90 % der Bananenproduktion auf La Palma liefert in Kürze wieder -
Die Bananenproduktion im Vulkanrandgebiet auf der Westseite von La Palma wird sich nach Meinung von Domingo Martín Ortega, Präsident der Vereinigung der Bananenproduzentenorganisationen der Kanarischen Inseln, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre erholen und wieder Bananen produzieren und ernten können.
Es ist die positive Aussage und zugleich pessimistische Meinung eines Agrarfunktionärs, der es eigentlich besser wissen müsste. Es geht um die vom Lavastrom des Vulkans verschonten Gebiete auf der Westseite um La Laguna bis Todoque auf La Palma. Anbaugebiete, die nur vom Aschenregen des Vulkans Tajogaite betroffen waren.
Gebiete unter der meterhohen Lavaschichten sind unwiederbringlich zerstört und sollten nicht wieder aufgebaut werden.
Die restlichen Bananenstauden sind in ihrer Grundstruktur vorhanden, nur müssen neue Ableger, die sich aus den Wurzelstämmen entwickeln, erst zur Größe und Reife kommen. Das Wasserproblem ist inzwischen gelöst und neu gelegte Leitungen und Kanäle bringen das notwendige Wasser. In 9 Monaten bringt es ein neuer Ableger bis zur Reife und damit zur Ernte.
In den letzten Tagen habe ich auf einer benachbarten Plátano Plantage auf der Ostseite einige Eindrücke gesammelt und ein Video erstellt.
Erfolgreiche Bananenzucht geht nicht ohne Wasser
Befahrbare Wege und Pisten in die abgeschnittenen Bananenanbaugebiete sind inzwischen planiert und ausgebessert oder werden in den kommenden Wochen fertiggestellt. Nach Aussage des Funktionärs von Asprocan leben 70 % der Landwirte auf La Palma vom Bananenanbau. Um es in einem realistischen Bild zu zeigen, lebt die Insel insgesamt zu 50 % vom Tourismus und ungefähr 50 % von der Landwirtschaft und davon 70 % vom Bananenanbau.
Wobei der Bananenanbau nur dank hoher EU-Subventionen überleben kann. Rund die Hälfte der Einnahmen der kanarischen Plátaneros stammen aus öffentlichen Kassen. Ob dies sinnvoll und in Zukunft weiter finanzierbar ist, darf sich jeder selbst überlegen.
Es gibt auch andere Pflanzenarten, die gefragt und ohne Subvention gute Preise bringen, ohne diesen hohen Wassereinsatz. Nur weil La Palma seit Jahrhunderten Bananen anbaut, sollte ein Nachdenken nach Alternativen doch möglich sein.
19.40 Uhr - Das Cabildo de La Palma hat die Arbeiten zur Anpassung der Fran Santana-Strecke abgeschlossen, sodass ab diesem Samstag, dem 10. September, die Durchfahrt von Fahrzeugen entlang dieser Strecke genehmigt wird, die als Alternative zum Fahrzeugverkehr zwischen El Paso und Las Manchas bzw. Fuencaliente ermöglicht.
20.00 Uhr – Königin Letizia eröffnet das Schuljahr auf La Palma mit fast hundert vom Ausbruch betroffenen Schülern.
- Fortsetzung folgt
Hallo Manfred
schön das wir einer Meinung sind und sie diesen subventionierten Bananenanbau ebenso kritisch sehen. Wie schon in meinem Post vor einigen Wochen sehe ich auch diese Problematik und es gäbe weitaus mehr Alternativen etwas sinnvolles anzubauen, gerade in der jetzigen Krise.
Wir hatten früher sehr ertragreiche und fruchtbare Getreide- und Gemüsefelder auf der Hochebene von El Paso (links vom Tunneleingang von der Westseite). Dieser Mutterboden wurde in den 1960er Jahren systematisch abgetragen, um die Lavafelder bei La Bombilla aufzufüllen, wo heute Bananen wachsen bzw. wieder 2021 teilweise von Lava aufgefüllt wurden.
Ohne Hirn und Verstand nur um den Platanos Bestand zu mehren und noch mehr Subventionen einzustreichen. Mit Ökologie und Nachhaltigkeit hat das nichts mehr zu tun. Hoffe nur, dass die selbsternannte „Ökoinsel“ jetzt nicht den gleichen Fehler wieder begeht.
Hallo Manfed,
Vielen Dank für das wirklich informative und interessante Video von der Bewässerung der Bananenplantagen. Es ist natürlich sehr viel Wasser, für den Ertrag der Bananen. Aber vielleicht ändert sich ja in Zukunft etwas, und es ergibt sich eine neue Möglichkeit für die Palmeros, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dann könnte man die Subventionsgelder anders verteilen. Was das allerdings sein könnte, weiß ich leider auch nicht. Es ist halt eine schwierige Situation im Moment.
Jedenfalls drücke ich weiterhin die Daumen, dass sich eine Möglichkeit auftut.
Vielen Dank für eine immer interessante Berichterstattung,
Wir waren 3 mal auf der Insel und ich habe sie in meinem Herzen…
Liebe Grüße …
Lieber Manfred, Gier frisst Hirn…dieser Spruch wird immer wieder zur Tatsache werden und meiner Meinung nach wird sich an dem völlig sinnlosen Bananenanbau auch in Zukunft nichts ändern, leider!