Ansturm der Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Santa Cruz de La Palma -
Die Saison für Kreuzfahrtschiffe hat auch auf La Palma wieder begonnen. Eine erste Armada von schwimmenden Hotels ist in der vergangenen Woche im Hafen von Santa Cruz de La Palma eingelaufen. Wie auf Kommando haben viele Reedereien ihre Schiffe aus dem Mittelmeer und den nun kälteren nördlichen Regionen abgezogen und auf die Kanaren verlegt.
Den Startschuss gab am Donnerstag die AIDAcara und der Luxusliner die MS Europa 2 von Hapag Lloyd Cruises. Gefolgt am Freitag von der AIDAstella und dem Riesenschiff Ventura von P&O mit englischen Gästen. Am Samstag kam die Phoenix Artania, die MV Ocean Majesty und die Queen Victoria der Cunard Line.
So geht es auch in der kommenden Woche mit den TUI Schiffen „Mein Schiff Herz“ und „Mein Schiff 3“, der RHAPSODY OF THE SEAS, der Phoenix Amadea oder der MARELLA EXPLORER weiter. Die Saison für Kreuzfahrtschiffe dauert bis April 2020.
Die vielen Schiffsneubauten und der immer noch steigende Wunsch den Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff zu verbringen, macht sich auch im Hafen von La Palma bemerkbar. Zum Glück sind die Kapazitäten begrenzt und es können im Moment höchstens drei Kreuzfahrer gleichzeitig anlegen.
Viele Kreuzfahrt-Besucher in der Hauptstadt
Jedem Urlauber und Passagier sei natürlich seine Kreuzfahrt gegönnt, aber es steigt auch die Belastung für die Bewohner der angrenzenden Hafenstädte. Einheimische meiden inzwischen an Kreuzfahrttagen den Besuch und die Besorgung in der vom Hafen fußläufig gut erreichbaren Hauptstadt Santa Cruz de La Palma mit gerade 15.000 Anwohnern.
Ein Flanieren oder gemütliches Einkaufen ist bei dem Massenansturm inzwischen kaum mehr möglich. Alle Nationen strömen dann durch die engen Gassen, Straßen und die Calle Real.
Die ortsansässigen Läden und Cafés freut es, da sich der Umsatz erhöht. Das en gros jedoch betrachtet die Invasion mit gemischten Gefühlen.
Das richtige Mittelmaß zu finden oder den Ansturm besser zu verteilen, ist nicht einfach. Zum einen hat die historische Hauptstadt Santa Cruz de La Palma einfach viel zu viel zu bieten und zum zweiten liegt die Stadt leicht erreichbar direkt neben dem Hafen. Kein Kreuzfahrtgast will schon freiwillig auf dieses Schmankerl verzichten.
In Zukunft wird man sich etwas einfallen lassen müssen und nicht tatenlos dem weiteren Anschwellen des Besucherstromes zusehen können. Noch herrscht in den Köpfen der Planer das unbegrenzte Wachstum und der Globalisierungsgedanke. Selbst die Vergrößerung des Hauptstadthafens ist im Gespräch.
Andere Städte und Inseln machen es aber bereits vor. Höhere Liegegebühren für Kreuzfahrtschiffe oder die Begrenzung auf eine tägliche Höchstzahl an Passagieren. Auch das Anlegen von kleineren Kreuzfahrtschiffen im sicher nicht so attraktiven Hafen von Tazacorte auf der Westseite von La Palma wäre möglich.
Es braucht auf der Insel immer etwas längere Zeit bis Gedanken reifen und auch in die Tat umgesetzt werden. La Palma darf kein Massenziel werden und sollte seine urwüchsige, gemütliche und heimelige Art nicht dem Kommerz opfern.
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