Die Lavamassen sind nicht aufzuhalten -
Beeindruckende Bilder der UME von 800 Grad heißen Lavamassen die in den Atlantik abfließen und die Fajana immer weiter vergrößern. Die Ohnmacht des Menschen, das sich auf das Beobachten, Dokumentieren und das Messen beschränkt.
Hier ein UME-Feuerwehrmann beim Entnehmen einer Lavaprobe am Strand von Los Guirres. Hier haben die Lavaströme Platz und können das Inselgebilde von La Palma weiter aufbauen. Zumindest richten die Lavamassen an dieser Stelle keinen weiteren Schaden in der menschlichen Besiedlung an.
Mäßige Erdbeben in der vergangenen Nacht
Nur wenige Beben haben heute die Nachtruhe nicht stören können. Richtig los ging es erst wieder am Morgen um 8.28 Uhr mit einem ML4,3 Erdstoß aus 38 km Tiefe unter Mazo. Die GPS Messwerte zeigen keine neue Bodenverformung an und bleiben auf Vortagesniveau.
Einzig die Schwefeldioxid (SO2) Konzentration im Aridanetal erhöht den Wert auf fast 200 µg/m3. Etwas niedriger als an den Vortagen, aber immer noch über den zulässigen Höchstwerten. Dafür ist der Ascheanteil in der Atemluft PM10 stark zurückgegangen.
Jetzt bleibt einmal abzuwarten, was uns der heutige Tag bringt. Nach all den Vorzeichen sieht es nach einem ruhigen Verlauf aus. Aber dieser Vulkan Cabeza hat alle Voraussetzungen dies schlagartig zu verändern. Ich denke nach den heftigen Beben in 30 bis 35 Kilometer Tiefe, wird es ein lebhaftes Wochenende geben.
10.40 Uhr – Foto von heute Vormittag vom Patrouillenboot der Guardia Civil in dem die Wolken des Vulkans (ganz links) und die ins Meer eintretende Lava beobachtet werden.
12.15 Uhr - Die Asche des Vulkans Cabeza, hat auch den Wasserfall „Cascada de Colores“ in der La Caldera de Taburiente schwarz eingefärbt. Der Fluss im einzigartigen La Palma-Nationalpark hat sich mit dem schwarzen Staub vermischt, der von der Eruption des Cabeza in der Umgebung ausgestoßen wird.
Der Zugang zum Nationalpark ist seit Beginn der Vulkankrise für die Öffentlichkeit gesperrt.
13.00 Uhr – Meldung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden 26 Erdbeben im südlichen Teil der Insel La Palma, in der Nähe des anhaltenden Vulkanausbruchs, geortet. Dieser Wert ist deutlich geringer als in den Vortagen. Zwei der Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, eines davon mit maximaler Intensität IV um 10.45 UTC gestern mit einem Hypozentrum in 13 km Tiefe und einer Magnitude von 3,5 mbLg und ein weiteres am heutigen Tag um 08:28 UTC mit einem Hypozentrum in 38 km Tiefe und Größe 4,3 mbLg. Das Signal des vulkanischen Tremors hatte in den letzten 12 h einen kleinen Anstieg, bleibt jedoch bei niedrigen Werten in Bezug auf die während der Eruption beobachteten Werte.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt, dass nach der Umkehrung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, diese auf einem niedrigeren Niveau bleibt als zuvor festgelegt. Auf der anderen Seite registriert die Station weiterhin Verformungen in Richtung Süden. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, abgeschwächt. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine Säulenhöhe von 2.900 m geschätzt.
13.10 Uhr - Wie das Cabildo de La Palma aufgrund der aktualisierten Informationen der Notfalldirektion berichtet, begünstigt die aktuelle Meteorologie die Ausbreitung von Gasen und Partikeln im Aridane-Tal durch den Kontakt der Lava mit dem Meer. Direkt an der Küste entstehen Schwaden von Salzsäure.
13.50 Uhr – Noch ist er langsam am Köcheln. Filmmaterial aufgenommen um 13.30 Uhr (kanarischer Zeit) vom astronomischen Aussichtspunkt Llano del Jable, westlich von El Pilar.
Imágenes tomadas a las 13.30 (hora canaria) desde el Mirador Astronómico del Llano del Jable / Footage taken at 1.30 pm (Canarian time) from the Llano del Jable Astronomical Viewpoint pic.twitter.com/HEwzzAGCHO
— INVOLCAN (@involcan) November 12, 2021
14.00 Uhr – Das war noch gestern am Donnerstag von der Terrasse des Kiosko de Los Guirres. Inzwischen von Lava überflutet.
