Die Gaskonzentration kann noch Monate andauern -
Die hohe Gaskonzentration im westlichen Küstenbereich von La Palma lässt noch kein menschliches Leben zu. Besonders in den Orten La Bombilla und dem Touristenort Puerto Naos liegen die Kohlendioxidwerte noch weit über den zulässigen Grenzwerten.
Kohlendioxid oder Kohlenstoffdioxid ist ein unbrennbares, saures und farbloses Gas; bei niedrigen Konzentrationen ist es geruchlos, bei hohen Konzentrationen nimmt man einen scharfen bis sauren Geruch wahr. Da es schwerer als Luft ist, verdrängt es den lebenswichtigen Sauerstoff. Gerade in tieferen Lagen, wie Mulden, Löchern oder Kellern oder im tiefliegenden Küstenbereich sammelt es sich und wird nur durch Wind langsam verteilt und verdünnt.
„In deutlich höherer Konzentration führt es zur Verminderung oder Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes, zunächst zur Atemdepression und schließlich zum Atemstillstand. Ab etwa 5 % Kohlenstoffdioxid in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit, die sogenannte Kohlenstoffdioxid-Narkose. Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen von 8 % führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod.“ (Quelle Wiki)
Der Vulkan Cabeza führt immer noch große Mengen flüssige Lava durch unterirdische Höhlen und Lavaröhren Richtung Atlantik. Auch wenn man es an der erkalteten und verkrusteten Oberfläche nicht erkennen kann, entweichen durch Spalten und Ritze Gase. Solange dieser Nachschub andauert, was noch Monate dauern kann, entweicht auch Kohlendioxid, der sich im Küstengebiet zu einer hohen Gaskonzentration ansammelt. Durch den beständigen Nordsüdwind wird die Gaskonzentration in die nur wenige Kilometer südlich liegenden Küstenorte getragen.
Mehrmals in der Woche reist eine Spezialeinheit – die CBRN Technical Unit und die Subsoil Reconnaissance Unit – der Guardia Civil aus Madrid nach La Palma, um die Gasbelastung in La Bombilla und Puerto Naos zu messen. An Entwarnung oder die Aufhebung des Sperrbezirkes ist noch nicht zu denken.
16.30 Uhr - Astronomie im Monat Mai. Venus, Jupiter, Mars und Saturn sind bei Sonnenaufgang sichtbar, während Merkur nur zu Beginn des Monats bei Sonnenuntergang zu sehen ist. Am Morgen des 16. wird es eine totale Mondfinsternis geben, die in Spanien zwischen 5:26 und 6:50 sichtbar sein wird. Auf den Kanaren eine Stunde früher.
16.35 Uhr - Die Zentralregierung in Madrid hat diesen Dienstag im Ministerrat die Zuweisung von 42 Millionen Euro für den umfassenden Beschäftigungsplan der Kanarischen Inseln (PIEC) für das Jahr 2022 genehmigt. Auf diese Weise soll es möglich werden, die negativen Auswirkungen der Gesundheitskrise und des Vulkanausbruchs auf La Palma auf den Beschäftigungssektor zu bekämpfen und „strukturelle Defizite“ auf dem Arbeitsmarkt des Archipels umzukehren.
Mittwoch, der 4. Mai 2022
9.30 Uhr – Das Cabildo wird das Tal Mitte Juni wieder verbinden, indem es eine der Fahrspuren zwischen La Laguna und Las Norias öffnet. Mitte Juni wird das Aridane-Tal wieder angebunden. Dies sieht zumindest die Infrastrukturabteilung des Cabildo de La Palma unter der Leitung von Borja Perdomo angesichts des Fortschritts der Arbeiten vor, die am 4. April gleichzeitig von Las Norias und La Laguna begonnen wurden. Ziel der Inselinstitution ist es, eine der Fahrspuren für den Verkehr freizugeben und so die direkte Verbindung zwischen Nord und Süd wiederherzustellen.
11.50 Uhr - Hier haben wir noch einmal das längste Sofa Spaniens mit 500 Meter Länge als Video. Die Einzelsegmente werden den Vulkanopfern auf La Palma gespendet.
❤️ á á ñ. .
Sábado, 30 de abril.
