strombolianischen Eruption nicht. Das wird also noch Untersuchungsobjekt der Vulkanologen sein und die geologischen Institute in Zukunft befassen. Es gab keine größeren Erdbeben und auch keine auffällige GPS Bodenverformung kurz vor den Explosionen.
„Der Vulkan spricht zu uns, aber wir haben nicht genug Wissen, um ihn zu verstehen“ so die Direktorin des Zentralen Geophysikalischen Observatoriums des IGN, Carmen López.
So sah Cabeza heute Morgen von der Ostseite von La Palma aus. Kräftig wie zu seinen Anfangstagen im September. Dampf, Gas und Aschewolken die im Westteil der Insel verharren, bzw. über den westlichen Atlantik ziehen.
11.00 Uhr - ACHTUNG - PEVOLCA ordnet die EINSCHLIESSUNG der Bevölkerung in Los Llanos de Aridane, El Paso und Tazacorte aufgrund der äußerst ungünstigen Luftqualitätssituation aufgrund von Schwefeldioxid im Zusammenhang mit Emissionen aus vulkanischer Aktivität an.
Auch die Schulkinder müssen in der Schule bleiben und dürfen von den Eltern nicht abgeholt werden.
11.05 Uhr - Bilder des Ausbruchs um 9.30 Uhr
Imágenes de la erupción a las 9.30 hora canaria desde el embalse Dos Pinos / Images of the eruption at 9.30 am Canarian time from the Dos Pinos dam pic.twitter.com/vKHUI0A6lP
— INVOLCAN (@involcan) December 13, 2021
11.40 Uhr – Extrem hohes vulkanisches Giftgas im gesamten Aridanetal – Diese Entscheidung wurde aufgrund der Überschreitung des stündlichen Schwefeldioxidgehalts von 750 μg / m3 an der Station El Paso am 13.12.2021 um 08:00 Uhr getroffen, verbunden mit Emissionen aus vulkanischer Aktivität (Werte von 1.522 μg / m3 aufgezeichnet).
12.20 Uhr – Mehr als 30.000 Menschen sind an diesem Montag auf La Palma wegen schlechter Luftqualität eingesperrt. Schlechte Luftqualität ist noch eine schöne Umschreibung. Schwefeldioxid und Kohlendioxid können die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen oder auch Menschen töten. Die Straßen im gesamten Aridanetal bis El Paso sind menschenleer. Überall Polizeikontrollen und gesperrte Straßen. Niemand darf Gebäude oder Häuser verlassen. Südlich des Vulkans fallen die Vögel tot zu Boden.
13.00 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden auf der Insel La Palma insgesamt 15 Erdbeben geortet, keines davon war von der Bevölkerung zu spüren. Die maximal aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,0 (mbLg), was den heutigen Erdbeben um 3:38 Uhr und 6:22 Uhr UTC in Tiefen von 46 bzw. 37 km entspricht. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, die meisten Erdbeben (13) befinden sich in Tiefen zwischen 8 und 15 km, der Rest (nur 2) in Tiefen zwischen 37 und 46 km. In Tiefen von weniger als 8 km wurden keine Erdbeben geortet. Die Amplitude des Tremorsignals ist mit zahlreichen Verstärkungsimpulsen auf beträchtlich angestiegen.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Angesichts des um 08:45 UTC kalibrierten Bildes wird eine eruptive Säulenhöhe von 4.200 m mit südöstlicher Richtung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.123 m gemessen.
13.50 Uhr - Heute Morgen Schwefeldioxidwerte von über 2500 μg / m3 in El Paso. Das sind schon Werte, die eigentlich eine Evakuierung erfordert hätten. Wohin aber schnell mit den vielen Menschen. Die richtigen Masken hat auch niemand – bedenklich und sicher mit gesundheitlichen Spätfolgen. Jetzt gehen die Werte wieder zurück.
14.04 Uhr - Dies war der Aktivitätspuls der Cabeza ‑Eruption gestern vom Roque de los Muchachos ausgesehen.
Así fue el pulso de actividad de la erupción de #LaPalma esta mañana desde el Roque de los Muchachos
La columna de ceniza alcanzó gran altura (más de 4000 metros) pero duró apenas una hora pic.twitter.com/L4Y2lvrLXz— Itahiza (@ita_dc) December 12, 2021
14.30 Uhr - Mitteilung der Schulbehörde – Aufgrund der Verbesserung der Daten zur Luftqualität und des Endes der von der GD für Sicherheit und Notfälle eingerichteten Ausgangssperre, wird der Abgang der Schüler aus den Bildungszentren in Los Llanos, El Paso und Tazacorte zur üblichen Zeit erfolgen können.
