Fliehen in eine ungewisse Zukunft -
Vor den heranrückenden Lavamassen können die Bewohner nur fliehen. Eine Abwehr oder Umleitung eines riesigen Lavastroms ist nicht möglich. 700 Anwohner von La Laguna, einem Ortsteil von Los Llanos de Aridane bekamen gestern den Evakuierungsbefehl und mussten ihre Häuser mit ihren Habseligkeiten und Haustieren bis 19.00 Uhr räumen.
Ruhe zu bewahren und alle Fenster und Außentüren zu schließen, die Jalousien herunterzulassen und die Wasser‑, Gas- und Stromversorgung kappen und alle persönlichen Unterlagen mitnehmen, so die Anweisung der PEVOLCA.
Noch ein letzter Blick, vielleicht der allerletzte Blick auf das Haus, das die Großeltern einst gebaut hatten. Morgen kann es schon unter 5 meterdicken Lavaschichten begraben sein. Die Lavawalze macht vor nichts halt und verbrennt, zerquetscht und begräbt alles, was ihr im Wege steht.
Das sind die traurigen Momente, mit der niemand gerechnet hat, aber auf einer Vulkaninsel wie La Palma jederzeit möglich werden. Das Fliehen und die Flucht in sichere Gebiete ist die einzige Möglichkeit sein Leben und das der Familie zu retten.
Im Tross von Pickup, KleinLKW und normalen PKWs geht es dann zum Sammelzentrum Campo de Lucha Camino León de los Llanos de Aridane in eine ungewisse Zukunft.
Der Lavastrom wird kommen
Der Hauptstrom der Lavaströme verläuft entlang der Nordflanke, steigt durch den nördlichen Teil der vorherigen Ströme ab und folgt dabei den Bahnen nach Westen und Nordwesten, innerhalb der Sperrzone und auf dem Weg zum gerade evakuierten Gebiet von La Laguna. Dies bestätigte heute María José Blanco von der IGN.
Auf der gestern erstellten Karte ist die Laufrichtung der Lavaströme zu erkennen. Alle Grün markierten Gebiete sind erst in der Nacht auf Dienstag entstanden. Der nördliche Strom fließt und bedroht La Laguna.
Die anderen Lavaströme im südlichen Bereich haben ihren Vormarsch weitgehend eingestellt. Auch die gerade entstandene Halbinsel erhält im Augenblick keinen weiteren Nachschub.
10.50 Uhr – Der nördliche Lavastrom steht kurz vor La Laguna und hat bereits das Camino Cabrejas erreicht.
11.00 Uhr - Der Flughafen von La Palma ist an diesem Mittwoch in Betrieb und die Insel-Gesellschaften – Binter und Canaryfly – fliegen normal und ohne Verspätungen. Es kommen aber keine Flüge aus Festlandspanien oder Deutschland. Diese wurden alle abgesagt.
11.45 Uhr – Das Forschungsschiff Ángeles Alvariño ist auf den Kanaren eingetroffen. Es führt zunächst erst einige Untersuchungen am Vulkan Eldiscreto auf El Hierro durch, um anschließend nach La Palma zu kommen.
11.50 Uhr – Der Vulkan Cabeza wirft heute viel Asche und Lava aus. Zum Glück treiben die Wolken entgegen allen Wettervorhersagen in Richtung Süden. In den vergangenen Stunden auch wieder viele Erdbeben aus 11 bis 13 km Tiefe, ein ML3,9 Erdstoß um 4.22 Uhr kam aus 37 km von der Hauptkammer.
12.30 Uhr - Nach jüngsten Meldungen befindet sich der Lavastrom bereits wenige Meter vom SPAR-Supermarkt in La Laguna entfernt. Der Laden wurde bereits vor Tagen geräumt.
12.40 Uhr – Soeben ist der spanische Premierminister Pedro Sánchez mit einem Puma-Hubschrauber auf dem Flughafen Mazo gelandet. Wahrscheinlich kam er über Teneriffa. Es ist bereits sein 4. Besuch während der Vulkankrise auf La Palma.
13.10 Uhr – Der Minister für ökologischen Übergang der Regierung der Kanarischen Inseln, José Antonio Valbuena, hat an diesem Mittwoch gewarnt, dass die wirtschaftlichen Verluste in zwei Jahren 60 Millionen Euro erreichen werden, wenn die Bananenplantagen des Aridane-Tals nicht bald bewässert werden.
Valbuena hat darauf hingewiesen, dass die Investition bereits 4,5 Millionen erreicht hat und dass zusammen mit dem Tanker des Ministeriums, der an diesem Donnerstag auf der Insel ankommt, zwischen 10.000 und 12.000 Kubikmeter Wasser pro Tag gepumpt werden können.
Der Berater dankte der Marine und der Luftwaffe für den Transport der Ausrüstung auf die „Isla Bonita“ und bestand jedoch darauf, dass es sich um eine „Notfallarbeit“ handelt, deren Ziel es ist, das „Überleben“ der Pflanzen zu gewährleisten, nicht deren Produktion. Diese benötigen die doppelte Wassermenge.
14.00 Uhr – Mitteilung der IGN: Seit der letzten Stellungnahme wurden 66 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet geortet. Davon wurden 6 von der Bevölkerung wahrgenommen, wobei die maximale Intensität in der Epizentralzone III (EMS98) liegt. Das Erdbeben mit der höchsten Magnitude ereignete sich am 13. um 03:22 Uhr mit einem Wert von 3,9 mbLg in 37 km Tiefe. Die Gesamtzahl der lokalisierten Erdbeben ist stark zurückgegangen.
