NEWS: 02.10.15 – 9.20 Uhr – Der Abschmelzvorgang hat sich nach Behördenangaben verlangsamt. Die Kratertiefe liegt jetzt bei 71,4 m. Gewarnt wird nun zusätzlich vor giftigen Schwefeldämpfen (H2S /SO2) die in östliche Richtung ziehen.
Schmelzwasserflut in Island erwartet -
Wer auf vulkanisch aktiven Inseln wie La Palma oder El Hierro lebt, entwickelt automatisch eine besondere Antenne für vulkanische Aktivitäten auch in anderen Regionen dieser Erde.
Ganz im Norden von Europa, in Island, braut sich wieder etwas zusammen. Ein Gletscher versinkt förmlich im Boden.
Innerhalb der letzten Stunden entstand ein riesiger Krater (Foto IMO) mit jetzt bereits fast 70 Meter Tiefe. Ein darunter liegender Vulkan schmilzt den Skaftá Kessel auf Island immer weiter auf. Das Schmelzwasser kann nach Einschätzung des Icelandic Met Office (IMO) zu einer Hochwasserflut führen, wie sie Island seit Beginn der Messungen im Jahre 1971 noch nicht erlebt hat. Zur Zeit verlassen rund 1400 m³ pro Sekunde den Krater. Zum Glück ist die nordöstliche Gegend des Gletscher kaum besiedelt, so dass nur Schäden an der Infrastruktur entstehen dürften.
Interessant mit welcher Geschwindigkeit der Schmelzvorgang abläuft. Auf der Grafik (rote Linie) begann das Absinken des Kraters am Dienstag, den 29.9.15. Innerhalb von 48 Stunden brach der Krater um 67,2 m (16.50 UTC-Zeit) ein.
Die genauen Daten werden von einem GPS-Sensor der genau inmitten des Kraters steht, geliefert. Die IMO hofft, dass er noch möglichst lange Daten sendet und nicht selbst im Schmelzwasser untergeht. Die aktuellen Werte können von der IMO auf Island hier abgerufen werden.
Es müssen ungeheuerliche Energiemengen (Wärme) freigesetzt werden, um in so kurzer Zeit den Gletscher-Krater abzuschmelzen. Die Eisdicke dürfte um den Skaftá Kessel mehrere hundert Meter dick sein.
Bekannt wurde nicht, ob sich bereits auch größere Erdbeben um den Gletscher ereignet haben.
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