Das flüssige Gestein verschwindet in Lavatuben -
Die glühende Lava fließt jetzt mehr über unterirdische Lavatuben oder Lavahöhlen ab. Immer weniger offene Lavakanäle sind in den letzten Tagen zu beobachten. Erst an den Austrittsstellen meist am neuen Meeresdelta oder wenn eine Lavatube einbricht, wie am Friedhof von La Laguna, werden die leuchtend, heißen Lavamassen sichtbar.
Alles zum Mittwoch, dem 8.12.21 auf dieser Seite weiter unten
Diese Lavatuben verlaufen oft kilometerweit nur wenige Zentimeter unter einer brüchigen, bereits ausgekühlten Deckschicht der Schwerkraft folgend zum Meer. Es können mehrere Meterbreite und bis zu 5 Meter Höhe große Höhlen sein. Auch können sich richtig große Dome bilden, in denen sich jetzt im Akutzustand riesige Lavamassen stauen. Das Material bleibt lange Zeit bei 800 bis 1000 C Grad flüssig und fließt dann nach und nach ab.
Darum ist es auch jetzt und in den kommenden Monaten sehr gefährlich über ein optisch erstarrtes Lavafeld zu laufen. Selbst wenn die Lavatube vollständig entleert ist und eine „Lavahöhle“ gebildet hat, bleibt die brüchige Hülle. Ich kann ein Lied davon singen, wie oft ich schon im Laufe meiner Vulkanforschung durch eine scheinbar dicke und sichere Hölle eingebrochen bin und mir Verletzungen zugezogen habe. Ob es bei meinen Lavagängen auf dem Vulkan San Juan oder auf uralten Lavaströmen auf El Hierro war.
Ein gutes Beispiel befindet sich neben dem jetzt aktiven Vulkan Cabeza in den Caños de fuego. Ein begehbares und für Besucher abgesichertes Höhlensystem das 1949 entstanden ist. Zurzeit allerdings geschlossen.
Auch die Cueva de los Verdes auf der Insel Lanzarote ist ein insgesamt sieben Kilometer langes Höhlensystem, das durch einen Lavastrom gebildet wurde. So gibt es unzählige bekannte und auch unbekannte Lavatuben auf den Kanaren.
Wer sind meine Leser?
Nachdem in einigen Kommentaren die Frage nach der Leserschaft aufgetaucht ist. Nach fast 3 Monaten findet der Vulkan Cabeza nicht mehr das große Presse-Echo in den Medien. Andere Themen wie „Corona“ tauchen wieder in den Vordergrund.
Diese Seite wurde kurz nach dem Vulkanausbruch im September 2021 täglich von rund 60.000 Interessenten angeklickt. Mit schwindender Vulkanaktivität sind wir jetzt aber immer noch bei 25.000 täglichen Lesern. Es gibt also noch eine große Interessengruppe die informiert werden möchte.
Es sind meist Deutsche, Schweizer, Österreicher, Spanier und Niederländer, wie ich aus der Statistik entnehmen kann. Aber auch einige Leser aus Amerika und Australien. Es lohnt sich also noch zu schreiben.
Mein Dank an alle Leser und besonders den Kommentatoren, die oft interessante Beiträge und Links beisteuern.
11.00 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden auf der Insel La Palma insgesamt 35 Erdbeben geortet, von denen nur eines von der Bevölkerung zu spüren war. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,5 (mbLg), was dem gestrigen Erdbeben um 11:41 UTC mit einer Tiefe von 10 km entspricht. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, die meisten Erdbeben (28) befinden sich in Tiefen zwischen 10 und 15 km. Auch in der Nähe des Vulkangebäudes (Westsektor) wurden zwei Oberflächenbeben registriert. Die Amplitude des Tremorsignals bleibt auf niedrigem Niveau und ist genauso stabil wie an den Tagen zuvor.
Wie in den vergangenen Tagen zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Angesichts des um 08:00 UTC kalibrierten Bildes wird eine Aschewolkenhöhe von 3.000 m Richtung Nordosten beobachtet. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.123 m gemessen.
11.15 Uhr – Foto der heutigen Aktivität vom Dos Pinos-Staudamm (Los Llanos) um 10.00 Uhr
Fotografia de la erupción desde el embalse Dos Pinos (Los Llanos) a las 10.00 hora canaria / Photograph of the eruption from Dos Pinos dam (Los Llanos) at 10.00 Canarian time pic.twitter.com/I4nNJyo6sB
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
13.45 Uhr – Wieder ein ML4,0 Beben um 13.29 Uhr aus 14 km Tiefe unter Fuencaliente.
13.50 Uhr – Der Vulkan emittiert erneut Asche mit erheblichen Auswirkungen auf El Paso und Los Llanos. Auch auf der Ostseite (San Pedro) fällt Asche mit Regentropfen vermischt. Der Flughafen Mazo wird noch insular vereinzelt angeflogen.
15.30 Uhr - Ein INVOLCAN-Team, das auf der Insel La Gomera eine seismische Station installiert, schickt uns dieses Foto von dem Ausbruch auf La Palma.
Un equipo de INVOLCAN, que se encuentra en la isla de La Gomera instalando una estación sísmica, nos envía esta foto de la erupción en La Palma / An INVOLCAN team, which is on the island of La Gomera installing a seismic station, sends us this photo of the eruption on La Palma pic.twitter.com/ci6jsY3JOb
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
15.40 Uhr - Mitteilung des Cabildo de La Palma : Derzeit ist die Luftqualität in Los Llanos de Aridane und in Breña Alta ungünstig. Wieder einmal so eine Aussage, die Details vermissen lässt. Vom Pförtner oder einer Sekretärin abgeschickt. Wer genaue Werte liebt, hier auf der Indexseite gibt es genaue Daten.
16.00 Uhr – Der Lavastrom, der westlich von Montaña Cogote entstand und die Klippe in der Gegend von Las Hoyas hinunterstürzt und sich über die untere Deltainsel ergießt, hat in 36 Stunden 60 Gebäude zerstört, so der Direktor von Pevolca.
17.02 Uhr - Hohe Giftstoff Konzentration im Katastrophengebiet.
#PEVOLCA Las mediciones de gases de @UMEgob permiten detectar la presencia de agentes tóxicos en #ErupciónLaPalma. Los datos son analizados por el Puesto de Mando Avanzado y el Comité Científico para autorizar el acceso a las zonas de exclusión en condiciones de seguridad. pic.twitter.com/eGMKRHN2Po
— 1−1−2 Canarias (@112canarias) December 7, 2021
20.30 Uhr - so qualmte am Spätnachmittag der Vulkan Cabeza. Viel Asche und eine hohe Aschesäule.
Imágenes que muestran la columna de cenizas esta tarde #ErupcionLaPalma / Images that show the ash column this afternoon #LaPalmaEruption pic.twitter.com/q4XTt0rdyj
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
20.35 Uhr - Binter streicht Flüge nach La Palma wegen Vulkanasche.
Mittwoch, der 8. Dezember 2021
9.00 Uhr – Binter nimmt seine Flüge mit La Palma wieder auf. Nach der Aussetzung am Dienstagnachmittag nimmt Binter seine Flüge mit La Palma an diesem Mittwoch wieder auf und bittet die Passagiere, den Status ihrer Flüge zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen gehen.
9.10 Uhr - Nach einer ruhigen Nacht mit nur wenigen und leichten Erdbeben, stößt der Vulkan Cabeza heute nur Wolken von Wasserdampf und Gasen aus. Damit beginnt aber auch die Gefahr, dass er explosiver wird.
9.30 Uhr – Bilder des Lavastroms vom Aussichtspunkt Las Hoyas heute um 8.00 Uhr.
Imágenes del avance de la colada de lava desde el Mirador de Las Hoyas a las 8.00 hora canaria / Images of the lava flow advancing from the Las Hoyas Viewpoint at 8.00 am Canarian time pic.twitter.com/UA7EA0PbJr
— INVOLCAN (@involcan) December 8, 2021
10.30 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden auf der Insel La Palma insgesamt 29 Erdbeben geortet, zwei davon von der Bevölkerung zu spüren. Die maximal aufgezeichnete Magnitude beträgt 4,0 (mbLg), entsprechend dem gestrigen Erdbeben um 13:29 UTC, 14 km tief und gefühlt mit Intensität IV (EMS98).
Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, die meisten Erdbeben (20) befinden sich in Tiefen zwischen 9 und 22 km, der Rest (9) in Tiefen zwischen 30 und 40 km. In Tiefen von weniger als 9 km wurden keine Erdbeben geortet. Die Amplitude des Tremorsignals er bleibt auf niedrigem Niveau und ist ebenso stabil wie in den Vortagen.
Wie in den vergangenen Tagen zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Angesichts des um 08:45 UTC kalibrierten Bildes wird eine Säulenhöhe von 3.700 m mit Süd-Ausrichtung beobachtet.
11.00 Uhr - Das Cabildo de La Palma teilt mit – Besitzer und Bewässerer der Bananenplantagen können am Mittwoch nur auf dem Seeweg mit der Landungsfähre den Südteil erreichen. Die Zugangsstraßen sind wegen giftiger Gase gesperrt.