Von den seit der letzten Kommunikation lokalisierten Erdbeben befinden sich 5 in Tiefen von mehr als 30 km, die restlichen Hypozentren befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km.
Das vulkanische Tremorsignal behält eine hohe mittlere Amplitude bei, ohne dass seit der letzten Freisetzung Verstärkungsimpulse aufgetreten sind. Die um 6:30 UTC gemessene Höhe der Eruptionssäule beträgt 3.000 m.
15.50 Uhr – Vier Hunde sind gefangen in zwei von Lava umgebenen leeren Wasserbecken. So sind mindestens vier Hunde seit mehreren Tagen im Stadtteil Paraíso in der Gemeinde El Paso geblieben. An diesem Mittwoch hat die Tierorganisation Leales.org nach Analyse von Fotos und Videos bestätigt, dass die Tiere nicht in einem Teich eingeschlossen sind, sondern in zwei, einem westlich des Viertels Paraíso und einem anderen östlich von Todoque.
16.10 Uhr – Der Lavastrom, der in Richtung La Laguna voranschreitet, setzt seinen Weg langsam fort und verliert „Kraft“, so der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende. Wenn ich die Luftaufnahme richtig interpretiere, steht der SPAR Supermarkt noch.
Jetzt verliere er gegenüber dem weiter südlich gelegenen an Fahrt und bewege sich rund 50 Meter pro Stunde. Dadurch wird die maximale Energie aus dem emittierenden Zentrum akkumuliert.
16.30 Uhr – Die maximale Breite des Lava-Hauptstroms beträgt jetzt 1.770 Meter. Compernicus zählt 1.408 betroffene und 83 gefährdete Gebäude. Insgesamt 1.541 Gebäude. Das Kataster spricht von 937 betroffenen effektiven Gebäuden, davon 773 für Wohnnutzung, 89 für landwirtschaftliche Nutzung, 45 für industrielle Nutzung, 22 für Freizeit und Gaststätten und 18 für öffentliche Nutzung, insgesamt also 937 Gebäude.
16.40 Uhr – Die Zahl der Evakuierten beträgt 6.400, davon 400 Touristen, die nach Teneriffa umgeleitet wurden. Fast 6.000 Einwohner sind in den Häusern von Familien und Freunden untergekommen. Der Rest im Princess Hotel in Fuencaliente. 9 Personen mit eingeschränkter Mobilität werden in der Kaserne von Brena Baja betreut.
17.20 Uhr – Die Emission von Schwefeldioxid (SO2) im Zusammenhang mit der Vulkanfahne auf der Insel verzeichnet im Einklang mit dem Eruptionsprozess weiterhin hohe Werte und von 17.774 Tonnen pro Tag (geschätzter Wert) gestern, was darauf hindeutet, dass das Ende der Eruption „weder kurz- noch mittelfristig“ eintreten wird.
Darauf weist die Sprecherin des Wissenschaftlichen Ausschusses von Pevolca María José Blanco hin. Erst eine Emissionsrate von 100 Tonnen pro Tag und noch weniger, die Deformation und der Grad der Seismizität, Parameter, die derzeit nicht die Anforderungen erfüllen, um sagen zu können, dass das Ende der Eruption nahe ist.
17.30 Uhr – Ein Erdbeben von ML4,4 aus 36 km Tiefe um 15.33 Uhr hier in Mazo. Von mir nicht wahrgenommen. Da war ich gerade mit dem Mittagessen beschäftigt.
18.00 Uhr – Wie schnell ein Haus im Lavastrom verschwinden kann – Video
18.30 Uhr – Bei Puerto Naos werden gerade zwei Brunnen in Küstennähe gebohrt. Dort soll anschließend die Entsalzungsanlage angeschlossen werden. Das Wasser direkt aus dem Meer zu entnehmen geht nicht. Sand, Schlick, die Gezeiten und evtl. hoher Wellengang würde das Projekt gefährden. Heute wurden große Rohre über Mazo Richtung Puerto Naos transportiert. Bis zum Wochenende soll die Anlage dann hoffentlich laufen.
- Fortsetzung folgt
Hola Manfred,
bei den vielen sachlichen und unsachlichen Meldungen hier im Block gibt es für mich eigentlich nur eine einzige Frage:
Nicht wieviel, sondern wer hat denn von den Schreiberlingen schon eine Geldspende überwiesen????
Ich habe sogar für die jetzt in Vergessenheit geratenen Brandopfer von El Paso
gespendet.
Mehr kann ich zur Zeit von hier aus nicht machen.
Aber ich denke, das ist das einzige richtige.
Gruß aus der Kälte.
Helmut
Hat sich gerade eine neue Öffnung gebildet? Im Live-Stream wirkte es so und die Geräusche sprechen auch dafür. Falls es so ist, dann müsste diese östlicher liegen (jedoch nicht so weit, dass sie den Osten der Insel gefährdet).
Kann diese Vermutung jemand bestätigen?
Kann ich nicht bestätigen.
Es war heute Nacht phasenweise ein Lava-Sprudel im obersten Abschnitt des derzeit sichtbaren, nördlichen Lava-Stroms zu sehen. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Am Gesamtbild hat sich bis heute Morgen jedenfalls nichts geändert.
Außer, dass es am späten Abend noch 2 neue Lavazungen Richtung Norden gegeben hat, unten im prinzipiell besiedelten Gebiet. Wo genau und mit welchem Vortrieb, kann ich wegen der Nachtbilder nicht sagen – doch die Vorgänge an sich waren in der 24h-TV-Kamera immerhin klar zu erkennen.
