Mit der Drohne im Vulkankrater -
Beeindruckende und doch schockierende Bilder direkt aus dem Vulkankrater. Während der Vulkan Cabeza für einige Stunden kein Material ausstieß und einen Blick direkt in seinen Schlund ermöglichte. Ein Drohnenflug der Military Emergency Unit (UME), der zum ersten Mal die Mündung des Vulkans erfasst. Die Öffnung des Hauptkraters ist perfekt zu erkennen.
Alles zum Donnerstag, dem 2.12.21 auf dieser Seite weiter unten
Primeras imágenes del centro de emisión principal del volcán que en el día de hoy, como en dos ocasiones anteriores, ha dejado de emitir lava.#masFuertesQueElVolcan#SiempreConVosotrosFAS@CabLaPalma@112canarias pic.twitter.com/D5pKHgm6pR
— UME (@UMEgob) November 29, 2021
Aus dieser nur wenige Quadratmeter großen Öffnung, die von einem Lavakanal gespeist wird, schießen mit ungeheurem Druck Lava und Gase in die Atmosphäre. Die gesamte Energie muss diesen Engpass im Vulkankrater passieren und erreicht hier oft Überschallgeschwindigkeit.
Nur wenige Minuten nach dem Drohnenüberflug setzte die Vulkantätigkeit wieder ein. Es sind Spezialdrohnen der UME die mit unterschiedlichen Sensoren und Messgeräten bestückt werden können. Für den Flug sind immer zwei Personen notwendig. Der Drohnenenpilot für die Steuerung und der Beobachter als Kameramann, der für die Aufnahme und Sensorik zuständig ist. Siehe zu diesem Thema auch meine Drohnenseite.
Mit aller Energie setzt der Vulkan seine Aktivität fort
Gestern, am Dienstag, wurden auf La Palma mehr als 371 Erdbeben registriert. „Das ist der Rekord seit Beginn der Eruption“, sagt der Vulkanologe vom National Geographic Institute, Rubén López. Das Maximum, das zuvor erreicht wurde, war am 17. November mit 319 Beben gewesen.
Große Lava-Auswürfe waren wie erwartet die Folge. Das genaue Ausmaß der Lavaströme wird sich erst noch zeigen. Viel Lavamassen laufen durch unterirdische Lavatuben und kommen erst heute wieder ans Tageslicht.
12.00 Uhr - Die Bebenserie setzt sich fort. Nur die Beben der letzten Stunde.
12.16 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden im von der vulkanischen Reaktivierung betroffenen Gebiet auf der Insel La Palma insgesamt 341 Erdbeben lokalisiert, davon 12 von der Bevölkerung zu spüren. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, 334 dieser Erdbeben befinden sich in Tiefen von 8–17 km und der Rest (7) in Tiefen von 20 km. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 4,8 (mbLg) entsprechend dem gestrigen Erdbeben um 13:04 UTC mit einer Tiefe von 37 km und einer Richtung der Intensität IV (EMS98). Die Amplitude des Tremorsignals wird mit Verstärkungsimpulsen auf mittlerem Niveau gehalten.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, mit Ausnahme von LP01, die sie weiterhin registriert. Im Hinblick auf das Bild, um 08:45 Uhr UTC kalibriert, eine Dampfsäulenhöhe wird von 5.200 m Schätzwert und eine Aschewolke von 3500 m.ü.M., mit einem Südsüdwesten Richtung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.127 m gemessen.
13.00 Uhr - Frau Blanco von der IGN wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass die Lava durch frühere Ströme fließt, mit Ausnahme eines, der auf der Höhe von Tajuya leicht überläuft. Die Lava, die durch das Gebiet von Todoque fließt, läuft weiterhin durch zuvor betroffene Gebiete.
13.05 Uhr – Strombolianische Aktivität von Cabeza de Vaca um 12.45 Uhr kanarischer Zeit.
Actividad estromboliana desde la pista Cabeza de Vaca a las 12.45 hora canaria / Strombolian activity from Cabeza de Vaca track at 12.45 pm Canarian time pic.twitter.com/EVwKgeSE7Z
— INVOLCAN (@involcan) December 1, 2021
13.50 Uhr - Die Westküste von La Palma Anfang September 2021 und im Dezember 2021 (von racle)
16.30 Uhr - Der Lavastrom, der sich im Norden befindet und als Nummer 12 bezeichnet wird, ist weiterhin aktiv und bewegt sich neben früheren Strömen. Auf der anderen Seite verfolgt die Pevolca genau die Energie, die produziert wird und den Lavastrom 8 beeinflusst, der seit einem Monat mehr als 800 Meter vom Zentrum von La Laguna entfernt steht und sich wieder bewegen könnte, immer abhängig vom Nachschub aus dem Emissionszentrum.