16.11 Uhr - Blanco von der IGN wies darauf hin, dass es am gestrigen Sonntag mehrere Eruptionsimpulse gab, die intensivsten zwischen 12.00 und 17.30 Uhr mit strombolianischer Aktivität, die eine Eruptionssäule erzeugten, die 6000 Meter erreichte, wobei Pyroklasten emittiert wurden.
16.18 Uhr - Die touristische Wohnanlage mit rund einem dutzend Wohnhäuser von Las Norias, die sich neben der Zufahrtsstraße nach Puerto Naos (jetzt nicht mehr existent) befand, an der Grenze zwischen Tazacorte und Los Llanos de Aridane, wird vollständig von einem neuen Lavastrom verschlungen, der sich an diesem Montag im südlichen Bereich gebildet hat.
17.50 Uhr - Zwei Familien, die durch den Ausbruch des Cabeza ihr Zuhause verloren haben, haben die von den Verwaltungen der Gemeinde Fuencaliente angebotenen Wohnungen abgelehnt, da sie zu weit von ihrem bisherigen Wohnort im Aridane-Tal entfernt sind.
Dies bestätigte an diesem Montag der Präsident des Cabildo de La Palma, Mariano Hernández Zapata, der sich sicher war, dass diese beiden Häuser schnellstmöglich an andere Familien übergeben werden. Es hat jedoch auch die Bequemlichkeit beeinflusst, die Wurzeln der Betroffenen in ihrem Wohngebiet oder in ihrer Umgebung zu erhalten, wenn sich dies als unmöglich erweist. „Wir haben der Regierung der Kanarischen Inseln bereits mitgeteilt, dass der Austausch von Häusern innerhalb des Aridane-Tals selbst erfolgen sollte, um die Entwurzelung nicht zu fördern“, sagte der Präsident des Cabildo.
Das wird noch vielen anderen Familien so ergehen. Wünsche und Realität ist nach diesem großen Naturereignis nicht immer unter einen Hut zu bringen. Das werden die Betroffenen auch noch merken. Ich denke, ein Dach über dem Kopf, ist jetzt zunächst einmal das wichtigste.
18.15 Uhr - Starke explosive Aktivität im Moment vom Cabeza um 17:50 Uhr.
Fuerte actividad explosiva ahora mismo en la #erupcionLaPalma. Vídeo tomado desde la pista de Cabeza de Vaca a las 17.50 hora canaria / Strong explosive activity right now in #LaPalmaEruption. Video taken from the Cabeza de Vaca track at 5:50 pm Canarian time pic.twitter.com/FTg5KBOebB
— INVOLCAN (@involcan) December 13, 2021
Dienstag, der 14. Dezember 2021
8.37 Uhr – In der vergangenen Nacht gab es nur leichte nicht spürbare Erdbeben bis ML3,1 aus 11 Kilometer Tiefe. Die Fluggesellschaft Binter hat wegen Ascheflug zunächst alle Flüge nach La Palma eingestellt. Um 13.00 Uhr soll überprüft werden, ob vielleicht am Nachmittag der Flugverkehr wieder aufgenommen werden kann.
8.45 Uhr - Die Lavaströme sind 35 Meter in Todoque und 60 Meter in El Paraíso hoch. Der Inselrat von La Palma hat eine farblich markierte Karte aufgestellt.
9.32 Uhr – Seit gestern 21:00 Uhr gibt es in der Cumbre kein vulkanisches Beben (Tremor) mehr. Dies bedeutet keine Beendigung der Eruption, da auf ihr Ende manchmal eine weitere Zunahme der Aktivität folgte. Dies ist das längste zitterfreie Intervall seit Beginn der Eruption.