11.50 Uhr - Der Ministerrat hat am Dienstag 2,5 Millionen Euro für Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch auf der Insel La Palma bewilligt, davon knapp 70 Prozent für zukünftige Projekte.
12.14 Uhr – Seit 10.00 Uhr kommen jetzt wieder verstärkt Beben aus der unteren Magmakammer in 35 Kilometer Tiefe unter Mazo. Nach in moderater Stärke zwischen ML3,1 und ML3,3. Hoffen wir, dass es dabei bleibt und die Stärkezunahme nicht mit einem neuerlichen Lava-Nachschub zusammen hängt, der sich in einigen Stunden am Vulkan bemerkbar macht. Bis spätestens Weihnachten wollten wir das Thema „Vulkan“ eigentlich ausgestanden haben.
12.30 Uhr - So sah es heute Morgen hinter dem Leuchtturm von Bombilla aus.
13.45 Uhr - Gelbe Wetterwarnung durch die AEMET vor Wind und Fünf-Meter-Wellen auf La Palma. Mit Böen von bis zu 70 Stundenkilometern über die Gipfel von Gran Canaria und La Palma, La Gomera, Lanzarote und El Hierro. Ab Donnerstag um 18.00 Uhr auch mit starkem Regen.
14.30 Uhr - 500 Meter vor dem Kraterrand, während einer ruhigen Phase.
16.00 Uhr - Jetzt kehrt wieder Ruhe ein – Tausende von Touristen haben La Palma über die Brückentage ( Montag + Mittwoch war Feiertag) besucht. Heiß begehrte Bilder der Eruption, die an diesem langen Wochenende Tausende von Touristen und Schaulustigen angezogen hat, die nach La Palma gekommen sind. Tourismus, den La Palma nach Meinung der Tourismusindustrie weiterhin dringend braucht. An diesen Feiertagen haben Händler ihre Verkäufe gesteigert. Viele dieser Touristen haben ihr Sandkorn beigesteuert.
Beim Verlassen der Insel ist das Gefühl in aller Munde, Zeuge eines Naturphänomens wie dem Ausbruch eines Vulkans und der Durchhaltekraft seiner Bewohner zu sein. Viel Bewegung sowohl innerhalb als auch um den Flughafen von La Palma. Atmosphäre auch auf den Terrassen und in den Straßen von Los Llanos de Aridane , einer der am stärksten vom Vulkanausbruch betroffenen Gemeinden. Die Profiteure freuen sich und der Rest ist froh, dass die Schaulustigen wieder die Insel verlassen.
17.00 Uhr - Morcuende von der Pevolca wies darauf hin, dass 555 Menschen in Hotels untergebracht sind, zwei weniger als am Vortag. Davon befinden sich 411 in Fuencaliente, 69 in Los Llanos de Aridane und 75 in Breña Baja. Ebenso bleibt die Zahl der in sozialen Gesundheitszentren untergebrachten Angehörigen bei 43.
Die neuesten verfügbaren Daten über das betroffene Gebiet werden auf 1.184 Hektar geschätzt. Die Gesamtfläche der Lavadeltas beträgt weiterhin etwa 48,03 Hektar und der maximale Abstand zwischen den Lavaströmen beträgt 3.350 Meter.
- Fortsetzung folgt
Nabend aus Iserlohn,
wir sind auch jeden Tag dabei und freuen uns auf Ihre Berichterstattung.
Hatte ziemlich am Anfang des Ausbruchs mal geschrieben, das wir schon öfters auf La Palma waren. Bis jetzt haben wir den Urlaub in Deutschland gebucht und sind im Hotel gewesen, für unseren nächsten Urlaub haben wir uns vorgenommen direkt au La Palma bei Einheimischen zu buchen, damit das Geld auch da ankommt. Wir warten mit unserem nächsten Urlaub ab, bis Sie sozusagen das OK geben,wenn ich das so sagen kann, das es wieder „angebracht“ ist nach La Palma zu fliegen. Werde mich sicher auch nach Tip´s erkundigen.
Haltet die Ohren steif.
Liebe Grüße
Hier mal ein Linkl zu Drohnen-Videos, die mir woanders nicht untergekommen sind (was nichts heißen soll ;-)): https://www.youtube.com/playlist?list=PLDCgdDvtev3QM6lt2gnQJL0wJLvavevn3
Und, lieber Manfred, zur jüngsten Diskussion heute (Stichwort Sinnhaftigkeit/Notwendigkeit von Forschung) – daran dachte ich aber auch bei früheren Kommentaren: Gibt es technisch auf deiner wunderbaren (!) Website die Möglichkeit bzw. wäre das für dich denkbar, deine Netiquette, die du ab und zu wiederholst, zur Kommentarfunktion zu packen oder dort anzuhängen, sozusgen stets als Eingangsstatement sichtbar?
Liebe Silke,
auch ich sichte regelmäßig diese Videos, und erlaube mir aus meiner subjektiven Sicht mit gewissem fachlichem Hintergrund eine Kritik:
Diese Videos sind sind mehrheitlich zu unspezifisch und „uninspiriert“. Soll heissen, man erkennt oft nicht die Intention des Beobachtenden, um es positiv auszudrücken. Andere Videos sind in ihrer Intention klar – sie haben einen Fokus auf die Ränder der Lavaströme (z.B. von: Stadt El Paso oder auch im September der Bauer Antonio), um Betroffenen einen aktuellen Blick der Lage zu verschaffen, sie versuchen, einen Überblick zu geben (z.B.: Cabildo de La Palma) oder wie auch immer ausgewählte Details von Vulkan, Lava oder sonstigen auffälligen Phänomenen zu dokumentieren (z.B. IGME, Involcan, UME etc.).
Die Intention der Drohnenflüge von Television Canaria sind weitenteils noch nicht mal für die aktuelle Berichterstattung geeignet. Sie richtin ihren Blick oft zu vojeuristisch auf bunte Häuser, die gerade zerstört werden, minutenlang…und ach: Da ist ja noch ein kaputtes Haus…dann mal drauf. Dies verursacht bei mir großen Widerwillen und Unbehagen.
Auch ich beauftrage beruflich regelmäßig Drohnen-Kameraleute. Dieser wäre längst nicht mehr auf meiner Liste.
Aber auch ein blindes Huhn findet Körner. Immerhin bleiben sie am Ball, und liefern dabei gelegentlich ergänzende Detailaufnahmen, wenn man weiss, was man sucht oder welche Information einem fehlt.
Zum Beispiel hatten sie am 1.Dezember den Friedhof von La Mancha im Visier, und so konnte ich vorgestern klar feststellen, dass die besprochenen Bodenrisse definitiv danach entstanden sein müssen, während die Niederschläge schon am 27.November endeten.
Soviel zur Einordnung des dortigen Video-Archivs. So kann jeder selbst schauen, ob man sich das detailliert antun möchte, oder nicht.
Lieber Sebastian,
danke für deine subjektive Einschätzung – kann ich gut nachvollziehen und finde diese „Warnung“ hilfreich. Ich sehe dieses Archiv als Ergänzung: Manchen können m. E. diese Videos auf der Suche genau nach Detailaufnahmen unterstützen, weil es in dem einen oder anderen Video womöglich, trotz aller Nähe zum Voyeurismus, die da mitschwingt, genau um das Haus handelt, was man sucht. Es gibt ja hier ab und zu mal Anfragen zu einzelnen Häusern und deren Zustand – vielleicht werden die Menschen dann dort (leider) auch fündig, so traurig das im Einzelfall ist. Langes Verharren finde ich auch mühsam, aber dazu kann man ja vorspulen, so wie manch anderes Video der von dir Genannten mir manchmal zu schnell über Gegenden „huscht“ (da hilft oft auch keine langsamere Wiedergabe, da der Blickwinkel geändert wird) weil man eben einen sehr fachlichen Blick auf den Ausbruch hat, der mir nicht immer hilft. Ich persönlich würde mir mehr Sorgen machen, wenn diese Videos das Qualitätsmaß der Berichterstattung wären. Das scheint zum Glück nicht der Fall zu sein.
„Aber auch ein blindes Huhn findet Körner“ – danke!
2,5 Mio € für aktuelle und zukünftige Vulkan Forschungsaktivitäten auf LP wurden bewilligt. Wie lange bereits untersucht man Vulkane weltweit? Und mit welchem Ergebnis? Sollte das Geld nicht besser der notleidenden Inselbevölkerung zur Verfügung gestellt werden? Oder wenigstens für weitere Sicherheits- und Sicherungsmaßnahmen? Sorry, aber mir fehlt das Verständnis für solcherart Verteilung von Finanzen!
Grüße
Guten Abend. Sie fragen – und ich nehme an, dass dies nicht nur rhetorisch gemeint war – nach dem Ergebnis wissenschaftlicher Forschung im Bereich der Vulkanologie.
