Erstimpfung gegen Covid-19 überstanden -
Genau nach Zeitplan habe ich meine erste AstraZeneca Impfung diese Woche auf La Palma erhalten.
Telefonisch wurde mir zwei Tage vorher der genau Zeitpunkt mitgeteilt. Im Hospital General rund 6 km von meinem Wohnsitz sollte ich mich um 16.00 Uhr einfinden. Welcher Wirkstoff geimpft wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Als Risikopatient (hatte im letzten Jahr einen Herzinfarkt) fiel ich jetzt in die Gruppe der 61 – 69 jährigen Impf-Aspiranten.
Ausgerüstet mit Impfpass und den nötigen ärztlichen Unterlagen mit den aktuell einzunehmenden Medikamenten stand ich pünktlich vor dem Corona Zentrum vor verschlossenen Türen des Hospitals. Wie sich später herausstellte, ist dieses neuerbaute Zentrum nur für Corona-Tests zuständig.
Also weiter in das Hauptgebäude zur Information. Hier stand schon eine Krankenschwester mit Listen, eskortiert von einem Wachmann in Uniform, um den richtigen Weg zu weisen. Im letzten Winkel im Untergeschoss nach fünf Kurven war ich dann wohl an der richtigen Stelle. Rund 20 Personen mit Masken aber ohne Sicherheitsabstand warteten bereits im Treppenhaus vor der ehemaligen Hospital-Bücherei. Die Bibliothek hatte man behelfsmäßig zur Impfstation umgestaltet.
Viele bekannte Gesichter aus Breña und Mazo waren versammelt. Heute waren anscheinend diese Orte zur Impfung an der Reihe. Zunächst gab es einen Vordruck mit persönlichen Daten zum Ausfüllen. Es durfte auch der Arm gewählt werden, welcher später die AstraZeneca Injektion empfangen sollte.
Im Grunde bin ich froh
Der Reihe nach wurden namentlich die Kandidaten hereingerufen. Irgendwann erschallte auch „Manfred“ – jetzt war ich an der Reihe. Hier ist es so üblich, dass auch bei staatlichen Stellen oder Behörden die Anrede nur mit dem Vornamen erfolgt.
Zwei Impfstationen waren eingerichtet. Eine junge Krankenschwester nahm sich mir an und wollte einiges zu meiner krankhaften Vorgeschichte hören. Ob Blutverdünner oder gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden. Nach einem kurzen Studium meiner Unterlagen entschied sie eine dünnere, dafür aber längere Kanüle, zu benutzen.
Wer solche Medikamente bekommt, bei dem sind Spritzen in den Muskel mit großer Vorsicht zu genießen. Bei vielen Impfungen kann zwar alternativ auch subkutan, also unter die Haut, gespritzt werden, aber bei der Corona-Impfung muss es zwingend der Muskel sein. Dann droht allerdings die Gefahr eines möglicherweise Hämatoms (weiteres dazu zum Nachlesen).
Erst jetzt erfuhr ich, dass AstraZeneca verabreicht wird. Der Stich war kaum zu spüren und damit meine Erstimpfung erledigt.
AstraZeneca ist ein Vektorimpfstoff. Er nutzt harmlose Adenoviren als Transporter. In sie wird Genmaterial des Coronavirus eingebaut und gelangt so in die menschliche Zelle, wo es eine Reaktion des Immunsystems anstößt.
Sollten deutliche Beschwerden auftreten oder ich mich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, zum Beispiel starke und andauernde Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen, dann sofort den Arzt aufsuchen. Bei Schmerzen hilft auch zunächst eine Paracetamol (Schmerztablette). So der abschließende Rat.
Noch schnell den Eintrag in meinen Impfpass (Stempel gibt es erst nach der 2. Injektion). In 8 bis 10 Wochen würde sich der Gesundheitsdienst wieder melden und die Zweitimpfung hier im Hospital oder im örtlichen Centro de Salud in Mazo vereinbaren.
Folgewirkung der AstraZeneca Injektion
Bereits am Abend gab es leichte Muskelschmerzen nicht am Arm, dafür in den Beinen. Am nächsten Tag Muskelkater von den Füßen bis zum Nacken. Als hätte ich 20 Sack Zement in das 10. Stockwerk getragen. Ein apathischer und schlapper Tag. Der Körper scheint auf den Impfstoff zu reagieren. Keine Schmerzen (auch nicht am Arm) und kein Fieber (36.6° C).