*Presentación: 12 h.Plaza Don Luis.
* de mil jóvenes: 17 h.Calle ‚Sevilla‘.#PilasconLaPalma #MasFuertesQueElVolcan pic.twitter.com/fBvsv3wpwW— Ayuntamiento de Pilas (@AytoPilas) April 30, 2022
Donnerstag, der 5. Mai 2022
8.50 Uhr – Zerstörte Bananenplantagen - Der Sektor vertraut darauf, dass die Regierung der Kanarischen Inseln am Ende des gesamten Prozesses ihrer Verpflichtung nachkommen wird, die im Küstengebiet verlorenen 220 Hektar vollständig wiederherzustellen, wie Präsident Ángel Víctor Torres bei seinem Besuch mit dem EU-Kommissar für Landwirtschaft im vergangenen Januar versprochen hat. Eine vage Aussage, die wegen fehlender Flächen nie einzuhalten ist.
11.30 Uhr - Die „Große Vulkanroute“ kann wieder bewandert werden. Die Route der Vulkane öffnet ihre Wege nach fast 8 Monaten nach dem Ausbruch wieder. Die neue Route wird entlang der LP-301 von San Isidro (Breña Alta) verlaufen und an der Feuerschneise vom Birigoyo (Wasserreservoir) beginnen. Das ist kurz vor El Pilar von der Ostseite aus gesehen.
Freitag, der 6. Mai 2022
8.30 Uhr - Fast 5 Monate nach dem Ende des Ausbruchs von Cabeza 2021 ist immer noch das Glühen in einigen Schloten im Krater sehen.
Casi 5 meses después de finalizada la #erupcion de #CumbreVieja2021, aún se puede observar la incandescencia en algunos respiraderos presentes en el cráter/Almost 5 months after the #CumbreVieja2021 #eruption ended, the incandescence in some vents in the crater can be seen pic.twitter.com/80Iuq3dPb4
— INVOLCAN (@involcan) May 5, 2022
8.45 Uhr – Das neue Industriegebiet soll in Tacande entstehen. Der EZB-Rat hat heute den Kredit genehmigt, um El Paso einen Zuschuss in Höhe von 299.538,00 Euro für die Ausarbeitung des Urbanisierungsprojekts des Industriegebiets von Tacande, nach dem Verschwinden des Industriegebiets von Callejón de la Gata, zu ermöglichen.
13.30 Uhr – Die Regierung der Kanarischen Inseln hat bereits 457,08 Millionen Euro an Hilfe für die vom Vulkan Betroffenen bereitgestellt. Die überwiegende Mehrheit, etwa 205,6 Millionen, wurde für Wohnungen und Unterkünfte ausbezahlt. Bis heute sind 6.667 Anträge im Betroffenenregister bis zum 5. Mai 2022 eingegangen, davon sind 6.052 bereits in Bearbeitung (90,64 %) und 5.740 bereits abgeschlossen (98,84 %).
Von den 205,6 Millionen Beihilfen für Wohnungs- und Unterbringung; 9,2 wurden dem Erwerb von Eigentum in Tazacorte, Fuencaliente und Los Llanos (104 Wohnungen) zugewiesen. Weitere 7,1 sollen 120 Fertighäuser anfallen und 3,92 Millionen Euro für die Unterbringung der Betroffenen in Hotels. Dazu kommen 1,42 Millionen Euro, die an 115 Familien für den Kauf von Hausrat verteilt wurden; die 17,3 Millionen Zahlung der staatlichen Entschädigung für den Verlust des gewöhnlichen Aufenthalts (60.000 € für 315 Familien); die 160,47 Millionen Zahlungen des Versicherungskonsortiums (3.024 Haushalte); zusätzlich zu 1 Million Euro aus dem FECAM-Fonds für den Kauf von Wohnungen und 4,3 Millionen Beihilfen der Regierung der Kanarischen Inseln für die Miete von Wohnungen.
- Fortsetzung folgt
Schön zu sehen, wie der Straßenbau vorankommt. Fehlt nur noch Asphalt drauf. Nix mit glühend heiß und unpassierbar. Allen Unkenrufen „das wird Monate oder Jahre dauern“ zum Trotz. Und interessanter Weise auch auf fast komplett neuer Trasse; entweder es interessiert niemanden mehr wem das Gelände unter der Lava mal gehört hat oder es gibt dafür ein Enteignungsgesetz.