Da es sich nicht um mein Fachgebiet handelt, bleibt mir nur festzustellen, welche direkten Ergebnisse in den letzten Wochen bei diesem Ausbruch unmittelbar und sichtbar zur Anwendung kamen: Ein passgenauer Bevölkerungsschutz mit Hilfe von örtlich angepassten und zeitlich mehrfach adäquat getroffenen Evakuierungsmaßnahmen, sowie temporären Sperrungen aufgrund von giftigen Gaskonzentrationen mit dem Ergebnis, dass es bei diesem Ausbruch bisher kein einziges Menschenleben zu beklagen gab (mit Ausnahme eines Mannes, der vom Dach eines Hauses gestürzt war, als er es von Asche befreite).
Also die Abwendung des größten, denkbaren Leids.
Über die mittel- und langfristigen, mittelbaren Effekte der Vulkanologie kann ich als Laie auch nur spekulieren. Konkrete Vorstellungen davon hätte ich jedoch so einige, und sie dienen allergrößtenteils ebenfalls dem Gemeinwohl.
Es würde mich zutiefst berühren, wenn man die Chancen substantiell erhöhen könnte, zum Beispiel die Bevölkerung rund um Neapel rechtzeitig zu warnen, wenn der Vesuv oder (schlimmer noch) die anderen vulkanischen Gebiete im Stadtgebiet aktiv werden sollten. Dort droht nämlich latent eine nochmal ganz andere Qualität von Katastrophe, für die uns wahrscheinlich allen die Vorstellungskraft fehlt.
Hallo Sebastian,
gut – die dort lebenden Menschen kennen die Gefahr. Sie nehmen das Risiko in Kauf. Es ist die Ignoranz und Dummheit der Menschheit, die die wirtschaftlichen Vorteile der Sicherheit vorziehen. Auch die Südwestseite von La Palma kannte die Gefahr.
Auch wenn Behörden Baugenehmigungen erteilen, ist das noch lange keine Gewähr, dass mein Haus dort auch hundert Jahre stehen bleibt. Etwas Geist und Überlegung wäre vor einer Entscheidung hier sesshaft zu werden, dringend nötig. Wer das missachtet oder ignoriert, braucht sich über die Folgen nicht zu beschweren. Er hat es riskiert und muss die Konsequenzen auch ertragen.
Schau Dir Puerto Naos oder das Princess Hotel in Fuencaliente an. Alles zukünftige Risikogebiete. Aber die Gier ist stärker als die Vernunft.
Lieber Manfred, ich teile Deine Einschätzung. Ja auch in Neapel sind in der roten Evakuierungszone des Vesuv in den letzten 20 Jahren illegal 50.000 Häuser gebaut worden. Wer Ohren hat, der höre, was nach jetziger Kenntnis getan oder unterlassen werden könnte. Später können nur noch Pflaster geklebt werden.
Für die Nutzbarmachung wissenschaftlicher Erkenntnis möchte ich eine persönliche Anekdote als bildhaften Vergleich teilen:
Vor vielen Jahren erlebte ich in der Obersteiermark einen ungewöhnlich frühen Schnee-Einbruch bis in die Tallagen im frühen September. Die Bäume standen alle noch im Saft, der Holz und Obstbaum-Schaden war daher enorm.
Wie sich herausstellte, hatte jedoch die Almbauern-Gemeinschaft ihre Rinder bereits eine Woche zuvor – ebenfalls völlig atyptisch früh – von den Almen zu Tal geführt. Man erzählte sich, dass Ortskundige einige Zeichen der Vegetation hinsichtlich eines frühen Wintereinbruchs richtig gedeutet und die Landwirte alarmiert hatten. Dieses lokale Wissen und seine Anwendung existieren. Niemand würde dies heute noch als Magie bezeichnen, sondern als Wissen um Zeichen, das den meisten verschlossen ist, aber doch zumindest teilweise nutzbar gemacht werden kann.
Denselben Ansporn hat die öffentlich finanzierte forschende Wissenschaft mit den ihr zur Verfügung stehenden Methoden und Mitteln.
Wer nur auf unmittelbare Effekte schaut, läuft ins Risiko in ein prä-magisches Denken zu verfallen. Dieses wird nicht helfen, Unglück zu verhindern oder zu heilen.
Hallo!
Und das Erkennen von Anzeichen der Vegetation auf einen frühen Wintereinbruch ist wissenschaftlichem Forscherdrang zu verdanken? Oder eher dem tradierten und genauen Beobachten natürlicher Anpassungsprozesse an sinkende Temperaturen durch die ortsansässige Bevölkerung?
Wenn Forschung dem Schutz und Überleben aller Lebewesen (inkl. der Pflanzenwelt) diente, fände das meine volle Unterstützung. Ich wage aber hier zu widersprechen: Ihr anekdotischer Vergleich, der Forschungsaufwand rechtfertigen soll, hinkt vermutlich, weil Ortskundige praktisches Wissen in langer Tradition über Generationen hinweg ansammeln und der Forschungserkenntnis nicht bedürfen. Sie sind daher eher weniger einem post-faktischen Forschungsglauben verfallen, sondern orientieren sich an den Zeichen, die ihnen die Natur ganz kostenlos zur Vergügung stellt. Forschung kann dann allenfalls bestätigen was vorher schon bekannt war.
Grüße
„Wissen sammeln“, „genaues Beobachten“ und „Zeichen der Natur“: Sie beschreiben genau, was grundlagenforschende Naturwissenschaft tut. Nur verstehen Sie nicht, dass genau aus diesen anektodischen Anfängen heraus seit den Griechen unser heutiges Wissen entstanden ist. Was Sie eigentlich bemängeln ist die Anwendung, die nicht immer zum Besten der Menschheit ist, aber Sie verwechseln mangelnde Anwendung zum Nutzen mit mangelndem Nutzen der Erkenntnis. Das ist eine ganz basale und fatale Fehleinschätzung, die in Faktenleugnung wie momentan bei den Impfverweigerern endet.
Ich habe nicht nur einen kritischen Blick auf wissenschaftliche Methodik (Stichworte sind Begrenztheit und Einseitigkeit), sondern auch auf deren Anwendung (Stichworte hier sind Moral und Verantwortung). Eine Bitte habe ich an Sie: orientieren Sie sich umfassend, also unter Einbeziehung einer möglichst breiten Faktenlage bevor Sie urteilen oder Entscheidungen treffen. Und vergessen Sie dabei nicht die moralische Bewertung sogenannter Erkenntnis. Das bezieht auch die Beurteilung meiner eigenen Haltung mit ein. Glauben Sie diese bereits zu kennen und bewerten zu können? Die Argumentation von Impfleugnern etwa ist mir ebenso fremd wie Ihnen. Meine eigene kritische Haltung schwingt bei allem immer mit, weil ich sehr oft nicht wissen kann wie Fakten entstanden sind und beurteilt werden müssen. Ein Asiate etwa betrachtet westliche Faktenlagen möglicherweise ganz anders. Und heute anerkannte Fakten können morgen überholt sein. Zurück zum Thema: Ich bemängele Finanzeinsatz in die Vulkanforschung auf LP, wo Wissen für effektiven Bevölkerungsschutz seit langem vorhanden ist und ohne dass hoher Finanzeinsatz weitergeführt hätte. Bitte verlieren Sie also bei aller Wissenschaftsgläubigkeit nicht den kritischen Blick auf die wissenschaftliche Methodik und die (damit gewonnene) Erkenntnis. Sie ist möglicherweise falsch, morgen irrelevant oder der Einsatz zur Gewinnung nicht oder nicht mehr lohnenswert.
a) „orientieren Sie sich umfassend, also unter Einbeziehung einer möglichst breiten Faktenlage bevor Sie urteilen oder Entscheidungen treffen.“ das ist ja genau das, was ich von Ihnen erwarte. Ihre kruden Ansichten zu Grundlagenforschung zeigen, dass das Ihnen fehlt.
b) Moralkeule rausholen ist einfach, vor allem wenn man Alternativen vermissen lässt. Wissenschaft, und Grundlagen- erst recht, ist moralisch neutral, erst die Anwendung macht den Unterschied.
c) ich schätze Ihre Einstellung aufgrund Ihrer Kommentare ab, wie auch sonst, und die finde ich erschreckend
d) Wissenschaft ist ergebnisoffen. Wie können Sie sich anmaßen, zu wissen, dass Vulkanforschung auf La Palma kein neues Wissen generiert und keinen erhöhten Schutz für die Bevölkerung bringt? Das ist schlicht überheblich. Vom Erkenntnisgewinn auch für andere Vulkanregionen der Welt (wo es eben keine so gute Infrastruktur für deren Erforschung gibt) abgesehen: Ihre „vielleicht“ irrelevante oder nicht lohnenswerte Forschung kostet einen Bruchteil dessen, den die neue Straße im Westen kosten wird, und hilft vielleicht noch dabei, hier Kosten zu sparen.
