Das zwischenmenschliche Miteinander

Dressman - zwischenmenschliche

Zwischenmenschliche Miteinander: Eine wachsende Herausforderung

Das zwi­schen­mensch­li­che Leben in Deutsch­land oder Nord­eu­ro­pa wird immer schwie­ri­ger. Es gibt ver­schie­de­ne Grün­de, die zu die­ser Ent­wick­lung bei­tra­gen. Ich ver­su­che es am Bei­spiel „Deutsch­land“ zu hin­ter­fra­gen. Genau­so könn­te es Frank­reich oder Ita­li­en sein.

Ich sehe es als Fort­set­zung mei­nes Bei­tra­ges: War­um Men­schen aus­wan­dern“. Auch wenn ich nur die Ent­wick­lung von der Fer­ne betrach­te, so habe ich doch genü­gend per­sön­li­che Kon­tak­te, TV-Sen­dun­gen oder Dis­kus­sio­nen, um als Außen­ste­hen­der die sich ver­än­dern­de Lage gut ein­schät­zen zu kön­nen. Ich lebe in einer ande­ren Welt (La Pal­ma) und kann Ver­glei­che anstellen.

Was könnten die Ursachen dieser wachsenden Tendenz sein?

Ein Grund ist die zuneh­men­de Indi­vi­dua­li­sie­rung der Gesell­schaft. Immer mehr Men­schen kon­zen­trie­ren sich auf ihre eige­nen Bedürf­nis­se und Inter­es­sen und ver­nach­läs­si­gen dabei oft die Bedürf­nis­se anderer.

Dadurch ent­ste­hen Kon­flik­te und Miss­ver­ständ­nis­se, die das zwi­schen­mensch­li­che Mit­ein­an­der erschwe­ren. Es ent­wi­ckelt sich lang­sam ein aus­ge­präg­ter Ego­is­mus, der das „Ich“ immer wei­ter in den Vor­der­grund schiebt.

Ein wei­te­rer Grund ist die wach­sen­de Anony­mi­tät in den Städ­ten. Durch die hohe Bevöl­ke­rungs­dich­te und die vie­len Men­schen, die in Groß­städ­ten leben, fällt es oft schwer, per­sön­li­che Bezie­hun­gen auf­zu­bau­en und zu pfle­gen. Die Men­schen sind häu­fig gestresst und haben wenig Zeit für sozia­le Kon­tak­te. Auch die Zwei­klas­sen­ge­sell­schaft und Get­to­bil­dung durch neu zuge­zo­ge­nen Aus­län­der trägt dazu ent­schei­dend bei.

Beson­ders die Digi­ta­li­sie­rung spielt eine Rol­le. Durch die zuneh­men­de Nut­zung von sozia­len Medi­en und Online-Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­lie­ren per­sön­li­che Tref­fen und Gesprä­che an Bedeu­tung. Dadurch gehen wich­ti­ge sozia­le Fähig­kei­ten wie Empa­thie und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit ver­lo­ren, was das zwi­schen­mensch­li­che Leben erschwert.

Ein wei­te­rer Fak­tor ist die wach­sen­de sozia­le Ungleich­heit. Men­schen aus ver­schie­de­nen sozia­len Schich­ten haben oft unter­schied­li­che Lebens­rea­li­tä­ten und Schwie­rig­kei­ten, mit­ein­an­der in Kon­takt zu tre­ten. Dadurch ent­ste­hen Vor­ur­tei­le und Kon­flik­te, die das zwi­schen­mensch­li­che Mit­ein­an­der belasten.

Auch die poli­ti­sche Situa­ti­on kann das zwi­schen­mensch­li­che Leben beein­flus­sen. Dis­kus­sio­nen über kon­tro­ver­se The­men wie Migra­ti­on, Reli­gi­on oder poli­ti­sche Aus­rich­tun­gen füh­ren oft zu Span­nun­gen und Kon­flik­ten. Es fällt vie­len Men­schen schwer, respekt­voll und tole­rant mit­ein­an­der umzu­ge­hen. Auch macht die deut­sche Regie­rung im Moment kein gutes Bild. Das vie­le Hin und Her mit der Asyl­pro­ble­ma­tik oder dem inzwi­schen vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt gestopp­ten Hei­zungs­ge­setz sorgt nur für Ver­wir­rung, Unver­ständ­nis und Ratlosigkeit.

Konsens und soziale Kontakte

Um das zwi­schen­mensch­li­che Leben in Deutsch­land zu ver­bes­sern, ist es wich­tig, dass wir uns bewusst machen, wie wich­tig ech­te sozia­le Kon­tak­te und Bezie­hun­gen sind. Nicht das Inter­net oder Face­book und die ande­ren unper­sön­li­chen Kon­takt­mit­tel, die sich ger­ne als sozia­le Medi­en prä­sen­tie­ren, sind der rich­ti­ge Weg.

Menschenansammlung - zwischenmenschliche

Wir soll­ten uns Zeit neh­men, um uns mit ande­ren aus­zu­tau­schen und auf­ein­an­der zuzu­ge­hen. Auch eine offe­ne und tole­ran­te Hal­tung gegen­über ande­ren Men­schen und Mei­nun­gen ist ent­schei­dend. Nur so kön­nen wir eine har­mo­ni­sche und respekt­vol­le Gesell­schaft schaf­fen, in der das zwi­schen­mensch­li­che Leben wie­der leich­ter wird.

