Der 5. Vulkansonntag wird wieder neue Überraschungen bringen -
Am 5. Vulkansonntag wurden die Palmeros durch eine Bebenserie geweckt, die es in sich hatte. Ein ML4,1 Beben pünktlich um 9.00 Uhr Ortszeit zum Frühstück. Vorangegangen waren innerhalb von nur einer Stunde bereits sieben Erdbeben zwischen ML3,2 und ML3,7 alle aus 10 bis 13 km Tiefe.
Seit 35 Tagen ist nun der Vulkan Cabeza auf der Westseite von La Palma aktiv. Ein baldiges Ende ist nicht absehbar. Der letzte Vulkan Teneguia in Fuencaliente hatte nach 24 Tagen sein Pulver verschossen. Cabeza steckt aber erst mitten in seiner stärksten Phase.
Gestern um 16.58 Uhr gab es als Startschuss ein ML4,9 Beben aus 38 km Tiefe, dessen Auswirkungen sich verspätet heute in der Nacht gezeigt haben. Viele Eruptionen an allen Flanken und vermehrter Lavaausstoß der sich in den vielen gebildeten Röhren und Lavatuben gen Meer bewegt. Die meiste Bewegung ist am südlichsten Lavastrom der die neue Halbinsel bedient und dem nördlichsten Strom bei La Laguna zu beobachten – so die Pevolca.
Die Ströme wachsen im Moment mehr in die Breite, was eine Gefahr für die noch nicht verschütteten Häuser und Gebäude am Rande der Lavamassen bedeuten kann. Erst wenn der Staudruck im Lavastrom groß genug ist, wird er sich wieder in Bewegung setzen und dann hoffentlich das Meer erreichen.
Das Bewässerungswasser fließt
Seit gestern ist die in Rekordtempo errichtet Wasseraufbereitungsanlage in Puerto Naos im Probebetrieb. Durch die vom Vulkan gekappten Wasserkanäle und Röhren war eine rasche Lösung zur Bewässerung der Bananen-Plantagen notwendig geworden.
4,1 Mio. Euro wurden schnell investiert, um im Verbund mit zwei mobilen Meerwasser-Entsalzungsanlagen, einem schwimmenden Tankschiff und Tanks ein funktionstüchtiges Bewässerungssystem aufzubauen. In den nächsten Wochen werde ich mir die Anlage vor Ort näher anschauen und berichten.
10.30 Uhr – Ein Lavastrom von beträchtlichen Ausmaßen fließt den Südhang des Vulkans Cabeza vor dem Stadtteil San Nicolas in Las Manchas hinunter. In der Nacht hat er viele Meter zurückgelegt, gespeist von der südöstlichen Mündung, die bis gestern nur Pyroklasten ausgestoßen hatte.
10.45 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 135 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert, 20 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei die maximale Intensität in der Epizentralzone IV (EMS98) 4 Erdbeben beträgt.
Das Erdbeben, das sich am 23. um 15:34 UTC ereignete, mit einer Stärke von 4,9 mbLg in 38 km Tiefe, ist bis zu diesem Zeitpunkt das größte Erdbeben seit Beginn der Eruption, es war auf der ganzen Insel von La Palma aus zu spüren und mit Intensität II schwach in einigen Regionen von La Gomera und Teneriffa. Im betrachteten Zeitraum wurden insgesamt 9 Erdbeben in Tiefen von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Das vulkanische Tremorsignal behält eine hohe mittlere Amplitude mit sich verstärkenden Pulsen bei. Die um 07:45 UTC gemessene Säulenhöhe wird auf 3.200 m geschätzt.
11.30 Uhr - Es ist auch für mich heute ein recht mulmiges Gefühl direkt über einer Magmakammer in Mazo zu sitzen bzw. zu wohnen. Ständige Erschütterungen und dem Wissen, was gerade in 10 km Tiefe abgeht. Sicher bin ich allerdings, dass sich zumindest im nördlichen Teil von Mazo keine zusätzliche Eruptionsöffnung bildet. Dazu habe ich mich zu lange mit Vulkanologie beschäftigt, dass dies zu 99 Prozent für mich ausgeschlossen ist.
