Betancuria wo ich während meines Urlaubs wohne -
Das Dorf Betancuria gilt als der historisch bedeutsamste Ort Fuerteventuras. Bis 1834 Hauptstadt und Regierungszentrum der Insel. Dann von Antigua abgelöst, seit 1860 ist Puerto de Cabras, das heutige Puerto del Rosario die Inselhauptstadt.
Genau hier in den Bergen auf 420 Meter Höhe im Inselinnern mit gerade heute noch 200 Einwohnern haben wir uns in einem historischen Haus eingenistet. Wir sind die einzigen „Fremden“ im Ort, die im Moment hier ihren Urlaub verbringen.
Das ist der Blick von meinem Bett aus dem Fenster auf den Turm der Kirche Santa Maria de Betancuria aus dem Jahre 1410. Ab 7.30 Uhr beginnt die Glocke zu schlagen, das um 8.00 Uhr in ein größeres Geläut übergeht. Ein historischer Wohnsitz verlangt auch Opfer, den ich aber mit einem touristischen Hotel oder Appartement am Sandstrand nicht tauschen wollte.
Wer Ruhe und Einsamkeit liebt …
Wer kann schon um Mitternacht schnell mal in 15 Minuten über den Kirchplatz huschen und geschichtsträchtige Wege begehen. In dieser Höhe werden die Nächte kühl um die 16° C.
Es war der normannische Eroberer Jean de Béthencour der diese Stadt Betancuria einst gegründet hatte. Trotz der Entscheidung, diesen Ort im Inselinneren als Hauptstadt zu wählen, waren die Einwohner vor Piraten nicht geschützt.
Mehrfach wurde die Stadt zerstört und wieder aufgebaut. Mehrere Museen, Geschäfte, Restaurants und Bars sind um die Kirche versammelt.
Wegen fehlender Besucher in der Corona-Krise ist alles geschlossen. Alleine wandele ich morgens mit meiner heißen Kaffeetasse in der Hand über die Plaza. Nur die Tauben und ein paar Raben leisten mir dabei Gesellschaft. Sonst sind weit und breit keine Menschen zu sehen. Alles scheint alleine mir zu gehören.
Wer keine große Gesellschaft braucht, wird sich hier wohlfühlen. Auf Restaurants und fertig serviertes Essen muss allerdings verzichtet werden. Fastfood ist nicht unser Ding und die entsprechenden Burgerstationen eh in der Hauptstadt Puerto del Rosario und den Tourismuszentren weit entfernt.
Selbst ist der Mann. Eine Küche mit allen gängigen Utensilien, etwas Kochkenntnisse und ein Supermarkt in der Nähe (es sind 15 km) reicht schon aus. Tomi meint, es schmeckt so gut wie auf La Palma.
Es ist der Koch und nicht der Standort, der den Geschmack ausmacht. Die Zutaten sind auch hier erhältlich.
Tagsüber sind wir ehe unterwegs und kommen von Corralejo im Norden bis zur Villa Winter in Cofete im tiefen Südwesten.
Während ich koche beschäftigt sich Tomi mit seinen Interessen.
Nicht nur Betancuria, sondern auch die großen Touristengebiete an den kilometerlangen Sandstränden gleichen Geisterstädten. Kein Mensch weit und breit. Ab dem 1. Juli können auch wieder deutsche Touristen einreisen. Ob die Gäste kommen oder ausbleiben in den nächsten Tagen mehr dazu.
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