Der Vulkan findet kein Ende -

Auch der Flughafen Mazo und Flugplätze benachbarter Insel mussten bereits mehrfach wegen zu hoher Aschebelastung in den letzten Wochen gesperrt werden.
Lavaasche die nicht färbt
Die normal bekannte Asche, die aus mineralischen Verbrennungsrückständen organischen Materials besteht (Zigarettenasche, Holzasche), hat mit Asche im vulkanologischen Sinn nichts zu tun. Hier auf meiner Hand feuchte Lavaasche, die sich wie Sand anfühlt und auch kneten lässt.
Der Begriff Lapilli bezeichnet nur eine Korngröße und ist keine genetische Bezeichnung. Lapilli können daher aus Lavafetzen, Schlacken, Resten alter Schlotfüllungen oder Xenolithen bestehen. Lavaasche ist noch etwas feiner. Lapilli sind Zusammenballungen von Aschefragmenten, die bei phreatomagmatischen Explosionen gefördert werden. Sie entstehen, wenn sich Aschepartikel um einen „Kern“ herum anlagern. Dies kann z. B. ein fester Partikel, aber auch ein Wassertropfen sein. Auf letztere Weise entstehen sie, wenn Regentropfen durch die Eruptionssäule fallen und sich dabei Asche um die Tropfen herum anlagert.
Der 49. Tag und es geht noch weiter
Gestern um 20.40 Uhr ein ML4,5 Beben aus 36 km Tiefe mit neuem Magmaauftrieb, lässt auf kein schnelles Ende schließen. Es gibt bereits 10 Lavaströme mit einer Breite von 3,1 Kilometern und teilweise bis zu 30 Meter Höhe. Der Umfang des betroffenen Gebiets beträgt 56,23 Kilometer.
Betroffen sind 983,4 Hektar Land und mindestens 2.714 Gebäude beschädigt. Um die 2000 Häuser sind komplett verschluckt. Knapp 7.000 Bewohner befinden sich im Exil und wurden evakuiert. Keine erfreuliche Bilanz – und noch ist der Vulkan nicht am Ende.
10.50 Uhr - Heute spielen sich alle Beben in der oberen Magmakammer ab. Beben bis ML3,5 in 10 bis 14 Kilometer Tiefe.
11.10 Uhr – IGN widerspricht der Involcan These: López bezog sich im Bericht des Ausschusses auf diese Ablagerungen, die Involcan am Vortag als „eine Neuheit, die Veränderungen in der Dynamik des Vulkans ankündigte“ bezeichnete. Für den wissenschaftlichen Sprecher und nationalen Direktor der Vulkanüberwachung des National Geographic Institute (IGN) entstehen diese sichtbaren Schwefelablagerungen an der Nordwand des Hauptkegels „aufgrund der Kombination der vom Vulkan ausgestoßenen Gase – Schwefelwasserstoff und Schwefel“. – die unter günstigen Kühlbedingungen Schwefel und Wasser produzieren und beim Übergang vom gasförmigen in den festen Zustand diese gelben Ablagerungen erzeugen, die heute und früher wahrnehmbar sind, sowohl im Kegel als auch dort, wo Fumarolen oder Emission von Vulkangase“.
López stellte sogar klar, dass „es in einer liegenden Wolke unter Kühlbedingungen produziert wurde, was das Auftreten dieser Schwefelablagerung in Kegeln oder Fumarolen begünstigt.“
Um den Hintergrund besser zu verstehen. IGN und Involcan sind „Konkurrenten“. Die Kanarische Involcan war Z.B. beim El Hierro Ausbruch 2011 von der Mitwirkung im Krisenstab (Pevolca) ausgeschlossen. Der Leiter Nemesio Perez der Involcan, ein von mir geschätzter Geologe und Vulkanologe, hat es jetzt geschafft in der Pevolca mitwirken zu dürfen. Die IGN ist eine staatliche Organisation der Madrider Zentralregierung. Involcan ein Kind der Kanaren. Die IGN arbeitet professioneller. Involcan ist mehr mit den Gasmessungen beschäftigt und finanziell als auch personell nicht so gut ausgestattet.
11.30 Uhr - Jüngste Einschätzung der IGN – Seit der letzten Mitteilung wurden 42 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 6 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt und erreichten die maximale Intensität in der Epizentralzone von IV (EMS98) . Das stärkste Erdbeben ereignete sich gestern um 20:40 (UTC) mit einer Magnitude von 4,5 mbLg in 36 km Tiefe und mit Intensität IV auf der Insel La Palma. Im betrachteten Zeitraum wurde 1 Erdbeben in einer Tiefe von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in einer geringeren Tiefe, etwa 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals hat mittelhohe Pegel mit sich verstärkenden Pulsen.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt, dass sich die an den Tagen 4 und 5 an der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, aufgezeichnete Höhe vollständig umgekehrt hat. Die von der Station aufgezeichnete südwestliche Verformung dauert jedoch noch an. In den übrigen Stationen wird eine leichte Deflation beibehalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine Säulenhöhe von 2.700 m geschätzt, mit West-Südwest-Richtung.
14.00 Uhr – Der Vulkan spuckt heute relativ ruhig viel schwarze Lava-Asche aus, die nach Westen Richtung Atlantik treibt. Die Live WebCam habe ich inzwischen hier auf der rechten Seitenleiste eingefügt.
15.30 Uhr – Wissenschaftliche Teams haben in den meisten Stationen im Vulkangebiet von La Palma eine Umkehr der vertikalen Verformung registriert und die Lava fließt weiterhin durch die alten Lavaströme mit gelegentlichem Überlauf.
Dies gaben der Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, und die Sprecherin des wissenschaftlichen Komitees, Carmen López, an diesem Sonntag während einer täglichen Pressekonferenz bekannt, um über die Entwicklung des Naturphänomens zu berichten.
„Es kehrt die vertikale Verformung in den meisten Stationen um, insbesondere in Jedey, wo wir schon vor einigen Tagen ein Problem mit einem Punktanstieg von 9,5 Zentimetern hatten. Das hat sich umgekehrt und der Rest der Stationen befindet sich grundsätzlich in der Deflation “, sagte Morcuende.
17.30 Uhr ‑Neues starkes Beben von ML4,6 um 17.07 Uhr aus 37 km Tiefe unter Mazo.
- Fortsetzung folgt