11.50 Uhr – Copernicus aktualisiert sein Monitoring vom Vulkangebiet, von dem bereits 891,9 Hektar und 2.270 Gebäude betroffen sind (Stand Samstag, 23.10.21)
12.15 Uhr – Es tut sich heute viel in der oberen Magmakammer in 10 bis 13 km Tiefe. Fast alle Beben im Bereich von ML3.1 und höher. Die Kammer scheint gut gefüllt zu sein und Magma auf den Marsch zum Vulkan zu schicken. Gänge und Höhlen werden erweitert und neue Durchbrüche gesucht, das deuten die vielen Beben an. Im Laufe des Nachmittags wird das Ergebnis am Vulkan sichtbar werden.
13.00 Uhr – Erwartungsgemäß entwickelt Cabeza im Moment einen starken Asche- und Lavaauswurf
Energie wie 4000 Atombomben
13.50 Uhr - Die Ansammlung von thermischer Energie, die dieser Vulkan hat, hat Wissenschaftler beeindruckt, die den Ausbruch 35 Tage lang beobachtet haben. Die Summe der Daten, die der Kanal HD Meteo kürzlich in seinen sozialen Netzwerken veröffentlicht hat, legt die Energie dar, in der insgesamt 4.000 Atombomben wie die in Hiroshima abgeworfen wurden.
Das hatten wir auch in einem früheren Kommentar bereits diskutiert.
Die Daten sprechen von mehr als 100 Millionen Kubikmeter Lava, bei einer Gesteinsdichte von 1.700 Kilogramm pro Kubikmeter. Darüber hinaus überschreitet die Temperatur, bei der die Lava austritt, im Kegel 1.200 Grad und erreicht 800 J / ºC pro Kilogramm Wärmekapazität im erzeugten Stein. Zusätzlich wird die Zahl von 2 x 10 ^ 17 Joule-Julio gesammelt (oder 50 Millionen Megawatt pro MWh-Stunde). Dies sind Einheiten von Derivaten des internationalen Systems, die zur Messung von Energie, Arbeit und Wärme verwendet werden.
15.20 Uhr – Video vom Testlauf der neuen Entsalzungsanlage in Puerto Naos:
16.50 Uhr - López von der IGN erklärte, dass der Vulkan in den letzten 24 Stunden zwischen überschwänglichen Phasen und intensiven explosiven Episoden gewechselt habe.
„Der Hauptstrom verläuft wie gestern entlang der Nordflanke“, sagte sie„absteigend auf den vorherigen Abflüssen, außer am neuen Punkt der südlichen Emission. Am Ausgang des Emissionszentrums konzentriert sich die Strömung in einem Lavakanal, der gegenüber Samstag seine Position geändert hat und leicht nach Westen gewandert ist.
17.40 Uhr - Die Lava aus dem Vulkan Cabaza bewegt aufgrund der Fließfähigkeit auch große Steinblöcke (Aufnahme vom Samstag).
La lava del #VolcanLaPalma mueve grandes bloques de piedra por la fluidez de la lava #LaPalma #Canarias @Divulgameteo @Gus_texeda @_canaryweather @HimarGonzalez @RTVCes pic.twitter.com/ky5TIjIWSQ
— JuanMa Hernández (@Elmorromazo) October 23, 2021
18.20 Uhr – Soeben um 18.15 Uhr ein ML4,3 Beben aus 10 km Tiefe in Fuencaliente.
18.40 Uhr – Heute Nachmittag wurde im Hauptkegel des Vulkans Cabeza eine neue Mündung geöffnet. Dies wurde über soziale Netzwerke von der Seismologin des National Geographic Institute, Itahiza Domínguez, bekannt gegeben, die darauf hinwies, dass das neue Emissionszentrum einen Lavastrom aussendet. Auf diese Weise hätte der Vulkan derzeit fünf aktive Münder.
- Fortsetzung folgt