Vulkane, Lava und Fischfang – Teil 4 -
Das Fischerort La Restinga, ganz im Süden von El Hierro, stand während der Vulkankrise im Jahre 2011 im Mittelpunkt der Berichterstattung. Zweimal musste der kleine Ort evakuiert werden, als nur 1,5 Kilometer entfernt, der Unterwasservulkan Tagoro (Eldiscreto) ausbrach. Hier zum Nachlesen.
Die Meeresoberfläche verfärbte sich durch aufsteigende Vulkangase und konnte auch aus dem Orbit von NASA-Satelliten beobachtet werden.
Heute ist davon nicht mehr viel zu spüren oder zu sehen. Einige rostige Gedenktafeln, die an die Unterstützung durch die Nachbarinseln erinnern, stehen im Hafen von La Restinga.
Sonst gehen die Menschen ihrer gewohnten Tätigkeit nach. Die Fischerei und einige Tauchschulen dominieren das Ortsbild. Auf dem Foto im Hintergrund der Seenotkreuzer Salvamar, der damals die ersten auftreibenden und dampfenden Lavabrocken (Restingolitas) abgefischt hatte.
Jetzt gibt es nach der Vulkan Eruption mehr Leben und größere Fischschwärme im Mar de Las Calmas vor der Küste.
Vorhanden ist das kleine „Restingolita Museo“ mit interessanten Exponaten dieser seltenen Lavaform, die nach dem Ort La Restinga benannt wurden.
Von hier startete auch im Dezember 2018 Savin in seinem Holzfass zur Atlantiküberquerung. Das Cabildo eigene U‑Boot für touristische Tauchgänge, das nie zum Einsatz kam, konnte ich nicht mehr finden. Nach Aussagen von Hafenmitarbeitern wurde es inzwischen verschrottet.
Die kleine Playa im Hafen wurde umgestaltet, die Felswände stabilisiert und alles modernisiert.
Ein etwas verschlafenes Fischerdorf, das einst von Gomeras gegründet wurde. Obwohl am Ortsende eine größere Appartementanlage steht, gibt es nur bescheidenen Tourismus. Die meisten Wohnungen stehen im Mai 2019 leer.
Der Geoparque bei La Restinga
Seit einigen Jahren gibt es zwischen El Pinar und La Restinga ein geologisches Interpretationszentrum.
Betreiber ist das Gobierno Canarias und finanziert mit Mitteln der EU. Geo bedeutet hier Vulkanologie. Zwei Gebäude mit moderner audiovisueller Ausstattung. Fast zu modern und damit technisch sehr störanfällig.
Die Räumlichkeiten sind gut in die Landschaft eingepasst und einiges zum Vulkanausbruch 2011 dokumentiert und zu sehen. Besonders die lebhafte Filmkulisse mit Ausschnitten aus der damals weltweiten Berichterstattung sind beeindruckend.
Was fehlt, sind die für El Hierro typischen weißen Lavabrocken. Hier steht man aber dem Anschein nach, etwas in Konkurrenz zum nur 2 km entfernten Restingolita-Museum.
Zum besseren Verständnis die Karte der Insel mit den jüngsten Erdbeben (Punkte) im nordwestlichen Inselteil.
Unten rechts das Ort La Restinga. Rot daneben der Vulkan Tagoro und links die archäologische Fundstelle im El Julan.
Auf der Grafik ist auch schön das Golfotal mit dem Richtung Atlantik fehlenden linken Kraterrand zu erkennen.
Ecken und Stellen, die ich besucht habe. Hier wieder ein kleines Video von meinen gewonnenen Eindrücken.
Video – El Hierro Vulkane und Historie
Ferienunterkünfte auf El Hierro
Eine traumhafte Insel! Ich freue mich schon darauf, endlich wieder auf El Hierro sein zu dürfen.