Al final no resistió, ahí está la colada, a punto de tragarse el Kiosko de Los Guirres. Su propietario me dijo ayer que mejor así, porque no se está tragando más casas. Tremenda dignidad la de los palmeros.
Hasta siempre 😞#VolcanLaPalma#ErupcionenLaPalma#volcanCumbreVieja pic.twitter.com/oSh9AxyNSB
— Javi Rodríguez (@javiro_ser) November 11, 2021
14.40 Uhr – Das Europäische Multidisziplinäre Observatorium für die Untersuchung des Meeresbodens und der Wassersäule (EMSO) hat das Generic Instruments Module (EGIM) in Gewässern in der Nähe des Vulkans La Palma eingesetzt, um die Auswirkungen der Vulkanaktivität in der Region zu bewerten und zu überwachen Meeresökosystem, mit Unterstützung der Oceanic Platform der Kanarischen Inseln (PLOCAN) und der Polytechnischen Universität von Katalonien.
Die sieben Sensoren des EGIM, werden auf La Palma wertvolle Zeitreihendaten zu folgenden Parametern aufzeichnen: Temperatur, Leitfähigkeit, Druck, gelöster Sauerstoff im Wasser, Trübung, Meeresströmungen und passive Akustik.
15.50 Uhr – Bezüglich der mit der Rauchfahne verbundenen SO2-Emissionen betonte der Sprecher des Wissenschaftlichen Ausschusses, dass dieser weiterhin hoch sei und gestern einen Wert zwischen 7.000 und 21.000 Tonnen verzeichnete. Die diffuse Emission von Kohlendioxid hat gestern einen Wert zwischen 1.800 und 1.950 Tonnen erreicht.
16.00 Uhr – Erdbeben verursachen zahlreiche Erdrutsche in der Caldera de Taburiente.
18.30 Uhr – Pevolca fordert die Bevölkerung auf, die Sperrzone nicht zu betreten. Die Lage sei höchst gefährlich. Innerhalb des 2,5 Kilometer Perimeters haben nur ordnungsgemäß autorisierte intervenierende Teams und Wissenschaftler Zugang.
- Fortsetzung folgt
Wenn man sich den aktuellen Livestream betrachtet hat man den Eindruck eines friedlich dahinfliessenden Lavastroms, der mit ausreichend Nachschub aus dem Erdinneren versorgt wird. Interessant waere hierzu ein Blick auf die Kueste, ob sich der Lavastrom dort entsprechend verhaelt, oder ob er unterwegs irgenwo ins Stocken geraet.
Wenn man sich dazu die Tremoraufzeichnungen und die Bebenaktivitaetsgrafik (https://www.ign.es/web/resources/volcanologia/SIS/html/PA_serie_SIS_20210911.html) betrachtet bekommt man die Hoffnung, dass es entweder dem Ende zu geht. Oder der Vulkan ist in eine stabile Phase uebergegangen, die bedingt durch offene Aufstiegswege fuer das Magma, einen fast erdbeben- und tremorfreien Ausfluss des Magmas ermoeglicht.
Habe versucht entsprechende Daten zu finden konnte aber bisher nur dies finden:
https://eos.org/research-spotlights/volcanic-tremor-and-deformation-at-kilauea.
Zu viele Verlinkungen, das braucht Zeit zum durchlesen.
Falls jemand dazu mehr Info hat bitte teilen.
Wuensche den Palmeros ein weiterhin ruhiges Wochenende und die Moeglichkeit Schlaf nachzuholen!
Nicht das jetzt bei dem neuen Lavafluss wieder ein Bienenstock gerettet werden muss. Aber ernsthaft lässt sich jetzt sicher etwas für die Vögel tun, indem man Wasserschalen rausstellt und regelmäßig mit Frischwasser füllt.
Kiosko de Los Guirres: Und schon wieder ist ein von mir geliebtes Fleckchen auf La Palma – Strand und Kiosko – Vergangenheit und reiht sich ein in die sehr vielen anderen, schon vom Vulkan vernichteten Landschaften, Dörfer, Häuser. Viele Erinnerungen und noch mehr Fotos bleiben. Alle guten Wünsche nach La Palma für Alle.
Da sind wir auch oft gewandert. Echt schlimm
Hola
So geht es uns auch.…so traurig alles…aber wir haben die schönen Bilder im Kopf …
…die besten Grüße auf die Insel