17.23 Uhr - Lage der heutigen Erdbeben und der Magmakammer im Süden. Blau die Eruptionsquellen und das bisher von Lava betroffene Gebiet (Rot).
18.30 Uhr - Starke Aktivität am Vulkan um 18.25 Uhr.
Fuerte actividad estromboliana a las 18:25 hora canaria / Strong strombolian activity at 18:25 canarian time pic.twitter.com/a9Kj2i0dvo
— INVOLCAN (@involcan) December 1, 2021
Donnerstag, der 2.12.2021
8.50 Uhr - Der Vulkan Cabeza ist auch heute Morgen sehr aktiv und wirft viel Lava aus. In der vergangenen Nacht wieder eine Reihe von Erdbeben bis ML4,2 um 5.14 Uhr aus 11 km Tiefe unter Fuencaliente.
11.00 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden im von der vulkanischen Reaktivierung betroffenen Gebiet auf der Insel La Palma insgesamt 231 Erdbeben geortet, davon 8 von der Bevölkerung zu spüren. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, 226 dieser Erdbeben befinden sich in Tiefen von 6–16 km und der Rest (5) in Tiefen von mehr als 24 km. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 4,2 (mbLg) entsprechend dem heutigen Erdbeben um 05:14 UTC mit einer Tiefe von 11 km und einer Intensität IV (EMS98). Die Amplitude des Tremorsignals wird mit Verstärkungsimpulsen auf mittlerem Niveau gehalten.
Wie gestern zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Im Hinblick auf das Bild, um 08:30 Uhr UTC kalibriert, eine Säulenhöhe von 1.900 m wird geschätzt und eine Streuwolke im Südsüdwesten Richtung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1,125 m gemessen.
Der erneute Anstieg der Beben:
11.35 Uhr - Twittermeldung von 11.22 Uhr des Cabildo de La Palma: Personen, die aufgrund hoher Gaskonzentrationen in die Gegend von Puerto Naos gelangt sind, werden evakuiert.
12.00 Uhr - Sevilla stellt das längste Sofa Spaniens (500 m) her, um La Palma zu helfen. 250 Module a für 2 Personen, wird den Vulkanopfern von La Palma gespendet. 1.500 Arbeitsstunden, 2,5 Kilometer Stoff, 10 Kilometer Faden und fünf Tonnen Holz sind dafür notwendig.
13.50 Uhr - Das Cabildo hat berichtet, dass die Menschen, die heute Morgen das Gebiet von Puerto Naos erreichten, aufgrund der hohen Gaskonzentrationen evakuiert werden mussten. Viele Bauern waren mit Marinebooten nach Puerto Naos gereist, um ihre Farmen zu pflegen und mussten kurz darauf aufgrund dieser Situation zurückkehren, die die Aufrechterhaltung der Ernte erschwerte.
15.30 Uhr – Am Wochenende mit den Feiertagen wird der Verkehr auf der Westseite von La Palma umgeleitet. Zwischen 17:00 und 23:00 Uhr geht es die Strecke von El Paso über Hermosilla hinunter Richtung Los Llanos. Der Aufstieg kann wie gewohnt erfolgen. Das teilte soeben das Cabildo mit.
16.50 Uhr - La Palma bereitet sich auf Touristenstrom am Wochenende vor. Verlängertes Wochenende mit zwei Feiertagen. Vorsicht – nur mit Warnwesten und einigen Verkehrsänderungen kann der Vulkan beobachtet werden.
17.00 Uhr - Neuer Lavastrom – Die PEVOLCA hat heute eine neue Leckage im Gebiet von Tacande, nordöstlich des sekundären Kegels, angezeigt. Es ist die Hauptsorge in Bezug auf die Bedingungen, die der Vulkan Cabeza heute erzeugt. Die Lava stammt aus dem zweiten Kegel.