Versucht die Tierschutzorganisation die 4 eingeschlossenen Hunde zu retten?
Wenn das meine Hunde wären würde ich sicher wahnsinnig werden!
Liebe Bettina,
Natürlich wird versucht die Tiere zu retten. Aber über eine 1000° C heiße Lavamasse zu laufen ist derzeit unmöglich. Mit Drohnen wird Wasser und Nahrung abgesetzt.
Gruß
Manfred
Kann man nicht mit dem Hubschrauber da drüber fliegen und jemanden abseilen?
Oder kommt da gerade in diesem Bereich wieder Asche runter?
Ich weiss andere werden jetzt sicher sagen.. es sind Hunde… für mich sind es genau wie wir Lebewesen, die gerettet werden sollen.
Entschuldigung – das geht schon technisch nicht. Kein Hubschrauber kann in dieses Gebiet wegen der heißen Auf- und Abwinde in niedriger Höhe fliegen.
Die Frage ist auch wie Hunde auf einem Hubschrauber über dem Kopf reagieren.
Ich fürchte, die Sache mit den (leiseren) Drohnen ist derzeit das einzig Sinnvolle.
Hier müssen erstmal die Menschen in Sicherheit sein…
bei aller Liebe,aber im Moment gibt es andere Probleme …und ist auch mit einem Vulkan in derNähe kein Spaß
Hier sind vielleicht noch ein paar Infos für dich zum Thema Tierrettung.
https://m.youtube.com/watch?v=Dc41t76myIk
Ein recht starkes Beben von 4,4 in 36 km Tiefe (14:33 h), etwa dort unter der Cumbre, wo das heute bisher stärkste Beben früh nach 3 Uhr auftrat, mit 3,9 in 37 km Tiefe (onen im Blog von Manfred erwähnt).
Insgesamt werden die Beben zwar weniger, aber das Lava-Förderband bekommt immer noch weiter Nahrung aus der Tiefe, wie es aussieht.
Gut wäre es wohl, wenn das starke Beben darauf hindeuten würde, dass Hohlräume aufgrund eines Mangels an Nachfluss zusammenbrechen würden. Aber das wird wohl niemand vorhersehen können, man muss es vermutlich einfach abwarten.
http://www.ign.es/web/resources/volcanologia/tproximos/canarias.html
Es gab heute Nachfragen, wie es aktuell um den Camino de Cabrejas steht. Inzwischen gibt die Mapa comparativo mit dem Stand 12 Uhr heute ein aktuelleres Bild. Demnach hat der Lavastrom den Supermarkt südlich passiert und sich etwas tiefer aufgeteilt. Die in Stromrichtung linke Zunge bewegte sich parallel zum Camino und kam bald zum Stillstand. Kritischer ist die rechte Zunge, die, wie man an den Rauchfahnen sieht, sehr aktiv ist. Sie hat den Camino überquert und auf der anderen Seite mehrere Häuser zerstört (u.a. die Hausnummern 14 und 18) und bewegt sich weiter, nördlich des Camino, auf mehrere große Bananenplantagen zu. Wie es weiter geht, ist schwer einzuschätzen. Im günstigsten Fall bleibt sie in den Plantagen stecken, im ungünstigsten bahnt sie sich ihren Weg bis zum Meer und richtet noch einige Zerstörungen an.
Hallo Manfred, hallo liebe Mitleser & Mitgestalter dieses tollen Blogs!
Auch ich möchte mich zunächst herzlich für diesen sehr informativen und zielgerichteten Blog bedanken. Da heute mehrmals die Frage nach dem Camino Cabrejas gestellt wurde habe ich mal versucht die aktuellen Bilder zu recherchieren und zu interpretieren. Hier meine Bildergebnisse von heute Nachmittag 13.10.2021 ca. 12 Uhr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Lavafinger der am Spar von La Laguna vorbeifließt den Camino Cabrejas bereits erreicht hat. Die 3 nebeneinander sichtbaren Wasserbecken auf dem beigefügten Bild stehen direkt neben dem Camino Cabrejas etwas oberhalb der Anlage Buen Vivir. Ich drücke weiterhin für alle betroffenen Menschen dieses Vulkanausbruches beide Daumen und stehe in ein paar Wochen und Monaten für tatkräftige Unterstützung bereit. Liebe Grüße, Jonas Basselli
Im Bild, das Manfred oben um 16:10 gepostet hat, läuft die Lava gerade über die Straße. Da gibts nichts zu deuteln.
So ist es. Mapa Comparativo (12:00 Uhr) zeigt es, und ein Inspektionsvideo der IGME (angeblich von 06:00 Uhr Früh, aber das bezweifle ich), zeigt die Umgebung mit Feuer direkt an der fraglichen Straße hinter dem Spar – Minute 3:57.
Hallo Manfred,
ich möchte mich ebenfalls bei dir bedanken für all die Informationen, Bilder, Videos, Hintergrundinformation und alles, was du bisher investiert hast um uns auf dem Laufenden zu halten.
Ich schaue mehrmals täglich nach meinem Cabeza del Diablo (so „mein“ Name, da er gerade so viel Leid bringt). Heute morgen, um 6:19 Ortszeit, sah ich einen Blitz über dem Vulkan. Ich habe einen Screenshot gemacht.
LG aus Meppen, Norddeutschland
Das Umleiten wurde schon versucht z.b. bei der Kirche von Todoque.