9.50 Uhr - Gestern Abend die Aschewolke bei Sonnenuntergang
A esta hora el sol se refleja en el inmenso penacho volcánico. Vídeo desde el embalse Dos Pinos / At this time the sun is reflected in the immense volcanic plume. Video from Dos Pinos dam @ManchesterVolc pic.twitter.com/zFBxnViYk6
— INVOLCAN (@involcan) December 13, 2021
10.45 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Ankündigung hat die Amplitude des Tremor- Signals bedeutende Schwingungen erfahren, von wichtigen Verstärkungsimpulsen bis hin zu ähnlichen Niveaus wie vor der Eruption. Diese Abnahme des Erschütterungsniveaus in einigen Zeitfenstern hat dazu geführt, dass während dieser Zeit die Lokalisierungskapazität zugenommen hat, bis es möglich ist, Erdbeben geringerer Stärke als in den Tagen zuvor zu lokalisieren. Der Umfang der Vollständigkeit unterliegt daher vorübergehenden Schwankungen. In diesem Zeitraum wurden auf der Insel La Palma insgesamt 129 Erdbeben geortet, mindestens zwei davon wurden von der Bevölkerung gespürt. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,4 mbLg, entsprechend dem gestrigen Erdbeben um 10:58 UTC, 11 km tief und schwach spürbar. Die minimale Magnitude des lokalisierten Erdbebens betrug 1,1 mbLg. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Bereich von Cumbre Vieja in den gleichen Bereichen der Vortage mit größerer Streuung fort. Die meisten Erdbeben (125) befinden sich in Tiefen zwischen 8 und 16 km. Außerdem wurden drei Erdbeben in Tiefen zwischen 37 und 49 km und eines in 3 km Tiefe geortet, letzteres mit einer Magnitude von 1,4 mbLg.
Wie gestern zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Im Hinblick auf das Bild, um 08:45 Uhr UTC kalibriert, eine maximale Streuung Wolkenhöhe wird von 2.200 m geschätzt. Mit West-Südwest-Richtung, mit Streuung auch in Ost-Nordost. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.123 m gemessen
11.16 Uhr – Nicht nur tote Vögel, auch Kaninchen wurden um den Vulkan tot aufgefunden. Wahrscheinlich waren die Schwefel- oder Kohlendioxidwerte zu hoch. Das wird noch von der Guardia Civil genauer untersucht.
12.20 Uhr – Die PEVOLCA verbreitet das Protokoll über den Zugang zu dem vom Ausbruch des Vulkans Cabeza betroffenen Gebiet, um dessen Kenntnis und Nutzung durch die Benutzer zu erleichtern.
14.30 Uhr - Im Moment ist die Situation eine schwache Entgasung im Vulkangelände – Video um 13:00 Uhr
La situación en estos momentos es de débil desgasificación en el edificio volcánico. Vídeo a las 13.00 hora canaria / The situation at the moment is of weak degassing in the volcanic edifice. Video at 1:00 pm Canarian time pic.twitter.com/4bXnQttFBO
— INVOLCAN (@involcan) December 14, 2021
15.45 – Der sekundäre Kegel ist jetzt hufeisenförmig und an seiner Spitze sind mehrere Teileinbrüche aufgetreten.
📹 La ladera este del #VolcandeLaPalma de la isla de #LaPalma ha cambiado su morfología.
Ahora el cono secundario tiene forma de herradura y han ocurrido varios colapsos parciales en su parte superior.🌋
#IGNSpain #ErupcionLaPalma @mitmagob pic.twitter.com/L1PhRBf4Xp
— IGN-CNIG (@IGNSpain) December 14, 2021
18.10 Uhr – Bild vom Vulkan Cabeza heute Nachmittag. Die Wärme, die er abgibt, zusammen mit der hohen Umgebungsfeuchtigkeit und der Instabilität aufgrund des Durchgangs einer schwachen Front heute Nachmittag durch #islabonita verursachen die Bildung eines großen Clusters in seiner Umgebung. Autor: Fernando Bullón
- Fortsetzung folgt
Wieder ein journalistisches Glanzstrück von WetterOnline:
La Palma: Blitzshow am Vulkanhttps://www.wetteronline.de/wetterticker/d88f9ff4-d885-4e61-a4ed-37fcf9e4d263
Wenn mich nicht alles täuscht, sind alle Bilder Tage oder gar Wochen alt. Blitzer gab es doch schon lange nicht mehr – oder habe ich was verpasst? Die Bilder sind zwar toll, aber dies im aktuellen Wetter-Ticker zu bringeen ist schlicht unseriös.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Bilder wirklich veraltet sind.