18.30 Uhr - Covid-19 Ausbruch in der UME-Einheit. Das Gesundheitsministerium hat einen Ausbruch von COVID-19 in der Military Emergency Unit (UME) gemeldet, die seit Beginn des vulkanischen Notfalls auf La Palma im Einsatz ist. Insgesamt haben sich vorerst 11 Mitglieder der Einheit infiziert und mussten bei Hilfseinsätzen in Sperrzonen aus dem Interventionseinsatz abgezogen werden.
- Fortsetzung folgt
Hallo, unsere Freunde von MountainRide La Palma haben ein tolles Logo kreiert und verkaufen diese Artikel zugunsten der vom Vulkan Betroffenen (T‑Shirts, Hoodies, Taschen, Tassen usw.) über ihre Merchandise Seite
https://mountain-ride.com/merchandise/#!/m%C3%A1s+fuertes+que+el+volc%C3%A1n?collection=lzfbtdUXLZ
Der Erlös kommt direkt zu den Betroffenen. Vielleicht auch ein Tipp für die Souvenir Geschäfte oder Tourismus Büros auf den Inseln oder dem Festland. Auf jeden Fall ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk.
Danke für die immer hochinteressanten Beiträge. Wir sind täglich dabei und unterstützen, wo wir können.
Gruß aus dem Allgäu Elke und Jürgen
Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe Bekannte in Los Llanos, die in ihrem Souvenir- und Kunsthandwerkladen an zentraler Stelle aktuell leider so gut wie nichts verkaufen, gebe ihnen den Tipp aber gerne weiter. Mit der Bestellung von Wandkalendern habe ich als Zusatzgabe einen Kühlschrankmagneten erhalten, auf dem der Vulkan (vermutlich vom Oktober, von Osten her aufgenommen) prangt – professionell hergestellt. Vor ein paar Wochen wurde über das Vermarkten von Vulkanasche sinniert: Es gibt also schon die ersten Produkte. Das Paket hat übrigens dieses Mal nur eine Woche bis nach Berlin benötigt: Rekord, unabhängig vom Vulkanausbruch.
bei mir kommt da „Seite nicht gefunden“
Ich frage mich gerade, auf welche Weise jenes Rekord-Sofa den Vulkan-Geschädigten helfen könnte. Wird das versteigert oder wie ist das gedacht? Bisher sind nur jede Menge Euros ausgegeben worden .…
HG auf die Insel
Guten Abend,
wann bitte werden die Touristenströme, insbesondere an Wochenenden, auf die Insel unterbunden ! ! !
Es handelt sich nicht nur um ein offizielles Katastrophengebiet, es ist jederzei mit Verschlimmerungen (Aschewolke/giftige Gase/etc./etc./etc. Richtung Osten/Norden zu rechnen).
Was soll denn erst denn erst passieren?
Etwaige, bereits jetzt wahrscheinliche umfangreiche, Evakuierungen, insbesondere von der Westseite weg, sind sehr aufwendig, da braucht man nicht noch neugierige „Touris“, die dann auch noch gerettet werden müssen.
Ihnen, und natürlich allen Palmeros alles Gute, vor allem viel Gesundheit ! ! !
Liebe Grüße
Überblick von heute früh – man sieht, dass vor allem im oberen Teil die Lava weiteres Gelände überfließt und auch auf den alten Zungen teilweise auch Richtung Norden fließt: https://www.youtube.com/watch?v=CxkIrBPrDKk
Man sollte bei solchen Interpretationen die Naturgesetze nicht vergessen: Die Lava folgt der Schwerkraft, also dem stärksten Gefälle. Deswegen ist und bleibt die Hauptrichtung West. Wenn ein frischer Strom dabei auf ein Hindernis stößt, etwa einen massiven alten Strom, weicht er so lange aus, bis der Weg nach unten wieder frei ist. So entstehen Beulen am Rand der überfluteten Strecken und auch neue Streifen an deren Rand. Was nicht passieren kann, ist, dass sich ein Strom ablöst und sich schräg zum Hang (oder gar bergauf) nach Norden auf den Weg macht.
Was bedeutet das? Sorgen muss man sich machen um alles Kulturland und die Wohngebiete, die sich weniger als 100 m nordwestlich vom aktuellen Strom befinden. Und natürlich um das Zentrum von La Laguna und die Gebiete westlich davon (d.h. unmittelbar nördlich des Schlackenkegels) bis hinunter zum Meer. Keine Sorgen muss man sich um Tajuya und die LP‑3 machen.
