Seamount: Erdstoß der Stärke ML4,0 -
Lange Zeit war jetzt Ruhe. Gestern um 15.47 Uhr ereignete sich 60 km im Seamount Gebiet vor El Hierro ein Erdbeben von ML4,0 aus einer Tiefe von 50 km.
Nicht im Eruptionsgebiet des 2011 ausgebrochenen Vulkan Eldiscreto, sondern weiter südlich im Atlantik bei den alten Seamount.
Die Seamount oder Seamounts (Seeberge) sind Vulkankegel, die sich bis über 1000 Meter hoch aus dem Meeresgrund erheben, aber unter der Meeresoberfläche liegen. Auf der IGN Karte sind die Größten zu sehen.
Seamount – die noch nicht bis zur Meeresoberfläche gewachsen sind gibt es um die Kanaren viele.
Wie ein Band erstrecken sich Seamount von weit im Norden der Kanaren bis in den Süden. Sie geben die Spur des Hotspot oder korrekter die nordöstliche Verschiebung der afrikanischen Platte wieder
Besonders viele Seamount finden wir südlich von El Hierro. Hier auf der Karte von Prof.H.-U. Schmincke eingezeichnet. Richtige Gebirgszüge, die allerdings noch nicht groß erforscht sind. Ob es Seamount jüngeren Datums sind, also Vorboten oder das Fundament von noch an der Meeresoberfläche auftauchender Inseln, ist ungewiss.
Mit Sicherheit und davon bin ich überzeugt, gibt es im Augenblick mehrere aktive Vulkane am Meeresboden. Aufgrund der großen Tiefe von bis zu 3500 Meter, sind durch die inselferne Lage und die Meeresverwirblungen nur keine oberflächlichen Spuren zu erkennen. Weiteres dazu in meinem Beitrag vom Jahre 2013 „Die geografische Lage und das Alter der Kanarischen Inseln“
Seamount Erdbeben verraten uns Aktivitäten
Erst wenn es technisch und finanziell möglich ist mit U‑Booten oder unbemannten ROV‚s flächendeckend den Meeresboden zu erforschen, wird man sicher auf so manche Überraschung stoßen. Heute sind es nur registrierte und gemessene Erdbeben die auf eine Aktivität oder gar eine Vulkaneruption eines Seamount hinweisen. Was dort genau vorgeht bleibt zunächst noch ein Rätsel.
Von den bekannten aufgetauchten 13 Inseln, ist auch heute nur ca. 5 % der Masse zu sehen. Der größte Teil davon liegt unsichtbar unter dem Meeresspiegel.
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In Zukunft werden südwestlich der heutigen Kanaren neue Inseln entstehen und die alten Inseln langsam im Meer versinken.
Bereits heute sieht das Größenverhältnis unter den Inseln wie auf der Grafik (nach Dr. Schmincke) aus. Da wir hier von geologischen Zeiträumen sprechen, wird das Versinken der Altinseln aber noch einige Jährchen dauern.
Die Erosion (Regen, Wind und Meer) tragen bereits heute Fuerteventura und Lanzarote ab. Die noch höchste Erhebung ist der Pico de la Zarca mit 807 m auf Fuerteventura. Auf Lanzarote der Penas del Chanche mit gar nur noch 670 m Höhe.
Weil hier der Lavanachschub fehlt, werden irgendwann nur noch die aus dem Meer ragenden Bergspitzen an diese Inseln erinnern bis sie dann gänzlich im Atlantik versinken.
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