Spanische Armee schützt Seltene Erden: Militärübung Sirio vor El Hierro

Luftwaffe - Seltene ErdenA400 beim Start auf dem Flughafen La Palma

Spanische Armee wird Vorkommen „Seltene Erden“ verteidigen

Die spa­ni­sche Regie­rung hat kürz­lich ihre Ent­schlos­sen­heit zum Schutz stra­te­gi­scher Inter­es­sen im Atlan­ti­schen Oze­an unter Beweis gestellt. Wie mir erst jetzt bekannt wur­de, führ­te die spa­ni­sche Luft­waf­fe die bis­her größ­te Mili­tär­übung im Jahr 2024 durch, die als Übung Sirio bekannt wurde.

Die­ses groß ange­leg­te Manö­ver fand auf den Kana­ri­schen Inseln statt und soll­te die Reak­ti­on auf einen hypo­the­ti­schen Kon­flikt um die Kon­trol­le der Res­sour­cen des unter­see­ischen Tro­pic Moun­tain tes­ten. Die­ser Unter­was­ser­vul­kan, der 480 Kilo­me­ter süd­lich von El Hier­ro liegt, ent­hält eines der größ­ten Vor­kom­men an Sel­te­ne Erden weltweit.

Tropic

Sea­m­ount Tro­pic liegt am unte­ren Ende der Karte

Tellur wertvoller als Gold

Es ist das wenig bekann­te che­mi­sche Ele­ment Tel­lur (Sym­bol Te 52), das bei der Her­stel­lung von Foto­di­oden, Han­dys und Dünn­schicht-Solar­zel­len drin­gend benö­tigt wird. Es ist sel­te­ner als Gold und soll in der Zukunft eine immer grö­ße­re Rol­le in der ther­mo­elek­tri­schen Strom­ge­win­nung, aber auch bei der Her­stel­lung von Edel­stahl, ein­neh­men. Der Tel­lur Anteil in der Erd­krus­te beträgt nur 0,001 ppm oder 1 Gramm auf tau­send Ton­nen Gestein.

Ent­deckt wur­de es wäh­rend einer For­schungs Expe­di­ti­on des bri­ti­schen Natio­nal Ocea­no­gra­phy Cent­re im Novem­ber 2016 rund 1000 Meter unter der Mee­res­ober­flä­che. Das Vor­kom­men wird auf rund 2.670 Ton­nen Tel­lur taxiert. Ich hat­te 2017 dazu einen Bei­trag „Sel­te­ner Tel­lur Schatz vor El Hier­ro ent­deckt“ ver­öf­fent­licht.

Spanien verfolgt strategische Interessen auf den Kanaren

Das Übungs­sze­na­rio von Sirio war zwar fik­tiv, die geo­po­li­ti­sche Dis­kus­si­on um Tro­pic ist jedoch real.

Sol­che Simu­la­tio­nen ermög­li­chen es Spa­ni­en, sei­ne Fähig­keit zu bewer­ten, auf zukünf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen zu reagie­ren, ins­be­son­de­re in einem Kon­text, in dem die Sou­ve­rä­ni­tät über Tro­pic infra­ge gestellt wird. Sowohl Spa­ni­en als auch Marok­ko haben bei den Ver­ein­ten Natio­nen einen Antrag auf Erwei­te­rung ihres Fest­land­so­ckels auf 350 See­mei­len gestellt, was die Kon­trol­le über die­se stra­te­gi­schen Res­sour­cen bestim­men wür­de. Auch die Inter­es­sen der USA unter Trump soll­ten nicht unter­schätzt werden.

Wäh­rend der Übung wur­de ein Fünf­tel der spa­ni­schen Kampf­flot­te mobi­li­siert. Ins­ge­samt 27 Flug­zeu­ge flo­gen über die Kana­ri­schen Inseln, dar­un­ter 11 Euro­figh­ter und 16 F‑18. Dar­über hin­aus wur­den unbe­mann­te Luft­fahr­zeu­ge vom Typ Pre­da­tor ein­ge­setzt und drei F‑16-Kampf­flug­zeu­ge aus Por­tu­gal nah­men teil, einem Land, das auf­grund sei­ner Nähe zu Madei­ra mari­ti­me Inter­es­sen in der Regi­on hat. Sta­tio­niert waren die Jets auf Gran Cana­ria. Hilfs­flü­ge fan­den auch von La Pal­ma aus statt.

