Märchenhafte Gagel und Lorbeerbäume -
Dunkles Grün, schattige Stille, mächtige Stämme und fast undurchdringliches Busch- und Unterholz erweckt den Gedanken an Magische Wälder.
Zwischen Licht und Schatten flattern im Wind, wie herabhängende Fahnen, die zarten Bartflechten. Eine dämonisch wirkende Baumflechte die wie ein übergestülptes Leichentuch die Äste zu ersticken droht.
Langsam entstanden und gewachsen in den feuchten Passat-Nebeln. Ein Mikroklima, das die biologische Vielfalt und einen geheimnisvollen Hauch zur Inspiration und Mythenbildung in die Wälder von La Palma zaubert.
Die Flechten bilden jedoch eine Symbiose mit ihrer Wirtspflanze und haben keine Wurzeln. Sie beziehen ihre Nährstoffe vom jeweiligen Photobionten aus dessen Photosynthese und ihr Wasser aus der Umgebungsluft (z.B. Regen, Tau, allgemeine Luftfeuchtigkeit). Sie leben also wie die Luftnelke nur von Luft und Liebe.
Magische Wälder mit viel Natur
Das ist das andere La Palma abseits von den Stränden und vegetationsarmen Lava- und Vulkanlandschaften in der Küstenregion. Ein großer und schwer zu durchdringender Raum der 2⁄3 der Insel ausmacht. Wälder, die Grate umhüllen und steile Hänge bedecken. Das ist das Herz und die grüne Lunge der Isla Verde.
Wo sich knorrige, mit Moos bewachsene Bäume über verschlungene Pfade wölben, herrscht eine orakelhafte Atmosphäre. Ein riesiger Raum, den die Menschen nutzen, ohne ihn jemals vollständig zu beherrschen. Sie schleichen sich ein, hacken Holz, jagen oder wildern oder wandern, aber sie bleiben immer Gäste eines großen Ganzen der spätestens in der Nacht wieder sich selbst gehört.
Der frisch-feuchte Geruch nach Erde und Moos: Wälder bieten nicht nur einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sie dienen auch dem Menschen zur Inspiration, sind Gegenstand zahlreicher Geschichten und Mythen und vermitteln ein Gefühl von Ruhe und Beständigkeit.
Der Kreislauf vom Werden und Vergehen offenbart sich, wenn greise Bäume aufhören, Blätter zu treiben, wenn der Stamm zerfällt und neues Baumleben beginnt. Nicht nur die Stimmen der Tiere im Wald regt die Fantasie der Menschen an, sondern auch unheimliche Geräusche.
Das Knarzen alter Bäume oder das Rascheln der Blätter. Schatten und Umrisse alter knorriger Bäume oder das Rauschen des Windes in den Wipfeln hoher Kiefern. Facetten und Abwechslung für die Psyche vom normalen Alltag und Stoff für neue Märchen und Sagen.
Nichts kann für mich erholsamer sein, als mit und in der Natur mehrmals die Woche einige Stunden zu verbringen. Als Ausgleich zu den beruflich geführten Kreuzfahrt und Ausflugstouren und als Inspiration für neue Buch-Themen.
Danke Manfred,
darum liebe ich La Palma.
Gruß Helmut