La Palma: Noch keine Hurrikan Entwarnung -
Hurrikan Leslie hat wieder seinem Kurs geändert und steuert auf La Palma zu. Wie das US National Hurricane Center in Miami heute mitteilt, könnten am kommenden Montag die westlichen Kanareninseln La Palma, La Gomera und El Hierro in den Sog des Hurrikans geraten.
Zur Zeit liegt das Auge von Leslie noch rund 2400 Kilometer westlich auf dem Atlantik (40,1 W/28,4 N). Es bewegt sich mit 10 Knoten (17 km/h) und 978 hPa nach Osten.
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Update:
Freitag – 12. Oktober 2018
16.30 Uhr – die jüngsten Berechnungen der US-Noaa von 11 AM USA (16.00 Uhr Kanarenzeit) zeigen eine völlig andere Flugbahn. Danach bewegt sich der Hurrikan/ Tropischer Wirbelsturm geradezu nach Osten. Wenn er diese Richtung beibehält trifft er auf den Golf von Cadiz und Andalusien.
14.00 Uhr – Neue Mitteilung der AEMET – Das Zentrum des Hurrikan Leslie liegt bei 31,9 N und 31,0 W mit einem Mindestdruck von 969 hPa. Er bewegt sich in Richtung ONO bei einer Geschwindigkeit von 24 Knoten (44 km/h) mit einer maximalen Windgeschwindigkeit von 80 Knoten (150 km/h) und Böen bis zu 100 Knoten (185 km/ h).
Am Samstagmorgen wird der Hurricane Leslie auf das Meeresgebiet von Madeira treffen mit Windstärke 12 und aufgepeitschtem Meer. Es gibt nun zwei Hauptszenarien für seine künftige Entwicklung:
Am Sonntagmorgen triftet er als Tropischer Sturm nach Nordosten und erreicht gegen Mittag den Golf von Cádiz. Regen, der lokal 80 mm/Std. erreichen kann, Sturm mit starken Böen von bis zu 100 km/h in Extremadura und Andalusien. Das zweite Szenario wäre in südöstlicher Richtung als tropischer Sturm mit Windstärke 10–11. Eintritt am Montag im nördlichen Seegebiet der Kanarischen Inseln und als Post-tropischen Zyklon mit Winden bis zur Stärke 8–9 und sehr hohen Wellen. Kräftige Regenfälle und starke Winde könnten auf den Inseln auftreten.
Beide Szenarien sind für die Betroffenen schrecklich. Noch steht hinter allem ein großes Fragezeichen. Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr. Eine Weile aber noch, um im häuslichen Bereich und dem Garten alles sturmsicher zu verankern oder wegzuräumen.
09.30 Uhr – Für die Insel Madeira (nördlich der Kanarischen Inseln) wurde eine tropische Sturmwarnung durch die NOAA ausgesprochen. Der Tropensturm wird am frühen Samstagmorgen erwartet.
EUMETSAT Satellitenaufnahme – Madeira liegt rund 500 km nördlich der Kanaren und auf dem Bild von Wolken verdeckt.
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Die spanische AEMET hat heute erstmals eine Sondermeldung zum Hurrikan heraus gegeben. Danach beträgt die maximalen Windgeschwindigkeit 70 Knoten (130 km/h) mit Böen von bis zu 85 Knoten (157 km/h). Also Hurrikan Kategorie I.
Am Samstagmorgen, den 13. Oktober könnte er die Küsten von Madeira mit Windstärke 12 erreichen. Nach den Berechnungen trifft er als abgeschwächter Tropensturm am Montagmorgen im Nordwesten auf die Kanarischen Inseln. Immer noch mit Windstärke 8 bis 9 und sehr hohem Seegang. Es bestehe aber eine hohe Unsicherheit über die Windverhältnisse und die Meeresbrandung. Genauere Angaben dazu seien erst in den nächsten Tagen möglich – so AEMET.
Wie werden Hurrikan Kategorien eingeteilt?
