Vulkan – Entdeckungen im grössten Caldera Krater

Vulkan - Caldera Krater

Zeitzeugen vulkanischer Vergangenheit im Caldera Krater auf La Palma -

LavaschichtenUm ein­drucks­voll den Lava­auf­stieg stu­die­ren zu kön­nen, habe ich mich wie­der ein­mal in den größ­ten Cal­de­ra Kra­ter der Welt, die Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te, hier auf La Pal­ma begeben.
.
Mit 9,9 Kilo­me­ter im Durch­mes­ser und einer max. Tie­fe von 1500 Meter ist sie das „Frei­land­mu­se­um“ für Geo­lo­gen, Vul­ka­no­lo­gen und Naturfreunde.
.
Es bedarf eini­ger Stun­den Marsch und eini­ger Schweiß­trop­fen, um in das Zen­trum vor­zu­drin­gen. Die Lava­ka­nä­le und die Sei­ten-Ver­äs­te­lun­gen (Fotos) wur­den hier durch Ero­si­on frei­ge­legt. Ich ste­he auf dem Grund des Bar­ran­co de Las Angus­ti­as (Schlucht der Todes­ängs­te), der im Win­ter nach star­ken Regen­fäl­len sich in einen meh­re­re Meter hohen und rei­ßen­den Strom, den Rio Tabu­ri­en­te, ver­wan­delt. Von Jahr zu Jahr sieht dadurch die Fluss­land­schaft ver­än­dert aus.
Caldera Krater

Die soge­nann­te Pil­low (Kis­sen­la­va) ähnelt dem Rücken­pan­zer einer Schild­krö­te. Die­se Lavaart ent­stand im Cal­de­ra Kra­ter unter Was­ser. Ihre run­den „Bie­nen-Waben“ bil­de­ten sich in küh­lem Was­ser, als sich die Rand­par­tien in ihrer che­mi­schen Zusam­men­set­zung änder­ten. Zu fin­den sind auch grü­ne Agglo­me­ra­te und Clus­ter, die auf beson­ders alte Lava schlie­ßen las­sen. Es sind Frag­men­te des Urvul­kan, der vor 2 bis 3 Mil­lio­nen Jah­re die Insel vom Grund des Atlan­tik auf­er­ste­hen ließ. Dar­über haben dann min­des­tens 4 wei­te­re kräf­ti­ge Vul­kan­erup­tio­nen Lava auf­ge­türmt. Jede Schicht erhöh­te die Basis um min­des­tens 400 Meter in die Höhe.

Der Caldera Krater ist ein erloschener Vulkan

Vor 1,2 Mil­lio­nen Jah­ren rutsch­te dann die West­flan­ke des inzwi­schen 2500 bis 3000 m hohen Vul­kan in den Atlan­tik über das heu­ti­ge Ari­dane­tal ab. Gro­ße Tei­le des Mas­siv wur­den auch von der inzwi­schen geleer­ten Mag­ma­kam­mer ver­schluckt. Es ent­stand eine Cal­de­ra.

Die letz­ten gro­ßen Aus­brü­che datie­ren die Wis­sen­schaft­ler vor 4- 700.000 Jah­ren, der die Cal­de­ra noch­mals mit einer Lavala­ge über­deck­te. Das ist der heu­te vor­zu­fin­den­de Istzustand.

Lava - Caldera KraterEin­schlüs­se von fast wei­ßer Lava (links), wie wir sie in den ers­ten Stun­den der Eldis­creto Erup­ti­on 2011 auf El Hier­ro erlebt haben. Es waren die „Res­t­in­goli­tas“ – auf­ge­schmol­ze­nes Sedi­ment­ge­stein, von Muschel‑, Algen- und sons­ti­gen Abla­ge­run­gen auf dem Meeresgrund.
Hier aller­dings in der Cal­de­ra dürf­te es sich mehr um beson­ders sili­katrei­che Lava han­deln. Sie erscheint immer por­ti­ons­wei­se in einer dün­nen Lage, ein­ge­schmol­zen in das umge­ben­de Gestein.
.
Fast gra­fisch ange­ord­ne­te Ein­la­ge­run­gen von gel­ben, schwar­zen oder wie hier auf dem Foto röt­li­chen Kom­po­si­tio­nen. Mine­ra­li­en mit hohem Eisen- oder Schwe­fel­an­teil, die wie gezo­ge­ne Stri­che quer durch die gro­ßen Fels­klöt­ze ver­lau­fen. Nach jeder Kur­ve und noch mehr in ver­deck­ten Ecken ist immer wie­der Über­ra­schen­des und Neu­es zu ent­de­cken. Auch wenn ich bereits oft die Cal­de­ra besucht habe, ist es auch ent­schei­dend, zu wel­cher Tages­zeit man sich an einer bestimm­ten Stel­le befin­det. Der Win­kel des ein­strah­len­den Son­nen­lichts eröff­net oder ver­birgt inter­es­san­te Einzelheiten.
Der Kes­sel mit sei­nen rund 100 km² hat vie­le unzu­gäng­li­che und noch nicht ent­deck­te Ecken. Immer wie­der sto­ßen Wis­sen­schaft­ler auf bis­her unbe­kann­te Pflan­zen, neue Höh­len oder wie vor 26 Jah­ren auf Grab­stät­ten der Urein­woh­ner. Die Cal­de­ra ver­birgt immer noch so man­ches Geheim­nis, das es zu ent­lo­cken gilt.
Auch das gibt es in der Cal­de­ra. Der Rio Tabu­ri­en­te ist der ein­zi­ge Fluss der Kana­ri­schen Inseln, der das gan­ze Jahr über Was­ser führt.
.
Selbst im Som­mer (Foto links mit Marie und Tomi) ist er noch ein Bach, der mehr­fach über­wun­den wer­den muss. Im unte­ren Fluss­lauf ist er bereits ver­si­ckert. Unzäh­li­ge Quel­len und bis zu 150 Meter her­ab­stür­zen­de Was­ser­fäl­le spei­sen ihn mit rela­tiv war­men Was­ser (18- 20°).
.
Dane­ben haben wir noch den Rio Almen­dro, der im Som­mer als dün­nes Rinn­sal mit kris­tall­kla­rem Was­ser und der Rio Rivan­ce­ras oder Limone­ro mit ocker­far­bi­gem Quell­was­ser daher kommt.
Im Som­mer ist die Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te rela­tiv gefahr­los zu bege­hen. Im Win­ter nach Regen­fäl­len immer wie­der Stein­schlä­ge und Erd­rut­sche, also gefähr­lich und Vor­sicht angebracht.
.