Kann da nur zustimmen. Ständig hört man Kritik an der Finanzierung der Grundlagenforschung, wenn die Beträge auch noch so klein sind (2,5 Millionen mögen viel klingen, sind es aber schon im Verhältnis der Katastrophenhilfe nicht und erst recht nicht, wenn man mit anderen Dingen vergleicht: dafür werden nicht mal 2 km Autobahn gebaut, und allein die Deutsche Bundeswehr kostet das alle 30 Sekunden!) Es ist eine völlig unfaire Neiddebatte, die Wissenschaft (egal ob Teilchenphysik oder Raumfahrt oder eben Vulkanologie) gegen andere Ausgaben auszuspielen. Wollen Sie auch Tierschutz abschaffen, um mehr Menschen zu helfen? Ohne Grundlagenforschung der 1960er gäbe es heute weder Internet noch Drohnen noch Handys und GPS, und versuchen Sie mal, einen modernen Katastrophenschutz ohne diese Helferlein aufzubauen! Ohne die Vulkanüberwachung der Kanaren hätte es keine rechtzeitigen Evakuierungen gegeben und vermutlich viele Tote. Dass Sie bequem auf dem Sofa sitzend diesen Blog über die Katastrophe lesen können, haben Sie genau dieser Forschung zu verdanken, deren Finanzierung Sie ablehnen. Ganz abgesehen davon, dass die Forschungsgelder ja nicht dem Vulkan überwiesen werden, sondern wieder ausgegeben werden – großteils auch vor Ort in die Wirtschaft fließen. So, als Wissenschaftler, das musste mal raus…!
Allen, die auf meine Kritik zur Finanzierung von Grundlagenforschung über Vulkanismus geantwortet haben, möchte ich entgegnen:
Das Sammeln von immer mehr Daten (gehört wesentlich zur Forschung) hilft niemandem, kostet aber unnötig viel Geld. Dass Vulkane giftige Gase ausstoßen, ist seit Jahrzehnten bekannt, Equipment zur Messung, Warnung der Einwohner und deren Evakuierung gehören unter den von mir befürworteten Bevölkerungsschutz. Noch mal die Frage: Wie viele Jahrzehnte will die Wissenschaft Daten sammeln ohne auch nur einen Deut präziser als Manfred einen Ausbruchszeitpunkt vorhersagen zu können? Autobahnbau kostet Unsummen, da stimme ich Ihnen zu. Er ist, zumindest in D genau so überflüssig wie die fortgesetzte Vulkanforschung und trägt zur Zubetonierung und zu noch mehr Verkehr mit allen negativen Folgen für Mensch und Tier bei. Klar, den Vogel schießt der Verteidigungshaushalt ab, ein Fass ohne Boden. Wer stoppt diesen Schwachsinn? Es geht nicht um Neiddebatten, sondern um die Anwendung von gesundem Menschenverstand, sprich den Einsatz von Geld zu Schaffung oder Förderung eines lebenswerten Lebens. Glauben Sie tatsächlich, dazu seien Drohnen, Smartphones und GPS erforderlich? Ich setze Ruhe, sauberes Wasser und saubere Luft, gesunde Lebensmittel, Sicherheit, Freude und Vertrauen der Menschen untereinander dagegen. Ich will auch nicht den Tierschutz abschaffen, er dient dem Leben, Forschung oftmals nur dem Selbstzweck. Sind demnächst 40.000 Satelliten über unseren Köpfen Fortschritt? Oder die Besiedlung des Mars? Ich möchte Sie dazu aufrufen, Ihr Hirnschmalz der Förderung allem Lebendigen und nicht toten Dingen zu widmen. Unsere globalen Resourcen sind begrenzt, das wusste schon der Club of Rome. Das müssen Wirtschaftler und Warenproduzenten leider erst noch lernen. Was also ist Fortschritt? Das noch präzisere Gerät zur Messung von CO und SO2? (Ich wette, dass auch damit die dräuende Katastrophe im Raum Neapel nicht abzuwenden ist). Der neue Tesla, das genaueste Verständnis von Neutrinos und dunkler Materie? Probleme mit noch mehr Technik lösen zu wollen, ist nicht mein Denkansatz. —Genug, ich habe einen ganz anderen Standpunkt!
Grüße
Ich teile das. Vulkanforschung würde ich auch eher ans Ende der Liste der wichtigen Menschheits-Forschungsfelder setzten. Im Moment haben wir dringendere Probleme. Bring es die Menschen weiter Vulkane noch besser zu verstehen? interessant sicher ja! Aber im Moment wichtig oder dringend? Nein. Der beste Bevölkerungsschutz ist nicht die bessere Vorhersage von Ausbrüchen, sondern einen größtmöglichen Abstand zu halten von ihnen. Gebt den Vulkanen den Raum zurück den sie benötigen und bewundern wir das Naturphänomen auch sicher Entfernung. Dann braucht es in Zukunft auch keine Unsummen aus der Gemeinschaftskasse um die Zerstörungen, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen auszugleichen.
Was für eine gefährliche Einstellung. Von allem, was uns bedroht, sollte wir uns fernhalten, statt versuchen, es zu verstehen? Wissen Sie, wie viele Vulkane es auf der Welt gibt? Wollen Sie ganz Japan und Indonesien umsiedeln, halb Mexiko, die Karibik und Dutzende weitere Gegenden inkl. den Kanaren? Die Eifel? Alles aktives Vulkangebiet! Auch Sie verwechseln politischen Unverstand, wie mangelhafte Baugesetze und Vorbeugung, mit mangelhaftem Verständnis des Vulkanismus. Und Sie fordern Unmögliches. Vulkane sind da, wir müssen lernen, damit zu leben. Hier geht es doch nicht darum, dass ein paar Wissenschaftler ihren persönlichen Wissensdurst mit Steuermillionen stillen. Vulkanologie ist eine mangels Experimentiermöglichkeit und mangels direktem wirtschaftlichem Nutzen (= keine Finanzierung durch Firmen) langsamer voranschreitende Wissenschaft, aber wir sind vom Schmiedegott in seiner Höhle über heiße Winde aus der Tiefe und brennende Kohle zum heutigen Verständnis von Plattentektonik, Hotspots und Plumes gekommen, womit wir erst verstehen, wo und warum Vulkane sind und wo die Gefahrenzonen liegen. Und ohne dieses Wissen könne man Ihre krude Idee von „alle Vulkangebiete meiden“ auch nicht umsetzen…
Ich möchte ausdrücken, dass ich Wissenschaft in jeglicher Form ausdrücklich unterstütze und richtig finde, falls das falsch rübergekommen ist. Es sollte aber die Frage der Priorisierung erlaubt sein. Wir als Gemeinschaft sollten und müssten uns darüber verständigen was gerade die dringendsten Felder sind auf die wir uns konzentrieren sollten. Für die Kanaren fällt mir da eben nicht zuerst die Vulkan-Grundlagenforschung ein. Aber Entscheiden müssen das natürlich die Palmeros.
Also, mit 2,5 Millionen bezahlen Sie gerade mal ein paar Stellen für ein paar Jahre, das hat mit Priorisierung nichts zu tun. Vergleichen Sie mal mit anderen Forschungsetats. Die interne Neiddebatte führt nicht weiter, das Geld ist da, wird aber für Unsinn wie Rüstung, Förderung schädlicher Industrie von Fossiler Energie bis zu umweltschädlicher Landwirtschaft in zig-tausendmal größeren Summen verbraten und rausgeworfen.
Für mich ist das eine ideologisch verbrämte Denkweise, die genau zu den Problemen führt, die mit dem ach so gesunden Menschenverstand nun mal erst geschaffen wurden. Wir brauchen Wissen und Fakten für Lösungen, nicht irgendein Bauchgefühl einer ach so besseren Welt ohne Wissenschaft.
Bei Militär und der Besiedlung des Mars könnte man fast zustimmen … Obwohl, wenn wir hier Kleinholz gemacht haben, könnte der Mars eine echte Alternative sein … zumindest für einige.
Aber in einem Vulkan-Blog gegen die für diesen Zweig der Geologie zweckentfremdeten finanziellen Mittel zu polemisieren, ist schon eine ganz schöne Kamikaze-Aktion :-))) Ist als wenn man in einem Motorsport-Forum gegen die F1 wettert. Kann nur in einem Shitstorm enden.
Ansonsten ist es vielleicht mal ganz ratsam, sich mit den Erfolgen dieser Wissenschaft oder Wissenschaft im allgemeinen auseinanderzusetzen …
… wobei weder Marsbesiedlung noch Militär direkt etwas mit der hier kritisierten Grundlagenforschung zu tun hat. Klar wird auch dafür geforscht, das Geld kommt aber aus ganz anderen Quellen und die Intention erst recht. Äpfel und Birnen und grundlegender Verständnismangel.
Mit Verlaub, selten einen solchen Schwurbel aus Halbwahrheiten, völligem Unverständnis von der Arbeitsweise der Wissenschaft und von den gewonnenen Erkenntnissen gelesen. Sie unterstellen, dass über Jahrzehnte keine neuen Erkenntnisse gewonnen wurden und alles nur Geldverschwendung ist. Das ist ja noch unter dem Niveau von Anthroposophie und Kreationisten.