Der Kegel mit seinen Klippen erinnert mich eher an den jetzigen Zustand, als den „in voller Bauhöhe“.
Der Ausbruch am Montag war schon heftig.
Und ein aktuelles Bild mit Blitz ist mir ebenfalls schon untergekommen – irgendwo auf Twitter – definitiv aktuell war das.
…Dienstag, 8.45 Uhr Lavaströme 35 bis 60 Meter hoch…
Laut der Karte sind dies absolute Maximalhöhen unterhalb des Vulkans und vor dem Stau am Montana de Todoque. Im allgemeinen sind die Ströme etwa bis haushoch. Wir Medienleute dramatisieren ja gerne, aber diesmal muss diese Relativierung sein! Ich wette jedoch, dass in gewissen Boulevardzeitungen die entsprechende Schlagzeile erscheint!
Hallo Ulli, hier zwei interessante Links dazu auf die Seite von Pedro Suárez
https://www.youtube.com/watch?v=VBz_1ctSEF0&t=3s
https://www.youtube.com/watch?v=DiSJCpFR2ZE
Da wird doch deutlich, dass man sich mit dem Ausmaß beschäftigt. Es gäbe „die Katastrohe“, wenn Lava in das 49er-System eindringt.…
Danke Jürgen, wirklich gut!
Auf der Live-Cam schaut es heute sehr ruhig aus, von den paar Rauchzeichen einmal abgesehen: DIRECTO | Erupción del volcán en La Palma – YouTube
Fühlt sich das vor Ort auch so an?
Ja – aber nicht täuschen lassen. Ich warte noch auf das Finale-Ende mit einem Paukenschlag. Es reicht jetzt auch. Alle Bewohner auf La Palma haben den Vulkan jetzt satt.
Ich würde euch wünschen, dass die Vernichtung von Majada und Las Norias, die Explosionen der letzten Tage und dann gestern noch die Ausgangssperren, die es bis in fast alle Schlagzeilen in Österreich übrigens geschafft haben, genug „Grande Finale“ waren.
Lieber Manfred, ja leider muss man noch mit weiterem „Aufbäumen“ rechnen müssen. Man geht davon aus, dass ein massiver Grundwasser-Einbruch für die explosionsartigen Eruptionen seit Sonntag verantwortlich ist. Das ist zwar einerseits gar kein so schlechtes Zeichen, andererseits könnte der Vulkan hierauf durchaus noch mehrmals „empfindlich“ reagieren. Doch wenn es in 30–40km Tiefe weiterhin so ruhig bleibt, wird ihm diesmal wohl die Puste ausgehen…
Meine Herren, ich sehe das auch so. Bis jetzt hat man nur den Aufstieg von Magma betrachtet und wundert sich über den ausbleibenden Tremor! Es wird Zeit, dass man berücksichtigt, dass überall Regenwasser einsickert (aktive/inaktive Galerias) und seitlich eindringendes Drängewasser (Springtieden –> 6.12. –> Ausbruch). Begünstigt durch die seit Jahrtausenden belasteten und vielschichtigen Sedimentstrukturen unter dem Vulkan, durch die NAO-Verlagerung, der Abkühlung des Golf-Nebenstroms (radial an Kanaren und Kap Verde in Süd-West-Richtung vorbei) kommt mit dem Anstieg des Meerwasserdrucks zusätzlich eine Kapillarwirkung hinzu. Dieser „Auftrieb“ macht sich gerade in der Linie Trodoque – Villa de Mazo bemerkbar. Mit anderen Worten: Die südlichere und jüngere Cumbre Viejá wird wie ein Balsen-Keks vom massiveren Taburiente/Bejenaro langsam „abgeknickt“ und porös. Der Schwerkraft folgend ist es für Wasser kein Problem in heißere Zonen vorzudringen und dort für ordentlich Dampf zu sorgen! Die Erdbebenstatistik vom 14./15.12.2021 lässt leider kein Ende erwarten… Grüße, Jürgen Spiess
Hallo Jürgen,
ich verstehe kaum etwas von Vulkanologie- aber das klingt mir doch ein wenig seltsam. Phreatomagmatische Eruptionen sind doch eigentlich eine Domäne niedrig liegender Vulkane (Krakatoa-Typ) oder von Vulkanen mit einem großen Reservoir an Wasser über dem Schlot (Kraterseen, Gletscher etc.). Kapillarwasser dürfte bereits im heißen Gestein in der Umgebung der Magmawege verdampfen und so einen Gasdruck aufbauen, der den Kapillardruck irgendwann übersteigt und so Magma und Wasser durch eine Dampfschicht isoliert. Auch kann ich mir schlecht vorstellen, welchen Einfluss die nordatlantische Oszillation (NAO) und Änderungen am Kanaren/Golfstrom haben könnten- das sind Temperaturänderungen von bestenfalls 2–3 K, die da zum Tragen kommen.
