Lass diesen Kelch an uns vorübergehen -
Hurrikan Leslie ist seit vergangener Nacht keine Gefahr mehr für La Palma und die Kanaren. Die Bitten wurden erhört.
Er steuert nun schnurstracks auf Portugal und Festlandspanien zu. Wochenlang zog „Leslie“ wie ein Tanzbär seine Bahnen im westlichen Atlantik zwischen dem 30. und 65. Längengrad West. Seit dem 23. September sorgten seine Ausfallschritte immer wieder für Bedenken und Sorgen. Kommt er oder kommt er nicht? - war die große Frage. Die schlechten Erfahrungen mit seinem Vorgänger „Delta“ stecken noch in den Knochen.
Im Moment zieht er gerade nördlich der portugiesischen Insel Madeira vorbei. Als Hurrikan der Kategorie I mit Windgeschwindigkeiten bis zu 180⁄190 km/Stunde führt sein Weg am Sonntagvormittag auf europäisches Festland.
Bei Lissabon in Portugal soll er nach den Berechnungen der NOAA mit voller Kraft auftreffen. Schnell wird sich der Hurrikan Leslie dann zum Tropensturm entwickeln und mit verminderter Gewalt Richtung Madrid weiter marschieren.
Viel Regen und kräftige Böen können sich bis weit ins spanische Kernland entwickeln.
Der plötzliche Kurswechsel nach Nordosten wurde aus meteorologischer Sicht von einem starken Tiefdruckgebiet über Großbritannien ermöglicht. Der verursachte Druckabfall schaffte so Platz für den Weg des Hurrikan nach Osten. Glück für die Kanaren, aber auch Pech für die jetzt betroffenen Regionen.
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Bis nach Deutschland können die Auswirkungen in den nächsten Tagen spürbar werden. Kein Regen oder Sturm, sondern der Verbleib der jetzt bereits vorhandenen warmen Hochsommer-Temperaturen sind die positiven Folgen. Viel zu warm für den Monat Oktober. Aber auch nicht normal, dass überhaupt ein Hurrikan europäischen Boden erreicht. Ein Phänomen mit dem wir uns in Zukunft sicher noch öfter beschäftigen müssen.
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Mit dem Hurrikan Leslie noch einmal Glück gehabt
Aber auch La Palma bekommt die Auswirkung des Hurrikan zu spüren. Bereits ab kommender Nacht wird von Westen der Rattenschwanz an Wolken und Turbulenzen heran ziehen. Kräftige Winde mit vereinzelten Böen und Regen wird am Sonntag und in der kommenden Woche die Insel beglücken. Alles noch unterhalb der gelben AEMET Warnstufe.
Der Wind kommt aus Nordosten und die Tagestemperaturen bleiben im verträglichen Maß um die 25°C. Durchaus können wettertechnisch noch einige Überraschungen blühen. Es lohnt sich immer mal wieder der Blick auf die
Wetterseite mit Sat-Aufnahmen über die heranziehenden Wolkenbänder.
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