Man hat versucht die Lavawalze an der Kirche vorbei zu lenken, es wurde gebaggert und auch eine Betonwall an der Straße neben dem Restaurant gestellt. Die Masse an Lava. Deren Konsistenz hohe Lavawalzen zu bilden bräuchten Wochen der Vorbereitung. Bei YouTube gab es ein Video wo ein Feuerwehrmann dies erzählt, finde es aber gerade nicht.
Noch einmal etwas zu möglichen Namen des Vulkans, neben „Cabeza“, Roger auf Twitter zum Vorschlag Tajogaite:
#Tajogaite is the old name of the region where the vulcan eruptet, it comes from the aborigin language of the Benahoaritas and means „cracked mountain“.
https://twitter.com/efadi_LP/status/1448276560331608072
Ich glaube auch, der Name Tajogaite wird sich wahrscheinlich durchsetzen. Zumindest wird er immer wieder bei Radio Television Canarias, in Online Medien wie El Apuron und von einigen Wissenschaftlern, wie Vicente Soler benutzt.
Ich fände „Cabeza“ weiterhin genauso plausibel. Ich wollte es nur dokumentieren, weil ich es schon auch spannend finde, wie solche Naturereignisse von Menschen mittels Sprache vereinnahmt werden um sie zum Teil ihres Alltags werden zu lassen. Ich finde nur, das passiert hier insgesamt schon recht früh, während ein Ende der Eruption und der enormen Belastung und Schäden längst noch nicht abzusehen ist. 😉
Zuerst möchte ich mich bei Herr Betzwieser für seine Arbeit bedanken, die er in diesen Blog hineinsteckt.
Ja Sie haben recht, es ist früh und noch ist der Horror nicht vorbei. Einen Vulkan zwischen den Häusern zu haben, der im Durchschnitt alle 50–60 Jahre an anderer Stelle ausbricht und bis auf die Ausnahme Teneguia die letzten 300 Jahre schrittweise immer weiter nördlich gewandert ist, will man nicht haben. El Charco 1712, Jedey 1585, San Juan 1949 und jetzt Tajogaite 2021. Ich hoffe sehr, daß dem Berg bald die Puste ausgeht und man sich an die machbaren Reparaturen und eventuellen Wiederbesiedelungen machen kann, wo der Vulkan Möglichkeiten dazu gelassen hat. Ebenfalls bleibt zu hoffen, daß die derzeitige Eruption nicht der vierte Ausbruch einer Serie ist, denn das würde noch ganz andere Fragen aufwerfen.
Aber frühe Namensgebung hin oder her, wer schon mal einen Hashtag bei Twitter hat und Sie wissen ja, die Jungen sind oft die schnelleren
Ich hoffe, in Zukunft entscheiden nicht nur Hashtags über notwendige gesellschaftliche Entscheidungen. Darunter würde ich auch die Namensgebung für diesen Vulkan, der zum Glück bisher nicht ein Todesopfer gefordert hat zählen.
Die Argumente für den Namen Tajogaite in folgendem Artikel erscheinen mir schlüssig:
https://radiosintonia.com/un-nombre-para-un-volcan-tajogaite/
Hallo Manfred,
nochmals vielen Dank für die Tag-aktuellen-Informationen.
Mich wunder die Aussage, dass nur Binter und Canaryfly landen?
Wir haben nach unserem Besuch im August wieder für Ende Oktober Flüge bei Easyjet und Iberia gebucht.
Auf Anfrage bei beiden Gesellschaften heißt es: „Ja, wir fliegen La Palma an und Ihr Flug wird stattfinden?!“
Wie ist die Situation am Flughafen aktuell?
Danke und Grüße
Hallo Stephan,
wir reden von heute. Easyjet und Iberia haben ihre Flüge heute abgesagt. In der Vulkansituation kann sich täglich die Situation ändern. Was Ende Oktober ist – Überraschung!
Gruß
Manfred
Es wird immer gesagt, dass man gegen die Lavamassen nichts machen könnte. Das ist so nicht ganz korrekt, denn ich kann mich noch an den Fall Heimaey erinnern, wo man den Lavafluss sogar stoppen konnte und das bereits 1973.https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=15389&edit=0
Das lässt sich sicher so nicht übertragen aber wäre es so abwegig, einen künstlichen Ausgang am Vulkan in Richtung Süd/Südwesten zu schaffen, um Entlastung im Norden zu bekommen? Dazu sollte doch das Militär in der Lage sein, die mit konkreten Zielvorgaben der Vulkanologen/Geologen die Stellen präzise definieren können, wo mittels Bomben ein künstlicher Bruch am Vulkan erzeugt wird.
Es gab in der Hinsicht immerhin einige Versuche/Tests:
https://ik-ptz.ru/de/russkijj-yazyk/chto-proizoidet-esli-sbrosit-na-vulkan-bombu-geologi-vyyasnili.html
Würden Sie dafür die Verantwortung übernehmen, falls der Schuss völlig nach hinten losgehen sollte??? Muss der Mensch denn tatsächlich immer und immer wieder versuchen, der Natur ins Handwerk zu pfuschen? Sollte da nicht lieber für die Zukunft mal ein deutliches Umdenken geschehen in der Form, dass sich nicht die Natur gefälligst dem Menschen anzupassen hat, sondern vielmehr sich der Mensch auch mal der Natur? Denn es zeigt sich doch immer und immer wieder, dass die menschliche Überheblichkeit und der Glaube, der Natur ein Schnippchen schlagen zu können, sich früher oder später rächt. Beispiele dafür häufen sich ja zunehmend.