Kann man Deine Ausführungen in irgend einem Fachbuch oder einer Fachveröffentlichung so nachlesen? Ich fürchte, ich muss eine kratergroße Bildungslücke stopfen.
Viele Grüße!
Hallo Hartmut,
leider gibt es hierüber KEINE Veröffentlichungen und Nachweise. In unserer Gruppe beobachten wir die Vorgänge und diskutieren hauptsächlich über die multiplen Zusammenhänge, die sich aus den verschiedensten Theorien ableiten lassen. Von Herbert Hall Turner, John Tuzo Wilson, Konstantin Meskouris, Rainer Olzem und Val Troll ist da alles dabei. Es geht nicht darum eine „kratergroße Bildungslücke“ auf Fachbuchbasis zu stopfen, sondern um neuere Beobachtungen ins Auge zu fassen. Wenn der Manfred der Frage nach dem „vernetzten“ Hotspot auf Java nicht experimentell nachgegangen wäre, gingen wir heute noch von einer Blase aus. Die Summe aller Toleranzen lässt auf Fehler und/oder Ursachen schließen. Erst recht, wenn alle Experten auf La Palma nun mehrfach „daneben“ lagen. Oder?
Interessante Gedanken, wäre nur gut, wenn irgendwas davon auch eine belegbare wissenschaftliche Grundlage hätte. Ich habe da meine Zweifel. Eine „Springtide“, die mitten im Atlantik nur unter ein Meter Höhe erreicht, dürfte bei einem Vulkan, der auf 700 m Höhe ausbricht, nun wirklich zu vernachlässigen sein, und es gibt bisher auch keine Meldungen, nachdem da irgendwo Salzwasser mitspielt. Vulkanismus wird nicht durch Wasserdampf angetrieben.
Hier ein par Anregungen
Arte: „Leben mit der Lava – La Palma kommt nicht zur Ruhe“
https://www.zdf.de/arte/arte-re/page-video-artede-re-leben-mit-der-lava—la-palma-kommt-nicht-zur-ruhe-100.html
Suri und der Vulkan – KiKAhttps://www.kika.de › schau-in-meine-welt › sendungen
07.11.2021 — Schon seit Wochen spuckt der Vulkan auf dem Gebirgszug Cumbre Vieja auf der Insel La Palma Lava und Asche. Der elfjährige Suri lebt mit seiner Familie auf der Insel. Von seinem Zimmer aus kann er den Vulkan sehen.
Wird am Sa um 6:35 im RBB wiederholt
Für alle die wissen wollen, wie es im Gebiet
Cam. la Majada / Cam. Marta / Calle Norias
weitergegangen ist.
Hier ganz frisch von heute
Vuelo de dron | Volcán La Palma | 14/12/21 – 10:00h – YouTube
Drohnenvideo 14.12. 10:00 Uhr - Der Stand der Dinge bei Las Norias.
Das Restaurant Mariposa steht noch. Die Lava fliesst auf niedrigerem Terrain nördlich daran vorbei – bis jetzt. Dieser nordseitige Strom frisst sich weiter unten weiter in den Ortsteil hinein. Von der Residencia Las Norias ist inzwischen nicht mehr viel übrig…
„Südlich des Vulkans fallen die Vögel tot zu Boden.“
Echt? das wäre erschütternd. Gibt es dafür Belege?