Das gilt natürlich nur, wenn sich das Ausbruchsgeschehen nicht fundamental ändert. Wenn, ähnlich wie 1949, plötzlich ein Effusionszentrum (eine „Lavaquelle“) 2 km nördlich der ursprünglichen entsteht, wäre Tajuya (und alles im Westen davon) akut gefährdet. Dafür gibt es aber keinerlei Anzeichen, es ist sehr unwahrscheinlich, hoffe ich zumindest.
Lieber Wolfgang,
nichts für ungut, aber ich hatte nichts interpretiert, nur die im Video gezeigte derzeitige Fließrichtung der frischen Lava erwähnt, was ich künftig wegen möglicher Missverständnisse gerne weglasse. Kenntnisse von Naturgesetzen darf man zumindest bei mir voraussetzen 🙂
So war es ja auch nicht gemeint. Ich wollte eher die beruhigen, die eine akute Gefahr für Tajuya und die LP‑3 sehen. Dass ich mich an Deinen Beitrag angehängt habe, war eher Zufall und knüpfte an die Worte „Richtung Norden“ an. Ich dachte, das könnte wieder zu Missverständnissen der genannten Art führen. Nicht bei Dir!
Lieber Wolfgang,
vielen Dank für deine aufklärende Antwort – darüber habe ich mich gefreut!
Einen angenehmen 2. Advent – auch den vielen vielfältig Betroffenen auf der schönsten Insel der Welt!
Lieber Manfred,
erneut möchte ich mich für die unermüdliche und gute Berichterstattung bei Dir bedanken. Durch den informativen Blog kann man sich tagaktuell informieren.
Das ist von der Ferne aus ganz wichtig, zumal wenn man Angehörige auf
der Insel hat, die schon älter sind und mit den Medien nicht so vertraut sind (Meine Mutter ist 89 Jahre alt und schafft bisher die Katastrophe allein zu meistern).
Wir hoffen alle so sehr, dass die Aktivität des Vulkans bald nachlässt… zwischendurch hatten wir schon Hoffnung geschöpft…
Nun macht speziell der erneute Lavastrom am Nordrand Sorgen, der intensiv gespeist wird! Hier im Blog war ein Gedanke aufgetaucht, den ich auch schon hatte: was passiert, wenn der Kreisel von Tajuya ‑die Verbindung LP3 und LP2 – von Lava überrollt wird? (laut google maps bereits schon gesperrt?) Dann ist nicht nur die Nord-Südverbindung, sondern auch die Ost-Westverbindung im Tal massiv gestört. Hoffentlich gibt es dazu schon strassenbauliche Überlegungen. Wie man auf der Map von „riesgo“ sehen kann, gehört das Gebiet zur gefährdeten Zone bezüglich der Lava am Nordrand:
https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arcgis.com/pages/visor
Ich wünsche allen auf der Insel viel Gesundheit, Kraft und Durchhaltevermögen und drücke doll die Daumen, dass die teuflische Hölle bald ein Ende hat.
Gruss aus Berlin
Genau diese Situation beschrieb ich ja im ersten Post. Abgesehen von zeitweise ‑8 Votes (haben nettere Zeitgenossen wieder revidiert) gab es als Antwort ja nur „geht nicht“ in verschiedensten Varianten… Der Kreisel liegt zwar wie auch Tajuya deutlich höher, aber bei nun über 50 m Lava an anderen Stellen wage ich keine Prognose mehr. Magma gibts genug, hat ja auch mal für den Bau der ganzen Insel gereicht…
Der Kreisel Tajuya ist frei, bin heute zweimal dort langgefahren.
Zitat S. Märkle: „Hier droht nach wie vor Gefahr für den neugestaltenden Kreisverkehr beim Sombreo. Die Ost-Westverbindung möge uns doch bitte erhalten bleiben, sonst tuckern alle durch das Wohngebiet in Paso Abajo. Da bekommt man aber keinen LKW durch. “
Zu 13:00 Uhr: Ein Film von heute früh – Drohnen-Video vom Cabildo.
Straßenbau: beim Camino Hermosilla, gemeint ist sicher die „Cuesta“ bzw. C/ Paso de Abajo, ist nichts auszubauen, da zu eng in vielen Bereichen.