PS aus dem CO2-Artikel aus der Wikipedia wörtlich kopieren und dann keine Quelle dazu, das hätte einem Politiker das Amt gekostet. Zumindest in Deutschland.
Sonst gehts Dir noch gut! Das bleibt zunächst eine Piste, weil der Untergrund ständig nachgibt. Als Nächstes soll die Piste verbreitert werden und eine Gegenspur eingerichtet werden und das wird noch Monate dauern.
Bei der 2. Fran-Piste oben am Berghang musste übrigens die Baustelle jetzt zeitweise wegen zu hoher Gaskonzentration unterbrochen werden.
Hallo an alle,
Ist eigentlich eine Entscheidung seitens der Behörden gefallen was mit den Grundsstücken passiert, die unter einer meterhohen Lavaschicht begraben liegen? Wer kann hierzu nähere Informationen geben?
Danke für jeden Hinweis.
Es hieß mal, die bleiben das Eigentum der bisherigen Besitzer, in den ursprünglichen Grenzen (Draufsicht), auch wenn die Oberfläche nun einige zig Meter höher liegt. Allerdings werden die meisten mit einem Lava-Grundstück nicht viel anfangen können.
Dass jetzt Straßen darüber gebaut werden, spricht allerdings dafür, dass diese Regelung nicht sehr streng ausgelegt wird.
Bei den Straßen holte man sich die Zustimmung der Besitzer ein oder sie wurden enteignet. Das lässt die spanische Gesetzgebung in diesem Ausnahmefall zu.
Als ich genau das mit der Ausnahmegenehmigung vor ein paar Monaten schrieb, haben Sie mich abgekanzelt und gesagt, so schnell ginge sowas in Spanien nicht und niemand würde sein Gelände freiwillig zur Verfügung stellen
Hallo Manfred, 220 Hektar sind eine ganze Menge. Wovon leben die Landwirte denn jetzt?
Von Almosen und staatlicher Unterstützung.
Das ist natürlich die schlechteste Lösung. Die Menschen brauchen ja irgendwie eine Perspektive.
Das Beschäftigungsprogramm zum Wiederaufbau (Räumungsarbeiten, Strassenbau, sonstige Bauprogramme) ist zum Teil sehr gezielt an die Beschäftigten in der Landwirtschaft gerichtet gewesen – und natürlich auch angenommen worden. Zahlen hierzu hatte das Cabildo vor einigen Wochen veröffentlicht (habe ich jetzt nicht mehr präsent, doch da ging es gefühlt um ca. 400 Jobs / teils auch höher qualifizierte Stellen). Anzunehmen ist, dass damit nur für einen Teil der beschäftigungslosen Arbeiter ein Netz gespannt werden konnte.
Auch dies sind letztlich „nur“ staatliche bzw. Steuer-Gelder – wenn auch keine blosse Alimentierung Einzelner, sondern auch mit direktem öffentlichen Nutzen.
Auf diesem Drohnenflug vom 22.04.22 über Puerto Naos kann man erkennen, dass auf vielen Gebäuden/Balkonen aber die Asche entfernt wurde. Wer hat dann die Reinigungsarbeiten ausgeführt?
https://www.youtube.com/watch?v=_PEc_aqOYS0
Wahrscheinlich die Eigentümer und Helfer und der Wind. Vor wenigen Tagen durften für 3 Stunden unter Aufsicht die Hausbesitzer ihr Haus/Wohnung in Augenschein nehmen. Denke, daß das Kohlendioxid sich mehr in den Erdgeschossen, Keller, Tiefgarage und am Strand ansammelt.
Danke. Plausibel erscheint mir aber auch, dass es vorher (vielleicht auch behördlich) bereits Räumarbeiten gegeben hat, es sei denn, Puerto Naos ist von größerem Ascheregen verschont geblieben.
Hallo Manfred, wenn Puerto Naos nach wie vor unzugänglich ist, ist dann auch El Remo noch unerreichbar?
Hallo Frank,
El Remo ist erreichbar und seit einer Woche auch kein Sperrgebiet mehr.