Trotz Sperrzone, die Vulkangase 6 Monate überlebt -
Die Stadtteile La Bombilla und Puerto Naos an der Westküste von La Palma bleiben seit dem Ausbruch des Vulkans 2021 wegen der Vulkangase evakuiert und liegen im Sperrgebiet. Doch das hat einige Bewohner nicht davon abgehalten, sich für eine Rückkehr in ihre Häuser zu entscheiden und mit den gefährlichen Gasen vulkanischen Ursprungs zu leben, obwohl es verendete Tiere und tote Vögel auf dem Boden zu sehen gibt.
Einer dieser wagemutigen Bewohner ist Aarón Rodríguez, der die Warnungen des Krisenstabs und der wichtigsten wissenschaftlichen Organisationen ignoriert hat. Trotz der Existenz von tödlichen Gasen wie Kohlendioxid hat Rodríguez vor mehr als sechs Monaten beschlossen, nach La Bombilla zurückzukehren, wie die Zeitung ElApuron berichtet.
Er behauptet, dass er die Quellen der Gase gut lokalisieren kann und sie nicht ständig aktiv sind. Um dies zu überprüfen, hat er ein Messgerät erworben und verwendet es regelmäßig zur Überwachung des Zustands seiner Umgebung.
Rodríguez ist nicht alleine in die evakuierten Gebiete zurückgekehrt. Rund 50 Menschen haben bereits ihre Angst verloren und sind seinen Fußstapfen gefolgt. Sie haben ebenfalls Messgeräte gekauft und nutzen sie, um den Zustand ihrer Häuser zu überwachen.
Die Sperrzone ist in Peripherien eingeteilt
Das Cabildo von La Palma hat verschiedene Gefahren-Zonen in La Bombilla festgelegt, je nachdem wie stark die Gaskonzentrationen sind. In der grünen Zone können die Bewohner für einen begrenzten Zeitraum alleine passieren. In der gelben Zone müssen sie sich von autorisiertem Personal begleitet lassen, die Messungen durchführen. Der Zutritt zur schwarzen Zone ist verboten.
Rodríguez lebt in einem Haus in der gelben Zone und gibt zu, dass es eines der Häuser ist, das die meisten Probleme verursacht. Doch er behauptet, dass sein Messgerät ihn rechtzeitig vor einer erhöhten CO2-Konzentration warnt und er entsprechende Maßnahmen ergreifen kann.
Auf die Frage nach den möglichen Auswirkungen des CO₂-Ausstoßes auf seine Gesundheit klammert sich Rodríguez an die Meinungen zweier Berater des Plan Insular de Emergencias de La Palma (Peinpal) , Aldo González und Francisco Rodríguez Pulido. Diese setzen sich für eine sofortige Rückkehr zu diesen Gebieten ein, entgegen der Meinung wissenschaftlicher Institutionen.
Darüber hinaus behauptet dieser „illegale“ Bewohner, „dass er bei der Verwaltung eine alternative Wohnmöglichkeit beantragt hat, die jedoch abgelehnt wurde. Also gehe ich zurück in mein Haus oder ich bleibe auf der Straße“, fasst er zusammen.
Verboten und doch irgendwie gestattet
In den ersten Monaten nach seiner Rückkehr nach La Bombilla kam es zu ständigen Besuchen der Guardia Civil in seinem Haus, da er sich weigerte, sein Zuhause zu verlassen. Sie versuchten, die Anordnung durchzusetzen, die den Zugang zum Gebiet untersagte, bis schließlich ein Gerichtsbeschluss kam.
„Diese Schikanen haben seit Wochen aufgehört, sie haben nicht mehr versucht, uns aus unseren Häusern zu vertreiben“. Gegen ihn wurden Sanktionen wegen des Betretens der Sperrzone verhängt. Er ist aber zuversichtlich, dass er diese nicht bezahlen muss und befindet sich in einem Berufungsverfahren und hofft zu gewinnen.
Fast zwei Jahre nach dem Ende der vulkanischen Aktivität beginnen die städtischen Reinigungsdienste damit, die Asche von den Straßen von La Bombilla zu entfernen. Dies überrascht den befragten Bewohner, der behauptet: „Sie kommen zu spät. Wir Bewohner haben bereits selbst geputzt.“ Einige Häuser sind aufgrund der Asche-Last auf den Dächern sogar eingestürzt.
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Es stellt sich nun die Frage: Wie gefährlich sind diese Vulkangase?
Ein Überleben scheint möglich. Über die gesundheitlichen Auswirkungen und evtl. Spätfolgen kann erst in Zukunft berichtet werden.
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