Ein Weckruf der die ganze Insel aufschreckt -
Unsanft als Weckruf durch ein Beben geweckt zu werden, gehört seit Wochen zum Alltag auf La Palma. Normal klingelt morgens der Wecker. Heute wackelte das Bett. Der Samstag gilt bei vielen Menschen auch als Tag, um etwas länger ausschlafen zu können. Damit war aber heute nichts.
Alles zum Sonntag, dem 14.11.21 hier weiter unten
Um 6.56 Uhr erschütterte ein Beben der Stärke ML5,0 mit einer Intensität von IV‑V, die Insel. Das Beben kam aus der unteren Magmakammer in 38 Kilometer Tiefe unter Mazo. Die Nacht selbst verlief relativ ruhig, mit Beben im Bereich ML+3. Auffällig, viele aus über 30 km Tiefe.
Es war nun das vierte oder fünfte Beben mit ML5,0. Der Tremor hat heute einen schmaleren und ruhigeren Verlauf. Könnte bedeuten, dass der Magmaaufstieg auf keine großen Hindernisse stößt und freie Fahrt nach oben hat. Auch die Beben, fast nur aus dem Tiefenbereich, lassen diese Schlussfolgerung zu.
10.00 Uhr – Copernicus aktualisierte Información der Lavaströme
10.05 Uhr – Mitteilung des Cabildo La Palma – Heute, Samstag, 13. November, können Sie aufgrund des hohen Schwefeldioxidgehalts in der Luft nicht in die Küstengebiete gelangen, um in Fuencaliente Hab und Gut zu sammeln oder Bananen zu gießen.
10.30 Uhr - Die Wassertemperatur in der Gegend von Los Guirres ist Dutzende Meter von der Vorderseite der Fajana entfernt auf über 50 °Celsius gestiegen. Auch hat ein massives Fischsterben eingesetzt. Untersuchungen der Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) in der Region zur marinen Biodiversität bestätigen die Auswirkungen auf die Fauna in der Region, sowohl von dieser Temperatur als auch von der hohen Trübung, die durch die Lava im Ozean erzeugt wird.
12.15 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 31 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert, die meisten davon in Tiefen von mehr als 30 km. Nur eines der Erdbeben wurde in dieser Zeit von der Bevölkerung gespürt. Es ist das größte Erdbeben, das heute um 06:56 (UTC) mit einer Magnitude von 5.0 mbLg registriert wurde und in der Epizentralzone eine maximale Intensität von IV‑V (EMS98) erreicht hat. Das Tremorsignal setzt sich bei niedrigen Werten fort.
Wie gestern zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel, dass es nach der Umkehrung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, auf einem niedrigeren Niveau bleibt als zuvor festgelegt; die Station wird jedoch fortgesetzt Deformation nach Süden zu registrieren. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, abgeschwächt. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine Säulenhöhe von 3.100 m geschätzt, mit südwestlicher Richtung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.130 m gemessen. Über dem Meeresspiegel.
12.50 Uhr – Der erste Vulkan-Tote in El Paso durch Einsturz eines Daches – Ein über 70-jähriger Bewohner von El Paso, der gestern zusammen mit dem üblichen Konvoi von Arbeitern und Freiwilligen, die täglich mit institutioneller Genehmigung die Häuser reinigen, die Sperrzone betrat. Im Kern von Corazoncillo (Las Manchas), wo die Betroffenen ein Zuhause hatten, wurden Häuser gereinigt. Als er am Abend nicht zurückkehrte, wurde eine Suchaktion gestartet.
Nach einer ersten nächtlichen Suche konnte er nicht ausfindig gemacht werden, erst heute Morgen wurde sein lebloser Körper in einem Einfamilienhaus eines Verwandten gefunden.
