Feuersturm auf Teneriffa verschlingt alles: Der Großbrand ist hungrig

Waldbrand - Großbrand

Großbrand auf Teneriffa breitet sich weiter aus -

Das Flam­men­in­fer­no im Nor­den von Tene­rif­fa ver­schlingt alles: Der Groß­brand kennt kei­ne Gren­zen. Bis heu­te Mor­gen wur­den 5.000 Hekt­ar mit einem Umfang von 50 Kilo­me­tern zer­stört. Es gibt bereits zehn betrof­fe­ne Gemeinden.

„Wie­der ein­mal hat die Rea­li­tät die Erwar­tun­gen über­trof­fen und das meteo­ro­lo­gi­sche Ver­hal­ten ist ehr­lich gesagt schwer­wie­gend.“ Mit die­sen Wor­ten erläu­ter­te der Prä­si­dent der Kana­ri­schen Inseln, Fer­nan­do Cla­vi­jo, auf der Pres­se­kon­fe­renz, die die­sen Sams­tag­mor­gen statt­fand, die Ent­wick­lung des Wald­bran­des, der Tene­rif­fa seit letz­tem Diens­tag ver­wüs­tet hat.

Waldbrand

In die­sem Zusam­men­hang wies er dar­auf hin, dass der Wind und die höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren als erwar­tet sowie die nied­ri­ge rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit dazu geführt hät­ten, dass das Feu­er am Nord­hang über­griff. Gleich­zei­tig wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Oro­gra­fie des Gelän­des und die gro­ße vor­han­de­ne Rauch­säu­le die Arbeit der Luft­res­sour­cen erschwert haben, die nicht in der Lage waren, mit völ­li­ger Effi­zi­enz zu agieren.

Er beschrieb den Groß­brand als „hung­ri­ges Feu­er und mit recht unge­wöhn­li­chem Ver­hal­ten“.

Ein Feuersturm der anderen Dimension,

… das es auf den Kana­ri­schen Inseln so noch nie gege­ben hat. Der tech­ni­sche Lei­ter der Lösch­ar­bei­ten, Pedro Mar­tí­nez, beton­te sei­ner­seits, dass der Brand nicht mehr lösch­fä­hig sei und dass er die Merk­ma­le eines Bran­des der sechs­ten Gene­ra­ti­on aufweise.

Es wur­de die zusätz­li­che Eva­ku­ie­rung zunächst der Vier­tel und Stra­ßen von La Oro­ta­va und spä­ter von La Mat­an­za und La Vic­to­ry de Acen­te­jo, El Sau­z­al, San­ta Úrsu­la und Los Rea­le­jos erzwun­gen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln hat­te bis zum Mor­gen gewar­tet. Dann muss­te alles ganz schnell gehen. Für fünf Gemein­den wur­de eine Räu­mung angeordnet.

Der inzwi­schen als his­to­risch bezeich­ne­te Wald­brand auf Tene­rif­fa hat­te über Nacht deut­lich zuge­legt. Und die Wind­ver­hält­nis­se könn­ten die Flam­men in die bewohn­ten Gebie­te treiben.

Von La Pal­ma aus ist das Gan­ze nicht zu beob­ach­ten, da Dunst und Wol­ken die Sicht auf das 100 Kilo­me­ter ent­fernt lie­gen­de Tene­rif­fa heu­te ver­ber­gen. Auch für La Pal­ma besteht eine Wald­brand­war­nung. Noch sind die hei­ßen und tro­cke­nen Tage nicht vor­bei und alle Lösch­hub­schrau­ber  (bis auf einen Ret­tungs­hub­schrau­ber) und vie­le Ein­satz­kräf­te auf der Nach­bar­insel eingesetzt.

15.40 UhrEs sind bereits  12.279 Men­schen (Zahl wur­de vom Prä­si­den­ten kor­ri­giert) aus allen betrof­fe­nen Gemein­den eva­ku­iert wor­den. Die betrof­fe­nen Gemein­den stei­gen auf 11. Im Lau­fe des Sams­tag­mor­gens kam es auch in Los Rea­le­jos zu Räu­mun­gen. An die­ser Stel­le wur­de auch mit­ge­teilt, dass eini­ge Lösch­trup­pen wäh­rend der Arbeit in der Nacht und am frü­hen Mor­gen ech­te Gefah­ren­si­tua­tio­nen erlebt haben und sogar die Gefahr einer Ein­schlie­ßung bestand.

Auch gibt es durch das Feu­er einen Bruch des Agu­a­man­sa-Was­ser­ka­nals in La Oro­ta­va, der zu geplan­ten Unter­bre­chun­gen der Ver­sor­gung in meh­re­ren Gemein­den der Insel füh­ren wird.

16.00 Uhr - Es wer­den wei­te­re Lösch­trup­pen aus La Igle­sue­la (Tole­do), Lubia (Soria), Pino­fran­que­a­do (Cáce­res) und zusätz­li­che Lösch­flug­zeu­ge aus Fest­land­spa­ni­en geschickt.