„Gesunder Menschenverstand“ statt Fakten? Forschung dient nur dem Selbstzweck? In welcher Blase leben Sie? Sie verquirlen wirklich alles in eine krude Fortschrittskritik. Was haben 40.000 kommerzielle Satelliten mit Grundlagenforschung zu tun? Nichts! Was hat der von mir sehr geschätzte Club of Rome mit seiner Wirtschafts(!)prognose mit Naturwissenschaft zu tun? Wissen Sie, dass Antimaterie, vor wenigen Jahrzehnten SciFi und dann reine Grundlagenforschung, heute in jedem PET-Scanner verwendet wird (P wie Positron!) – wenn das nicht Forschung für Leben ist? Impfstoffe wollen Sie wohl durch gute Lebensweise ersetzen? Wo wären wir ohne mRNA-Grundlagenforschung von vor 10 Jahren? Ist das keine „Förderung alles Lebendigen? Sie verwechseln Humanismus und nötige Kritik an westlicher Verschwendungssucht mit pseudo-alternativen Denkweisen und laienhaftem Wissenschaftsverständnis.
Ich bin auch kein Vulkanologe, aber auch mir fielen sofort die Beispiele ein, die Sebastian bereits schrieb. Auch auf La Palma hätte es ohne die engmaschige Überwachung zu einem sehr bösen Erwachen kommen können, und das Wissen über täglichen „Blähungen“ verdanken wir GPS und damit Raumfahrt, vom Copernicus-System für Katastrophenschutz ganz abgesehen. Das einfach zu negieren ist eine ungeheure Missachtung der Leistung von zehntausenden Wissenschaftlern aus vielen Jahrzehnten!
Man möge mit bitte nicht mit „alternativer Sichtweise“, „man kann dazu unterschiedliche Meinungen haben“ usw. kommen. Solches Wissenschafts-Bashing höre ich sonst nur von militanten Corona-Leugnern und Astrologen. Wissenschaftliche Fakten sind die Grundlage der ganzen Zivilisation, und Sie verunglimpfen gleich die gesamte Wissenschaft und alle Wissenschaftler, und da fällt es mir schwer, ruhig zu bleiben. Ich bin Biologe und habe mein Leben der Erforschung der Tierwelt und dem Artenschutz gewidmet. Und Taxonomie ist Grundlagenforschung – nämlich jene dringend benötigten Grundlagen, die man dann zum Schutz der Tierwelt und der Ökosysteme benötigt. Ich fühle mich durch solch wissenschaftsfeindliche Anwürfe ganz persönlich herabgewürdigt.
Nirgendwo habe ich behauptet, dass mit Bezug auf Vulkan Forschung „alles Geldverschwendung ist“ oder (überhaupt) „keine neuen Erkenntnisse gewonnen wurden.“ Was ich aber wohl hinterfragt habe, ist die Vergabe von Finanzmitteln. Insbesondere in Zeiten großer Not der heimischen Bevölkerung. Bitte genau lesen! Aber ja, mein Eindruck ist tatsächlich, Forschung diente oft dem Selbstzweck und ohne für Menschen zweckdienliche Lösungen zu suchen. Oft bedient sie Bespaßung (Weltraumexkursion von Betuchten) oder die Forderung nach Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze (Nahrungsmittelindustrie, Chemieindustrie). Oder gar um Leben effektiv auslöschen zu können (Waffenforschung).
Ich möchte nicht auf alle Ihre Anwürfe eingehen, nur so viel noch: Wer ausschließlich wissenschaftliche Methodik im Blick hat, muss den Antrieb nach umfassenderer und kritischer Betrachtungsweise als „Schwurbelei“ abtun, ich nehme Ihnen das nicht übel, ich bin diesen Reflex gewohnt. Da ich aber täglich von Faktenlieferanten und Bewertern umgeben bin, Fakten die durchaus hervorragend recherchiert wurden, sich aber dennoch manchmal als falsch erwiesen, habe ich gelernt, zu hinterfragen. Und meinen Blick möglichst weit zu fassen. Bitte seien Sie ebenso kritisch und offen. Danke!
Grüße
Sie unterstellen weiterhin, dass mit Geldern der Grundlagenforschung „Gewinnmaximierung“ und die Raumschiffe von Bezos und Musk finanziert werden, das ist schlicht unwahr. (Andersrum würde ein Schuh draus: die private Raumfahrt – ja, kann man gern hintenfragen – macht gerade Forschung wie auf der ISS sehr viel billiger, denn die SpaceX-Raketen sind ein vielfaches billiger als die alten Shuttles es je waren, das spart den Steuerzahlern Millionen). Aber zurück zu Ihrem Anspruch auf „umfassende Kritik“: Solange der der Wissenshintergrund fehlt, bleibt es bei pseudohumanistischem Möchtegern-Weltretten, das hilft niemandem. Ich halte mich an wissenschaftliche Fakten und begründe darauf Meinung und Handeln. Kritisch und offen, ja, aber ohne ideologisch verbrämten Hintergrund.
So – das soll jetzt reichen. Die persönlichen Einstellungen sind klar und hinreichend ausdiskutiert.
Sensationelle Drohnenaufnahmen vom Krater gibt es einmal wieder vom IGME, wie beispielsweise hier: Expulsión masiva de gases y ceniza en los centros de emisión superiores. La Palma IGME – YouTube
In deren Kanal sind von gestern noch mehrere Nahaufnahmen enthalten.
Hallo Sebastian,
leider funktioniert Dein Link nicht. Meldung „Seite nicht erreichbar“.
Bin sehr daran interessiert, wir haben einige Urlaube in der dortigen
Residencia verbracht.
Mein letzter Wissensstand war, dass der Lavastrom vom Cam. la
Majada kommend die LP 312 überschritten hat und Häuser im
südlichen Bereich der Siedlung Norias begraben hat.
Das Restaurant Norias soll soeben verschont worden sein.
Falls ich Zeit habe, werde ich noch nach aktuellem Bildmaterial suchen.
Grüße von Rainer „Zwo“
Ich nehme an, Sebastian meint diesen Film von gestern früh: https://www.youtube.com/watch?v=x5V5gg4MiiM
So ist es, Silke, danke!
Nur ein kurzes Dankeschön .
Rainer „Zwo“
Unter diesem Link findet man 3‑D-Aufnahmen, insbesondere jetzt auch von Las Norias
https://volcan.lapalma.es/apps/mapa-comparativo/explore
Danke habe mir den Link auch für zukünftige Recherche abgespeichert.
Inzwischen hat es den unteren Platz der Residencia mit dem Schwimmbad auch erwischt. Ich gebe nur zu bedenken: Wenn die Hauptgebäude und auch das Restaurant stehen bleiben – was hilft es? Sie liegen jetzt auf einer Insel im langsam erstarrenden Lavameer, sind nur zu Fuß zu erreichen (demnächst vielleicht durch eine Behelfsstraße von Süden, wenn eine solche für sinnvoll gehalten wird), von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten und wahrscheinlich auch teilweise beschädigt. Wirtschaftlich sind sie damit „tot“ und daher als Ruinen zu betrachten. Bei uns bleiben vielleicht ein paar schöne Erinnerungen.
Danke Wolfgang,
Du hast vollkommen Recht.
Da existiert keinerlei Infrastruktur mehr.
Die Wasserleitungen liefen dort z.B. oberirdisch
neben dem Straßenrand.
Es kam, was bei vielen anderen Lava-Inseln bereits geschah, sie wird kleiner und kleiner.
Die Zerstörung vom Ortsteil Las Norias schreitet fort, nachdem der jüngste Südstrom die Siedlung bereits zur Insel werden ließ.
Auch der alte Südstrom #9 erhielt gestern eine neue Lava-Welle, wie man bereits morgens sehen konnte (Cabildo-Video ab ca. Minute 2:30). Das bekannte Casa Bepe gibt es nicht mehr. Und die Residencia Las Norias sieht demselben Schicksal entgegen – der Hof ist auf dem Video bereits verschüttet.
Ich schreibe aus Hamm, ca. 200 Kilometer südlich von Hamburg 🙂
Lieber Manfred. Das ist schon außerordentlich, was die Anzahl der Leserschaft angeht. Deine regelmäßigen Berichte verfolge ich schon seit Jahren. Damals, bei dem Vulkanausbruch an der Küste von El Hierro hing ich auch an jeder Neuigkeit, die Du geschrieben hast. Unvergessen die teils schwimmenden „Kugeln“, die der Vulkan damals ausgespuckt hatte, und Du als Bild gezeigt und dokumentiert hast. Auf einem Flug nach Teneriffa konnte ich damals vor dem Landeanflug dann tatsächlich eine kleine Rauchsäule vor El Hierro aus dem kleinen Fenster der 737–800 erkennen. Einige Jahre zuvor habe ich täglich den Blog von „Dr. Baaden“ auf Teneriffa verfolgt, da auf der Insel Unsicherheit wegen einiger Erdbeben herschte. Es muß so um 2006–2008 gewesen sein. Als seltener Zigarren Raucher frage ich mich natürlich aktuell, was in dieser Zeit des Vulkanausbruch auf La Palma aus den Tabakpflanzen geworden ist. Aber vielleicht steigert etwas Vulkan-Asche ja noch den Geschmack, 🙂
Ich wollte hier noch schreiben, das ich mich als Bananenaufkleber Sammler natürlich irsinnig über das aktuelle „Plátano de Canarias, del Volcan“ Ettiket in meiner Sammlung freuen würde. Ich schaue immer schon in der E‑Bucht, ob jemand eines anbietet. Aber da dieses hier auf Deiner Webseite dann doch zu weit führen würde, frage ich besser nicht die hier lesende Leserschaft, nach so einem Etikett.