16.00 Uhr – Mehr Bilder vom Patrouillenboot um 13.30 Uhr (kanarische Zeit). Hier dampft und raucht es überall.
Más imágenes desde la patrullera a las 13.30 (hora canaria) / More footage from the patrol boat at 1.30 pm (Canarian time) @guardiacivil pic.twitter.com/OGpJQnpxcp
— INVOLCAN (@involcan) November 13, 2021
16.45 Uhr – Jetzt schießt der Vulkan Cabeza wieder vermehrt Lavafontänen in die Höhe (siehe WebCam).
18.30 Uhr – Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres , hat die Bedeutung der Einhaltung der von Pevolca festgelegten Sicherheitsmaßnahmen bekräftigt und an die individuelle Verantwortung zur Vermeidung von Unfällen appelliert, wenn Bürgern der Zugang zu Sperrzonen für verschiedene Aufgaben gewährt wird.
Sonntag, der 14.11. 2021
14.10 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Erklärung wurden 34 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , von denen die meisten in Tiefen von mehr als 30 km lokalisiert wurden . Nur zwei der Erdbeben wurden in dieser Zeit von der Bevölkerung gespürt.
Das größte Erdbeben wurde heute um 05:24 (UTC) mit einer Magnitude von 4,7 mbLg registriert und hat in der Epizentralzone eine maximale Intensität von IV (EMS98) erreicht.
Das Tremorsignal hat in den letzten Stunden im Vergleich zu den Vortagen einen leichten Rückgang erlitten. Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt weiterhin, dass nach Umkehrung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, diese auf einem niedrigeren Niveau bleibt als zuvor festgelegt Süd. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, abgeschwächt.
Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine Säulenhöhe von 3.100 m geschätzt. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.130 m gemessen.
14.20 Uhr - Die Beben nehmen in den letzten Stunden wieder zu.
15.00 Uhr – Die Luft heute bei meinem Besuch im Süden in Fuencaliente ist wieder atembar. Wie mir AEMET Mitarbeiter vor Ort bestätigen, sind auch die Schwefeldioxidwerte gesunken. Der Wind treibt die Vulkanwolke nach Westen über das Meer. Im Bereich vom Princess Hotel sind Kehrtrupps mit der Lavaasche-Reinigung beschäftigt. In den letzten Tagen sind hier bis 10 cm Aschepartikel gefallen.
17.30 Uhr – 3D Grafikdarstellung des Cabildo La Palma vom Lavafluss Stand 13.11.21.
- Fortsetzung folgt
Hallo, auf der wetteronline-Seite ist im Moment (14.11. 18.00) ein Video vom Vulkan eingestellt mit vulkanischen Blitzen und kleinen Tornados über den Lavaströmen!
Mich würde interessieren, wie es mit den evakuierten Menschen weitergeht. Für die meisten dürfte ja längst klar sein, dass es keine Rückkehr gibt. Bleiben die, oder wechseln sie auf andere kanarische Inseln? Wissen Sie etwas darüber? Danke
Wetteronline berichtet seit 6 Wochen in seinem „Ticker“ veraltete Bilder mit Fakten, die eine Woche alt sind, teilweise falsch oder missverständlich und mit unpassenden Bildern. Ein paar Zitate: „„Da alle Erdstöße weiterhin in Tiefen von deutlich mehr als 30 Kilometern stattfinden“, „„Derzeit gibt es zwei größere Hauptströme. Einer davon ergießt sich schon seit rund zwei Wochen in den Atlantik“, „Seit der Vulkan am 19. September erstmals nach 50 Jahren wieder aktiv wurde“ „3. November 2021 Spektakuläre Bilder vom Krater La Palma: Blitze am Vulkan“ – wieso das alles schief oder falsch ist, weiß jeder, der sich hier seit Wochen informiert. Dafür haben die zeitweise einen „Wetterreporter“ einfliegen lassen, der vor Vulkankulisse nur Infos von sich gegeben hat, die er Tage zuvor hier hätte lesen können. Auf mein Mail an die Redaktion kam Tage später eine „an die Fachredaktion weitergeleitet“-Standardantwort, und auf zweimalige Nachfrage (auch weil der Unsinn nicht aufhört) wird nun jede Antwort verweigert. Ich habe aus Protest meine Premium-Mitgliedschaft gekündigt – wenn der Rest Wetter genauso mies recherchiert ist, brauche ich das nicht und möchte es nicht unterstützen.