Sonntag, der 20. August 2023

Foto: Bom­beros TF

8.30 Uhr500 Sol­da­ten und Feu­er­wehr­leu­te sind im Ein­satz. Am Sams­tag waren 19 Luft­fahr­zeu­ge im Ein­satz und am Sonn­tag wer­den es 22 sein. Exper­ten bezeich­nen den Brand auf Tene­rif­fa als „Mega­feu­er“ auf­grund sei­nes Aus­ma­ßes, sei­ner Aus­wir­kun­gen und sei­nes Ver­hal­tens wur­de es als Brand der sechs­ten Gene­ra­ti­on eingestuft.

10.00 Uhr - Der Wald­brand auf Tene­rif­fa betrifft bereits 8.400 Hekt­ar, hat einen Umfang von 70 Kilo­me­tern, mit einer gro­ßen Front im Nor­den der Insel und die Wet­ter­be­din­gun­gen las­sen auf eine „sehr kom­pli­zier­te“ Tag/Nacht schließen.

Die Guar­dia Civil bestä­tigt, dass das Feu­er durch Brand­stif­tung ver­ur­sacht wur­de. 60 Meter hohe Feu­er-Tsu­na­mis machen Wald­brand auf Tene­rif­fa “unlösch­bar”. Tene­rif­fas Insel-Prä­si­den­tin spricht mar­tia­lisch von einem „tota­len Krieg gegen das Feuer“.

15.30 Uhr – Hun­dert Bewoh­ner des obe­ren Teils von Can­del­aria kön­nen an die­sem Sonn­tag in ihre Häu­ser zurück­keh­ren, nach­dem sie auf­grund des Wald­bran­des auf Tene­rif­fa, der eine Flä­che von 11.600 Hekt­ar und einen Umfang von 84 Kilo­me­tern erreicht hat, eva­ku­iert wurden.

 

Montag, der 21. August 2023

10.15 UhrDer Brand auf Tene­rif­fa war vor­sätz­lich. „Es bestand von Anfang an der Ver­dacht, dass es sich um einen Brand­an­schlag han­del­te, und die Ermitt­lun­gen der Guar­dia Civil haben dies bestä­tigt“, sag­te der Prä­si­dent der Kana­ri­schen Inseln, Fer­nan­do Cla­vi­jo, der hoff­te, dass die lau­fen­den Ermitt­lun­gen mit der Fest­nah­me abge­schlos­sen wür­den. Die Ver­ant­wort­li­chen für einen Brand, der neben der Umwelt­ka­ta­stro­phe auch „das Leben Tau­sen­der Men­schen und der­je­ni­gen, die sie ret­ten müs­sen, gefähr­det“, sag­te Clavijo.

13.50 Uhr – Obwohl sich die Feu­er­la­ge etwas ver­bes­sert hat, sieht die Rea­li­tät so aus, dass die Flam­men wei­ter­hin über die Insel Tene­rif­fa vor­drin­gen und „außer Kon­trol­le“ sind. Die der­zeit ungüns­ti­ge Luft­qua­li­tät ist sehr besorgniserregend. 

Der spa­ni­sche Prä­si­dent Pedro Sán­chez, der heu­te auf Tene­rif­fa weilt, hat zuge­si­chert, dass die spa­ni­sche Regie­rung sich an den Wie­der­auf­bau­ar­bei­ten in den betrof­fe­nen Gebie­ten und an der Hil­fe für die vom Brand betrof­fe­nen Men­schen betei­li­gen wird.

 

Hun­de­ret­tung:


Dienstag, der 22. August 2023

12.00 Uhr - Der Wald­brand auf Tene­rif­fa wütet seit rund einer Woche. In der Nacht zu Diens­tag kamen die Wehr­leu­te gut gegen die Flam­men an. Doch bei Güi­mar gibt es wei­ter Pro­ble­me. Weni­ger Glück hat­te man hin­ge­gen in Mala­b­ri­go , in der Gemein­de Güí­mar. Das über­aus stei­le Gebiet und der schwie­ri­ge Zugang mach­ten die Ver­su­che der Trup­pen, vom Boden aus zu kämp­fen, zunich­te. Dies wird der kri­ti­sche Punkt sein, an dem heu­te eine gro­ße Anzahl von Trup­pen und Flug­zeu­ge ver­su­chen wird, anzu­grei­fen, um den Vor­marsch in Rich­tung Fas­nia zu stoppen.

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2 Kommentare zu "Feuersturm auf Teneriffa verschlingt alles: Der Großbrand ist hungrig"

  1. Joachim Ehrich | 20. August 2023 um 13:44 | Antworten

    Lie­ber Manfred,

    bei all den schreck­li­chen Nach­rich­ten möch­te ich Dir heu­te in der Eigen­schaft als Wahl-Spa­ni­er von gan­zem Her­zen für die Welt­meis­ter­schaft Eurer Mädels gra­tu­lie­ren. War toll.

    Freund­li­che Grüße

    Achim

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