La Palma: Zeit in Mañana-Mentalität

Zeit

Eile mit Weile oder die Wahrnehmung von Zeit -

Zeit„Eine gemein­sa­me deut­sche Eigen­schaft auf die man Stolz ist, nennt sich Zeit. Nicht die Zeit als eigent­li­cher Begriff, son­dern den Umgang damit.

Die kla­re Defi­ni­ti­on wann 12.00 Uhr ist, kennt nur den einen Fix­punkt ohne Minu­ten davor oder danach. Pünkt­lich­keit ist eine Zier­de. Ganz danach ist der Tages- und Lebens­ab­lauf geplant. Eine kla­re zeit­li­che Ori­en­tie­rung ohne einen Ermessensspielraum.

Dei­ne Vor­stel­lung von Zeit darfst du in Spa­ni­en gleich aus dem Ruck­sack wer­fen. Du ersparst dir dann vie­le unnö­ti­ge War­te­rei, Ver­druss und schonst dei­ne Ner­ven­strän­ge. Die unter­schied­li­che Inter­pre­ta­ti­on von Zeit und Pünkt­lich­keit ist frappierend.

Unpünkt­lich­keit mit bis zu einer Stun­de spä­ter (sel­ten frü­her) gehört zur Regel und ist Aus­druck des hie­si­gen Lebens­ge­fühls. Damit musst du dich anfreunden.

Kein Pro­blem – doch es ist ein Pro­blem. Zumin­dest in der ers­ten Zeit. Noch läuft alles inner­lich nach der alten Uhr ab.

Spanische Uhren ticken anders

„Wie herr­lich unbe­schwert, lebens­froh und unbe­küm­mert die­se Spa­ni­er sind!“

Wenn der Elek­tri­ker die Strom­ver­sor­gung wie­der her­stel­len soll …und du war­test und war­test. Kein Licht, kein Kühl­schrank und das Inter­net funk­tio­niert auch nicht. Nur lau­war­me Würst­chen aus der Dose und es ver­ge­hen Stun­den und Stun­den und die Nacht bricht herein.

Die Dun­kel­heit im Ker­zen­schein …ach wie roman­tisch. Spä­tes­tens beim Toi­let­ten­gang im Licht­ke­gel der Taschen­lam­pe, kom­men so ers­te Zwei­fel. Hof­fent­lich kommt der Elek­tri­ker dann morgen!

Zeit

Am viel bemüh­ten Kli­ma kann es wohl nicht lie­gen. Es ist die Légè­re­té der locke­ren und leich­ten Art die Zeit so ein­zu­tei­len. Die Pünkt­lich­keit bleibt dabei auf der Stre­cke. Es zählt der Moment und weni­ger die Ver­gan­gen­heit oder Zukunft. Recht plan­los wird in den Tag gelebt. Wird schon alles irgend­wie funk­tio­nie­ren. Die gewöh­nungs­be­dürf­ti­ge Kehr­sei­te die­ser Gegenwart.

Viel­leicht kommt dann mor­gen tat­säch­lich der Elek­tri­ker, wenn er die Zeit fin­det und Lust dazu hat. Maña­na heißt das Zau­ber­wort das sich begriff­lich nur schwam­mig in „irgend­wann, viel­leicht, gar nicht oder tat­säch­lich auch mor­gen“ über­set­zen lässt.

Auf Kom­man­do in Befehl­s­art oder mit ulti­ma­ti­ven Droh­ge­bär­den wirst du nichts errei­chen. Das Recht das du dir als Aus­wan­de­rer her­aus nimmst, gilt noch mehr für Ein­hei­mi­sche. Unbe­schwer­te Lebens­freu­de die schon so man­chen deut­schen Ein­wan­de­rer in den Wahn­sinn getrie­ben hat.

In der Ruhe liegt die Kraft. Ein Grund­prin­zip und die Wur­zel für ein gutes mit­ein­an­der. Schnell ler­nen, dass es in Fleisch und Blut übergeht.“

Ein klei­ner Aus­zug aus mei­nem neu­en Buch „Erfolg­reich Aus­wan­dern“ das im  Juli 2018 erscheint.

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