Dass es für die betroffenen Palmeros gerade eine absolute Katastrophe und furchtbar ist, steht für mich vollkommen außer Frage. Aber letztendlich reden wir hier von einem ganz natürlichen Prozess und die Vulkaninsel La Palma macht gerade das, was sie schon seit rund 1,8 Millionen Jahren immer und immer wieder in unregelmäßigen Abständen getan hat. Und genau dieser Vulkanismus hat doch diese Insel überhaupt erst erschaffen und ihr die Prägung gegeben, die uns doch so fasziniert und die wir lieben.
Sorry, aber mir geht gerade der Hut hoch.
Das könnten meine Worte sein …
Aber Herr Laudenberg wollte nur aufzeigen, dass es auch andere Möglichkeiten und Versuche dazu gab.
Danke Manfred!
Es geht um intelligentes/mögliches Umleiten von Lavaströmen und keine ausschließliche Passivität, als ob der Mensch seine technischen Möglichkeiten nicht auch mal sinnvoll einsetzen könnte.
Statements wie „der Natur ins Handwerk pfuschen“ sind völlig unangebracht, war aber hier erwartbar.
„Würden Sie dafür die Verantwortung übernehmen, falls der Schuss völlig nach hinten losgehen sollte?“ Das wiederum zeigt eine Mentalität, erst gar nichts zu versuchen und doch besser die Hände in den Schoß zu legen. Ist ja doch eine so schöne Insel und alles ein natürlicher Prozess usw.
Prinzipiell denke ich auch, dass man zumindest darüber nachdenken sollte, ob es nicht doch Möglichkeiten gäbe, die Lava gezielt abzulenken. Natürlich nicht mit einer Atombombe, das wäre eher was für die BILD-Zeitung! 😉
Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Situation am Kegel sich laufend verändert und ohnehin ein hoher Druck auf dem System dort herrscht. Ich glaube wirklich nicht, dass angesichts dessen dort solche „Experimente“ verantwortbar wären.
Inwieweit das Ablenken der Lava mit Betonblöcken möglich wäre werden die Fachleute vor Ort sicher bereits diskutieren, untätig sind sie ganz sicher nicht. Allerdings, nur eine praktische Frage dazu: Wo soll der Beton dafür her stammen? Es gibt aktuell nicht einmal ein Zementwerk mehr auf der Insel. Und wie wollte man anderweitig her beschaffte Felsbrocken denn transportieren? Per Lastenhelikopter ginge eventuell. Aber die wird es auf der Insel La Palma wohl nicht geben.
Im Grunde sieht man die in jedem Fall auftretenden Logistikprobleme allein schon daran, wie lange es dauert, bis die benötigten Entsalzungsanlagen vor Ort ankommen und einsatzbereit sind. Parallel sieht man wohl erst einmal zu, die Menschen zu evakuieren und anderweitige akute Probleme zu lösen.
Hallo zusammen,
ich habe mir vorhin mal eine genauere Beschreibung zur Umlenkung des Äthna-Stroms in den 70ern angeschaut.
Das war keine Hauruck-Aktion, sondern eine sorgfältig geplante Aktion in einem wochenlangen Prozess.
Wenn ich da die Experten-Meinungen zum jetzigen Ausbruch höre, dann sagt mir das, dass der Vulkankegel selbst sehr unberechenbar und instabil ist und auch die bisherigen Schwankungen im Eruptionsgeschehen für solch kleinere Ausbrüche durchaus bemerkenswert sind.
Der Schritt vom Reaktiven hin zum Pro-Aktiven erscheint da sehr schwer vorstellbar.
Die kontinuierliche Evakuierung der Bevölkerung ist unvermeidbar und selbstverständlich. Es liegt aber/also kein ‚entweder oder vor‘.
Der Vulkan hat aufgrund von Einbrüchen/Einstürzen selbst unterschiedliche Lavaströme produziert, die dann in ihren Verläufen auch noch Abzweigungen genommen haben. Mein Gedanke geht nun dahin, ein vorhandenes Relief so zu nutzen, dass der Lavafluss zum Meer optimiert wird.
Mittels Wärmebildkameras (was auch immer vorhanden ist), sollte sich messen lassen, an welcher Stelle der Vulkan ‚getunnelt‘ wird, um daraus Lava in die gewünschte Senke umzuleiten. Eine begleitende Betonlösung dürfte sich aus zeitlichen Gründen nicht realisieren lassen.
Es geht also um alternative Lösungen, um aus dem ‚passiven‘ Modus herauszukommen! Es lässt sich durchaus etwas ’nachhelfen‘ um dass zu tun, was ansonsten der Vulkan selbst ständig (aber unkalkulierbar) macht.
Vielleicht tut sich ja bei der Entwicklung jetzt was. Die Ströme umzuleiten und ev. sogar noch Energie hieraus abzuzweigen wäre fantastisch. Die Schwierigkeit wird immer darin bestehen, relativ schnell entgegen zu wirken. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es bei diesem „Projekt“ darum ging, bereits vor einer Eruption entsprechend gegen zu lenken.
Wäre schön, das mal sachlich nüchern zu betrachten. Einerseits kann ich die naïve Mär von der guten Natur, die schon alles richtet, schlicht nicht mehr hören. „Die Natur“ ist keine Person, der „man ins Handwerk pfuschen“ kann. Es gibt kein Handwerk, keinen Zweck. Natur ist einfach nur da. Weder gut noch schlecht, ohne Absichten. Es geht allenfalls um den Menschen, der in der Natur lebt und sich nicht selbst seiner Lebensgrundlage berauben darf. Was soll denn „hineinpfuschen“ sein – letztlich auch das Leben auf einer Vulkaninsel an sich.