Am Folgetag war wieder alles völlig normal. An der Injektionsstelle gab es auch keine Spuren zu entdecken. Im Grunde war es mir auch völlig egal welcher Impfstoff verabreicht wurde.
Ob Biontech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca. Alle Impfstoffe helfen gegen das Covid-19 Virus. Die ganze Diskussion und Aufregung um AstraZeneca wegen seltener Nebenwirkungen liegt im Promillebereich und ist bei Impfungen, wie auch grundsätzlich bei fast allen Medikamenten, üblich.
Bei Biontech/Pfizer ist zur Auffrischung wahrscheinlich noch eine dritte Dosis notwendig. Ob der Impfstoff wirklich so sicher und ohne Nebenwirkungen ist, wird sich erst noch erweisen. Alle Erfahrungen und Tests basieren bislang auf die vergangenen 4 oder 5 Monate.
Interessant vielleicht noch die Frage was passiert, wenn ich nur mit Biontech/Pfizer geimpft werden wollte?
Dazu im Hospital als Auskunft: „Dann wirst Du ganz am Ende der Warteliste eingereiht und hast vielleicht im Sommer 2022 die Chance auf eine Impfung mit diesem Vakzin.“
Bitte in 2, 6 und 12 Monaten erneut über den Gesundheitszustand berichten, falls das dann noch möglich ist.
Natürlich gibt es auch in Zukunft darüber Informationen. Betrachte mich allerdings nicht als Versuchskaninchen. Inzwischen sind Millionen Menschen mit AstraZeneca geimpft worden. Hier etwas zum Lesen aus dem Tagesspiegel.
Ihre Langmut kann ich nicht mehr aufbringen. Es wäre nun auch logischer in 12 Monaten bei dem vermutlichen Impfgegner nachzufragen, „falls das dann noch möglich ist.“
Hallo Herr/Frau/Sonstwas Laudenberg, mich pauschal als Impfgegner zu bezeichnen ist etwas voreilig, Wegen diverser Südostasien und Amerikareisen bin ich gegen alles mögliche geimpft, habe auch die nicht unumstrittene Impfung gegen die Pest machen lassen. Das waren aber alles seit Jahrzehnten erprobte Impfstoffe. Die Covidimpfstoffe scheinen mir allerdings gefährlicher als die Erkrankung.
Voreilig? Ihre Antwort bestätigt doch die Einstellung zum Coronaimpfstoff und nur darum ging es. Und ihre Formulierung „falls das dann noch möglich ist.” war ein ziemlich klares Indiz dafür. Für mich übrigens eine zynische Formulierung.
Zudem legen Sie ja noch nach mit: „Die Covidimpfstoffe scheinen mir allerdings gefährlicher als die Erkrankung.“, also der Klassiker der Impfgegner. Da ist mir allerdings bekannt, dass Gespräche mit jenen meistens auf taube Ohren stoßen.
Amen
Die üblichen Einwände von jenen, die Schwierigkeiten mit den Wahrscheinlichkeiten haben. Das ist ein durchaus normales Phänomen, wie sich im folgenden Wissenschaftsbeitrag von Spektrum lesen lässt:
https://www.spektrum.de/news/fehlurteile-wie-man-wahrscheinlichkeiten-richtig-versteht/1820015
Sie haben also, Herr Betzwieser, völlig rational gehandelt, was aber diejenigen, die generell gegen Impfungen Vorbehalte haben, Corona gar in die Nähe einer normalen Grippeinfektion bringen, wohl nicht sonderlich beeindrucken wird.
Nun können Sie sich auch wieder ‚entspannter‘ in der Öffentlichkeit bewegen, während unsere Impfung noch ein paar Wochen auf sich warten lässt. Aber allemal vor dem Winterurlaub auf La Palma!
Harmlos ?
https://sebastianrushworth.com/2021/04/17/is-the-astra-zeneca-vaccine-killing-people/
Hallo Ron,
schon die Überschrift des Artikel
„Tötet der Astra-Zeneca-Impfstoff Menschen?“
lässt nichts Gutes erahnen.
Harmlos ist kein Impfstoff. Nur muss ich abwägen, was weniger schlimm ist. Eine Infektion mit Corona als Risikopatient oder evtl. Nebenwirkungen der Impfung.
Als lebendes Beispiel werde ich in 4 bis 10 Tagen berichten können …oder auch nicht!