Hallo Herr Betzwieser, danke für Ihre interessanten Berichte, die ich täglich verfolge. Die Übersetzungen offizieller spanischer Mitteilungen sind gut für den nicht oder wenig Spanisch Sprechenden; ganz besonders ansprechend aber Ihre individuellen Eindrücke und Erklärungen. Wenn ein Bericht mal verspätet oder gar nicht eintrifft, macht man sich gleich Gedanken , ob wohl alles in Ordnung ist bei Ihnen. Erleichterung, wenn im vortägigen Bericht ein gelber Balken ins Auge fällt: Alles zum …tag hier weiter unten. Wir wünschen Ihnen einen ungestörten Sonntag!
hallo Herr Betzwieser
Ich hoffe , daß Sie noch bei guter Gesundheit sind.
MfG Klaus
Danke – war heute Morgen beruflich bei den alten Vulkanen an der Südspitze in Fuencaliente. Daher meine Verspätung mit der Berichterstattung.
Wenn jemand vom Dach fällt, ist das doch kein Vulkantoter, nur weil kausal irgendwie verknüpft. Wer auf dem Weg zum Impfzentrum überfahren wird, ist auch kein Coronatoter.
Ich denke, wenn das Dach aufgrund der Vulkanasche einstürzt, ist die Ursache schon irgendwie dem Vulkan geschuldet. Also so ganz daneben ist das nicht. Man muss ja nicht gleich in einen Vulkanschlot fallen, um ein Vulkanopfer zu sein
Hallo Gert,
nach der üblichen Sichtweise ist das so.
Daher gibt es laut Statistik auch keine Autototen sondern tote Fussgänger, tote Radfahrer und tote Autofahrer.
Daher gibt es nach Statistik auch keine Erderwärmungstoten sondern Hitzetote, Hungertote, Heimatvertriebene etc.
Bitte wirklich mal über Art die Statistik Daten zu erheben nachdenken.
kleines Beispiel hier
Nach Unfall:
Alle Folgen wie Krankenkosten und Reparaturen gehen positiv in das Bruttosozialprodukt ein.
Wieso eigentlch?
Denke jeder sollte darüber nachdenken.
Schon, aber was willst Du uns damit sagen? Ein Haufen Faktenschnipsel und vage Andeutungen helfen zumindest mir nicht weiter. Soll das eine Grundsatzkritik an Statistik sein? Oder nur an explorativer Statistik? Und was könnte die Alternative sein?
Hallo Gert,
danke fürs Nachdenken.
Fertige Lösungen kann ich nicht anbieten.
Die Statistik an sich ist gewiss nicht das Problem.
Das Problem sind die Erwartungshaltungen und die Betriebsblindheit die leider jeder ‑auch ich- in sich trägt
Dagegen hilft nur ab und an den eigenen Standpunkt zu reflektieren.
Allerdings ist dies Thema hier wirklich OFF TOPIC und hier nicht zu lösen.
LG
Rainer
Wo findet man die Landkarte von 10 Uhr größer? Vielen Dank vorab!
Gehe einmal auf https://emergency.copernicus.eu/mapping/ems-product-component/EMSR546_AOI01_GRA_MONIT06_r1_RTP02/1
Hier musst du allerdings etwas suchen.
https://emergency.copernicus.eu/mapping/system/files/components/EMSR546_AOI01_GRA_MONIT50_r1_RTP02_v1.pdf
Und dann die PDF Datei vergrößern.
Die Karten sind beide leider nur ähnlich, die bei mir auf dem Smart angezeigt werden. Die TOP-karte als Hintergrund zum Wiederaufsuchen/-findenist nicht da.
