Fuerteventuras Kirche ohne Dach -
Das ehemalige Franziskanerkloster Convento de San Buenaventura hat den direkten Draht zur Obrigkeit. Nur noch die Außenmauern der Ruine aus dem 17. Jahrhundert stehen. Das Himmelsdach ist jetzt der Baldachin und die Entfernung zum Schöpfer noch etwas näher.
Skurril und faszinierend zugleich stehen die Fragmente der im Rahmen der spanischen Säkularisierung um 1836 ausgeplünderten kirchlichen Statussymbole als Fingerzeig Gottes heute noch als Drohgebärde für Unverzeihliches am Rande der ehemaligen Hauptstadt Betancuria.
Ein Convento mit einem unantastbaren und sakralem Hauch
Eine ideale Kulisse für Werbeaufnahmen einer neuen sexy Bikini-Kollektion oder für Open Event Veranstaltungen. In der Nacht bei richtiger Beleuchtung eine einmalige und ideale Plattform für klassische Konzerte.
Ich hätte da noch andere Ideen und Fantasien, überlasse das aber meinen Lesern. Eine Arena für viele Motive die bisher meines Wissens nicht genutzt wurden.
Spürbar ist noch der Geist und Spirit des allgewaltigen christlichen Weltbild dieser Zeit. Die Allmacht der katholischen Kirche als geistiger und weltlicher Macht.
Vergleichbar mit einem Friedhof dem immer der Geruch des Todes und der alten Zeit anhaften wird. Es geht fast an die Entweihung einer heiligen Stätte, der niemand Einhalt gebieten möchte.
Der geheimnisvolle und wundertätige Missionar San Diego del Alcala soll hier im 15. Jahrhundert in einer Grotte gelebt haben. Ihm wurde Zauber- und Heilkraft zugesprochen. An der benachbarten Ermita soll er den Teufel mit einem Strick an den sogenannten Teufelsfelsen angebunden haben.
Das Seil soll noch irgendwo in einer kirchlichen Gruft vorhanden sein und das werden wir Morgen einmal suchen gehen.
Was machen die ersten Touristen
Über den Tourismus nach dem Corona Lockdown wollte ich eigentlich schreiben. Ab dem 1. Juli sind einige Flieger angekommen. Zu spüren ist auf Fuerteventura davon noch nicht viel. Auch einen Abstecher zur Costa Calma dem früheren Touristenhotspot mit vielen Hotels und Urlaubseinrichtungen muss immer noch eine Geisteratmosphäre bescheinigt werden. Geschlossene Hotels, nur vereinzelt geöffnete Geschäfte und Restaurants und menschenleere Strände.
Zumindest bekam ich jetzt nach langer Suche eine aktuelle Inselkarte in einem offenen Bücher-Shop. Spaß bei einem Badeurlaub dürfte diese Einsamkeit aber nicht bringen.
Zu viele Menschen können lästig sein. Ohne Badegäste hat der Strand aber auch kein Flair. Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Wochen doch noch einige Touristen sich hier einfinden.
In den nächsten Tagen werden wir uns Morro Jable bis zur Villa Winter und die Schiffswracks im Nordosten vornehmen.
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