Hoffen wir, das sich der Vulkan nun langsam beruhigt.
Beste Grüße aus Hamm,
Klaus
Wenn man Tabak mit Vulkanasche mischt, wird das Rauchen sicherlich gesünder…
Lieber Manfred, recht herzlichen Dank dafür, dass Du das Erwähnen der weniger werdenden Berichterstattungen in den Medien sofort zum Anlass genommen hast, uns die Anzahl der Zugriffe mitzuteilen. Ich bin von der Zahl 60.000 sehr beeindruckt. Das ist kein Pappenstiel. Und die derzeitigen 25.000 sind gewiss auch nicht wenige. Dieses große Interesse an Deiner engagierten Recherche- und Berichtsarbeit für diesen Blog beweist erneut deren hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Danke, danke, danke. Und bitte, bitte: Weiter so .…!!
Jo Kenklies, Hannover
https://www.betterplace.me/vulkan-la-palma-direkthilfe-michael-karin
Hier ein Link von Betroffenen, sehr guten Freunden von uns auf La Palma
Apropos Lavatuben …
könnte man da nicht entsprechend große Betonröhren verlegen, die deren Funktion übernehmen ?
Eine Lava-Kanalisation sozusagen 🙂
Wann? Wo? In welcher Dimension? Vor oder während eines Ausbruchs?
Ich finde die Frage nicht beantwortbar. Tut mir leid.
Ist fast dasselbe wie mit den Sprengungen
Mit solchen Ideen haben schon die Italiener am Ätna vor Jahrzehnten experimentiert – und zwar mit der prinzipiell erfolgversprechenderen und günstigeren Variante einer offenen Kanalisation. Leider wollte da aber kaum Lava hinfließen, als es fertig war.
Der größte Effekt war vermutlich, dass da ein paar Bürgermeister jahrelang Ruhe vor der örtlichen Bau-„Innung“ hatte.
Hm, warum eigentlich nicht Lavaröhren? Ich kenne Zahnpastatuben, Senftuben, Hautcremetuben… Aber Lavatuben? Das scheint mir wörtlich aus dem Englischen übersetzt (lava tubes), von wem auch immer, aber ergibt nicht so richtig Sinn. „tubes“ im Englischen sind Röhren.
Mit Betonröhre wird ein Behältnis bezeichnet, welches aus Beton hergestellt wurde. Stellen Sie sowas doch mal aus Lava her …
Die Verwendung der Bezeichnung ‚Tube‘ sagt eher etwas über den Inhalt aus.
Aber Lavaröhren sind doch aus Lava??
Versteh ich nicht.
Hallo Manfred!
Ich bin ein regelmäßiger Leser aus Karlsruhe.
Plattentektonik und Vulkanismus haben mich schon früher interessiert. Ich war zwei mal auf La Palma und zwar im Sol, das hier manchmal nicht gut gelitten ist. Verstehe ich nicht.
Hier auf La Palma hat mich das Thema Vulkane dann richtig gepackt (Vulkanroute, San Martin( wie ich ihn nenne: der rote in all den schwarzen Vulkanen)). El Discreto ist bei meiner letzten Abreise ausgebrochen.
Wir werden nächsten November unser Hochzeitsreise hierher machen.
Eigentlich würde ich gerne wieder ins Sol.
Danke für die tolle Berichterstattung
Bleibt alle Gesund
Bengt
Hallo Bengt,
zu „im Sol, das hier manchmal nicht gut gelitten ist. Verstehe ich nicht“
Ein Erklärungsversuch
Besuchsprotokoll La Palma ca 1990:
In Puerto Naos war doch glatt eine der hässlichsten Bausünden am herrlichen Strand von Puerto Naos entstanden.
Auch lief das gesamte Abwasser dieser Bausünde ungeklärt direkt neben dem Badestrand .
Es gibt auf den Canaren ein absolutes Bauverbot im Abstand unter 200m zum Meer.
Ob das damals schon galt und der Bau daher ein eindeutiger Schwarzbau ist weiss ich nicht, hat aber die Atmosphäre Puerto Naos komplett zerstört.
Auch ist die Frage ob von den Einnahmen überhaupt etwas auf La Palma bleibt.
Ich persönlich würde niemals freiwillig in so einem schrecklichen Betonkasten mit so einem Hintergrund mein Geld lassen.
Das sind für mich die offensichtlichsten Gründe warum das Sol nicht gelitten ist.
Nichts für ungut
Rainer
Danke Rainer!
Ich habe die Punkte vernommen, kann es aber immer noch nicht nachvollziehen.
Ich habe mir mal ein paar Gedanken dazu gemacht.
„hässliche Bausünde“
Ich finde das Sol sogar in Form und mit der Lava-Außenwand recht gelungen und (für die Größe) ziemlich unaufdringlich.
Abwasser
Ist eine Sauerei. Ist den der Rest der Insel besser? nein: https://la-palma.info/palmerische-umweltsuenden/
Atmosphäre Puerto Naos
Ich frage mich immer, wo soll der Puerto gewesen sein? (vielleicht gab es ja auch keinen) Ich finde dazu im Netz nichts. Wer Bilder für mich hat (vor allem auch vor 1949/San Juan) gerne einen Link posten. Die alten Häuser sind ja weg, ich glaube deren Fundamente sieht man noch am Parkplatz/Para-Landeplatz. Die Bebauung des Ortes von heute ist nicht alt. Hat da wirklich nur das SOL die Atmosphäre zerstört?
Einnahmen auf La Palma bleiben?
Ein deutscher/festlandsspanischer oa. Finca-Vermieter ist da auch nicht besser als der Melia-Konzern. Einige Gäste des Sol lassen natürlich, so wie ich, viel Geld in den Wirtschaften und bei El Sitio und Ron Aldea oder den Winzern.
persönliche Einschätzung „Betonkasten“
Ganz grundsätzlich, selbst ein Umweltverband (ich weiß nicht mehr Greenpeace oder NABU) hat ausgerechnet, dass Bettenburgen durchaus ökologischer sein können als Ferienhäuser, die sich in der Fläche verteilen. Natürlich nur pro Kopf.
Sehr langer Post, kurzer Sinn:
Das Sol mag damals nicht gepasst und gefühlt zu groß gewesen sein, aber es hat seine Daseinsberechtigung.
Danke Bengt,
Du hast wirklich gut recherchiert!
Zu dem „Betonkasten“:
habe persönlich das Glück in Berlin in einem kleinen eigenen Haus zu leben und auf El Hierro ein Ferienhaus gebaut zu haben.
Bin also in Richtung „Wohn-oder Urlaubsmaschine“ wirklich allergisch.
Auch habe ich das Sol ohne jede Natursteinverkleidung erlebt. Jeder Neubau ab einer gewissen Grösse sieht in der Rohbauphase wirklich aus wie ein Fremdkörper in der Landschaft. Auf El Hierro in Restinga steht auch so ein riesiger Kasten, der in der Rohbauphase absolut schrecklich aussah.
Brei den Abwässern ohne Genehmigung sieht es nicht nur auf La Palma sehr böse aus.
Kläranlagen sind wirklich absolute Mangelware. Wenn überhaupt vorhanden gewiss nicht auf neuestem technischen Stand.
Ökobilanz Wohnblockbebauung gegenüber zersiedelter Landschaft schneidet wirklich positiv ab, das ist korrekt.
Bleibt die Baugenehmigung an so einem Platz offen, genauso wie in Restinga.
Das sind halt die Kanaren mir verschlungenen Wegen, genauso wie bei uns auf dem Dorf.…..
Wünsche dir auf jeden Fall weitere schöne Aufenthalte auf La Palma und willkommen bei den Vulkan + Kanaren Liebhabern.
Hallo Rainer,
Der Klotz in La Restinga sieht heute auch noch nicht viel besser aus. Überhaupt der ganze Hafenort, das damals von eingewanderten Gomeras errichtet wurde, ist bestimmt kein Vorzeigebeispiel für El Hierro.
Wie Du vielleicht weißt oder gelesen hast, bin ich seit Jahrzehnten viel auf El Hierro. Ich habe dort bereits viele Monate verbracht und kenne die Insel fast so gut wie La Palma.
Wo hast Du denn Dein Domizil errichtet?
Ich bin meist im Golfotal solo oder Tamaduste wenn die komplette Familie mitkommt.
Gruß
Manfred
Im Golfo, Canalweg. casaprimavera.de
Sind meist von Ende November bis Anfang Mai im Ferienhaus. .
Danke – schau ich mir mal auf der Karte an.
Hallo nochmals
Das mit der „Wohnmaschine“ musste ich selbst erst lernen. Ich komme vom Dorf, Einfamilienhaus, und habe selbst eine Wohnung in einer 42-Parteien-beton-Einheit dann vor über 10 Jahren gekauft. Warum? Weil es net schlecht ist. Aber als der Makler mir die Wohnung damals angeboten hat, wollte ich ihm auch den Vogel zeigen
Macht es alle gut
Bengt
Servus Manfred,
bitte mit Deinem Hobby weitermachen, 25000 User täglich ist schon eine Hausnummer.
