Zeugen der Vergangenheit -
In unmittelbarer Nähe des Flughafen Mazo auf La Palma stößt man auf seltsame Gruben. Nicht nur Löcher oder Vertiefungen im Erdboden, sondern mühsam ausgemauerte Gruben. In alter Trockenbauweise ohne Mörtel errichtet und 5 bis 6 Meter tief.
Alte Erdlöcher aus der Frühzeit der spanischen Einwanderer im 15. und 16. Jahrhundert oder noch älter aus der Guanchenzeit. Eine ganze Ansammlung von 10 oder 12 Gruben mit einem Durchmesser von ca. 4 Metern. Teilweise eingestürzt oder als Müllsammelbecken zweckentfremdet. Wie traditionelle Brunnen errichtet, aber an diesem Standort fast auf Meereshöhe 0 ohne Sinn für die Trinkwasser-Gewinnung.
Verborgene und längst vergessene Gruben, überwachsen und kaum sichtbar in einer Kuhle direkt in der Einflugschneise des Flugplatzes von La Palma. Masten für die Anflugbefeuerung stehen heute direkt im Gelände und haben einige Gruben zerstört. Überreste längst vergessener Kulturen wie sie auf La Palma noch häufig anzutreffen sind.
Zur Meerseite umgeben von den Hütten und Wochenendhäuschen von El Varadero und La Bajita. Selbst die Anwohner verweisen nur auf die Vorzeit und können keine einleuchtende Erklärung für diese Gruben liefern.
Gruben die das Überleben sicherten
Häschen in der Grube oder wer andern eine Grube gräbt … sind zwar markige Sprüche, die zunächst einfallen, aber keine Lösung bringen. Wer sich mit Geschichte oder Archäologie der Insel beschäftigt, wird sich an ähnliche Objekte in Tigalate auf der Ostseite oder Garafia im Norden erinnern.
Auch dort gibt es diese Gruben als Punta del Poris. Brunnenartige Vertiefungen an der Küste für die Nahrungsmittel Aufarbeitung. Zur damaligen Zeit wurden Chochos, eine lupinenähnliche Bohne oder Kichererbse – ähnlich der in Deutschland bekannten Saubohne – angebaut.
Sie war neben den Papas (Kartoffeln) der wichtigste Kalorien-Lieferant. Chochos mussten nach der Ernte eine Woche in Salzwasser eingeweicht werden, um überhaupt genießbar zu sein.
Genau in diesen Trichtern, die bei Flut neues Meerwasser aufnahmen, wurden die Chochos in Säcken gewässert. Bei Ebbe floss das Wasser wieder ab. Giftstoffe wurden so ausgewaschen.
Im Beitrag vom 18. Juli 2014 und in meinem Buch „La Palma: Rätselhafte Insel“ sind weitere Einzelheiten und die genaue Lage beschrieben.
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