Die Saffir-Simpson Hurricane Wind Scale ist eine Bewertung von 1 bis 5 basierend auf der anhaltenden Windgeschwindigkeit eines Hurrikans (von NOAA Seite)
Kategorie | Anhaltende Winde | Arten von Schäden aufgrund von Hurrikanwinden |
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1 | 74–95 mph 64–82 kt 119–153 km / h |
Sehr gefährliche Winde können Schäden anrichten: Gut konstruierte Wohnhäuser könnten Schäden an Dach, Schindeln, Vinylabdichtungen und Dachrinnen haben. Große Zweige von Bäumen werden schnappen und flach verwurzelte Bäume können umgestürzt werden. Umfangreiche Schäden an Stromleitungen und Masten führen wahrscheinlich zu Stromausfällen, die einige Tage dauern können. |
2 | 96–110 mph 83–95 kt 154–177 km / h |
Extrem gefährliche Winde verursachen erhebliche Schäden: Gut konstruierte Rahmenhäuser können Schäden an Dach und Seitenwänden ertragen. Viele flach verwurzelte Bäume werden geknickt oder entwurzelt und blockieren zahlreiche Straßen. Bei Ausfallzeiten, die mehrere Tage bis Wochen dauern können, ist ein nahezu vollständiger Leistungsverlust zu erwarten. |
3 (Haupt) |
111–129 mph 96–112 kt 178–208 km / h |
Verheerender Schaden wird auftreten: Gut gebaute gerahmte Häuser können große Schäden oder die Entfernung von Dachdecker und Giebel enden verursachen. Viele Bäume werden geknickt oder entwurzelt und blockieren zahlreiche Straßen. Strom und Wasser sind für mehrere Tage bis Wochen nach dem Sturm nicht verfügbar. |
4 (Haupt) |
130–156 mph 113–136 kt 209–251 km / h |
Es kommt zu katastrophalen Schäden: Gut gebaute Häuser können schwere Schäden erleiden, wobei der größte Teil der Dachkonstruktion und / oder einige Außenwände verloren gehen. Die meisten Bäume werden geknickt oder entwurzelt und Strommasten abgeschossen. Gefallene Bäume und Strommasten isolieren Wohngebiete.Stromausfälle dauern Wochen bis möglicherweise Monate. Der größte Teil der Fläche wird für Wochen oder Monate unbewohnbar sein. |
5 (Haupt) |
157 mph oder höher 137 kt oder höher 252 km / h oder höher |
Es kommt zu katastrophalen Schäden: Ein hoher Prozentsatz der gerahmten Häuser wird zerstört, mit einem Totalausfall des Daches und einem Einsturz der Mauer. Gefallene Bäume und Strommasten isolieren Wohngebiete.Stromausfälle dauern wochen- bis möglicherweise monatelang. Der größte Teil der Fläche wird für Wochen oder Monate unbewohnbar sein. |
Die Kanaren und ihre Institutionen haben keine große Erfahrung mit einem Hurrikan. Nach dem Tropensturm Delta im Jahre 2005 ist es seit Menschengedenken erst der zweite Tropensturm/ Hurrikan der die Inseln bedroht. Alle auf dem Atlantik entstandenen Hurrikans sind immer nach Westen Richtung Karibik und Florida gezogen. Warum jetzt und 2005 auch der Weg nach Osten eingeschlagen wird, kann mit der Meeres-Erwärmung zusammen hängen.
Der Atlantik hat jetzt im Oktober um die Kanarischen Inseln immer noch 24°C.
Hurrikan Leslie macht Zick-Zack Kurs
Berechnungen oder verlässliche Schätzungen welchen Weg ein Hurrikan nimmt sind äußerst schwierig.
Seit Tagen scheint Hurrikan Leslie ziemlich planlos über den Atlantik zu wandern. Natürlich stehen dahinter sicher auch Naturgesetze, die der Mensch bislang noch nicht entschlüsseln konnte.
Die erfahrenste Behörde ist das National Hurricane Center der NOAA in Miami. Seit 1953 musste sie sich mit einer Vielzahl von Hurrikans vor ihrer Küste beschäftigen. Im Moment gerade mit einem weiteren Hurrikan Michael, der die US Ostküste in den vergangenen Stunden erreicht hat.
Mit einem weitreichenden Messsystem und erfahrenen Wissenschaftler wird jetzt auch von der spanischen AEMET auf NOAA Daten und Erfahrungswerte zurück gegriffen. Bleibt zu hoffen, dass unser Hurrikan Leslie es sich noch anders überlegt und den Rückwärtsgang einlegt und die Kanaren verschont. Die nächsten Tage werden es zeigen. Ich bleibe am Ball.
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