Aber jetzt kommt’s in Sachen Umgehung: neulich habe ich gelesen, daß mit höchster Dringlichkeit 2 Straßen neu gebaut werden sollen: die autobahnähnliche Umgehung von El Paso (!) – längst beim Bürger totgesagt, aber nicht beim Filz und die immer wieder von mir geforderte Verbindung El Remo – Zamora, die bisher wg. Landschaftsschutzgebiet nicht angefaßt werden durfte. Vor dem Vulkan hatte ich dort auf der Strecke Tazacorte – Princess Hotel eine Art Perlenkette vorgeschlagen, bestehend aus (auch) erstklassigen kleinen Restaurants (aber z. B. teilweise im alten Holzhüttenstil wie ehemals Tazacorte) mit Badebuchten und Yachtanleger, wie überall auf der Welt, wo teurer Tourismus angezogen werden soll. Da könnte sich unser allseits beliebter Carlos „tremendo vino“ so richtig austoben.
Dann wird auch klar, warum das neue Gewerbegebiet in El Paso so gepuscht wird: es liegt dann nämlich zwischen Highway und Ctra. Gral. Recta Padrón. Dieses Gewerbegebiet wird jedoch von einigen Großgrundbesitzern in El Paso strikt abgelehnt wegen der hohen Erschließungskosten, die niemand vorlegen will bzw. kann. Der Quadratmeter fertiges Gewerbegrundstück wird später erschlossen nicht unter 200 EUE/m2 liegen – welche palmerische „Industrie“ soll das bezahlen können?
Leute, die *wirklich* etwas von LKWs und Trailern verstehen, sagen mir, daß die Notbaumaßnahme des Cno. Picacho für 12 m Bananen-Trailer nicht befahrbar sein wird – wir werden sehen.
Und Durchmesser bzw. Fläche der Öffnung des Vulkanschlunds: Manfred, erinnerst Du Dich, daß ich danach schon vor Wochen gefragt hatte, aber es gab bisher keine „richtige“ Antwort. Falls Du diesen Wert abfragen können solltest, bitte Nachricht. Für alle Leser hier nochmals zur Erinnerung: der angenommene Lavaausstoß beträgt 66 m³ pro Sekunde; das ist exakt genau das Innenvolumen eine 40′-Box-Containers (außen 12 x 2,50 x 2,50 m).
Einen schönen Tag allerseits, hier im Camino de La Era 16 gibt’s heute ein Gratis-Konzert vom Herrn Vulkan.
So einiges davon hatte ich mir schon gedacht… Danke für die Hintergründe. Es ist nicht ganz einfach, die Straßenangaben auf den Onlinekarten wiederzufinden. mir schwebte die Verbinding von Tazacorte (LP‑2) südl. der Montagna Triana bis zum Kreisel der LP-21 vor, und dann in der Verlängerung am Kreisel wieder mit der LP‑2 direkt nach El Paso. Wenn es dort eine Umgehungsstraße gäbe, noch besser. Und dann dort auch gleich das neue Industriegebiet als Ersatz für die zerstörten. So gibts moderne Infrastruktur, direkte Vulkanhilfe und Bündelung statt Zersiedlung alles auf einmal.
Egal wie lang der Vulkan noch spuckt, diese Verbindungen werden noch jahrelang dringend gebraucht werden (und sind danach immer noch gut), bis irgendwann mal wieder eine Straße im Westen nach Süden führt. Warum werden die Notfallmillionen aus Madrid und Brüssel nicht sofort dafür ausgegeben, das Militär baut mit, Notstandsgesetze ermöglichen sofortigen Beginn ohne all die Umweltprüfungen und Rechtseinsprüche, und La Palma geht aus dem Vulkanchaos in jedem Fall mit gestärkter Infrastruktur hervor. Die Lavaflächen als Schutzgebiete neu auszuweisen sind als Ausgleichsflächen zigmal mehr als nötig.
Ich möchte ja nicht unken, aber das spanische Verfassungsgericht hatte Teile des Entwurfs eines Notstandsgesetzes im Juli für verfassungswidrig erklärt. Gibt es da neue Entwicklungen, dass der Regierungspräsident jetzt an den Verfassungsorganen vorbei auch Straßenbau durch Manfreds Vorgarten anordnen dürfte, wenn es den Bananenbauern hilft?