Ob die­se Ent­wick­lung noch umzu­dre­hen ist, da habe ich so mei­ne Zwei­fel. Es ist der viel geprie­se­ne Fort­schritt und die Glo­ba­li­sie­rung, die die­se nega­tiv Aus­brei­tung noch fördern.

NEWS

15.20 Uhr – Seit 3 Tagen steht nun ein Air­bus der MARA­BU-Flug­li­ne (Con­dor) auf dem Flug­ha­fen Mazo von La Pal­ma. Ob die Maschi­ne defekt ist oder schlicht die erfor­der­li­che Besat­zung fehlt, kann ich nicht beur­tei­len.  Eine wei­te­re Geschich­te um die Cha­os-Gesell­schaft. Vor einer Woche hat­te ich dazu bereits einen Bei­trag geschrieben.

15.30 UhrBin­ter-Besat­zungs­mit­glie­der hel­fen mit einem Defi­bril­la­tor einem nach La Pal­ma flie­gen­den Pas­sa­gier, der mit­ten im Flug einen Herz­still­stand erlit­ten hat. Dies ist das ers­te Mal auf den Kana­ri­schen Inseln, dass eine regu­lä­re Pas­sa­gier­flug­ge­sell­schaft im Fal­le eines Herz-Kreis­lauf-Still­stands eine Defi­bril­la­ti­on wäh­rend des Flu­ges erfolg­reich einsetzt.

15.45 Uhr - Drei auf­ein­an­der­fol­gen­de Erd­be­ben der Stär­ke 3,7, 3,3 und 2,9 (rot mar­kiert) haben an die­sem Don­ners­tag zwi­schen 9.00 und 10.00 Uhr die West­küs­te Gran Cana­ri­as erschüt­tert. Es han­del­te sich dabei um den hef­tigs­ten seis­mi­schen Schwarm mit einem Epi­zen­trum im Meer, der von Bewoh­nern von vier Gemein­den wahr­ge­nom­men wur­de. Das IGN hat an die­sem Don­ners­tag berich­tet, dass seit dem Vor­tag mehr als 112 Erd­be­ben in gro­ßer Tie­fe (17 bis 23 km) regis­triert wurden.

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Kanaren Küche

Bollas de Almendras

Bollas de Almendras

Köst­li­che Tra­di­ti­on: Bol­las de Almen­dras aus La Pal­ma – Bol­las de Almen­dras y Pasas sind eine köst­li­che Spe­zia­li­tät von der kana­ri­schen Insel La Pal­ma, die Lieb­ha­ber von süßen Lecke­rei­en begeis­tert. Die­se klei­nen Man­del­ku­geln sind ein tra­di­tio­nel­les Gebäck, das […]

3 Kommentare zu "Das zwischenmenschliche Miteinander"

  1. Christian Steiner | 9. Juli 2023 um 12:44 | Antworten

    Was Du beschreibst, ist der Ziel­kon­flikt zwi­schen Wohl­stand und gesell­schaft­li­chem Leben. Hohe Gehäl­ter erfor­dern eine ent­spre­chend hohe Pro­duk­ti­vi­tät und oft auch Fle­xi­bi­li­tät. Dazu kommt, dass sich die meis­ten Arbeits­plät­ze in den gro­ßen Zen­tren befin­den, wo man sich aber nur schwer leis­ten kann zu wohnen.
    Ich woh­ne in einer rela­tiv anony­men Pend­ler­stadt und fah­re über 40 km zur Arbeit. Ich bin froh, dass ich nach 10 Jah­ren ein paar Nach­barn so gut ken­ne, dass ich mich auch gele­gent­lich mit ihnen unterhalte.
    Mei­ne Frau kommt aus Thai­land. Dort kennt auf dem Land noch fast jeder jeden. Aber es ist ziem­lich schwer, dort Geld zu ver­die­nen. Und Bang­kok ist der Moloch, in dem es zwar Arbeits­plät­ze gibt, aber wo das Woh­nen teil­wei­se teu­rer ist als hier, wenn man eine ver­gleich­ba­re Aus­stat­tung erwar­tet. Somit lebt die ein­fa­che Bevöl­ke­rung oft in sehr klei­nen Häu­sern und ohne flie­ßen­des Wasser…
    Ich per­sön­lich bevor­zu­ge unse­ren Kom­fort, unse­re Sicher­heit, die siche­re Gesund­heits­ver­sor­gung und die sau­be­re­re Umwelt gegen­über der bes­se­ren Gemein­schaft. Aber ich bin mir bewusst, dass wir dafür auch Opfer bringen.

  2. Re: Erd­be­ben
    Solan­ge es unter LaPal­ma ruhig bleibt ist es doch erst­mal gut. Aber was ist denn mit dem Tei­de los? Ist das nor­mal? Unter Island steigt wohl gra­de auch wie­der Lava auf. Die Vol­ca­nos machen immer irgend­wo auf der Welt Party…

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