Andererseits ist auch ein technokratisches Denken à la Sowiets der 1970er keine Lösung. Das ist menschliche Hybris. Wir wissen einfach viel zu wenig, als dass man großtechnisch und großräumig eingreifen könnte – Zusammenhänge und Auswirkungen sind völlig unklar. Einem Vulkan mit Bomben auf den Pelz zu rücken kann gar nichts oder einen großen Ausbruch bewirken. Und mangels Gegenprobe weiß man nicht mal, wie es ohne die Aktion verlaufen wäre.
Wie immer ist ein auf Fakten basierender Mittelweg das richtige, und das müssen Geologen und Vulkanologen zusammen mit Ingenieuren entscheiden.
Keine Sorge, ich bin mir ganz sicher, dass die Einsatzkräfte auch solche Dinge genau auf ihre Realisierung hin abklopfen. Nur ist es eine Sache, Bananenkisten logistisch zu bewältigen, eine andere, 5–20 m hohe, dynamische Lavamassen abzulenken, mit ausreichendem, schweren Material. Aber bezüglich logistischer Problembewältigung in Deutschland sage ich da nur einmal: „Ahrflut 2021“.
So ein geschehen ist nirgendwo schnell zu lösen, weil die ausreichenden Mittel dafür nicht bereit stehen.
Im Raum steht allerdings nach solchen Ereignissen immer die Frage: „Wieviel lassen wir uns eine Vorsorge langfristig kosten?“ Vermutlich ist die Frage spannender.
Aus meinem sicher nicht umfassenden Wissen über Vulkane wage ich zu sagen: Über ein paar Betonklötze lacht eine 50-m-Lavawalze nicht mal. Wenn die 900 m hinab zum Meer „will“, dann tut sie das. Einen hohen Wall aus Erde aufzuschütten kann die Bahn etwas ablenken, aber wie soll das auf La Palma gehen, wo unter der dünnen Erdschicht gleich wieder Lavafels kommt? Bulldozer machen da nicht viel. Lastenhubschauber geht auch nicht, wie alle Verbrennungsturbinen: Viel zu riskant mit der Vulkanasche. Es hat schon was zu bedeuten, dass da nur Elektro-Drohnen rumfliegen. Was denkbar wäre – aber aufgrund der Höhenunterschiede und der benötigten Menge auch kaum praktikabel: Die Seiten der Lava mit heraufgepumptem Meerwasser kühlen und erstaren lasssen, so dass der Strom nicht seitlich ausbricht (ja, das kann dann wieder giftige Gase erzeugen). Wenn es aber oben am Schlot neue Ausbrüche gibt oder wie jetzt der bisherige Abfluss ins Meer „verstopft“, dann sucht sich die Lava einen Weg. Und letztlich fehlt es an Logistik, Technik und Geld. Das ist jetzt besser für die 6000 evakuierten Menschen vor Ort investiert als einzelne Häuser mit Riesenaufwand zu retten.
Warum wiederholen Sie nur Dinge, die hier schon von Leuten beigetragen wurden?
Wem soll das helfen?
Vielleicht sollten die Besserwisser und Schlaumeier zusammen auf die Insel und mit anpacken .…
@Arno: Na so schlecht war der Beitrag Stefan Körner auf seine Art dann auch wieder nicht.
Und jeder der hier schreibt, sollte wissen, dass dies niemandem hilft, außer den hier Schreibenden – darin, sich dieser Zeitlupen-Katastrophe anzunähern.
Dass die jetzige Evakulierung hier und bei anderen Gedanken über robuste Gegenmaßnahmen evoziert, ist auch ein „natürlicher Prozess“.
Dieses Forum bietet gute Informationen für Personen, die ein persönliches und privates Interesse an einem Blick ins Detail haben.
Es ist mit Sicherheit der falsche Ort um sich über unterschiedliche, und zwangsläufig laienhafte Überlegungen für großangelegte Gegenmaßnahmen zu streiten.
Unser Kegelchen bietet weder den Platz, noch die zeitlichen Voraussetzungen bzw. die Berechenbarkeit, um mit den zitierten Beispielvulkanen mit Gegenmaßnahmen ernsthaft mithalten zu können.
jaja, schön auf einer wunderschönen Urlaubsinsel Urlaub machen und ansonsten die Palmeros dem „Schicksal Gottes“ überlassen. Sie wissen schon, dass JEDE Urbanisierung ein Eingriff in die Natur ist, überall auf der Welt? Seltsam, warum SIE dann nicht mehr in einer Höhle leben (das nehme ich zumindest an) und als Jäger und Sammler für Ihren Lebensunterhalt schuften.… Ja, wir Deutschen lieben diese Insel (zumindest diejenigen, die wie ich schon mehrmals dort waren), und einige ganz Erhabene faseln gerne davon: Wie kann man nur auf einer Vulkaninsel sein Haus/seine Existenz auf/bauen (die ersten Menschen kamen übrigens noch vor unserer Zeitrechnung auf diesen Gedanken Insel), um dann mit erhobenen Zeigefinger zu sagen: Das habt ihr nun davon! Warum sollte man NICHT darüber nachdenken, ob weiter grauenvolle Zerstörung verhindert werden kann? Immerhin reden wir vom dicht besiedeltem Gebiet Los Llanos oder gar Tazacorte, die hoffentlich verschont bleiben.