Siehe jüngstes Update im Beitrag …
Eine sehr vage Aussage. Im Fluge oder vom Baum? Was ist „südlich“ – im direkten Vulkangebiet sollten sich keine Vögel aufhalten, schon mangels Nahrung. Und weiter entfernt? Was ist die Todesursache – giftige Gase? Was für Vögel überhaupt? Fragen über Fragen
Da ich mich ja schon mal als Biologe geoutet hatte: Ihre Fragen sind sehr berechtigt. Die Meldung selbst ist völlig nichtsagend. Auf dem ersten Bild ist höchstwahrscheinlich ein Falke zu sehen. Vielleicht hat der sich auf eine an CO erstickte Maus gestürzt und ist dann selbst erstickt. Reine Spekulation. Zwei weitere Bilder zeigen etwas, das ich normalerweile ohne Bedenken als Bisam bestimmt hätte – wüsste ich nicht, dass es die auf La Palma nicht gibt. Nach Kaninchen (was anderen sollte es sein?) sieht das nicht wirklich aus. Die können natürlich durch Gas aus dem Bau getrieben worden sein. Jedenfalls waren die alle längst tot, als sie gefunden wurden. „… fallen die Vögel tot zu Boden“ klingt nach BILD und ist auch nirgends belegt.
Danke.Klingt überzeugend und stützt meine Vermutung, dass diese Schlagzeile reichlich unseriös war.
Lieber stefan körner,
ich bin keine Biologin, habe aber mal gelesen, dass Bisamratten eher am Wasser als im eher trockenen Gebirge leben (na ja, wenigstens die Berliner Bisamratten 🙂 ) – und bei meiner Kurzrecherche nichts über Bisamratten auf La Palma, aber diesen etwas älteren Artikel zu Kaninchen im Vulklangebiet gefunden: https://la-palma.info/jaeger-kaninchen-und-dineros/. Ich denke (vielleicht naiv), dass die Guardia Civil weiß, was sie da gefunden hat. Manfred hat bisher üblicherweise die Bildunterschriften übersetzt (und derle vermute ich hier auch) wenn er auch sonst ab und zu seine durchaus freie Meinung vertritt, sich daher wie jeder Mensch auch mal irren kann.
Ja, danke. Bisam hatte ich ja auch schon ausgeschlossen. Bin sicher, dass es Kaninchen sein müssen, sonst gibts einfach keine Säugetiere dieser Größenordnung auf den Inseln (abgesehen von den Felsenhörnchen auf Fuerte, die sind genauso eingeführt), auf den Bildern sehen die nur sehr merkwürdig aus.
Manchmal hilft Logik weiter. Wenn es bisher keine auffälligen Häufungen von toten Tieren gab, bedeutet dies entweder einen kausalen Zusammenhang mit den giftigen Gasen (wird untersucht), oder dass keine Tiere da waren (kehren sie gerade zurück?) oder eine unbekannte dritte Variante. Bäume habe ich auf den Bildern keine gesehen.
3 mögliche Szenarien also. Wie soll man sich darüber weniger vage äußern??
Ja natürlich. Ich habe ja auch nur hinterfragt, weil die Meldung so einfach keinen Sinn macht. Wer immer die Originalmeldung rausgegeben hatte wollte wohl weniger informieren als Schlagzeilen machen. Das halte ich für unseriös, weil es keinerlei Mehrwert für Betroffene und Interessierte bringt. sondern nur Fragezeichen.
Hallo zusammen, ich bin in regen Kontakt mit einer Bewohnerin aus Tacacorte, die in Los Manchas eine Finca hat und täglich berichtet. Auf meine dedizierte Anfrage bezüglich der Tiere berichtet sie in eines SMS von heute: „Denen geht es gut. Auch die Vögel auf unserer Finca verhalten sich genauso wie immer. Es sind viele dort, wie immer wenn es geregnet hat. Ich habe diese Meldung von den Vögeln, die tot vom Himmel fallen, auch gelesen und für übertrieben gehalten. Deshalb habe ich die Pressekonferenz abgewartet. Dort wurde gesagt, die Todesursache wird noch untersucht. Es handelte sich um Tiere in unmittelbarer Nähe des Vulkans. Gerade bei Vögeln kann ich mir eine Unterernährung nicht vorstellen, da sie wegfliegen können. Es ist schon wahrscheinlich, dass es sich um Kohlenmonoxid gehandelt haben könnte. Aber das wird noch untersucht.“
Das ist alles Nonsens! Eine Freundin aus Los Manchas schreibt heute am 15.12. „Die Vögel, die sich bei uns auf dem Grundstück befinden, sind kleine Vögel, wie der Kanaren Girlitz und der Kanaren Zilpzalp, denen es den Anschein nach sehr gut geht.“ Und das sind 3 km vom Schlot entfernt.
