Atlantiktief mit immer neuen Wolken über La Palma -
Seit zwei Wochen beschert der Himmel La Palma bereits mit seinem Segen. Ungewöhnlich lange hält dieses Atlantiktief nun schon an.
Kein Dauerregen, aber immer wieder kurze Regengüsse im Wechsel mit sonnigen Abschnitten. Während die Westseite der Insel nur zu den Wolken schauen darf, kommt der nasse Segen auf der Nord- und Ostseite auch auf dem Boden an.

Die Fußgängerzone in Santa Cruz de La Palma am Freitagnachmittag
Die geografisch ungerechte Verteilung schafft durch das Bergmassiv im Inselinnern eine meteorologisch zweigeteilte Insel. Wetter für jeden Geschmack könnte man denken, aber Wasser wird allerorts gebraucht. Im Aridanetal auf der Westseite um Los Llanos wird schon über einen Ausbau und eine Verlängerung der bestehenden Wasserstollen nachgedacht. Galerien die aus der Bergkette gespeichertes Nass in den Westen befördern.
Segen für die Vegetation und den Menschen
Die gemessenen Gesamtniederschlagsmengen im Oktober 2019 zeigen die Unterschiede (Quelle Apalmet):
Ostseite:
- San Andrés y Sauces – 215,0 mm
- San Pedro – Breña Alta – 103,2 mm
- Tigalate (Mazo) – 102,4 mm
Westseite:
- Bellido – Tijarafe – 14,8 mm
- Los Llanos – 23,0 mm
- Todoque – 35,1 mm
Im Monat November 2019 dürfte es ähnlich aussehen. Während es in den Bergen beständig regnet, sieht es in Küstennähe etwas besser aus. Foto von dieser Woche bei Los Sauces im Nordosten von La Palma geschossen.
Die Niederschlagswerte auf meiner Wetterstation in 180 Meter Höhe in Mazo (Ostseite) zeigen vom 1. Oktober 2019 bis heute 125,1 L/m². Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018 mit 167,4, liegt die Regenmenge sogar im Minus.
Im letzten Jahr gab es kurze, aber fast sintflutartige Ergüsse die bisher ausgeblieben sind. Viel Wasser ist oberirdisch über die Barrancos ungenutzt ins Meer abgeflossen.
Einen Segen für die Vegetation sind die sanften „Landregen“. Das Wasser kann langsam in das Erdreich eindringen und so auch sinnvoll in den natürlichen Kammern und Höhlen im Untergrund gespeichert werden. Hier zu den weiteren Aussichten für die kommenden Tage.
Probleme auch für die Kreuzfahrt
Die in dieser Woche im Hafen von Santa Cruz de La Palma angelandeten Kreuzfahrtschiffe wurden besonders fest an der Pier verankert. Mehrere „Gelben Wellenalarme“ mit 4 bis 5 Meter hohen Wogen können sich auch in den eigentlich sicheren Häfen unangenehm bemerkbar machen. Normal reichen am Bug zwei Seile.
Entsprechende Zwischenfälle gab es bereits im Jahre 2010 mit AIDA und 2015 mit TUI „Mein Schiff 3 reisst sich los“.

Die AIIDAstella mit bugseitig fünf Tauen fest verzurrt im Hafen von La Palma
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