Gefährdet der Ölteppich die Badestrände ?
Nach dem Untergang des russischen Trawler Oleg Naydenov breitet sich der Ölteppich ca. 20 Seemeilen südlich von Gran Canaria immer weiter aus.
Wie der Fernsehsender Canarias7 berichtet, erstreckt sich der Ölteppich jetzt bereits über mehrere Kilometer an der Meeresoberfläche. Das untergegangene Fischereischiff hatte noch 1400 Tonnen Treibstoff an Bord. Wie bei vielen alten Schiffstypen dürfte es sich um Schweröl handeln. Aufgrund der verunreinigten Meeresoberfläche fluten sich jetzt wahrscheinlich die Treibstofftanks und setzen den Inhalt frei. Zunächst waren die Behörden von Restöl im Maschinenraum ausgegangen.
Noch treibt die Ölfahne in südliche Richtung weg von den Sandstränden von Maspalomas. Sollte sich der Wind in den nächsten Tagen drehen, könnte der Ölteppich auf Gran Canaria zu treiben.
Umweltbelastung durch Erdöl
Schon kleine Mengen Mineralölprodukte reichen aus, um Gewässer zu verseuchen. Im Extremfall kann 1 Liter ausgelaufenes Öl 1 Million Liter Wasser verunreinigen. Leichtflüchtige Bestandteile eines schwimmenden Ölfilms verdunsten innerhalb weniger Tage, schwerflüchtige (hauptsächlich aromatische Kohlenwasserstoffe) verbleiben über Monate im Gewässer, sinken ab und werden langsam abgebaut.
Es sind nicht nur die gefährdeten Badestrände von Gran Canaria, sondern die Folgen für die Flora und Fauna, die eine Ölverschmutzung verursachen. Ölverklebte Gefieder von Seevögeln, erstickte Fische und das Absterben der Meeres-Pflanzenwelt. Negative Auswirkungen für den wichtigen Tourismussektor, die Fischerei und alle auf der Insel lebenden Menschen.
Was die gerade beendeten Erdölbohrungen zwischen Fuerteventura und Marokko nicht geschafft haben, ist jetzt durch den untergegangenen russischen Trawler zu befürchten.
Ob es sinnvoller gewesen wäre das brennende Schiff im Hafen von Las Palmas sinken zu lassen und so den Ölteppich einzugrenzen, ist jetzt reicher Diskussionsstoff. Es musste eine schnelle Entscheidung getroffen werden, da Explosionsgefahr bestand. Dicke Rauschwaden zogen am Wochenende beim Brand des Trawler bereits über die Hauptstadt von Gran Canaria. Der Brand im Maschinenraum konnte nicht gelöscht werden. Der Schutz von Las Palmas und der dort lebenden Menschen hatte Vorrang – das Schiff wurde schnellstmöglich auf das offene Meer geschleppt, wo es dann versank.
Im nachhinein kann immer viel kritisiert werden. Schnelle Entscheidungen waren gefragt …und die wurden getroffen.
Hier noch das aktuelle Video von Canarias7 vom Ölteppich.
Es wird endlich mal Zeit, dass diese schrottreifen Kutter aus dem Verkehr gezogen werden, ebenfalls gehören die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Dass dies ausgerechnet vo meiner Lieblingsinsel Gran Canaria passiern musste und am 5. Juni mache ich – nach 13 Jahren wieder mal – Urlaub auf Gran Canaria.