OMG so viele Häuser.… Stimmt es, dass sie eine neue Straße nach Pt. Naos bauen? (von Tazacorte/Los Llanos)
„Ein Weckruf der die ganze Insel aufschreckt – Unsanft als Weckruf durch ein Beben geweckt zu werden, gehört seit Wochen zum Alltag auf La Palma.“
Das halte ich für zu stark verallgemeinert. Als ich vor wenigen Wochen auf La Palma war, hatte ich von den allermeisten Beben (bis ML4.5, stärker war es damals nicht) gar nichts mitbekommen. Und wenn doch, dann war es nicht viel schlimmer als ein vorbeifahrender Zug, eher weniger, da es nur sehr kurz vibrierte. Auch damals ist Manfred (fast) aus dem Bett gefallen. 15 km horizontale Entfernung vom Erdbebenherd machen einen Unterschied.
Lieber Peter,
klar macht es einen Unterschied, ob du in Garafia oder Mazo/Fuencaliente wohnst. Auch ist es ein Unterschied ob ML4,5 oder das 17x stärkere Beben von ML5,0. Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe.
2004 gab es in Waldkirch ca. 15 km von meinem Haus nachts um 2:38 ein Erdbeben mit der Magnitude von 5.4 – die Tiefe weiss ich nicht waren aber keine 30km.
Ich bin nachts davon aufgewacht weil das ganze Haus geschwankt hat und unser Schlafzimmerschrank übelste Knarzgeräusche abgegeben hat. Glücklicherweise wird in Südbaden – da Erdbebenzone – schon immer relativ Erdbebensicher gebaut sodass es fast keine Gebäudeschäden gab – trotzdem war das ein eindrucksvoller Weckruf.
Ich kann das Empfinden von Manfred nachvollziehen, gleichzeitig musst du bedenken, daß die Erdbebenskala eine logarithmische Skala ist. ML=log10(A0/Amax)
Eine Skalenänderung von 0.2 bedeutet schon ca. doppelte Energie (Wikipedia kann dir da mal helfen).
Ein 3 oder 4er Erdbeben kann man tatsächlich tag locker übersehen, von 4 auf 5 ist da aber schon ca. 30-fache Energie im Spiel.
Da kann ich nur zustimmen.
Wir hatten bereits Erdbebenerfahrung mit hüpfendem Bett aus Nicaragua. Damals waren wir noch zu unerfahren um Angst zu bekommen. Dann auf El Hierro waren wir während der Schwarmbeben und dem 5er Beben vor Ort. An die kleinen Beben kann man sich wirklich gewöhnen aber eine 5er hat es wirklich in sich! Nach dem wackelnden Haus ringsherum Erdrutsche.
Ein ganzzahliger Magnitudenschritt entspricht etwa dem Faktor 31.6, da noch ein Vorfaktor (die Zahl 1.5) vor dem Logarithmus steht. Eine halbe Magnitude ist dementsprechend die Wurzel daraus, also der Faktor 5.6. Das kann man gerade noch so ohne Wikipedia ausrechnen.
Ich wollte nicht in Abrede stellen, dass die Erdbeben ganz schön lästig sein können. Von möglichen Personen‑, Bau- und Sachschäden mal ganz abgesehen.
Dennoch bin ich kein Freund von Verallgemeinerungen. Das Medium für die Wellenausbreitung ist geschichtet. Daher wird es immer Zonen geben, in denen das Beben mit voller Stärke zu spüren ist. Aber auch andere, die gut abgeschirmt sind oder gerade das Glück haben, in einem Wellenbauch zu liegen. Daher bin ich mir sicher, dass nicht jeder auf La Palma das oben zitierte Beben erlebt hat.
Wellenbauch ist falsch. Gemeint war die Knotenlinie zwischen den Bäuchen.
Es handelt sich bei Erdbeben nicht um stehende(!) Wellen, daher liegt kein Ort in einem Wellenbauch oder Knotenpunkt. Sie haben offenbar Wellendynamik nicht verstanden.
