Schon wieder ein Sandsturm auf La Palma -
Bereits der 5. Calima Sturm fegt jetzt im Jahr 2020 über die Kanaren. La Palma liegt unter einem dichten Sandschleier.
Update: Dienstag, 25.02.20 - 8.00 Uhr – Seit Montagabend 21.00 Uhr starten und landen wieder Flieger auf dem Flugplatz Mazo. Der Calima scheint vorbei zu sein.
Montag, 24.02.20 - 18.30 Uhr - Der Calima ist wieder heftiger geworden. Seit ca. 15.00 Uhr gibt es auf dem Flughafen Mazo keine Aktivität mehr. Der Flugverkehr wurde eingestellt.
14.30 Uhr - gegen 14.00 Uhr landete in einer riesigen Staubwolke das erste Düsenflugzeug der Iberia wieder auf dem Flughafen Mazo. Der Calima hat sich weitgehendst aufgelöst.
8.30 Uhr - Auch heute noch starker Calima mit sehr eingeschränkter Sicht auf La Palma. Die ersten insularen Flüge auf La Palma wurden storniert. Alle Kanarischen Flughäfen bis auf Teneriffa Süden sind mit Einschränkung wieder geöffnet. Der Condor Flug gestern aus Frankfurt wurde nach Agadir in Marokko umgeleitet. Alle 200 Rückfluggäste konnten die Nacht in verschiedenen Unterkünften auf LP untergebracht werden.
Sonntag, 23.02.20 – 18.30 Uhr – Flughafen Mazo keine Flugbewegungen – Calima hüllt alles ein – Wohnhaus in Santa Cruz de La Palma im Stadtkern ausgebrannt ..Feuer gelöscht – AEMET erwartet in den nächsten Stunden „rote Regentropfen“.
15.45 Uhr - nach einer AENA Twittermeldung sind jetzt alle Flüge auf und zu den Kanaren eingestellt worden. Flugzeuge auf dem Weg werden zu alternativen Flughäfen umgeleitet.
12.30 Uhr – Gewaltiger Felsrutsch in der Caldera de Taburiente – Alle Zugänge auch zur Cumbrecita geschlossen – Sturmschäden in den Bananenplantagen auf der Westseite – Einstürzende Mauer Richtung El Remo beschädigt mehrere Fahrzeuge – Teleskop Magic I verliert auf dem Roque mehrere Spiegel – Windgeschwindigkeiten von 128 km/h gemessen – Los Llanos sagt alle Karnevalsveranstaltungen für Sonntag ab – Flugplatz Mazo ist noch in Betrieb
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Ungewöhnlich viele Sandstürme haben in den letzten 7 Wochen die Kanarischen Inseln heimgesucht. Windspitzen von bis zu 120 km/h in den Bergen, treiben die feinen Sandkörner aus der Sahara nach Westen. So viele extreme Wettersituationen in nur sieben Wochen sind auch hier schon recht ungewöhnlich.
Eine nördlich kommende Kaltluftblase in großer Höhe und eine darunter liegende Warmluftzone sind der Antriebsmotor für den Calima Sturm. Viele Tonnen Sand werden in der Wüste aufgewirbelt und vom Wind über den Atlantik mitgerissen. Auf den Kanaren schränken sie die Sicht bis auf 1500 Meter ein und heizen darunter die Temperatur wie in einem Treibhaus auf. Am Montag soll das Thermometer bis auf +28° C und mehr ansteigen.
Wieder einmal erging der Rat des Gobierno Canaria an alle Asthmatiker, Herz- und Atemwegs erkrankte, zu Hause in den eigenen Wänden zu bleiben. Das Risiko diesen Calima nicht zu überleben steigt bei Herzkranken rapide an (siehe auch Beitrag „Staubwolke erhöht Sterblichkeit“)
Calima Sturm bringt keinen Regen
Würde der Sandsturm auch Niederschläge bringen, wäre das Phänomen noch zu ertragen. Aber aus der trockenen Wüste kommen keine Regenwolken. Nur aus dem Norden mit den Passatwinden besteht eine Chance das begehrte Nass zu erhalten. Darauf warten wir noch. Hoffentlich nicht vergebens.
Beeinträchtigungen sind durch den Sandsturm auch für den Flug- und Fährverkehr zu erwarten. Eingeschränkte Sicht für die Piloten und starke Seitenwinde haben auch schon in der Vergangenheit so manche Landung unmöglich gemacht.
Bereits am Samstag mussten die Flughäfen auf Gran Canaria und Teneriffa ihren Flugbetrieb zeitweise einstellen.
Wie sich der feine Sand in den Triebwerken verhält, ist mir unbekannt. Zwischenfälle wurden aber noch nicht verzeichnet.
Für den Fähr- und auch den Kreuzfahrtverkehr auf dem Atlantik besteht die „Gelbe Warnstufe“ der AEMET. Hoher Wellengang mit Windstärke 7 bis Sonntag um Mitternacht wird prognostiziert.
Nach dem Calima kommt der Pulversturm
Schlecht für an- oder abreisende Touristen und dumm für die Gäste die extra zum „Dia de Los Indianos“ am kommenden Montag kommen wollen. Eines der größten Feste und ein Riesenspektakel in Santa Cruz de La Palma.
Die Polvo-Fiesta mit Tonnen von Babypuder ist eigentlich die Fortsetzung des Calima. Ein hausgemachter Pulversturm der noch extremer als sein Naturvorbild ist. Kaum 5 Meter Sicht und ein Pulk von Menschen ganz in Weiß. Hier schon einmal zum Nachlesen.
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