Inhaltlich stimme ich zu, aber der zunehmend agressive Ton hier nervt gewaltig. Könnten bitte alle sich an Umgangsformen halten, auch wenn die Nerven noch so blank liegen? Manfreds tolles Forum darf doch nicht in persönlichem Kleinkrieg um Weltanschauungen enden!
Heike,
ich habe in meinem Kommentar auf den im Ursprungskommentar konkret geäußerten Vorschlag, mit einer Bombe einen neuen Ablauf am Cabeza zu erschaffen, reagiert. Wenn Sie diese Idee spontan super fanden, okay. Ich nicht. Der Kegel liegt nach wie vor oberhalb eines dicht besiedelten Gebietes und ist laut Experten eh schon instabil und wer weiss, wie es da drunter aussieht. Und ja, ich stehe auch weiterhin dazu, dass man in diesem konkreten Fall, die Finger von dieser Massnahme zum Schutz (!) der Bevölkerung lassen sollte, da die Auswirkungen noch weitaus verheerender sein könnten. Auf einer einsamen Insel im Irgendwo könnte man das aber sicherlich ohne weiteres machen. Für mich hat diese Vorschlag schlicht etwas martialisches.
Und dass Sie mich jetzt am liebsten in eine Höhle verbannen würden und mich dafür scharf verurteilen und mir Gott weiss was alles so für unterstellen, weil ich dafür bin, dass der Mensch, was mich übrigens mit einschliesst, weil ich ebenfalls einer bin (traurig genug, dass ich dass überhaupt erklären muss), zukünftig etwas mehr im Einklag mit der Natur agieren sollte, um zukünftige möglichen Risiken für irgendwelche Naturkatastrophen zu minimieren, überrascht mich doch sehr. Für gewöhnlich behaupten doch La Palma Liebhaber eigentlich von sich selbst, sie seien so große Naturliebhaber. Und dann soll mehr Einklang mit dieser etwas schlechtes sein? Verstehe ich nicht.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich froh bin, dass zumindest unser geschätzter Manfred die Intension in meinem Ursprungskommentar verstanden hat und mit mir da konform geht.
Wollte eigentlich nichts mehr dazu schreiben, nun denn.
„(…) zukünftig etwas mehr im Einklag mit der Natur agieren sollte, um zukünftige möglichen Risiken für irgendwelche Naturkatastrophen zu minimieren, überrascht mich doch sehr.“
Ist wieder mal so eine für alles nutzbare Aussage, die letztlich nur Sinn machen würde, konkret eben nicht mehr in Hochrisikogebieten zu bauen/Baugenehmigungen zu erteilen. Für die aktuelle Situation aber völlig müßig.
Im Übrigen hatte es @Stefan Körner in einem vorlaufenden Kommentar doch bereits auf den Punkt gebracht.
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Passivität, Naturschwärmerei, Schicksal, Glauben, was auch sonst noch in dieser Hinsicht gelistet werden kann, sind jedenfalls keine passenden/verantwortbaren Standpunkte. Denn man sollte sich nichts vormachen, im Ergebnis ist es auch eine Entscheidung!
siagst, im 1. Link steht: „Da die Temperatur im Inneren der erstarrten Lavaströme auch Jahre nach dem Ausbruch immer noch bei mehreren hundert Grad Celsius liegt, leiten die Menschen auf Heimaey bis heute kaltes Wasser auf das Gestein und verwenden den zurückkehrenden Dampf als Stromquelle.“
Auf der folgenden Seite kann man ein eindrucksvolles Bild von „Aschewolken-Blitzen“ am Krater (heute Nacht ?) sehen.
http://www.vulkane.net/blogmobil/
Hallo Marc,
bist Du auf La Palma angekommen?
Gruß
Manfred
Hallo Manfred,
aus seinem Blog, den ich seit meinem ersten La Palma ‑Urlaub – da wurde ich von Vulkanen angefixt – lese, war der Marc Szeglat nur ca. vom 29.09. bis 2.10. auf La Palma.
Grüße
Bengt
Hallo Bengt,
ich hatte mit Marc vor Wochen Kontakt und wusste, dass er nach La Palma will. Danke für die Info.
Grüße
Manfred
Ich möchte mich für die ausführlichen Informationen bedanken. Leider sind Nachrichten bei ARD, ZDF und RTL immer nur kurz, zu kurz für jemand der La Palma kennt und liebt.
… und zudem häufig falsch und immer mindestens 2 Tage alt.
Lieber Manfred,
inzwischen habe ich den Eindruck auf Ihrer Seite erfährt man mehr als über die Behörden Vielen Dank dafür. Sie schreiben, dass die Lava Cabreja erreicht hat, auf Videos sieht man derzeit, dass die Lava „südlich“ neben dem Spar ihren Lauf hat. Ist denn die eigentlich Straße von Cabreja auch schon betroffen? Es wäre schrecklich…
Hallo Anton,
freut mich, dass meine Arbeit ankommt. Der Camino Cabreja scheint schon betroffen zu sein. Aber genaue Ortsangaben dazu fehlen mir noch.
Liebe Grüße
Manfred
schon mal vielen Dank, es wäre schön, wenn sie näheres wissen und es hier teilen. Herzlichen Dank für Ihren Einsatz und ihr tolle Berichterstattung
Ich möchte mich mit der Bitte um nähere Informationen anschließen, wenn es in Erfahrung gebracht werden kann. Freunde haben oberhalb, in der Cjon. de Cabrejas, direkt am Spar nach unten, ein Haus. Danke und viele Grüße. viel Kraft für Sie Alle in dieser extremen Situation. Ingeborg
Da kann ich mich ebenfalls nur Anschliessen.