Hoffentlich bleibt da finanziell irgendwas hängen, sodass sich der zeitliche Aufwand des Blogs ein bisschen trägt und die Kosten für Server etc. minimiert bleiben.
Viele Grüße vom Ammersee
Hallo Marco,
wenn viele Leser ein Buch von mir zu Weihnachten lesen oder verschenken, dann schon .…
Gruß
Manfred
Nachtrag: Danke, das war jetzt eine Steilvorlage.
Bleiben wir allgemein beim Du in den Kommentaren, ist einfacher – ich heiße Manfred.
… und noch viel mehr, wenn das Buch über den Volcán Cabeza erschienen ist.
Falls es dazu kommt und ich noch die Kraft und Lust dazu habe.
Hallo, Herr Betzwieser,
Es lohnt sich auf alle Fälle, weiterzuschreiben, da hier in Deutschland die allgemeinen Informationen in den Medien äußerst rar sind. Auch sind ihre Beiträge für Nichtvulkanologen sehr gut verständlich und informativ. Bleibt nur zu hoffen, dass die Nachrichten endlich besser werden und der Berg wieder ruhig wird. Aber die Natur und unsere Erde geht nun mal oft eigene Wege, die wir als „Individuum Mensch“ nicht so vorhersehen und erst recht nicht beeinflussen können.
Ihre Berichterstattung ist super, informativ, sachlich . Ich bewundere Sie für Ihre Geduld (Gelassenheit) und wünsche la Palma das Beste, vor Allem Zuversicht und Optimismus. Ganz liebe Grüsse S. Danzeisen
Ich bin sehr dankbar für Deinen Blog, lieber Manfred. Du, Michael (LPIndie) und Benjamin (Bananeninsel) haltet mich auf dem Laufenden, was auf der Insel meines Herzens geschieht. Ich hoffe, Du schreibst noch recht lange und auch über das Ende der Vulkankatastrophe hinaus. Dann geht es um die Bewältigung des Ereignisses und den Wiederaufbau auf der so getroffenen Insel.
Guten Tag,
ich gehöre (zusammen mit meiner Schwiegerfamilie) zu den stillen Mitleser.
Ich selbst war beim Vulkanausbruch auf der Insel und wir haben Hals über Kopf das Haus der Schwiegereltern verlassen, die zum Glück zu diesem Zeitpunkt nicht auf La Palma waren und dieses Gefühl der absoluten Panik und Hilflosigkeit nicht miterleben mussten.
Unser Haus stand bereits dann am Tag nach dem Vulkanausbruch nicht mehr.
Wir lesen täglich hier mit, da wir uns weiterhin mit La Palma sehr verbunden fühlen. Wir selbst haben noch ein Zuhause in Deutschland, die Palmeros zum Teil nicht mehr. Dies macht uns immer wieder fassungslos und traurig und unser ganzes Mitgefühl gehört den Palmeros.
Vielen Dank für die tägliche Berichterstattung! Danke!
Ein neues Video zur südlichen Lavazunge: https://www.youtube.com/watch?v=8D1AlDppEbc
Und dann noch eine Frage zu diesem Video: Haben die Risse was zu bedeuten? Sind das eher Folgen von dauerhaften/wiederholten Beben (so wie woanders Steinschlag), sind das nur leichte Verformungen oder können hier neue Austrittstellen entstehen? Sie scheinen, wenn ich das richtig sehe, außerhalb der Lavazungen zu liegen.
Der Berg Cogote besteht wohl aus locker aufliegendem Material. Die Lava scheint dieses zu komprimieren, wodurch die Risse entstehen. In diese Risse dringt dann Lava ein, fliesst darin (unbemerkt) weiter, um in größerer Entfernung wieder auszutreten. Ich denke nicht, dass diese Risse allzu tief sind.
Lieber Kunigard (und auch Ron): Vielen Dank für die schnelle Antwort und Erklärung – das beruhigt doch etwas.
Interessantes Video, rund um den Montana Cogote scheint der Boden komplett brüchig zu sein, teilweise ist auch schon kleinweise Lava ausgetreten, die Öffnungen sind auch teilweise mitten zwischen den Häusern: 06/12/2021 Grietas y salida de lava en ladera oeste de Montaña Cogote. Erupción La Palma IGME – YouTube
Ich glaub nicht das das Lava ist. Sieht für mich eher aus als wenn die Ascheschicht dort durch Regen schwer geworden is und jetzt langsam abrutscht. Vergleich mit eine dicke Schneeschicht an einem Steilhang. Da kommen auch Risse.
Hallo Allseits, das ist ein interessantes Phänomen.
Ich denke, dass hier wie so oft mehrere Dinge zusammenkommen.
Der Regen allein erklärt den Vorgang jedenfalls nicht, dann wären die Risse nicht auf die unmittelbare Umgebung der jüngeren Lavaströme begrenzt, sondern in größeren Bereichen der mit einer besonders dicken Lavaschicht betroffenen Gebiete im Südwesten des Vulkans. Die Regenfront war am 26./27.November aktiv. Am 01.Dezember ist von Rissen noch überhaupt nichts zu sehen (Video ab Minute 4:40).
Nein, das auffälligere Phänomen ist der Aktivitätsabfall im westlichen Hauptkegel und parallel dazu der jüngste dünnflüssige Lavastrom ergänzt durch diverse als „Austrittspunkt“ bezeichneten Stellen rund um den M.Cogote – alles in direktem zeitlichen Zusammenhang.
„Reiner Zwo“ hatte gestern noch diese Karte der IGME verlinkt, wo die Punkte sehr deutlich kartografiert sind. Auch der kleine lavaführende Riss direkt zwischen den Häusern im Corazonzillo-Viertel bei den Resten der Solaranlage.
Ich tendiere zu einer These, die „Kunigard“ gerade andeutete, nämlich dass das rissige Gebiet durch den Druckanstieg „aktiviert“ und vielleicht auch lokal etwas angehoben wurde (auch so entstehen Risse), und dass dort – wie und woher auch immer – punktuell und temporär Lava austrat. Und offensichtlich keine spielentscheidenden Mengen – es sind also keine fetten Kanäle oder Tuben involviert. Der Druck hat sich wie schon öfters seinen Weg „zur Seite“ gesucht.
Es gab in den Posts inzwischen schon Erklärungen, teilweise, wie z.B. ab rund um 0:40 im Video sind schon Stellen zu sehen, an denen Lava in kleinen Mengen ausgeronnen zu sein scheint.
Ja, sieht aus wie Lava. Aber könnte auch so ’ne Art Schlamm-(Asche)lawine sein. Drumherum steht auch alle Grass und Bush noch, da ist nix verbrannt. Mit Lavatemperatur von 1200 Grad würde am Rande Brandspuren zu sehen sein.
Ja, ihre „könnte sein“-Aussage ist soweit verständlich. Sie hält nur einem Vergleich mit den im Bild sowie in dem zugrundeliegenden Video zu sehenden sonstigen Lava-Strömen nicht stand. Da sind leider nirgendwo Brandspuren zu sehen, wo in ihren Augen welche sein müssten. Es ist genau genommen keinerlei Unterschied zwischen der angenommenen Schlammlawine und den Lavaströmen der Umgebung zu sehen.
Ihre Schlammlawine, die über eine Woche nach den letzten Niederschlägen auf dieser Inselseite entstanden sein muss, zeigt an den Rändern auffällige Brocken-Anhäufungen, die dort hintransportiert worden sein müssen. Und das alles an nur wenigen Stellen, ohne jede andere verwertbare Spur von Niederschlägen in der Fläche. Bitte!
Zum Vergleich: Dieses Video zeigt einen Lavastrom „in Action“, am selben Tag wie die Lavine, und nur unweit davon – auch hier sehen wir in Gänze unbeschadete oder auch nur verfärbte Pflanzen direkt an den gewiss noch nicht ausgekühlten Brocken-Rändern.
Herr Betzwieser, ich lese Ihre Seite schon lange vor dem Vulkanausbruch mit und bin Fan Ihrer Berichterstattung! Kenne die Insel von vielen Besuchen als aktiver Wanderer recht gut! Unser letztes Ouartier( Palasui) ist leider Opfer des Vulkans geworden.
Mit meiner Frage vor 10 min bin ich leider Ihrer Zensur zum Opfer gefallen!
Gruß
Bernd
No warum? Ist doch beantwortet. So schnell sind die Palmeros nun auch wieder nicht. Bin doch hier kein Callcenter oder eine Radiostation die nur darauf wartet irgendetwas beantworten zu müssen. Mein Hobby – verstehst Du mich?
Hallo Manfred, wird es den Eigentümern von Häusern, die in von Lava eingeschlossenen Gebieten liegen,ermöglicht da wieder zu wohnen, nach dem der Vulkan keine Puste mehr hat?
Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
schwer zu sagen, da ja auch die gesamte Infrastruktur zerstört wurde. In den Randbereichen in einiger Zeit sicher möglich. Aber der Hauptbereich mit den eingeschlossenen und unzerstörten Häusern wird sicher zur Schutzzone oder einem Naturbereich/ Naturpark erklärt. Noch sind wir aber nicht am Ende.
