Über eine Corona Ausgangssperre wird morgen entschieden -
Am Freitag wird sich entscheiden, ob über Spanien eine zweite Corona Ausgangssperre verhängt wird. Der Interterritorial Health Council tritt morgen zusammen, um den Plan für eine frühzeitige Reaktion gegen das Coronavirus zu aktualisieren.
Die Zeichen stehen auf Sturm. Spanien hat die eine Millionen Grenze der Corona Pandemie überschritten. Die Gesamtzahl der durch PCR-Tests bestätigten Todesfälle seit Beginn der Pandemie beträgt 34.366 Tote.
Am Mittwoch gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein 16.973 Positive und 156 Todesfälle. Hochgerechnet auf Deutschland wären es über 34.000 Neuinfizierte an einem Tag.
Eine zweite Ausgangssperre wird kommen. Ob über das gesamte spanische Staatsgebiet wie im Frühjahr oder nur über einem Teil der spanischen Regionen. Morgen werden wir es hören.
Der Kumulative Inzidenz lässt Böses ahnen
In Spanien beträgt die kumulierte Inzidenz in den letzten 14 Tagen 332,60 Fälle pro 100.000 Einwohner. In der Region Navarra im Norden 1.021,68 Fälle. Dazu im Vergleich auf den Kanaren im weiten Süden 81,13 Fälle / 100.000 Einwohner. Siehe dazu auch die Corona-Entwicklung der Kanaren auf meiner Corona-Seite.
Unterschiede wie Tag und Nacht. Der spanische Ministerpräsident hat jedoch schon klargemacht, dass auch die Kanaren zum spanischen Hoheitsgebiet gehören und keine Sonderbehandlung erwarten dürfen. Das hat sich bereits gezeigt als die Kanaren eigene PCR-Tests für ankommende Touristen aus Festlandspanien und dem Ausland einführen wollten. Madrid hatte daran kein Interesse.
Der kanarische Präsident Ángel Víctor Torres (PSOE), hat bereits im Vorfeld seine sozialistischen Freunde in Madrid gebeten, das Archipel wegen „der günstigsten Indizes“ in Bezug auf alle Gemeinden in Bezug auf die Anzahl der Infektionen und die niedrigste akkumulierte Inzidenz von einer Ausgangssperre mit allen Folgen auszunehmen. Ob er erhört wird, wird man noch sehen.
Letzte Meldung – Deutsche Reisebeschränkung soll aufgehoben werden
Heute platzt die Meldung herein „Deutschland wird ab diesem Samstag die Reisebeschränkungen für die Kanarischen Inseln aufheben“. Dies habe das Robert-Koch-Institut an diesem Donnerstag beschlossen.
Ganz euphorisch schon die spanische Presse: „Deutschland plant nächste Woche 70 Flüge auf die Kanarischen Inseln mit 13.000 Sitzplätzen“ – so Canarias7
NT: Auch England hat die Reisewarnung für die Kanaren aufgehoben.
Wer soll überhaupt vor wem geschützt werden?
Deutschland ist mit über 11.000 Neuinfizierten inzwischen in vielen Städten selbst Risikogebiet. Diese Quote wird in den nächsten Tagen und Wochen weiter ansteigen. Was wird, wenn risikobehaftete Touristen auf die Kanaren reisen.
Hier muss man kein Rechengenie oder Wahrsager sein: Auch die Coronazahlen auf den Kanaren steigen wieder an. Das Spiel beginnt von vorne.
Es wird keinen vernünftigen Tourismus geben, solange Covid-19 um den Globus grassiert. In Belgien oder in Tschechien kommen die Krankenhäuser bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. Nicht dass Betten oder medizinisches Gerät fehlt, das Personal ist erkrankt. Ohne geeignetes Personal ist eine Behandlung von Covid-19 Patienten nur auf Sparflamme möglich.
Es ist ein verdammter Teufelskreis, der täglich eine neue Situation herauf beschwört. Wer sich heute über eine positive Entscheidung freut, wird morgen schon wieder enttäuscht.
Eine vernünftige Entscheidung ist nicht möglich
Kein Reiseveranstalter, keine Fluglinie, kein Hotel und kein Tourist kann sich mittelfristig darauf einstellen. Was heute noch gilt, ist morgen schon wieder überholt. Condor hat bereits ab November seinen Flugplan ausgedünnt und einige Hotels hier haben wieder geschlossen.
Ich möchte kein „Cabañuela“ sein, nur glaube ich Tourismus wird erst wieder Ende 2021 ein wirtschaftlicher Faktor auf La Palma und den Kanaren werden.
Was sagte doch die von mir nicht sonderlich geschätzte deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel „Bürger bleibt zu Hause und beschränkt Kontakte so weit als möglich ein“. Wo sie recht hat, hat sie recht.