Erdbeben in Italien -
AKTUELL: 19.15 Uhr – die Zahl der Toten steigt auf 120. Besonders betroffen ist der 2600 Einwohner Ort Amatrice in der Region Latium.
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Die Elementargewalt fordert den Menschen wieder einmal heraus. Wir brauchen keine Kriege oder Unruhen.
In der vergangenen Nacht gegen 3.36 Uhr hat in Mittelitalien ein Erdbeben zahlreiche Menschen in den Tod gerissen. Das Beben der Stärke ML6,2 (USGS) hat mindestens 40 Menschen das Leben gekostet und zahlreiche Verletzte gefordert.
Zur Urlaubszeit halten sich auch viele Feriengäste in dieser beliebten Bergregion mit einigen Nationalparks auf.
Das Epizentrum lag demnach südöstlich der Stadt Norcia (Karte: USGS) in der Provinz Perugia – ca. 150 Kilometer nordöstlich von Rom. Es war wieder eines der tektonischen Beben und hatte seinen Ursprung in 10 Kilometer Tiefe.
Nur unweit davon liegt die Stadt L’Aquila wo am 6. April 2009 – 308 Menschen bei einem Beben getötet und mehr als 1600 zum Teil schwer verletzt wurden. Etwa 65.000 Bewohner wurden damals obdachlos und es entstanden Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe. Bis heute ist erst ein kleiner Teil der Schäden dieser Elementargewalt von damals beseitigt.
Auch auf den Kanaren wurden die Erdstösse von den Seismographen der IGN aufgezeichnet. Wie hier auf der Grafik von Fuerteventura (UTM-Zeit).
Erdbeben sind wir auf den Kanaren gewohnt. Allerdings sind unsere Beben vulkanischen Ursprungs und können aus der Erfahrung höchstens max. die Stärke von ML6,3 erreichen. Das heftigste in jüngster Zeit nach dem Eldiscreto Ausbruch auf El Hierro gemessene Beben hatte am 27.Dezember 2013 ML5,1.
Anders die tektonischen Erdbeben an den kontinentalen Plattenrändern, wie heute Nacht in Mittelitalien, wo durchaus ML9,0 und mehr möglich wäre. Das stärkste je gemessene tektonische Beben gab es am 22. Mai 1960 in Chile mit ML9,6. Auch das Sumatra-Beben im Jahre 2004 hatte ML9,3. Durch den nachfolgenden Tsunami starben etwa 230.000 Menschen.
Können wir uns vor der Elementargewalt schützen?
Die Natur mit ihrer Elementargewalt ist mitten unter uns. Ob Waldbrand-Katastrophen wie in den vergangenen Wochen auf La Palma oder in Portugal, ob Vulkanausbrüche mit Erdbeben wie im Jahre 2011 auf der Nachbarinsel El Hierro oder Unwetter mit Überschwemmungen in Deutschland.
Die Natur lässt sich vom Menschen nicht bezwingen. Ein Schutz ist praktisch unmöglich. Der Mensch als kleiner Teil dieser Natur ist der Elementargewalt ausgeliefert und selbst nur ein Zahnrädchen in der langsamen Fortentwicklung des Kosmos. Jede menschen-gemachte Veränderung dieses Naturablauf hat eine logische Gegenreaktion zur Folge.
Nicht das Wesen Mensch ist der Planer und Baumeister – hier sind ganz andere Macher und Kräfte im Spiel. Möglich wäre eine Umsiedlung aus den bekannten Gefahrenzonen. Dann würde aber kein Mensch auf den Kanaren leben, kein Bauer die fruchtbaren Felder am Fuße des Ätna oder Vesuv bewirtschaften und alle Küstenregionen mit seinen Städten würden verwaisen.
Die urbanen Zonen der Erde werden sich schnell halbieren
Nein – bewusst und wissentlich werden diese erkannten Risiken in Kauf genommen. Die Elementargewalt schlägt ja nicht jeden Tag zu. Oft nur in großen zeitlichen Abständen ist mit einer Katastrophe zu rechnen. Meist leben mehrere Generationen unbehelligt in einem gefährdeten Gebiet bis es dann wieder so weit ist.
Diese Perioden können und werden sich nach Meinung vieler Wissenschaftler allerdings in Zukunft verringern. Zu stark versucht der Mensch durch seine Lebensgewohnheiten in das Räderwerk der Natur einzugreifen. Ob Abgase, Verschmutzung der Weltmeere, Atomkraft oder die Ausbeutung der Ressourcen stört das Gleichgewicht …und die Natur wird sich rächen.
Nicht aus Boshaftigkeit – das kennt sie nicht. Die Elementargewalt der Natur sorgt nur für einen Ausgleich und die Weiterentwicklung ihres Planes und nimmt dabei keine Rücksicht auf den Menschen.
Sicher haben auch im weiteren Sinne die lokalen Erdbeben, Hurrikans, Tsunamis oder Vulkaneruptionen etwas damit zu tun. Auch wenn die genauen Zusammenhänge noch nicht erkennbar sind. Das ist auch ein wesentlicher Handlungsablauf in meinem Buch „Emigrant im eigenen Land“ der sich mit radioaktiv verseuchten Hinterlassenschaften und einem drohenden Vulkanausbruch beschäftigt.
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