Auch ich sorge mich um das Haus der Eltern meiner Freundin, welches sich ebenfalls in der Cam. Cabreja befindet.
Daher sind jegliche quellen mit aktuellen Angaben des Lavaverlaufs sehr willkommen!
Hier gibt es eine aktuelle und sehr detaillierte Darstellung von heute Mittag 13 Uhr
https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arcgis.com/apps/mapa-comparativo/explore
https://twitter.com/hashtag/Tajogaite?src=hashtag_click&f=live
Hier gibt es ein Bild vom Spar von heute morgen.
https://twitter.com/hashtag/volcanlapalma?src=hashtag_click&f=live
neue Bilder vom Spar
So grausam und kein Ende…jetzt auch noch La Laguna…
Der Camino Cabrejas ist bei uns mit vielen schönen Urlauben verbunden.…
Schrecklich was dieser Vulkan zerstört…hoffentlich gibt’s bald ein Ende
Beste und hoffnungsvolle Grüsse auf die Isla Bonita
Lieber Manfred, guten Morgen!
kleine Korrektur: Alle GRÜN markierten Gebiete sind zwischen Sonntag Mittag und Dienstag Früh entstanden.
Inzwischen hat die Dynamik etwas nachgelassen, doch Dein obiger Bericht zeigt natürlich eindrücklich die derzeit vordringliche Frage auf: Wenn die Lava kaum noch beim Meer ankommt, wo geht sie dann hin? Derzeit eindeutig in die Breite Richtung Nordwesten.
Es ist schlimm zu sehen, dass selbst nach einem gefühlten Höhepunkt der Eruptionen (vorsichtiger Optimismus) die älteren Ströme dafür sorgen, dass die nachströmende Lava sich immer weiter neue Wege sucht (vorsichtige Deprimierung). Nein, es ist wahrlich noch nicht vorbei…
Hallo guten Morgen.
Eine um 6:00 Uhr aktualisierte Erdbebenkarte, die auch die Tiefe der Ereignisse zeigt.
Man sieht die zwei vermutlichen Magmareservoirs unter 30 km und unter 10 km Tiefe.
https://twitter.com/dsn/status/1448175000222146560
Um die Kommentare heute mit einem nicht nur katastrophalen Tenor zu beginnen, habe ich ein bißchen in die (mögliche) Zukunft geschaut:
No hay mal que por bien no venga … (jeder Verlust trägt den Keim des Neuanfangs in sich – alles hat auch eine gute Seite)
So teilweise erschreckend verantwortungslos die Äußerungen mancher Politiker oder politisch „gedrängter“ Vulkan-Experten in den letzten Wochen anmuten ließen, so irrational scheinen dem Ingenieur die seitens der Politik „gewünschten“ bzw. „geträumten“ zeitlichen Abläufe eines Wiederaufbaus vor allem der Infrastruktur auf der Süd-Westseite La Palmas nach dem Vulkanausbruch.
„Eigentlich“ müßte man dem Schicksal dankbar sein, daß das rein politisch (also nicht fachlich-sachlich) und in mehreren Phasen stark korruptiv geprägte Industriegebiet von Las Manchas untergegangen ist – wenn nicht auch die von ihm bis neulich betroffenen Wohn- und Ferienhäuser das gleiche Schicksal erlitten hätten.
Traurige Tatsache ist derzeit, daß La Palma aktuell über kein nennenswertes Betonwerk mehr verfügt – und Beton in jeglicher Form wird als Erstes für den – auch behelfsmäßigen – Wiederaufbau benötigt werden. Zusätzlich zu den Reparaturen wird es also auch zu einem temporären Stillstand vieler anderer Neubautätigkeit kommen, mit den entsprechenden Folgen auch für die nicht unmittelbar vom Vulkanausbruch betroffenen Betriebe.
Andererseits – und dies ist der Tenor dieses Kommentars – ergibt sich nun die Chance, die „ungeliebte“ Infrastruktur der Insel an EINEM Ort zu bündeln – ein echtes Industriegebiet also. Der Autor ist deutscher Betontechnologe im VDB (Verband Deutscher Betoningenieure) und Sachkundiger Planer für Betoninstandsetzung sowie spanischer Gerichtsgutachter für Bau- und Betonschäden; er kennt sich daher ein wenig im Thema aus.
Seit Jahren (seit 1994 auf La Palma ansässig) schlage ich vor, das Gebiet um den einzigen Schlachthof von La Palma im Gebiet von El Paso im Gebiet Montaña Colorada zum Industriegebiet zu erweitern, um die Emissionen der verschiedenen Betriebe zu „bündeln“. Dort könnte nun also ein neues, hochmodernes, fast ökologisch einwandfreies Betonwerk (heutzutage gekapselt, mit Staubabsaugung, Schallschutz und allen Schikanen), dito Asphaltwerk Westseite, LKW- und Baumaschinen-Reparatur, Schreiner- und Metallbaubetriebe, Lava-Plattensägewerk und etliches mehr angesiedelt werden.
Vielleicht liest ja jemand von der nun „arbeitslos“ gewordenen Initiative „La Plataforma“ diesen Kommentar und begibt sich auf das neue Arbeitsgebiet. Dem El Paso Bürgermeister Sergio Rodríguez wurden diese Gedankengänge jedenfalls bereits schriftlich mitgeteilt – ya hablamos!
Neil Spindler