Wenn die Seismometer auf La Palma zittern

Erdbeben - Seismometer

Neue Erdbebenserie unter La Palma -

Ein gan­zer Schwall von Erd­stö­ßen ließ ges­tern und heu­te die instal­lier­ten Seis­mo­me­ter auf La Pal­ma zit­tern. Über 300 leich­te Erd­be­ben regis­trier­ten die Seis­mo­me­ter im süd­li­chen Insel­teil. Der bis­her stärks­te Erd­stoß erreich­te ML2,3 und kam am Hei­lig­abend aus einer Tie­fe von 29 Kilometern.

Das Haupt­zen­trum liegt im Bereich von 25 Kilo­me­ter Tie­fe und dürf­te auf Mag­ma­ver­la­ge­run­gen hin­deu­ten. Auf der Insel­ober­flä­che selbst sind kei­ne Erschüt­te­run­gen zu spü­ren. Erst ab einer Stär­ke von ML3,0 und mehr sind Beben für den Men­schen wahr­nehm­bar. Im Moment besteht also kei­ner­lei Gefahr.

Vulkanampel - Seismometer

Die Vul­ka­n­a­m­pel von Invol­can bleibt auf „Grün“ ste­hen. Wir hat­ten bereits seit 2017 vier Beben­schwär­me mit ähn­li­cher Inten­si­tät zu ver­zeich­nen. Fast 50 Jah­re war auf La Pal­ma jetzt Ruhe. Nach dem letz­ten Vul­kan­aus­bruch des Tene­guia im Jah­re 1971 bei Fuen­ca­li­en­te schien der Vul­kan zu schla­fen. Jetzt scheint er lang­sam zu erwachen.

Seismometer überwachen jeden Rülpser

Seismographische Station

Seis­mo­gra­fi­sche Sta­ti­on in Mazo

Ein gan­zes Netz von hoch­emp­find­li­chen Gerä­ten über­wacht La Palma.

Nicht nur Seis­mo­me­ter, auch GPS Punk­te zur Mes­sung von Ober­flä­chen­ver­for­mun­gen oder Spür­na­sen für die Emis­si­on von Koh­len­di­oxid (CO2) und Schwe­fel­di­oxid (SO2) und wei­te­rer Gase sind installiert.

Unschein­bar ste­hen die­se klei­nen Häus­chen oft an abge­le­ge­nen Stel­len der Insel, wie hier auf der Fels­na­se des 1277 Meter hohen Roque Niquio­mo.

Unbe­merkt kann es kei­nen Vul­kan­aus­bruch ohne ent­spre­chen­de Vor­warn­zeit auf La Pal­ma mehr geben (zumin­dest theoretisch).

Doch haben diese Schwarmbeben eine Bedeutung?

Die Grenz­schicht zwi­schen unte­rem Erd­man­tel und äuße­rem Erd­kern wird „D‑Schicht“ genannt. Sie ist rund 200 Kilo­me­ter dick und liegt in unge­fähr 3000 Kilo­me­ter Tie­fe. Druck und Tem­pe­ra­tur stei­gen hier dras­tisch an. Exper­ten spre­chen von 5000 Grad Cel­si­us. Hier beginnt das Gestein erst flüs­sig zu wer­den und steigt auf.

Es sam­melt sich in Mag­ma­kam­mern unter den Kon­ti­nen­tal­plat­ten oder in grö­ße­rer Ent­fer­nung von Plat­ten­rän­dern zu einem Hot­spot. Man spricht hier­bei auch von Intra­plat­ten­vul­ka­nis­mus. Genau so ein Hot­spot wird unter den Kana­ren ver­mu­tet. Es ist wahr­schein­lich ein weit­ver­zweig­tes Sys­tem, das zur Ent­ste­hung aller kana­ri­schen Inseln geführt hat und ist mit­ein­an­der verbunden.

Wei­ter auf­stei­gen­de Mag­ma bil­det eine Bla­se und dar­über sind Inseln ent­stan­den. Wenn die Bla­se gefüllt ist und wei­te­re Mag­ma nach­schießt, wird die Bla­se durch Druck ver­grö­ßert und es gibt Erschüt­te­run­gen, also vie­le klei­ne Beben. Das sind die jetzt gemes­se­nen Schwarmbeben.

Was sagt uns die Lage der Beben?

Erdbeben - Seismometer

In der Aus­schnitt Ver­grö­ße­rung der IGN-Kar­te erstre­cken sich die Beben über den süd­li­chen Teil der Cumbre Vie­ja. Vom Gemein­de­ge­biet Mazo (San Jose als Ori­en­tie­rung) im Osten, die Gemei­ne Fuen­ca­li­en­te (Los Cana­ri­os) im Süden bis west­lich über Puer­to Naos hin­aus in den Atlantik.

Hier irgend­wo dar­un­ter muss die Magm­ab­la­se lie­gen. Solan­ge die Mag­ma und die resul­tie­ren­den Beben in die­ser Tie­fe beschäf­tigt sind, kön­nen wir ruhig schla­fen. Inter­es­sant und gefähr­lich wird es erst, wenn Mag­ma auf­steigt. Wo es dann aber letzt­lich zur Erup­ti­on kommt, bestimmt die Gesteins­dich­te und Festigkeit.

Wie der gan­ze Ver­lauf sich ent­wi­ckeln kann, ist in mei­nen Bei­trä­gen vom Vul­kan Eldis­creto 2011 auf El Hier­ro nachzuerleben.

Die kom­plet­te Doku­men­ta­ti­on gibt es auch in Buch­form.

Wetteraussichten La Palma



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