Galaktische Ehrung für den Timanfaya Nationalpark von Lanzarote -
Der Timanfaya Nationalpark von Lanzarote hat jetzt einen Namensvetter auf dem Mars. Das Landegebiet der fünften Mars-Rover-Mission 2020 der NASA wurde jetzt nach dem Nationalpark Timanfaya von Lanzarote auf den Kanaren benannt.
Mittels einer Atlas-V-Trägerrakete wurde am 30. Juli 2020 vom Cape Canaveral eine Landesonde mit dem Rover Perseverance mit seinem Kleinhelikopter Ingenuity auf den 480 Millionen Kilometer langen Flug zum Mars gestartet und am 18. Februar 2021 auf der nördlichen Marshalbkugel im Jezero-Krater erfolgreich gelandet.
Der Timanfaya Nationalpark auf Lanzarote ist seit langem eng mit der offiziellen Marsmission der NASA verknüpft. Wegen seiner landschaftlichen Ähnlichkeit mit dem roten Planeten dient das Gebiet des Nationalparks regelmäßig als Trainingsareal für zukünftige Astronauten der ESA und NASA. Auch der Mars-Roboter „Perseverance“, wurde vor seinem Mars-Einsatz auf dem vulkanischen Gestein von Lanzarote getestet.
Die einzigartige vulkanische Bodenbeschaffenheit auf den Lavaströmen und an den Hängen der Vulkane ist ideales Trainingsgelände und Versuchslabor für Marsmissionen.
Lanzarote Testinsel für zukünftige Astronauten
Die Europäische Weltraumorganisation ESA, die eng mit der NASA zusammenarbeitet, wählte Lanzarote entsprechend als Trainingsgelände aus, da die dortigen Bedingungen jenen auf dem 54,6 Millionen Kilometer weit entfernten Mars sehr stark ähneln.
Auf dem Mars ist der Boden vulkanischen Ursprungs, genau wie auf Lanzarote. Der Basalt ist derselbe wie auf dem roten Planeten – schon rein optisch ist die Ähnlichkeit verblüffend! Wer sich etwas genauer informieren möchte – „Grotesk bizarre Vulkanwüste Timanfaya“
Im Timanfaya Nationalpark lässt sich deshalb hervorragend testen, welche Pflanzen eventuell auf dem Mars angebaut werden können und wie es mit den Feuchtigkeitsverhältnissen des Bodens für eine landwirtschaftliche Nutzung bestellt ist.
Auch müssen die zukünftigen Marsianer irgendwie wohnen. Untersucht werden die Lavaröhren, die es auf dem Mars wie auch auf Lanzarote gibt. Alte Lavatuben die recht funktionell zu Wohnhöhlen umgestaltet werden können. Der kanarische Künstler César Manrique hat es zu seinen Lebzeiten bereits vorgemacht.
500 Ingenieure aus der ganzen Welt arbeiten an der Marsmission. Jetzt hat durch die Namensgebung Lanzarote einen festen Platz auf dem roten Planeten sicher. Wenn dann in einigen Jahren das erste Marsgestein zur Erde gebracht wird, kann die mineralische Zusammensetzung mit der Lava von Lanzarote verglichen werden.
Timanfaya ist noch ein junges Lavagebiet
Erst vor knapp 300 Jahren ergossen die Vulkane ihre Lava in Timanfaya. Gewaltige Eruption zwischen 1730 und 1736 förderten in sechs Jahren riesige Lavamengen an die Oberfläche. Durch das junge Alter ist der Nationalpark im Gegensatz zu anderen vulkanischen Gebieten wie Hawaii noch nicht stark mit Vegetation überzogen und für Studien ideal.
Für Physiker, Molekularbiologen, Agraringenieure, Vulkanologen, Seismologen und andere Fachrichtungen und natürlich für Astronauten, das Paradies auf Erden. Probleme gibt es noch mit der hohen UV-Strahlung und den beständigen Minustemperaturen bis minus 94° C auf dem roten Planeten. Bis der erste Mensch seinen Fuß auf den Mars setzt, noch viele Schwierigkeiten und Fragen die zu klären sind.
Wer die Landestelle selbst etwas näher unter die Lupe nehmen möchte, gibt es hier etwas …
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