Schwarze Korallen erwecken das Meeresleben nach dem Vulkanausbruch -
Nach dem spektakulären Vulkanausbruch auf La Palma im Jahr 2021 hat sich das Meeresleben durch schwarze Korallen in der Umgebung der Tajogaite-Lavaströme auf faszinierende Weise entwickelt. Während die Zerstörung durch die Lava zunächst verheerend erschien, zeigt sich nun, dass die Natur bemerkenswerte Fähigkeiten zur Regeneration besitzt.
Eine der auffälligsten Entwicklungen ist das Auftreten schwarzer Korallen, die sich in den neu entstandenen Lebensräumen am Meeresboden ansiedeln. Diese Korallenarten sind bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Fähigkeit, in extremen Bedingungen zu gedeihen. Die Lavaströme haben eine neue Unterwasserlandschaft geschaffen, die reich an Nährstoffen ist und somit ideale Bedingungen für das Wachstum dieser einzigartigen Korallen bietet.
Die Schwarzen Korallen (Antipatharia), wegen ihres stacheligen, organischen Skeletts auch Dörnchenkorallen genannt, sind eine weltweit verbreitete Ordnung der Blumentiere (Anthozoa). Diese kleinen, 1 bis 1,5 mm im Durchmesser messenden Polypen haben sechs Tentakel und ernähren sich von winzigen planktonischen Organismen.
Die schwarzen Korallen spielen eine entscheidende Rolle im marinen Ökosystem. Sie bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Meeresbewohner, sondern tragen auch zur Stabilität des gesamten Ökosystems bei. Ihre Anwesenheit deutet darauf hin, dass sich das marine Leben allmählich erholt und neue Nischen besetzt werden.
Lebendiges Experimentierfeld für Forscher
Wissenschaftler beobachten mit großem Interesse diese Veränderungen und untersuchen die Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf die Biodiversität in der Region. Die Entstehung neuer Lebensräume könnte langfristig zu einer erhöhten Artenvielfalt führen, da verschiedene Organismen beginnen, sich anzusiedeln und miteinander zu interagieren.
Die Gruppe für Biodiversität und Naturschutz (BIOCON) des Forschungsinstituts für nachhaltige Aquakultur und Meeresökosysteme (ECOAQUA) der Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) beteiligt sich am nationalen Forschungsprojekt ATLANTIS, das eine ozeanografische Beobachtungskampagne gestartet hatte. Untersucht wurden drei der jüngsten Vulkane des Kanarischen Archipels: Teneguía und Tajogaite, die 1971 bzw. 2021 auf La Palma entstanden und Tagoro (Eldiscreto), der 2011 auf El Hierro entstand.
Genauer gesagt wurden mit einem ROV Beobachtungen an den neuen Lava-Flüssen des Tajogaite-Vulkans durchgeführt, die bestätigten, dass die Flüsse im Fall der Insel La Palma eine Tiefe von etwa 350 Metern erreichen können, was die Artenvielfalt im Meer darstellt und die vulkanischen Formationen besiedelt.
Das Vorhandensein dieses Korallengartens ist ein Indikator für die schnelle Anpassung des Meereslebens an Veränderungen in der vulkanischen Unterwasserumgebung. Darüber hinaus wurde eine umfassende Untersuchung der hydrothermalen Quellen und des Meeresbodens in allen drei Vulkanen aus einer multidisziplinären Perspektive durchgeführt, die Geologie und Biologie einbezieht
Die Rückkehr des Lebens nach einem Vulkanausbruch ist ein beeindruckendes Beispiel für die Resilienz der Natur. Es erinnert uns daran, dass selbst nach katastrophalen Ereignissen neues Leben entstehen kann und dass die Ozeane eine dynamische und sich ständig verändernde Umgebung ist. Die schwarzen Korallen am Meeresboden der Tajogaite-Lavaströme sind ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung inmitten von Zerstörung.
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