Wenn es keine Hindernisse (z.B. durch Schichtungen und Dichtesprünge) für die Wellen gäbe, an denen Wellen(abschnitte) reflektiert und/oder gedämpft werden, dann würde ich Ihnen zu 100 % zustimmen. Meiner Ansicht nach entstehen dadurch Beugungsmuster und auch stehende Wellen.
Finden Sie mir eine einzige Quelle, in der steht, dass Erdbebenwellen reflektiert werden können und sich dadurch überlagern und auslöschen. Beugung ja, aber im 1000-km-Maßstab, wenn sie die Erde durchlaufen, nicht in der Größenordnung einer Insel wie La Palma. Stehende Wellen wären es dadurch dennoch nicht, dafür braucht es dauerhaft immer gleiche Schwingungen, die fast zu 100 % an einem festen Punkt reflektiert werden wie bei einer Saite. Das trifft für Erdbeben numal nicht zu, nicht mal annähernd.
Wie erklären Sie den subjektiv beobachteten Intensitätsunterschied der Erdbeben zwischen Manfred (Mazo) und mir (ca. 3 km NW von Tijarafe) von ca. einer Magnitude? An den 35 km zu 40 km Entfernungsunterschied (bei den tiefen Beben) kann es nicht wirklich liegen.
Erdbebenwellen sind auch nur mechanische Schwingungen im Festkörper und gehorchen damit den bekannten physikalischen Gesetzen. Bei Wellenlängen in der Größenordung von 5000 m/s / 4 Hz = 1250 m sollte La Palma groß genug sein, um durch ihre Struktur im Untergrund die Wellenausbreitung zu beeinflussen.
Lieber Gert,
halten Sie Ihre Antwort für angemessen?
Die Beobachtungen der Erdbeben von Manfred und mir sind beide nicht mit Meßgeräten durchgeführt worden. Wir beide haben beschrieben, wie wir die Beben wahrnehmen. Dies ist naturgemäß subjektiv. Wie hätte ich dann von einer objektiven Beobachtung sprechen können? Trotzdem, nimmt man unsere Beschreibungen wie sie sind, sollte man von einem deutlichen Intensitätsunterschied ausgehen können.
Die von mir vorgenommene Abschätzung der Wellenlänge ist nicht irrelevant. Um einen Einfluss auf die Wellenausbreitung zu haben, muss ein Hindernis eine gewisse Mindestgröße aufweisen. So wird z.B. ein dichter Felsbrocken oder ein Hohlraum mit 10 m Durchmesser eine Welle mit 1 km Wellenlänge unbeeindruckt lassen. Größere geologische Inhomogenitäten (Ausdehnung über ca. 1⁄2 Wellenlänge) wie Sand- bzw. Ascheschichten zwischen festem Gestein oder lange Taleinschnitte sind hingegend ausreichend um eine Wellenausbreitung zu stören. Hinter der Störung tritt ein Interferenzmuster der um das Hindernis „herum“ laufenden (gebeugten) Wellen auf. Am Hindernis wird auch ein Teil der Wellenenergie reflektiert und interferiert davor: es kann lokal eine mehr oder weniger ausgeprägte stehende Welle entstehen. Für die Interferenz genügt ein Wellenpaket mit 2 oder 3 Schwingungen; dauerhaft immer gleiche Schwingungen sind dafür nicht notwendig.
Die von Ihnen angeführte Ablenkung der Wellen im Erdinneren auf 1000 km Maßstab ist auf Brechung zurückzuführen und nicht auf Beugung.
Ok – da stimme ich zu. Ich schreibe auch etwas populistisch in einer Rhetorik der leicht verständlichen Form. Nicht jeder versteht das Fachchinesisch der Vulkanologen oder Geologen. Es ist ja auch keine Seite für die Wissenschaft, sondern für Freunde und Besucher der Insel La Palma.