Vulkan-Thermik zeigt 20 Monate nach Ende des Ausbruchs auf La Palma noch glühende Lava -
Auch wenn der Vulkanausbruch bereits zwei Jahre zurückliegt, weist die Vulkan-Thermik immer noch sehr heiße Stellen auf. Besonders in den Barrancos und Vertiefungen am Kraterrand hat die INVOLCAN Temperaturen von über 500° C gemessen.
Dazu hat das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln ein neues thermografisches Modell des Vulkan Tajogaite erstellt. In den sogenannten Jameos del volcán wurde von Drohnen noch sehr heiße Stellen festgestellt. Das Wort Jameo stammt aus dem Wortschatz der Altkanarier und bedeutet so viel wie Hohlraum oder Vertiefung im Erdboden.
Dieses thermografische Modell des Tajogaite, Ausbruch vom 21. September – 13. Dezember 2021, wurde durch den Einsatz einer hochauflösenden Wärmebildkamera in Verbindung mit einer Drohne nach mehreren Thermikflügen über die Vulkanhänge des letzten Ausbruchs von La Palma in der Cumbre Vieja erstellt.
In diesem Modell, kann man auch beobachten, wie die Brüche der Krater mehr Temperatur abgeben. Das Glühen weist auf Temperaturen von über 500° C hin. Die INVOLCAN will mit diesen periodischen Kampagnen es ermöglichen, die Entwicklung des Systems oberflächlicher Brüche aufgrund der thermischen Kontraktion des Vulkangebäudes zu demonstrieren und die Abkühlungsrate zu bestimmen.
Messen und beobachten bringt neue Erkenntnisse
Bereits im Jahr 2022 hat die INVOLCAN in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen ein erstes digitales Modell der Tajogaite-Eruption veröffentlicht. Hier ging es mehr um die Struktur und Ausdehnung der Lavamassen. Siehe dazu auch meinen Beitrag vom 30. Juli 2022.
Neues Wissen, Einblicke und Feststellungen können so, auch unter Einsatz moderner Techniken, gewonnen werden. Nicht jeder Vulkan ist gleich. Besonders die palmerischen Vulkane weisen Unterschiede zu den bekannten weltweiten Eruptionen auf.
Ziel ist es zunächst einmal einen Vulkanausbruch zeitlich zu bestimmen, um die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen. Zum Zweiten muss in Zukunft das örtliche Epizentrum genauer festzulegen sein. Beides hat bei der Eruption des Tajogait noch nicht richtig funktioniert. Auch der Krisenstab und die Warneinrichtungen haben erst nach dem Date reagiert.
Es ist also absehbar, dass es noch geraume Zeit dauern wird, bis der erste normale Wanderer direkt den Vulkan besteigen und einen Blick in die Krater werfen kann. Noch muss das ganze Naturspektakel aus einigen hundert Meter Entfernung bei einer geführten Tour bestaunt werden.
NEWS
15.00 Uhr – Der Flughafen La Palma registrierte im Juli insgesamt 124.364 Passagiere, das sind 8,5 % weniger als im gleichen Monat des Jahres 2022.
Mittwoch, der 16. August 2023
10.00 Uhr – Der am gestrigen Dienstag um 23.36 Uhr in Arafo (Teneriffa) ausgerufene Brand schreitet weiter voran und die Löscharbeiten erweisen sich als kompliziert. Die Regierung der Kanarischen Inseln, die die Führung übernommen hat, nachdem sie sie auf die Notstandsstufe 2 angehoben hat, hat auf einer Pressekonferenz berichtet, dass bereits zwischen 300 und 400 Hektar betroffen seien. Mehrere Gebiete von Candelaria und Arafo wurden aufgrund des Brandes auf Teneriffa evakuiert. 11 Löschhubschrauber sind bereits im Einsatz. Auch die Helikopter von La Palma sind vor Ort.
Donnerstag, der 17. August 2023
9.00 Uhr ‑Das Feuer auf Teneriffa bleibt unkontrolliert und umfasst einen Umkreis von 22 Kilometer. Der Brand hat bereits 1.800 Hektar verwüstet und die Arbeiten gehen schleppend voran. Es ist besorgniserregend, dass am nächsten Sonntag die Temperaturen wieder steigen und die Luftfeuchtigkeit sinken wird.
Quellen der Notrufzentrale haben berichtet, dass die Evakuierungen über Nacht in der Gemeinde El Rosario fortgesetzt wurden und zusätzlich zum Viertel Las Barreras auch die Evakuierung der Straße El Preventorio von der Kreuzung TF-24 bis zum Erholungsgebiet Las Raíces angeordnet wurde. Es wurde auch über die präventive Evakuierung eines Teils des Viertels Aguamansa, Pinolere und des oberen Teils von La Florida in La Orotava berichtet. 16 Löschflugzeuge sind heute im Einsatz.
16.30 Uhr – Mehr als 7.600 Menschen wurden auf Teneriffa bereits evakuiert. Es ist einer der schwersten Brände seit 40 Jahren. Es sei daran erinnert, dass die Zufahrtsstraßen zum Teide-Nationalpark durch La Esperanza in der Gemeinde El Rosario und durch La Orotava bereits gesperrt waren, obwohl nun beschlossen wurde, die Sperrung auch von Süden her vorzunehmen.
DASS es solche Pflanzen gibt, ist bekannt. Darum geht es aber in dem verlinkten Artikel nicht, sondern darum, welche Rolle Vulkanismus bei der Evolution der speziellen Pflanzeneigenschaften (Verholzung) spielt. In Deinem Beitrag sind keine Quellen und Namen von Wissenschaftlern genannt, ich kann mir aber denken, dass der verlinkte Artikel ein Ergebnis der von Dir erwähnten Aktivitäten darstellt. Wer sich also für Details interessiert, kann das über den link genauer nachlesen.
Ich würde es generell begrüßen, wenn hier öfter die Quellen der Nachrichten genannt würden, damit Interessierte sich genauer informieren können.
Aktuelle PM der Uni Bayreuth:
Vulkanismus – ein unterschätzter Treiber der Evolution auf ozeanischen
Inseln
Gehölzpflanzen sind auf ozeanischen Inseln ungewöhnlich häufig
anzutreffen. Wissenschaftler*innen der Universität Bayreuth haben jetzt
zusammen mit Forschungspartnern in Italien, Großbritannien, Norwegen und
Spanien eine neue Erklärung dieses Phänomens entdeckt: Mit der Verholzung
von Biomasse haben sich viele auf ozeanischen Inseln heimische
Pflanzenarten vor den Folgen häufiger Vulkanausbrüche geschützt, bei denen
weite Gebiete mit großen Aschemengen bedeckt werden. Verholzende Pflanzen
können auch bei Ascheschichten von bis zu einem halben Meter überleben. Am
Beispiel der Kanareninsel La Palma stellt das europäische Team seinen
Erklärungsansatz in der Zeitschrift „npf biodiversity“ vor.
Vollständiger Artikel über https://idw-online.de/de/news819223
Hallo Michael,
interessant, aber schon bekannt. Gerade die endemische kanarische Kiefer (Pinus canariensis) übersteht Waldbrände und Vulkanausbrüche und wird selten von Krankheiten befallen. Siehe auch meinen Beitrag aus 2022 – https://lapalma1.net/2022/08/23/die-wiedergeburt-der-natur-nach-dem-vulkan/
Gruß
Manfred