La Palma bietet gleichzeitig Sturzregen und Sonnenschein -
Mit 125 Liter/m² Regen im Nordosten und 0,0 l/m² Regen auf der Westseite kann der Wetterkontrast auf La Palma nicht drastischer ausfallen.
Alle Himmelsschleusen gestern bei Los Sauces/ Barlovento (rechts oben auf Karte) geöffnet, während in nur 20 Kilometer Luftlinie Entfernung in Los Llanos/ Tazacorte (links) die Sonne schien.
Auch die Südspitze um Fuencaliente (9,8) bekam etwas ab. Interessant ist der schmale grüne Streifen auf der Ostseite. Hier liegt der Flugplatz Mazo mit nur 6,8 l/m².
Der typisch zweigeteilte Wetterkontrast der häufig in den Herbst- und Wintermonaten auf La Palma und in abgeschwächter Form auch auf La Gomera, El Hierro oder Teneriffa anzutreffen ist.
Die Bergkette im Innern der Insel entscheidet, welcher Inselteil vom Glück bedacht wird (Gäste sehen das meist etwas anders). Viel langersehnter Regen für die Wälder und Pflanzen im Norden und Osten und kein Niederschlag im Westen. Keiner der Wetterdienste hatte die Regenmenge so prognostiziert.
Mit Freude von den Insulanern von Barlovento bis nach Montes de Luna (Mazo) aufgenommen. Damit dürfte auch die Waldbrandgefahr für 2019 abgehakt sein. Der Westen muss noch etwas warten.
Die klassische Nordost Passatwind Wetterlage. Nur wenn der Wind und die Wolken vom Westatlantik kommen, fällt auf der Westseite Regen.
Regen bringt Segen
Auch ich lebe in dem beglückten Gebiet und konnte fast 43 l/m² messen. Hier im unteren Teil von Mazo war es ein gleichmäßiger Regen (Landregen) der auch in den Boden eindringen konnte.
Kumuliert auf meinem Regenmesser links seit dem 1. Oktober 2019 nun 63,4 l/m². Zur gleichen Zeit im Vorjahr waren es 44,5 l/m².
Die Regenzeit fängt also gut an und es soll in den nächsten Tagen noch etwas dazu kommen.
Die Kanaren und La Palma liegen im Moment in einem Zustrom von kalter Polarluft, die sich in den Höhen bemerkbar macht. Auf dem Roque de Los Muchachos (2426 m) lag um 9.00 Uhr heute die Temperatur bei 1,2 °C, während zur gleichen Zeit am Flugplatz Mazo (33 m) 19,6 °C herrschten.
Hier nur ein Wetterkontrast – für das Mittelmeer aber mit Konsequenzen
In den nächsten Tagen droht dem westlichen Mittelmeer einiges an Turbulenzen. Die extrem kalte Polarluft kommt in diesem Jahr bereits sehr früh und weit Richtung Äquator voran.
Auf dem Satellitenbild von Eumetsat biegt der polare Strom kurz vor den Kanaren nach Osten ab und geht über die Sahara, Marokko und Algerien zum Mittelmeer. Hier trifft am Dienstag oder Mittwoch die Polarluft auf ein noch relativ warmes Wasser im Mittelmeer.
Eine explosive Mischung wie wir sie bei der Entstehung der Hurrikans von der Karibik und Florida kennen. Der AEMET Wetterdienst hat bereits die orange Vorwarnstufe für die Balearen und die Ostküste von Festlandspanien ausgerufen. Erwartet werden mehr als 200 Liter Niederschlag, hoher Seegang und Stürme die sich bis zum außertropischen Wirbelsturm (Medicane) entwickeln können. Besonders betroffen soll das Gebiet Valencia bis Barcelona sein.
Ein Wetterphänomen das nur äußerst selten so im Mittelmeer entsteht. Im vergangenen Jahr gab es auf den Balearen das erste Unwetter dieser Art mit 16 Toten. Klimawandel und der veränderte Strömungsverlauf können vermehrt bedrohliche Situationen hervorrufen. Nicht nur Wärme und Sonnenschein wie gerade in Deutschland, sondern Unwetter mit schlimmen Konsequenzen in eigentlich normal ruhigen Gebieten wie dem westlichen Mittelmeer …und diese Tendenz soll zunehmen.
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