Vom Schandfleck zum i‑Tüpfelchen -
Die Placeta La Glorieta in Las Manchas auf La Palma kennt fast jeder. Das idyllische Plätzchen etwas versteckt und abseits in den Jahren 1993 bis 1996 vom Inselkünstler Luis Morera erbaut. Seit fast 25 Jahren zieht es Touristen und Besucher (die es wissen) an und begeistert mit seiner filigranen Mosaikarbeit immer wieder neu.
Getrübt wurde das architektonische Schmuckstück durch den Bau einer überdimensionalen Dachkonstruktion auf dem Sportplatz des benachbarten Colegio. Was müssen das für Architekten und Planer sein, die sich bei der Vorbereitung keine Vorstellung vom späteren Aussehen machen können. Die Beamten, Stadträte und Genehmiger möchte ich hier einschließen.
Wie ein riesiger Fremdkörper wirkte das neuartige Gebilde und nahm der Placeta La Glorieta ihren gesamten Charme und die gewünschte Ausstrahlung weg. Ein Stich ins Herzen für den Ideengeber und Künstlers Luis Morera.
Schnell musste eine Fassade oder Verkleidung her, um den Schandfleck optisch verschwinden zu lassen. Ich hatte Anfang 2019 bereits darüber geschrieben.
Placeta La Glorieta – wie Phoenix aus der Asche
Inzwischen ist die Wand eingewachsen. Mit vielen kleinen Pflänzchen wurde in speziellen Taschen die riesige Wand begrünt. Bei meinem letzten Besuch vor einigen Tagen konnte ich mich sogar mit der jetzigen Lösung anfreunden. Schön, wenn die Ecken und Kanten geschwungen und abgerundet worden wären. Dies war wohl aus Stabilitätsgründen nicht so einfach machbar. Vom Aschenputtel wieder zum glorreichen Plätzchen verwandelt.
Noch gibt es einige Löcher, die von den Pflanzen nicht besiedelt wurden. Insgesamt fügt sich die Pflanzwand aber recht gut in das Gesamtbild der Placeta La Glorieta ein.
Die zusätzlichen Baukosten von 32.000 Euro und den laufenden Unterhalt hätte sich die Gemeinde Los Llanos de Aridane bei sorgfältigerer Planung sparen können. Keine persönliche Haftung der Entscheider, sondern wieder Steuergelder der Bürger verprasst.
In Zukunft sind auch noch einige kleinere Maßnahmen notwendig.
Durch die Tröpfchenbewässerung der Pflanzwand tropft jetzt beständig Gießwasser auf die „Stricklava“ Rückwand der Bühne, was natürlich im Laufe der Zeit das Werk verändern und zersetzen wird.
Es bleibt zu hoffen, dass bald entsprechende Schritte unternommen werden.
Noch ein kleiner Tipp
Für den der sich für Kunst und schöne Bilder interessiert, gibt es seit einigen Tagen die Webpräsenz „Fotos – Eindrücke und Impressionen“. Mit Aufnahmen und Schnappschüssen von den Kanarischen Inseln.
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