Fels- und Erdrutsch auf La Palma -
Kräftige Niederschläge und Erdrutsch als Nachwirkung des Hurrikan Leslie.
Auf La Palma schüttete es wie aus Kübeln. Bis zu 101 Liter Regen pro Quadratmeter wurden am gestrigen Sonntagnachmittag innerhalb weniger Stunden im Nordosten gemessen. Felsen, Steinmauern und Geröll machte sich selbständig und verschüttete Straßen und Wege. So wie hier keine hundert Meter von meinem Haus entfernt.
Mit Donnergrollen hatte sich bereits in der Nacht ein Erd- oder Felsrutsch angedeutet. Erst am Morgen mit aufgehender Sonne wurde klar, dass der einzige Weg zur Insel verschüttet war. Ersatz- oder Umleitungspisten stehen nicht zur Verfügung. Somit für meine Kinder heute Schulfrei und alle Termin und Arbeitseinsätze abgesagt. Bis zum Abend wird der Weg hoffentlich wieder freigeräumt sein.
Der Niederschlag fiel höchst unterschiedlich aus. Während in Barlovento 101 l/m² Regen fiel, war es auf der Westseite und im Süden trocken. Nur der Norden und Osten von La Palma wurde von dem regenreichen Tiefausläufer des Hurrikan erfasst. Schön auf der MD Meteo Grafik in blau dargestellt, zu erkennen.
In Mazo, südlich der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma, konnte ich knapp 36 l/m² Niederschlag messen. Die Cumbre als Wetterscheide hatte wieder einmal für zwei völlig unterschiedliche Wettergesichter gesorgt. Nur der hohe Wellengang sorgte in Puerto Tazacorte und Puerto Naos für die zeitweise Sperrung der Badestrände.
Der Kern von Lesslie selbst hatte sich bereits einige tausend Kilometer entfernt über Festlandspanien aufgelöst.
Auch der Flugbetrieb war betroffen
23 Flüge vom Flugplatz Mazo mussten am Sonntag abgesagt oder umgeleitet werden. Schuld war die schlechte Sicht durch tief hängende Wolken und Nebel. Insulare Flüge wurden gestrichen und Fernverbindungen aus Madrid und Frankfurt nach Teneriffa umgeleitet. Heute funktioniert der Flugbetrieb wieder normal.
Damit sollte das Kapitel „Hurrikan Leslie“ endgültig der Vergangenheit angehören. La Palma und die Kanaren wurden vor weit schlimmeren Dingen verschont und sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Hurrikans und Tropenstürme dürften aber in Zukunft öfter die Inseln erreichen. Höhere Wassertemperaturen führen wie eine Art Dampfmaschine dazu, dass Hurrikane mehr Energie aufnehmen. Heftigere Stürme und Regen sind die Folge. Viele Klimaforscher sind sich einig, dass die globale Erwärmung diesen Effekt schon heute verstärkt.
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