Corona zwingt Regierung die Insel Teneriffa zu isolieren -
Ab Samstag sind die Grenzen zur Insel Teneriffa dicht. Mit strengen Einschränkungen wird Teneriffa Weihnachten erleben. Da alle bisher getroffenen Maßnahmen nicht funktioniert haben und die Infektion seit September stetig steigt, werden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht und konsequent durchgegriffen.
Die kanarische Regierung hat gestern in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, die Ein- und Ausreise auf der Insel, mit Ausnahme von dringenden Arzt- und Krankenhausbesuchen oder Notfällen, zu beschränken. Auch die nächtliche Ausgangssperre wurde von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ausgedehnt.
Schließen müssen auch die Innenräume von Bars und Restaurants und die Kapazität von Terrassen wird auf 50 % und die der Geschäfte und Einkaufszentren auf 33 % – auch auf Parkplätzen – begrenzt. Reisen zwischen Gemeinden sind zu vermeiden.
An den wichtigsten Weihnachtstagen 24, 25, 31. Dezember und am 1. Januar, können maximal sechs Personen aus zwei Familien sich treffen. Auf der Insel sind derzeit nur Treffen mit maximal vier Personen erlaubt und auf den Terrassen können nur zusammenlebende Personen zusammensitzen.
Die drastischen Beschränkungen zur „Biegung der Kurve“ von Infektionen auf Teneriffa wird am Samstag um 0.00 Uhr in Kraft treten. Wer Teneriffa aus dringenden Gründen auf eine andere Inseln verlassen muss, braucht einen negativen Coronatest, der von der Regierung für Bewohner bezahlt wird. Die Anordnung gilt zunächst für 15 Tage, dürfte aber weiter verlängert werden.
Für ausländische Touristen soll es Ausnahmen in regulierten Touristeneinrichtungen geben. Wie das praktisch aussehen soll, wurde noch nicht näher erläutert.
Die Insel Teneriffa ist der Kanaren Hotspot
Mit 4.201 aktiven Coronafällen beträgt die 7‑Tage Inzidenz auf Teneriffa 127,69. Der 14-Tage Index liegt sogar bei 226,4.
Es ist aber nicht nur die Insel Teneriffa, sondern inzwischen wurden auch Nachbarinseln angesteckt. Mit einer 7‑Tage Inzidenz von 130,21 übertrifft La Gomera sogar Teneriffa. Mit 29 aktiven Fällen ist bei der geringen Einwohnerzahl schnell eine hohe Quote erreicht.
La Palma bringt es im Augenblick mit 34 aktiven Fällen auf 37,5. Nur die Insel El Hierro hat keinen aktiven Covid-19 Fall und ist demzufolge mit 0,0 eingestuft.
Von risikofreien Inseln kann heute also nicht mehr gesprochen werden. Die Schwerpunkte und der Infizierungsgrad verschieben sich ständig quer über die 8 Inseln.
In der Gesamtbewertung haben die Kanarischen Inseln am 16.12. eine 7‑Tage Inzidenz von 69,98 (14-Tage von 123,67). Am Freitag wird das „Auswärtige Amt“ in Berlin eine Neubewertung vornehmen. Es wird damit gerechnet, dass auch die Kanaren wieder in das Lager der Risikogebiete verschoben wird.
Eine Einzelbewertung nach Inseln dürfte es nicht geben. Die Kanaren werden insgesamt als eine Region in Spanien betrachtet und sicher so auch eingestuft.
Covid-19 Tests für Reiserückkehrer nicht mehr kostenlos
Einige Änderungen haben sich für deutsche Reiserückkehrer aus Risikoregionen inzwischen ergeben.
Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen im Ausland sind seit letztem Mittwoch nicht mehr kostenlos. Dieser im Sommer eingeführte Anspruch ist am Dienstag ausgelaufen, wie eine kürzlich verkündete Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums festlegt. Bisher konnten sich solche Urlauber gratis testen lassen, um eine bei der Rückkehr nach Deutschland verpflichtende Quarantäne zu verkürzen.
Damit werden die Regelungen weiter verschärft. Wer eine „vermeidbare Reise“ in Risikogebiete macht, bekommt für die Zeit der Quarantäne auch schon keine Verdienstausfallentschädigung mehr. Ausgenommen sind „außergewöhnliche Umstände“, etwa die Geburt eigener Kinder oder der Tod naher Angehöriger.
Damit möchte ich niemand von einer Reise abschrecken. Zur Zeit ist es schon ein Wagnis ins Ausland zu reisen oder eine Kreuzfahrt zu unternehmen.
Täglich ändern sich die Infektionszahlen und die staatlichen Anordnungen. Was heute noch gilt, kann übermorgen schon wieder überholt sein. Und die Gefahr sich „Anzustecken“ ist überall gegeben.
Solidarität und Rücksichtnahme sind im Augenblick mehr gefragt.
Es werden Zeiten kommen, wo unbeschwert auch die Kanaren wieder bereist werden können.
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