Geheimnisvoller Ort mit sonderbarem Namen – Teil 3 -
Puerto de Talavera heißt der alte romantische Hafen von Barlovento ganz im Nordosten von La Palma. Beinah unzugänglich wirkt die kleine raue Landzunge, die nur über einen schmalen Steg zu erreichen ist. Ob hier einst Schmuggler oder Piraten gehaust haben, ist nicht überliefert.
Unsere Sommertour 2019 zu den versteckten Schätzen der Insel, lässt uns zwar (noch) kein Gold und Silber finden, aber ein Kleinod von Kostbarkeiten und rätselhaften Orten. So auch der heutige Punkt versteckt und verdeckt hinter Bananenplantagen. Puerto de Talavera war einst einer der wichtigsten Ausgangspunkte für den Seeweg. Von hier wurden bis 1950 – erst Zuckerrohr und später Bananen verschifft.
Beim Wort „Talavera“ spitzen sich für einen Franken sofort die Ohren. Die „Talavera“ ist in Würzburg der größte und bekannteste Platz und weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Dort findet das jährliche Kiliani-Volksfest statt.
Was haben Würzburg und Barlovento auf La Palma mit „Talavera“ zu tun? Was bedeutet überhaupt dieser Name?
Bei der Suche stößt man auf Talavera de la Reina. Eine nordspanische Stadt in der Provinz Toledo in Kastilien-La Mancha.
Am 27. und 28. Juli 1809 bekämpften sich in der Schlacht bei Talavera eine britisch-spanische und eine französische Armee. Als Erinnerung an die Niederlage von Napoleon wurde in Würzburg später eine Villa mit dem sie umgebenden Platz Talavera errichtet.
So muss durch einen palmerischen Kriegs-Veteranen wohl auch dieser Name Niederschlag im Hafen von Barlovento gefunden haben. Es ist bekannt, dass viele Nordspanier damals auf der Flucht vor Napoleon eine Herberge auf La Palma fanden. Auch die Enanos (Zwerge) mit dem bekannten „Danza de Los Enanos“ (Zwergentanz) stammt aus dieser Zeit (siehe dazu Erklärung).
Im Puerto de Talavera gibt es einiges zu entdecken
Viele Höhlen und Räume im Lavagestein wurden zu Wohnhöhlen umgestaltet.
Ein kleiner Vorbau aus Holz und fertig ist die Behausung. Kleine fragil wirkende Häuser mit einem oft interessanten Innenleben. Elektrizität gibt es seit 10 Jahren und mit der SAT-Schüssel auf dem Felsen ist sogar TV-Empfang möglich.
Holzbalken bilden die überdachte Pergola, mit wunderbarem Blick auf den davor liegenden Atlantik. Die Höhlen dienen den Fischern als Abstellraum oder als Wochenend-Domizil für die Familie.
Heute wollte Tomi uns mit frischem Fisch versorgen. Zwei Stunden gab er sich mit der Angel alle Mühe. Trotz meiner „fachmännischen Ratschläge“ blieb es ohne eine Sardine. Es musste wieder einmal auf unser Reserve- Vesper aus dem Rucksack zurückgegriffen werden. Hier wimmelt es allerdings von Krebsen. Kleine und große und fast mit der Hand zu fangen. An den Angelhaken gehen die Burschen allerdings nicht. Hier müssen wir uns noch eine andere Fangmethode ausdenken.
Morgen geht es weiter zum nahen Faro PUNTA CUMPLIDA. Dem Leuchtturm am nordöstlichsten Eck von La Palma. Wir werden den Leuchtturm besteigen und erste Eindrücke vom neu eröffneten Luxushotel im Faro einfangen. Also dran bleiben oder mit dem Feed-Reader (Seitenleiste) abonnieren.
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