Schöpferische Darstellung eines Traumas -
Wenn plötzlich das Herz streikt und alles bisher gewohnte nach einem Herzinfarkt wie ein Kartenhaus zusammen fällt. Ein Schock der wie ein Blitz aus heiterem Himmel jeden treffen kann.
Dieses Grausen habe ich Anfang März 2020 auf La Palma erlebt. Jeder hat seine Art diese Verwirrtheit und den Schreck zu verarbeiten. Meine Art diese Traumatisierung zu bewältigen ist die künstlerische Umsetzung mit Pinsel und Farbe.
Ein künstlerisches Werk das surrealistisch über dem Realismus steht und eigentlich nur vom Maler richtig verstanden wird.
Innerhalb von zwei Wochen habe ich meine Gefühle und Vorstellungen auf die Leinwand gebracht.
Den Verlauf und die Bedeutung möchte ich etwas erklären. Mit Acrylfarbe auf weißem Hintergrund stellt der rechte gelbe Teil das blühende Leben dar.
Der mechanische Teil links soll später das streikende Herz darstellen. Ein elektronisches Abfallstück aus einem PC das ich mit zäh herunter triefendem Buchleim fixiert habe (Danke an meinen alten Freund Elmar aus Königshofen). Rot zeichnet die normale Blutbahn.
Nach zwei Tagen war der Leim auch ausgehärtet und es konnte weiter gehen. Über einen Trichter (ist verengte Blutbahn) gelang Blut in das Herz und floss dickflüssig durch ein Leck am Herz in die falsche Richtung. Etwas inspiriert durch die Blutverdünner die nicht wie normal einen schnellen Wundverschluss, sondern recht dick die Wunde verkrusten.
Mein Werk „Herz streikt“ ist fast vollendet
Noch einige Verschönerungsarbeiten wie die alte Pesetenmünze, die den „Gold„Wert eines Herzens zeigen soll oder das grafisch hervorgehobene kleine Herz und noch das Autogramm und ich hatte es geschafft.
Roubloff (3er Pack Profipinsel Set in den Größen 1−3−5 | Bor
Ich weiß nicht, ob dieses Thema überhaupt jemand interessiert. Mir hat es auf jeden Fall geholfen, die vergangenen Monate aufzuarbeiten. Zwischen all den Waldbränden und dem Corona-Virus mal eine ganz andere nicht so aufregende Geschichte. Obwohl der Auslöser wahrscheinlich für mich noch dramatischer war.
Für alle die es noch wissen wollen. Ich male bereits seit 30 Jahren mehr sporadisch. Viele meiner Gemälde zieren die Wohnung.
Freut mich, dass dieses Thema doch interessiert. Danke auch für die Genesungswünsche. Ich bin so weit wieder hergestellt und habe einen Stent eingesetzt bekommen. Es geht natürlich alles langsam voran, kann aber schon wieder kräftig wandern.
Danke und liebe Grüße
Manfred
Hallo Manfred,
finde es gut daß Du andere an der Aufarbeitung Deines Traumas teilhaben lässt, vor allen Dingen, wenn es ir hilft, und das ist die Hauptsache.
Danke für dier Erklärungen, es ist immer gut, über die Motivationen und Beweggründe des Künstlers Bescheid zu wissen.
Wünsche Dir weiterhin gute Besserung (sofern dies noch notwendig sein sollte) und viel Spaß beim Malen.
Gruß aus Hamburg
Hallo Herr Betzwieser,
„Ich weiß nicht, ob dieses Thema überhaupt jemand interessiert.“, da bin ich aber sicher, dass das so ist.
Und es freut mich auch, wie Sie die Sache verarbeiten/überstanden haben. Vielleicht haben Sie nun einen Herzschrittmacher (oder bekommen noch einen).
Ich schaue immer mal wieder gerne in ihre Seiten rein, u.a., da uns La Palma bereits seit den 70ern ans Herz gewachsen ist. Wobei die Kanarischen Inseln (5 davon besucht) so ihre jeweils eigenen Schönheiten haben, wie Sie es auch in ihrem Beitrag von Fuerteventura zeigen.
Wobei, wenn wir zwischen Fuerteventura und Lanzarote wählen müssten, wäre Lanzarote 1te Wahl. Das ließe sich vertiefen.
Ihnen jedenfalls alles Gute
Paul Laudenberg