Hubschrauberrettung heute an der Tagesordnung -
Täglich holt die Hubschrauberrettung gestürzte und verletzte Wanderer auf La Palma aus den Bergen. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht der Rettungshubschrauber vom Flugplatz Mazo aufsteigt um dringende Hilfe zu leisten. „Schon wieder ist der Heli gestartet“ – eine Ansage bei mir Zuhause die genauso oft ihre Wiederholung findet.
Das eingespielte Team der GES – Grupo de Emergencias y Salvamento (Fotos), eine Einrichtung der kanarischen Regierung, ist sieben Tage in der Woche im Einsatz. Nur in der Nacht muss die Hubschrauberrettung am Boden bleiben. Es ist für die Besatzung zu gefährlich in den engen Barrancos und Schluchten ohne direkten Sichtkontakt zu operieren.
Nicht nur Wanderer die in Not geraten oder vermisst werden, auch Schwimmer oder die Besatzung von Booten und Paraglider die in der Stromleitung hängen bleiben, werden gerettet. Die Hubschrauberrettung kommt immer dann zum Einsatz wenn eine Situation auftritt, in der unmittelbar und ohne fremde Hilfe unabwendbare Gefahr für die Gesundheit oder das Leben droht. Den Hubschrauber schickt die Leitstelle aber erst, wenn andere Rettungsmittel nicht greifen oder zu lange Anmarschwege vorliegen.
Mehr Technik verursacht auch höhere Kosten
Gesteuert und gelenkt werden die Einsätze auf La Palma über das Koordinationszentrums CECOPIN in La Grama (Brena Alta) am Kreisverkehr. Meist nach einer über die einheitliche Kanaren Notrufnummer 112 abgegebene Alarmierung. Jetzt entscheidet der Operator ob zu Lande, mit einem Wasserfahrzeug oder aus der Luft die Rettung erfolgt.
Die Notrufe aus La Palma laufen alle zentral beim GSC in San Cristobal de La Laguna auf Teneriffa ein. Übrigens die einzige 1−1−2 in ganz Spanien die in fünf Sprachen spricht: Spanisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch.
Mit der Außenwinde an der PZL W‑3 Sokół wurden schon viele Wanderer aus einem tiefen Barranco oder von einer Steilklippe gerettet. Auch für die Waldbrandbekämpfung ist der Hubschrauber schnell mit einem Löschsack und 1600 Liter Wasser umgerüstet.
Gerettet wir jeder der sich in einer Notlage befindet. Aber nicht immer kostenlos.
Seit 2012 können Rettungseinsätze nach Unfällen bei Extremsportarten (Gleitschirm/ Klettern/ Tauchen usw.) in Rechnung gestellt werden. Aber auch Wandern mit Flip Flops in den Bergen oder die Missachtung der roten Warn-Beflaggung an den Stränden wird gleichgestellt.
Bei der Wetterwarnstufe Rot sind automatisch alle Wanderwege und Strände gesperrt. Wer es trotzdem wagt und zum Notfall wird, sollte einen dicken Geldbeutel dabei haben. Eine Flugstunde des Sokol-Helikopter kostet immerhin 2200 Euro.
Auch die Retter leben gefährlich. Unfälle wie der Hubschrauber-Absturz 2016 in Montes de Luna beim Waldbrand haben es gezeigt. Es ist zwar ihr Beruf, aber auch sie haben nur ein Leben.
Gestern mussten allein auf der Nachbarinsel Tenerife bei mehreren Einsätzen sechs Wanderer gerettet werden. Hierzu das aktuelle Video der GES …
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