Invasive Katzenschwanz Gräser bereits am neuen Vulkan -
Invasive Pflanzen sind wie Krebsgeschwüre, die sich unaufhaltsam in neue Gebiete ausbreiten und die natürliche Umgebung bedrohen. Auf La Palma ist dieses Problem besonders akut, da invasive Pflanzenarten immer häufiger vorkommen und die einheimische Flora und Fauna gefährden. Das kanarische Netzwerk für invasive exotische Arten (RedEXOS) hat Bilder mehrerer Katzenschwanzpflanzen veröffentlicht, die bereits nur 300 Meter vom Tajogaite-Krater entfernt gewachsen sind.
Für Grün mit vielen endemischen Pflanzen ist La Palma bekannt und beliebt. Diese seltene, üppige Flora wird durch schnell- und starkwüchsige Eindringlinge aber zunehmend bedroht.
Katzenschwanzgras, auch bekannt als Pennisetum setaceum, ist normal eine beliebte Zierpflanze, die aufgrund ihrer attraktiven Erscheinung und pflegeleichten Natur in vielen Gärten und Landschaften zu finden ist. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Afrika und dem Nahen Osten und hat sich aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen weltweit verbreitet. Unser Katzenschwanzgras (rabo de gato) stammt aus Nordafrika. Er tauchte schon in den 1940er Jahren auf den Kanarischen Inseln auf.
Das Katzenschwanzgras zeichnet sich durch seine langen, schmalen Blätter und seine auffälligen, buschigen Blütenstände aus, die im Spätsommer und Herbst erscheinen. Die Blütenstände haben eine leuchtend rote Farbe, die einen schönen Kontrast zu den grünen Blättern bildet und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es verträgt auch Trockenheit und Hitze gut. Ideale Bedingungen auf La Palma. Soweit so gut. Was aber zu viel ist, ist zu viel und ungesund.
Schon seit Jahren bin ich dabei, aus meinem Garten diesen Invasor zu vertreiben. Schneiden, Spritzen oder Ausgraben bringen nur begrenzten Erfolg. Längst hat er sich an anderer Stelle wieder ausgesamt. Ein ständiger Kampf mit diesem störrischen Katzengras.
Es neigt dazu, in den Raum anderer Pflanzen einzudringen
Die Einführung von invasiven Pflanzen auf La Palma erfolgt oft unbeabsichtigt durch den Menschen, zum Beispiel durch den Import von Zierpflanzen oder landwirtschaftlichen Produkten. Einmal etabliert, breiten sich diese Pflanzen schnell aus und verdrängen die einheimischen Arten, die nicht an die Konkurrenz angepasst sind.
Das Katzenschwanzgranz bildet dichte Bestände und verhindert das Wachstum anderer Pflanzen, was zu einem Verlust an Biodiversität führt. Die Ausbreitung invasiver Pflanzen auf La Palma hat auch negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft und den Tourismus. Sie können Ernteerträge verringern, Wasserressourcen verbrauchen und Landschaften verändern, was wiederum das ökologische Gleichgewicht stört.
Der Feuersturm von El Paso 2021 war auch diesen trockenen Grasbüscheln mitzuverdanken.
Das invasive Katzenschwanzgras muss bekämpft werden
Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, sind Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung invasiver Pflanzen unerlässlich. Dazu gehören das Entfernen von invasiven Arten, die Einführung von biologischen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Problem.
Es ist wichtig, dass Regierungen, Naturschutzorganisationen und Gemeinden zusammenarbeiten, um effektive Strategien zur Bewältigung des Problems zu entwickeln. Nur so kann verhindert werden, dass invasive Pflanzen wie Krebsgeschwüre in die natürliche Umgebung eindringen und irreparable Schäden anrichten.
Noch ist der Kampf nicht verloren, aber die Erfolgsaussichten werden trotz aller Bemühungen von Jahr zu Jahr geringer.
Von Katzenschwanzpflanzen habe ich noch nie etwas gehört. Gibt es Maßnahmen, die man dagegen anwenden kann? Bei uns im Norden haben wir viele solcher Pflanzen. Bis auf die Brombeere haben wir auch gegen jede Pflanze eine geeignete Maßnahme.
Hallo Marco,
dazu gibt es einen neuen Zusatzbeitrag „Die stille Invasion“ vom 28. Juli 2024. Hier ist einiges zu deiner Frage besprochen. https://lapalma1.net/2024/07/28/die-stille-invasion-katzenschwanz-als-feind-der-pflanzenwelt-auf-la-palma/