Die Luft­waf­fe war nicht der ein­zi­ge Teil des Mili­tärs, der an die­ser Übung betei­ligt war. Auch Flug­ab­wehr­ein­hei­ten der Armee, Fall­schirm­jä­ger­ein­hei­ten, Ret­tungs­hub­schrau­ber und die Fre­gat­te Blas de Lezo der spa­ni­schen Mari­ne nah­men teil. Ins­ge­samt waren 600 Mili­tär­an­ge­hö­ri­ge direkt an den Manö­vern betei­ligt, unter­stützt von 900 wei­te­ren Per­so­nen für Logis­tik- und Kommunikationsaufgaben.

Die Übung Sirio dien­te nicht nur der Vor­be­rei­tung der spa­ni­schen Streit­kräf­te auf einen mög­li­chen Kon­flikt, son­dern auch dazu, der Welt ein kla­res Signal zu sen­den, dass Spa­ni­en bereit ist, jede Bedro­hung sei­ner Inter­es­sen im Atlan­tik abzu­weh­ren.

Da sich Tro­pic im Zen­trum eines unge­lös­ten inter­na­tio­na­len Streits befin­det, war­tet Spa­ni­en auf die Ent­schei­dung der Ver­ein­ten Natio­nen über die Erwei­te­rung sei­nes Fest­land­so­ckels. In der Zwi­schen­zeit hält die Armee ihre schnel­le Reak­ti­ons­fä­hig­keit auf­recht und bekräf­tigt ihr Enga­ge­ment für die Ver­tei­di­gung natio­na­ler Interessen.

 

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2 Kommentare zu "Spanische Armee schützt Seltene Erden: Militärübung Sirio vor El Hierro"

  1. Joachim Ehrich | 25. März 2025 um 18:01 | Antworten

    Was soll der Quatsch? Will Spa­ni­en damit Donald Trump einschüchtern?

    „Wäh­rend der Übung wur­de ein Fünf­tel der spa­ni­schen Kampf­flot­te mobi­li­siert. Ins­ge­samt 27 Flug­zeu­ge flo­gen über die Kana­ri­schen Inseln, dar­un­ter 11 Euro­figh­ter und 16 F‑18. Dar­über hin­aus wur­den unbe­mann­te Luft­fahr­zeu­ge vom Typ Pre­da­tor ein­ge­setzt und drei F‑16-Kampf­flug­zeu­ge aus Por­tu­gal nah­men teil, einem Land, das auf­grund sei­ner Nähe zu Madei­ra mari­ti­me Inter­es­sen in der Regi­on hat. Sta­tio­niert waren die Jets auf Gran Cana­ria. Hilfs­flü­ge fan­den auch von La Pal­ma aus statt.“

    Hier die akti­ven Flug­zeug­trä­ger der USA:

    CVN-68 Nimitz Nimitz-Klas­se 1975– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Ever­ett, Washington
    CVN-69 Dwight D. Eisen­hower Nimitz-Klas­se 1977– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-70 Carl Vin­son Nimitz-Klas­se 1982– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS San Die­go, Kalifornien
    CVN-71 Theo­do­re Roo­se­velt Nimitz-Klas­se 1986– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-72 Abra­ham Lin­coln Nimitz-Klas­se 1989– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Ever­ett, Washington
    CVN-73 Geor­ge Washing­ton Nimitz-Klas­se 1992– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-74 John C. Sten­nis Nimitz-Klas­se 1995– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-75 Har­ry S. Tru­man Nimitz-Klas­se 1998– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-76 Ronald Rea­gan Nimitz-Klas­se 2003– aktiv, Hei­mat­ha­fen Yoko­suka, Japan
    CVN-77 Geor­ge H. W. Bush Nimitz-Klas­se 2009– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia
    CVN-78 Gerald R. Ford Gerald‑R.-Ford-Klasse 2017– aktiv, Hei­mat­ha­fen NS Nor­folk, Virginia

    Jeder Trä­ger der Klas­se kann rund 85 Flug­ge­rä­te – Starr- wie Dreh­flüg­ler – auf­neh­men. Häu­fig sind jedoch nur 60 bis 72 Flug­ge­rä­te an Bord. (Wiki­pe­dia)

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