Dank der Berge gibts hier Regen -
Eine schroffe Insel La Gomera bietet mehr Kontrast und Abwechslung für das Auge, als eine flache hügelige Landschaft.
So verschieden wie Tag und Nacht ist die Spannweite zwischen der im Beitrag vom 20.4.21 vorgestellten Insel Fuerteventura im Nordosten und der Insel La Gomera im Westteil der Kanaren. Ganze 22.000 Einwohner bevölkern die zerklüftet und gefurchte Insel La Gomera.
Gerade einmal 200 Kilometer Luftlinie trennen diese Welten. Wild zerklüftete Barrancos mit steilen Felswänden, hohen Bergen und einer mehr als üppigen Vegetation. Eine schroffe Insel La Gomera die im Nordosten große Lorbeerwälder (Laurisilva) aufweist, die aufgrund der fehlenden Eiszeit hier noch existieren.
Wie in einem Tropenwald dringen nur vereinzelt Lichtstrahlen durch das tief hängende Wolkenmeer, durch Blattkronen und Nadeldickicht von Lorbeer- und Erdbeerbäumen, Myrten, Eschen und Zedern auf den bemoosten Boden.
Leicht könnte man sich verirren in diesem Zauberwald. Denn der Nationalpark rund um den Garajonay-Gipfel auf La Gomera wirkt verwunschen, unzugänglich, ganz und gar verwirrend. Doch das Wegenetz ist gut ausgeschildert und letztlich ist diese kanarische Wanderregion auch nicht sehr groß. Nur rund ein Zehntel der knapp 370 Quadratkilometer kleinen Insel ist noch von Urwald bewachsen.
Vom Feuer gefressen und fast schon vergessen
Hier gab es im Jahre 2012 den großen Waldbrand.
Inzwischen ist vieles Vergangenheit und von der Natur wieder ausgebessert worden. Verkohlte Baumstämme und durch das Feuer entstandene Lichtungen sind aber noch zu erkennen. Neue Pflanzenarten sind dabei, diese Narben auszufüllen. Brände hat es immer schon gegeben ‑auch vor dem Menschen- und gehören zum Naturkreislauf.
Wenn die Dämonen den Wald verlassen
Sehr unheimlich, fast schon gespenstisch wirkt eine Wanderung in der Morgendämmerung. Herabtropfender Tau und aufsteigende Dämpfe verwandeln den Lorbeerwald in eine Hexenküche.
Behutsam und lauernd, auf jedes Geräusch achtend, die Augen suchend und jeden weiteren Schritt mit Bedacht auswählend, schreitet der Wanderer oder besser der Eindringling leise voran. Ein murmelnder Bach im Unterholz schlängelt sich durch den Bosque del Cedro Wald.
Er sammelt das Wasser, das die Passatwolken abregnen. Dank der hohen Berge und der zerklüfteten Landschaft verfangenen sich die Wolken und bringen ihr Wasser auf den Boden. Das Lebenselixier für Mensch und Pflanzen und der große Unterschied zur flachen und trockenen Insel Fuerteventura.
Vielen Dank für den Artikel. Ich sitze hier in Deutschland im Homeoffice, schaue aus dem Fenster auf einen wolkenverhangenen Himmel und träume mich kurz auf die Insel 😉 Ihre Beiträge sind immer wieder ein kleines Urlaubserlebnis.
Danke Herr Kahnt,
versuche nur ein wenig meine Eindrücke und Empfindungen für die Inseln die ich für mein Leben ausgewählt habe und liebe, rüber zu bringen.