Zu 09:32: Laut IGN Seite hat sich anscheinend die Lage mit Aussetzen des Tremors wieder massiv verändert, sehr viele kleine Beben, die sich auch nach Nordwesten zu verlagern scheinen, irgendwie sieht es aus, wie an den Tagen vor dem Ausbruch im September.
TelevisionCanaria hat übrigens ein aktuelles Drohnenvideo aus der zuletzt betroffenen Gegend aufgenommen, dessen Livestream vor wenigen Minuten zu Ende gegangen ist: https://www.youtube.com/watch?v=Ucu-UOolqEs
Frage mich, was mit „ähnlichen Niveaus wie vor der Eruption“ gemeint ist. So wie irgendwann bevor der Vulkan erwacht ist, also Ruhephase? Oder „direkt davor“, also als Anzeichen eines Ausbruchs?
Antworten mag niemand, aber immer wieder runtervoten? Der Stil hier war schon mal besser und netter.
Involcan schreibt vor 45 Minuten: „Zum jetzigen Zeitpunkt gab es seit mehr als 24 Stunden keinen vulkanischen Tremor in der Cumbra Vieja. Wir bleiben wachsam…“. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dies einem Niveau direkt vor der ersten Eruption entsprechen sollte, denn der Ausbruch hatte sich angekündigt und war nicht explosiv, wie die Eruption vom Sonntag. Macht also keinen Sinn.
Television Canaria hat vorhin um 17:30 noch ein
neues Video eingestellt.
Bei Minute 3:00 sieht man, wie gerade das Restaurant Mariposa
an der LP213 von der Lava verschluckt wird.
Vuelo de dron | Volcán La Palma | 13/12/21 – 17:30h – YouTube
Hier die Google-Street-View Rundum-Ansicht:
https://www.google.com/maps/@28.608224,-17.907037,3a,75y,159.85h,79.51t/data=!3m6!1e1!3m4!1s4em6ixVktcuy9ulkMf4qpQ!2e0!7i13312!8i6656
Bei 03:15 sehe ich, daß sich die Lava links vom Mariposa befindet. Dort liegt das Gelände mehrere Meter tiefer. Das Restaurant scheint zu dem Zeitpunk noch nicht betroffen zu sein
Stimmt, die Lava hat praktisch direkt an der Außenmauer
gestoppt, bzw. das Gebäude seitlich umlaufen.
Wird besser beim Drohenflug vom 14.12.2021 10:00 sichtbar
Zu 17:50 Uhr: Das sieht ja nicht gut aus – die jüngeren Filmchen lassen eher Böses ahnen, finde ich – z. B. um 18:20 Uhr – auch wenn die Bilder mit Abendsonne auch durchaus faszinierend aussehen: https://twitter.com/involcan
Möge der Vulkan halten und nicht alles auseinderbrechen mit nur zu ahnenden gewaltigen Folgen!
Zum Blogeintrag von 16:18 Uhr würden mich Quellen interessieren.
Einschlägige Drohnen-Videos von 17:30 Uhr zeigen die Spitze der Lavazunge noch oberhalb des Ortsteils Las Norias (direkt an der LP-213). Dort verbreitert sie die nördliche der beiden Zungen, die Las Norias bereits seit einigen Tagen „in der Zange“ haben.
Die Erfahrung lehrt uns, dass es auch um diese Insel im Strom nicht gut bestellt ist. Aber noch scheint es nicht soweit zu sein… Lasse mich gerne eines Anderen belehren…
Wenn ich das richtig interpretiere, überläuft Lava heute weiteres Gebiet, das bisher nördlich der südlichsten Zunge verschont geblieben war: https://www.youtube.com/watch?v=O4_saasNqHE
So würde ich das auch interpretieren. Man sieht, wie die Spitze dieser Zunge die Carretera ElHoyo-Todoque Richtung Westen überschritten hat, und nun parallel zum Camino de Marta bergab fließt.
Meine „Freunde“ von Television Canaria haben sich die Stelle heute Mittag per Drohne angeschaut. Die Zunge hat sich unterhalb der besprochenen Stelle wieder mit den Armen der Zunge #3 (also nördlich gewandt) wiedervereint.