Samstag, der 21. Januar 2023

9.20 Uhr – Es gibt jetzt ein Datum für die­je­ni­gen, die ihr ers­tes Zuhau­se unter der Lava ver­lo­ren haben, um die von der Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln zuge­sag­ten 30.000 Euro zu erhal­ten. Die­se Bei­hil­fe wird zusätz­lich zu den 60.000 € des Staa­tes und den 10.000 € des Cabil­do im Monat Febru­ar aus­ge­zahlt. Dies bestä­tig­te der kana­ri­sche Prä­si­dent Ángel Víc­tor Tor­res nach der elf­ten gemisch­ten Kom­mis­si­on, die auf La Pal­ma abge­hal­ten wur­de, um den Fort­schritt des Wie­der­auf­baus sech­zehn Mona­te nach dem Aus­bruch zu analysieren.
12.00 Uhr - Neu­er Erd­rutsch am Hang des Ban­co de Fuen­ca­li­en­te. Stein- und Erd­rut­sche sind in die­sem Gebiet üblich, und bei die­ser Gele­gen­heit sei­en eini­ge Plan­ta­gen nur „leicht“ betrof­fen, so Alfa Tan­go, die einen Auf­klä­rungs­flug mit einer Droh­ne durch­füh­ren wol­len, um die Sta­bi­li­tät der Klip­pe zu beurteilen.

Sonntag, der 22. Januar 2023

10.00 Uhr – Der Foto­graf Saúl San­tos aus La Pal­ma ist der ein­zi­ge Kana­ri­er, der für den Pho­to­gra­phy World Cup aus­ge­wählt wur­de. Es ist Teil der spa­ni­schen Kan­di­da­tur in der Kate­go­rie Reportage/Fotojournalismus, mit einem Bild des von Vul­kan­asche bedeck­ten Fried­hofs von Las Man­chas, das im nächs­ten März in Sin­ga­pur mit Wer­ken aus mehr als 30 Län­dern kon­kur­rie­ren wird.

Montag, der 23. Januar 2023

9.15 Uhr – Die Zufahrt nach Los Tilos wur­de wegen meh­re­rer Erd­rut­sche gesperrt. Die reich­li­chen Regen­fäl­le, die in der Gemein­de regis­triert wer­den, ver­ur­sa­chen Steinschlag.


16.00 Uhr - Der Insel­rat von La Pal­ma wird das neue Insel­kre­ma­to­ri­um ab kom­men­den Frei­tag, 27. Janu­ar, in Betrieb neh­men, sobald der Bau der Anla­gen abge­schlos­sen ist. Das neue Insel­kre­ma­to­ri­um wird sich auf dem Regio­nal­fried­hof San Urba­no in Bre­ña Baja auf der Ost­sei­te der Insel nun befinden.

16.05 Uhr - Das Staat­li­che Wet­ter­amt (Aemet) hat am Mitt­woch, 25. Janu­ar, die gel­ben War­nun­gen für Wind- und Küs­ten­phä­no­me­ne auf La Pal­ma akti­viert. Die Wind­war­nung beginnt um 19:00 Uhr und endet um 23:59 Uhr. Die maxi­ma­len Böen kön­nen mit einer Wahr­schein­lich­keit von 40 % ‑70 % 75 Kilo­me­ter pro Stun­de (km/h) errei­chen. Betrof­fen sind vor allem die Süd­ost- und Nord­west­hän­ge sowie die Gemein­de El Paso.

Wetter La Palma



La Palma

Kommentar hinterlassen zu "Vulkan – Entdeckungen im grössten Caldera Krater"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*