Kann mal jemand erklären, warum mit der Begründung „Notfall“ nicht am Ausbau vorhandener Straßen gearbeitet wird? Warum wird nicht der Camino Hermosilla von El Paso nach Los Llanos ausgebaut, damit der riesige und gefährliche Umweg über den Kirchplatz von Tajuya vermieden wird, der auch nur 300 m von der Lavagrenze weg ist? Warum nicht der Camino los Palomares zwischen Tazacorte und Hermosilla, damit der Verkehr, der nicht mehr duch La Laguna kann, nicht über und durch Los Llanos muss?
Das ist La Palma. Im Moment ist alles noch im Fluss. Kurzfristige Maßnahmen bringen jetzt nicht viel. Erst muss das Ende der Eruption abgewartet werden. Nur die Straße im Süden Richtung Puerto Naos wird im Eilverfahren ausgebaut, damit auch die Bananen abtransportiert werden können.
Ja ich weiß, Camino Los Pichaches wird ausgebaut, hieß es zumindest vor drei(!) Wochen, seitdem hört man nichts. Das ist so doch keine Lösung. Wozu muss das Ende abgewartet werden? Jetzt ist das Problem, und man kann dort auch bauen ohne Vulkangebahr. Los Canarios braucht ohnehin eine Umgehungstraße, jetzt ganz besonders. Im Süden quält sich alles seit zwei Monaten durch die provisorische Einbahnstraße La Majada von Las Norias zur LP-211, immer haarscharf an der Lava entlang, gefährlich, immer wieder gesperrt und ggf. innerhalb von Stunden verschüttet: Wenigsten den unnötigen Schlenker über Comino Marta hätte man längst begradigen können. Das muss ja erstmal nur provisorisch sein, Bulldozer, Schotter, ggf. nach und nach asphaltieren. Ist ja fast alles öffentliches Land, und einem Grundbesitzer einen Meter Feld, Geröll oder Steinmäucherchen wegzubaggern wird halt entschädigt. Gefahr im Verzug und öffenticihes Not-Interesse rechtfertigt das.
Und einfach nur schlechtvoten ohne jede Begründung und Erklärung ist ganz mieser Stil… Hier geht es um dringendste Notfallmaßnahmen für eine funktionierende Infrastruktur!
Gert lege keinen Wert auf das Voten. Es sind auch Trolle unterwegs, die reagieren sich daran ab, weil ich ihre Kommentare nicht veröffentliche.
Lieber Gert,
ich bin zwar nicht auf der Insel, schaue mir aber täglich mehrere Quellen zum Vulkanausbruch an, kenne La Palma recht gut, bin häufig dort und habe selbst bereits während eines Erdbebens medizinische Hilfe geleistet: Ihre Ideen sind gut, aber, wie Manfred schrieb, nicht vorrangig.
Solange die Erde noch bebt, Asche in rauen Mengen fällt, die Luft immer wieder mies ist und nicht absehbar ist, wie die Landschaft danach aussieht, was sich bis dahin noch verschieben oder als Steinschlag auch im Osten oder Süden herunterkommen könnte, ist das nicht nur sehr teuer und materialintensiv, sondern auch gefährlich und womöglich an der ein oder anderen favorisierten Stelle auch von kurzer Haltbarkeit. Einfach mal Straßen legen auf La Palma geht meines Wissens nach ohnehin nie bzw. ist bei dem Gefälle immer aufwändig/schwierig und daher teuer. Enteignen ist in Demokratien grundsätzlich keine Lösung, wenn es andere gibt, die nach dem ganzen Schlamassel durchaus vorhanden sind. Es sind meines Wissens nach keine Menschen gefährdet, die man aus einer Gefahrenzone rausholen muss, so dass eine Gefahr im Verzug schwerlich begründbar sein dürfte.
Na ja, „enteignen“ bezieht sich bei Verbreiterung bestehender Straßen auf einen schmalen Streifen. Das passiert in D ununterbrochen, wenn Straßen ausgebaut und/oder neu gebaut werden. Da wird ein Preis angeboten, und wenn der böse Querulant nicht mitspielt und sogar klagt, kriegt er halt nur einen Einheitswert und wird trotzdem enteignet. Das ist hier bei uns an der Bundestraße nicht anders, da wurden sogar Häuser enteignet, oder eine geschützte Streuobstwiese beim Autobahnbau. Soviel zu Demokratie… kann mir nicht vorstellen, dass das auf La Palma anders ist.