Siehe Video ab Minute 10:00.
zum Vergleich das Video vom 6.12.:
https://www.youtube.com/watch?v=DrGlAwLAmpI
ja, vielen Dank, lieber Kunigard, gut zu sehen!
Solltet Ihr euch über meinen Avatar wundern, das ist der Keltenfürst vom Glauberg:
https://www.keltenwelt-glauberg.de/
und Kunigunde heiße ich auch nicht, sondern ich bin der Dieter aus Darmstadt.
Meine Mutter hieß Hildegard Kunigunde woraus ich ihr zu Ehren Kunigard machte.
🙂
Ich habe dazu bei Schmincke nachgeschaut (Hans-Ulrich Schmincke, Vulkanismus, 3., überarbeitete Auflage 2010, S. 141):
„Wenn die Geschwindigkeit des Magmas kleiner ist als 0,1 m/s, bestimmt die Aufstiegsgeschwindigkeit der rapide größer werdenden Blasen das System… Große Blasen steigen schneller auf als kleine, überholen diese und können zusammenwachsen (koaleszieren). Diese Volumensvergrößerung beschleunigt die Aufstiegsgeschwindigkeit so stark, daß sich schließlich eine Kettenreaktion entwickeln kann, die zu einer Explosion führt.“
Solche Explosionen seien durchaus typisch für die strombolianische Eruptionsform. Man kann die jüngsten explosiven Eruptionen also daraus erklären, dass die Austiegsgeschwindigkeit der Magmen so stark abgenommen hat, dass es zu diesen explosiven Eruptionen kommt.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch das eine, wenn auch faktenbasierte, Theorie ist. Niemand hat je in einen Vulkanschlot geschaut und sich überholende Blasen beobachtet.
Hallo Gert,
im Vulkanschlot war sicher noch kein Beobachter.
Ich stelle mir eine Versuchsanordnung ähnlich einer Lavalampe vor wo dieser Vorgang eventuell tatsächlich beobachtet werden kann.
Hoffe nicht allzu stark vereinfacht.
Korrekturen jederzeit willkommen.
Mag sein, ich glaube aber nicht, dass Vulkanologen Tischexperimente machen (auch hier gerne Beweis des Gegenteils). Der Druck müsste sowieso immens sein. Aber auch dann ist es ja noch kein Beweis, dass Vulkane so funktionieren, sondern nur, dass es physikalisch möglich wäre.
Korrekt, gewiss kein Beweis nur die physikalische Möglichkeit anschaulich gemacht.
Danke Wolfgang für den Tipp !
Das Ding ist als Buch in der 4. Auflage bereits (vor)bestellbar.
Hallo Manfred, ich wünsche Dir einen Guten Morgen!
Habe soeben mitbekommen, dass im gesamten Aridane-Tal
von den Behördenseite ein Alarm wegen sehr hoher
Schwefeldioxid-Konzentration ausgerufen worden ist.
Was besagt der Alarm? Nur Tipps zur Verhaltensweise?
Oder sogar Ausgangssperre?
Wie gefährlich ist die Gaskonzentration?
Du bleibst ja bestimmt dran.
Grüße von Rainer „Zwo“
Ausgangssperre: „ANWEISUNGEN AN DIE BEVÖLKERUNG
Schließen Sie Türen, Fenster, Jalousien und alle Lufteinlässe von außen.
Beschränken Sie sich, wenn möglich, auf die innersten Räume.
Schalten Sie Lüftung und Heizung aus.
Schalten Sie alle Systeme ab, die
Außenluft nach Innen leiten.
Für zusätzliche Sicherheit können Sie Tür- und Fensterdichtungen mit Klebeband abdichten.
Benutzen Sie das Telefon nicht. Freie Leitungen werden für Notdienste benötigt.
Nehmen Sie Systeme mit, die es Ihnen ermöglichen, zu kommunizieren oder Informationen zu empfangen (Radio,
Telefon .….).
Wenn Sie sich im Freien aufhalten, beachten Sie, dass ein Fahrzeug kein sicherer Ort ist (beschränken Sie sich auf das erste Gebäude in der Nähe) und wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, suchen Sie Schutz im ersten Gebäude, das Sie finden.
Bewegen Sie sich nicht, bis Sie Anweisungen erhalten.
Benutzen Sie das 1–1‑2-Telefon für Notfallsituationen.“
Danke – Ausgangssperre – siehe Update