Grüße
Manfred
Hallo Manfred,
sicherlich werden viele Interessierte, die La Palma lieben gelernt haben, deinen Blog auch weiterhin verfolgen. Nochmals Danke für deine Arbeit und Zeit, die du hier investierst. Danke auch an alle Kommentatorinnen und Kommentatoren für ihre informativen Beiträge und Links. Die deutschen Medien berichten zwar ausgiebig über andere Themen, doch wird in letzter Zeit auch öfters, wenn auch etwas verspätet, über den Vulkanausbruch und die Lage auf La Palma in den Online-Medien und sogar in den Hauptnachrichten im Fernsehen berichtet. Heute fand ich diesen Artikel.
https://www.n‑tv.de/wissen/Vulkanologen-suchen-Ausbruchsmuster-auf-La-Palma-article22981338.html
Viele Grüße
Ute
Guter Beitrag auf n‑tv (was sonst eher die Ausnahme ist)
https://www.n‑tv.de/wissen/Vulkanologen-suchen-Ausbruchsmuster-auf-La-Palma-article22981338.html
Diesen Text gab es sehr ähnlich auch in anderen Medien, z. B. heute im Berliner Tagesspiegel und ist ursprünglich von der dpa: https://www.tagesspiegel.de/wissen/vulkanologentreffpunkt-la-palma-am-unberechenbaren-alten-huegel/27867308.html
Von der dpa … Ich ahnte schon, dass ich n‑tv zu früh lobte ..
„Erst Anfang Dezember war ein aus einer neuen Spalte austretender Lavastrom an den bis dahin verschonten Ort La Laguna bis auf 800 Meter herangeflossen.“ Aha. Habe ich etwas anders in Erinnerung…
Hallo,
Ich lese ihren Blog von Anfang des Vulkanausbruchs, WEIL ich auch irgendwie betroffen bin in La Laguna. Ich bin froh und dankbar über jegliche Information die mich auf diese Weise erreicht.
Danke dafür.
Mein Haus steht zum Glück noch ! Aber natürlich steht es mit den Nerven nicht immer zum besten wenn man fast von Anfang an evakuiert wurde.
VG
Ich warte auch immer ganz gespannt auf deine Informationen.
Vielen herzlichen Dank dafür.
Grüssle aus Tijarafe
Ana
Mag sein, dass es schon neuere Videos gibt, hier aber nochmal mein Link von gestern:
https://www.youtube.com/watch?v=DrGlAwLAmpI
Es zeigt den neuen Strom, wie er über die Klippe fließt.
Hier ist es schon:
https://www.youtube.com/watch?v=x5V5gg4MiiM
7. Dezember: 8 Uhr 20
Liebe Grüße aus dem Sauerland, Herr Betzwieser!
Einen allerherzlichsten Dank für Ihre kompetente, tägliche Berichterstattung.
Seid zehn Jahre fliegen mein Mann ich im Winter nach La Palma und genießen die wunderschöne Insel. Wir hoffen auf ein Weihnachtswunder für die Insel und daß „Normalität “ wieder einkehren kann.
Viel Kraft und Gesundheit wünschen wir Ihnen und allen Inselbewohnern.
Vielen Dank nochmal für die guten Berichte.
Guten Tag, Herr Betzwieser, es mag durchaus sein, dass durch die vierte Welle der Coronapandemie dieses Thema wieder verstärkt in der Presse thematisiert und diskutiert wird. Und weniger das Vulkangeschehen auf La Palma. Unabhängig davon ist Ihr Block für mich aber eine sehr wichtige Informationsquelle, um zu erfahren, was tagesaktuell gerade in La Palma passiert. Mehrmals täglich greife ich auf diese Informationen zurück. Ich weiß Ihre Arbeit und Mühe für diesen Blog sehr zu schätzen. Herzlichen Dank dafür. Gerade gestern wieder die Nachrichten über Camino Majada – Zerstörungen auch dort. So vieles ist inzwischen nur noch Erinnerung. Ich hoffe sehr, dass im August 2022 eine Reise wieder möglich ist (wieder gebucht für 3 Monate, so wie, immer), zumal das Ferienhaus im Bereich Fuencaliente/Las Caletas liegt. Der Zustand „meiner Insel“ macht mich einfach nur traurig. Viele Grüße, gesund bleiben und alles Gute nach La Palma,
Trägt nichts zum Thema bei – gelöscht …
LIeber Manfred, bitte lassen Sie solche Verschwörungsposts nicht durch. Ist Ihren sicher nur durchgerutscht, aber sowas will hier niemand lesen. Bill Gates…
Dieser Post ist schlicht unerträglich, bitte löschen
Bitte, nochmals, diesen Unsinn mit „millionen Impftoten“ und anderem Verschwörungskram löschen. Gehört weder zum Thema noch ist es ironisch gemeint. Kein Raum für Verschwörungstheorien?!
Danke!
Guten Tag aus Diepholz, Herr Betzwieser,
wir sind erst 3 mal auf dieser herrlichen Insel gewesen, doch haben wir sie sofort ins Herz geschlossen.
Um so erschütternder dann der Ausbruch des Vulkans.
Immer wieder schaue ich auf die Mapa comparativo um das Vorher/Nachher zu begreifen – aber es ist einfach unvorstellbar,
dass der Supermarkt oder die Apotheke einfach nicht mehr da sind – und auch die gesamte Landschaft nicht mehr vorhanden ist.
Ihre Seite mit der Berichterstattung, und eben auch den emotionalen Bestandteilen der Berichte, sind sehr wichtig.
Ich finde es auch klasse, dass bei vielen Kommentaren auch gegensätzliches besprochen werden kann, ohne das es abgleitet, wie an so vielen anderen Stellen im Netz.
Wer immer schon mal so etwas wie diesen Blog selbst erstellt hat weiß, wieviel Arbeit darin steckt – meine Hochachtung dafür!
Und hier zitiere ich obige Astrid:
„Bitte schreibe weiter!“
Ganz herzlichen Dank und alles Gute für die Zukunft.
Wolfgang
… und die Arbeit von Manfred ist auch wirklich wichtig für die noch Harrenden (zum Beispiel ich mit 2 Grundstücken 30 m unterhalb des Friedhofs von Las Manchas), da die öffentlichen Kartenersteller schon ‚mal 4 Tage Brücken-Pause machen, sie Screenshot: heute 07.12.2021 hat die Mapa comparativo noch immer die Daten vom 03.12.2021 – aber private Drohnenflüge verbieten…
Mit den Karten ist das so eine Sache, es sind immer wieder andere, die zuerst aktualisiert werden. Gestern war wieder Kopernikus der heiße Tipp, da war das ganze Ausmaß des neuen Stroms erfasst. Die Appartmentanlage von Las Norias, in der ich vor etwa 15 Jahren zweimal Gast war, steht immer noch, ist aber jetzt von drei Seiten „umzingelt“ und dürfte unbewohnbar sein. Die Karte findet sich, als „Monitoring 59“, unter folgendem Link
EMSR546
und kann dort als pdf heruntergeladen werden.
Hallo Manfred!
Mein 13-jähriger Sohn und ich sind begeisterte Mitleser deines Blogs.
Wir verfolgen die Ereignisse auf La Palma seit den ersten Erdbeben am 11.September jeden Tag. Mit Hilfe deiner Berichterstattung hatten und haben wir die Möglichkeit, sehr gut über die aktuellen Geschehnisse auf La Palma informiert zu sein.
Auch das Buch über Eldiscreto auf El Hierro wurde von meinem Sohn mit leuchtenden Augen gelesen.
Bitte weiter so!
Alles Gute nach La Palma von der Nordseeküste!
Judith
Ich bin aktive Leserin der Website und werde es bleiben.Mein Herz gehört dieser wunderbaren Insel und für mich ist das Ganze wie ein Eheversprechen: in guten und in schlechten Zeiten. Wissenschaftliche Beiträge kann ich nicht liefern.Aber ich kann,auch aus der Ferne, Anteil nehmen.Wenn es wieder möglich ist,werde ich auf der Insel sein, als Mensch, um zu helfen, nicht als (Vulkan) – Touristin.
viele Grüße aus Leipzig,
Sibylle Herbig
Bitte schreibe weiter.…..ich finde deine Seite sehr informativ!
Danke vor allem für die ausführliche Berichterstattung für alle Liebhaber von La Palma. DANKE !!!
Guten Tag aus Papenburg, Herr Betzwieser!
Mit großem Interesse verfolge ich ihren Blog seit geraumer Zeit und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie auch nach dem akuten Ausbruchsgeschehen weiter schreiben und über den Fortgang berichten.
Ende 2017 war ich einige Wochen in Todoque (Camino el Pastelero) um eine evtl. Übersiedlung und Gründung einer +50 WG zu prüfen. Auch wenn ich mich dagegen entschieden habe, hatte ich eine tolle Zeit dort und war erschüttert, daß genau dieser Abschnitt dem Vulkan ganz zu Beginn des Ausbruches zum Opfer gefallen ist.
Vielen Dank, alles Gute und viel Gesundheit.
Stefan